Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

Bild:
<< vorherige Seite

Einleitung.
denen es uns bekannt ist und in die es zum Zweck seiner Verwendung
übergeführt wird.

Die Wichtigkeit des Eisens beruht auf seinen Eigenschaften
und auf der Verbreitung seiner Erze. Von allen metallischen Ele-
mentarbestandteilen nimmt das Eisen den hervorragendsten Anteil
an der Zusammensetzung unseres Erdkörpers, zugleich ist es für die
Wohlfahrt der Menschen der wichtigste.

Die Erze des Eisens finden sich nicht nur in mächtigen Lager-
stätten in allen Formationen angehäuft, sondern die Oxyde dieses
Metalls bilden einen wichtigen Gemengteil der Gesteine, welche die
feste Erdkruste bilden. Vor allem enthalten die Silikatgesteine, aus
denen das Gerippe der Erdkruste besteht, Eisen. Die nachfolgende
Zusammenstellung giebt das Mengenverhältnis an, in dem es in den
Wichtigsten derselben enthalten ist.

[Tabelle]

Durch ihre Verbreitung und Eigenschaften spielten die Sauerstoff-
verbindungen des Eisens eine wichtige Rolle in dem grossartigen Stoff-
wechsel der unorganischen Welt, auf dem die geologischen Umbildungen
beruhen. Das Eisenoxydul der Silikatgesteine bindet einen Teil der
Kohlensäure, welche mit dem Regentropfen in die Tiefe dringt, und
wird als ein im Überschuss von Kohlensäure gelöstes Karbonat der
Oberfläche wieder zugeführt. In Berührung mit der Atmosphäre ver-
liert die Lösung wieder einen Teil der Kohlensäure, während das
Oxydul Sauerstoff aufnimmt, Wasser bindet und sich als gelber Eisen-
schlamm absetzt. Das Freiwerden der Kohlensäure ruft organisches
Leben hervor, indem es Kohlensäure atmende Sumpfpflanzen gedeihen
lässt und hierbei zeigt sich eine solche Wechselwirkung organischer
und unorganischer Thätigkeit, dass es zweifelhaft bleibt, ob das Pflanzen-
leben die Abscheidung der Kohlensäure, oder ob die Abscheidung der

Einleitung.
denen es uns bekannt ist und in die es zum Zweck seiner Verwendung
übergeführt wird.

Die Wichtigkeit des Eisens beruht auf seinen Eigenschaften
und auf der Verbreitung seiner Erze. Von allen metallischen Ele-
mentarbestandteilen nimmt das Eisen den hervorragendsten Anteil
an der Zusammensetzung unseres Erdkörpers, zugleich ist es für die
Wohlfahrt der Menschen der wichtigste.

Die Erze des Eisens finden sich nicht nur in mächtigen Lager-
stätten in allen Formationen angehäuft, sondern die Oxyde dieses
Metalls bilden einen wichtigen Gemengteil der Gesteine, welche die
feste Erdkruste bilden. Vor allem enthalten die Silikatgesteine, aus
denen das Gerippe der Erdkruste besteht, Eisen. Die nachfolgende
Zusammenstellung giebt das Mengenverhältnis an, in dem es in den
Wichtigsten derselben enthalten ist.

[Tabelle]

Durch ihre Verbreitung und Eigenschaften spielten die Sauerstoff-
verbindungen des Eisens eine wichtige Rolle in dem groſsartigen Stoff-
wechsel der unorganischen Welt, auf dem die geologischen Umbildungen
beruhen. Das Eisenoxydul der Silikatgesteine bindet einen Teil der
Kohlensäure, welche mit dem Regentropfen in die Tiefe dringt, und
wird als ein im Überschuss von Kohlensäure gelöstes Karbonat der
Oberfläche wieder zugeführt. In Berührung mit der Atmosphäre ver-
liert die Lösung wieder einen Teil der Kohlensäure, während das
Oxydul Sauerstoff aufnimmt, Wasser bindet und sich als gelber Eisen-
schlamm absetzt. Das Freiwerden der Kohlensäure ruft organisches
Leben hervor, indem es Kohlensäure atmende Sumpfpflanzen gedeihen
läſst und hierbei zeigt sich eine solche Wechselwirkung organischer
und unorganischer Thätigkeit, daſs es zweifelhaft bleibt, ob das Pflanzen-
leben die Abscheidung der Kohlensäure, oder ob die Abscheidung der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0029" n="7"/><fw place="top" type="header">Einleitung.</fw><lb/>
denen es uns bekannt ist und in die es zum Zweck seiner Verwendung<lb/>
übergeführt wird.</p><lb/>
        <p>Die <hi rendition="#g">Wichtigkeit des Eisens</hi> beruht auf seinen <hi rendition="#g">Eigenschaften</hi><lb/>
und auf der <hi rendition="#g">Verbreitung</hi> seiner Erze. Von allen metallischen Ele-<lb/>
mentarbestandteilen nimmt das Eisen den hervorragendsten Anteil<lb/>
an der Zusammensetzung unseres Erdkörpers, zugleich ist es für die<lb/>
Wohlfahrt der Menschen der wichtigste.</p><lb/>
        <p>Die <hi rendition="#g">Erze des Eisens</hi> finden sich nicht nur in mächtigen Lager-<lb/>
stätten in allen Formationen angehäuft, sondern die Oxyde dieses<lb/>
Metalls bilden einen wichtigen Gemengteil der Gesteine, welche die<lb/>
feste Erdkruste bilden. Vor allem enthalten die Silikatgesteine, aus<lb/>
denen das Gerippe der Erdkruste besteht, Eisen. Die nachfolgende<lb/>
Zusammenstellung giebt das Mengenverhältnis an, in dem es in den<lb/>
Wichtigsten derselben enthalten ist.</p><lb/>
        <table>
          <row>
            <cell/>
          </row>
        </table>
        <p>Durch ihre Verbreitung und Eigenschaften spielten die Sauerstoff-<lb/>
verbindungen des Eisens eine wichtige Rolle in dem gro&#x017F;sartigen Stoff-<lb/>
wechsel der unorganischen Welt, auf dem die geologischen Umbildungen<lb/>
beruhen. Das Eisenoxydul der Silikatgesteine bindet einen Teil der<lb/>
Kohlensäure, welche mit dem Regentropfen in die Tiefe dringt, und<lb/>
wird als ein im Überschuss von Kohlensäure gelöstes Karbonat der<lb/>
Oberfläche wieder zugeführt. In Berührung mit der Atmosphäre ver-<lb/>
liert die Lösung wieder einen Teil der Kohlensäure, während das<lb/>
Oxydul Sauerstoff aufnimmt, Wasser bindet und sich als gelber Eisen-<lb/>
schlamm absetzt. Das Freiwerden der Kohlensäure ruft organisches<lb/>
Leben hervor, indem es Kohlensäure atmende Sumpfpflanzen gedeihen<lb/>&#x017F;st und hierbei zeigt sich eine solche Wechselwirkung organischer<lb/>
und unorganischer Thätigkeit, da&#x017F;s es zweifelhaft bleibt, ob das Pflanzen-<lb/>
leben die Abscheidung der Kohlensäure, oder ob die Abscheidung der<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0029] Einleitung. denen es uns bekannt ist und in die es zum Zweck seiner Verwendung übergeführt wird. Die Wichtigkeit des Eisens beruht auf seinen Eigenschaften und auf der Verbreitung seiner Erze. Von allen metallischen Ele- mentarbestandteilen nimmt das Eisen den hervorragendsten Anteil an der Zusammensetzung unseres Erdkörpers, zugleich ist es für die Wohlfahrt der Menschen der wichtigste. Die Erze des Eisens finden sich nicht nur in mächtigen Lager- stätten in allen Formationen angehäuft, sondern die Oxyde dieses Metalls bilden einen wichtigen Gemengteil der Gesteine, welche die feste Erdkruste bilden. Vor allem enthalten die Silikatgesteine, aus denen das Gerippe der Erdkruste besteht, Eisen. Die nachfolgende Zusammenstellung giebt das Mengenverhältnis an, in dem es in den Wichtigsten derselben enthalten ist. Durch ihre Verbreitung und Eigenschaften spielten die Sauerstoff- verbindungen des Eisens eine wichtige Rolle in dem groſsartigen Stoff- wechsel der unorganischen Welt, auf dem die geologischen Umbildungen beruhen. Das Eisenoxydul der Silikatgesteine bindet einen Teil der Kohlensäure, welche mit dem Regentropfen in die Tiefe dringt, und wird als ein im Überschuss von Kohlensäure gelöstes Karbonat der Oberfläche wieder zugeführt. In Berührung mit der Atmosphäre ver- liert die Lösung wieder einen Teil der Kohlensäure, während das Oxydul Sauerstoff aufnimmt, Wasser bindet und sich als gelber Eisen- schlamm absetzt. Das Freiwerden der Kohlensäure ruft organisches Leben hervor, indem es Kohlensäure atmende Sumpfpflanzen gedeihen läſst und hierbei zeigt sich eine solche Wechselwirkung organischer und unorganischer Thätigkeit, daſs es zweifelhaft bleibt, ob das Pflanzen- leben die Abscheidung der Kohlensäure, oder ob die Abscheidung der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/29
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/29>, abgerufen am 23.11.2024.