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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Die Semiten.
stadt seines Königtums, schloss ich wahrlich ihn ein. Gewaltiger
Schrecken Assurs überfiel ihn, meine Knie umfasste er, er unterwarf
sich. 2300 Talente Silber, 20 Talente Gold, 3000 Talente Kupfer,
5000 Talente Eisen, Gewänder, geschnitzte Bilder, seine Reichtümer,
seine Schätze ohne Zahl nahm ich in Damaskus, seiner Residenz, in-
mitten seines Palastes in Empfang 1)." Ferner ragt Tiglath Pilesar II.,
(wahrscheinlich König Phul der Bibel), durch seine Kriege und Siege
hervor. Er unterwarf Babylonien und das südliche Euphratgebiet bis
zum Persischen Meerbusen. Ebenso Syrien und Israel bis zu den Gren-
zen von Omri (Judäa). Er hatte seine Residenz im Zentralpalast
von Nimrud. Nach dem Tode seines Sohnes Salmanassar IV. (722 v. Chr.)
folgte Sargon, einer der thatkräftigsten Könige Assyriens. Er zwang
wiederholt die Fürsten Arabiens und die Pharaonen Ägyptens zum
Tribut. Als solcher wird genannt: Gold, Kräuter (Arome), Pferde
und Kameele, und ein andermal: Kraut des Ostens (Indiens) ver-
schiedener Art, Metalle, Pferde und Kameele. Jatnan, d. h. die Insel
Cypern, huldigte ihm freiwillig und schickte Geschenke: Gold, Silber,
Gefässe, die Produkte ihres Landes". Der mächtige König baute sich
zu Niniveh einen neuen grossartigen Palast, den er Dur-Sarrukin, d. h.
die Feste Sargons nannte; es ist dies der Palast zu Khorsabad. Die
Fundamente waren aus Bruchsteinen, die Umfassungsmauern 45 Fuss
dick und von aussen mit grossen Bruchsteinen bekleidet. Zahlreiche
Inschriften im Innern rühmen die Thaten Sargons. In den Fundamenten
des Palastes fand sich ein Steinkasten, in welchem sieben Platten von
Gold, Silber, Zinn, Kupfer, Blei, Alabaster und Marmor lagen, bedeckt
mit Inschriften, aus denen unter anderem hervorgeht, dass der Palast
in den Jahren 712 bis 706 v. Chr. erbaut wurde. Auf der Goldplatte
steht: Palast Sarrukins, Statthalter Bels, Patis des Assur, des mächtigen
Königs, Königs der Völker, Königs von Assur, der vom Aufgang bis
zum Niedergang über die vier Weltgegenden herrscht und ihnen Statt-
halter setzte. Nach meinem Willen habe ich in der Nachbarschaft der
Berge eine Stadt erbaut und ihr den Namen Feste Sarrukin gegeben.
Dem Salman, dem Sim, dem Samas, dem Bin und dem Adar habe ich
inmitten der Stadt Wohnungen ihrer grossen Gottheit erbaut. Den Ruhm
meines Namens habe ich auf Tafeln von Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zinn,
Alabaster und Marmor geschrieben und in die Fundamente des Palastes
gelegt. Wer die Werke meiner Hände beschädigt und meinen Schatz
beraubt, dessen Namen und Samen vernichte Assur, der hohe Herr.


1) Schrader, Keilinschriften etc. S. 111, 112.

Die Semiten.
stadt seines Königtums, schloſs ich wahrlich ihn ein. Gewaltiger
Schrecken Assurs überfiel ihn, meine Knie umfaſste er, er unterwarf
sich. 2300 Talente Silber, 20 Talente Gold, 3000 Talente Kupfer,
5000 Talente Eisen, Gewänder, geschnitzte Bilder, seine Reichtümer,
seine Schätze ohne Zahl nahm ich in Damaskus, seiner Residenz, in-
mitten seines Palastes in Empfang 1).“ Ferner ragt Tiglath Pilesar II.,
(wahrscheinlich König Phul der Bibel), durch seine Kriege und Siege
hervor. Er unterwarf Babylonien und das südliche Euphratgebiet bis
zum Persischen Meerbusen. Ebenso Syrien und Israel bis zu den Gren-
zen von Omri (Judäa). Er hatte seine Residenz im Zentralpalast
von Nimrud. Nach dem Tode seines Sohnes Salmanassar IV. (722 v. Chr.)
folgte Sargon, einer der thatkräftigsten Könige Assyriens. Er zwang
wiederholt die Fürsten Arabiens und die Pharaonen Ägyptens zum
Tribut. Als solcher wird genannt: Gold, Kräuter (Arome), Pferde
und Kameele, und ein andermal: Kraut des Ostens (Indiens) ver-
schiedener Art, Metalle, Pferde und Kameele. Jatnan, d. h. die Insel
Cypern, huldigte ihm freiwillig und schickte Geschenke: Gold, Silber,
Gefäſse, die Produkte ihres Landes“. Der mächtige König baute sich
zu Niniveh einen neuen groſsartigen Palast, den er Dur-Sarrukin, d. h.
die Feste Sargons nannte; es ist dies der Palast zu Khorsabad. Die
Fundamente waren aus Bruchsteinen, die Umfassungsmauern 45 Fuſs
dick und von auſsen mit groſsen Bruchsteinen bekleidet. Zahlreiche
Inschriften im Innern rühmen die Thaten Sargons. In den Fundamenten
des Palastes fand sich ein Steinkasten, in welchem sieben Platten von
Gold, Silber, Zinn, Kupfer, Blei, Alabaster und Marmor lagen, bedeckt
mit Inschriften, aus denen unter anderem hervorgeht, daſs der Palast
in den Jahren 712 bis 706 v. Chr. erbaut wurde. Auf der Goldplatte
steht: Palast Sarrukins, Statthalter Bels, Patis des Assur, des mächtigen
Königs, Königs der Völker, Königs von Assur, der vom Aufgang bis
zum Niedergang über die vier Weltgegenden herrscht und ihnen Statt-
halter setzte. Nach meinem Willen habe ich in der Nachbarschaft der
Berge eine Stadt erbaut und ihr den Namen Feste Sarrukin gegeben.
Dem Salman, dem Sim, dem Samas, dem Bin und dem Adar habe ich
inmitten der Stadt Wohnungen ihrer groſsen Gottheit erbaut. Den Ruhm
meines Namens habe ich auf Tafeln von Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zinn,
Alabaster und Marmor geschrieben und in die Fundamente des Palastes
gelegt. Wer die Werke meiner Hände beschädigt und meinen Schatz
beraubt, dessen Namen und Samen vernichte Assur, der hohe Herr.


1) Schrader, Keilinschriften etc. S. 111, 112.
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[112/0134] Die Semiten. stadt seines Königtums, schloſs ich wahrlich ihn ein. Gewaltiger Schrecken Assurs überfiel ihn, meine Knie umfaſste er, er unterwarf sich. 2300 Talente Silber, 20 Talente Gold, 3000 Talente Kupfer, 5000 Talente Eisen, Gewänder, geschnitzte Bilder, seine Reichtümer, seine Schätze ohne Zahl nahm ich in Damaskus, seiner Residenz, in- mitten seines Palastes in Empfang 1).“ Ferner ragt Tiglath Pilesar II., (wahrscheinlich König Phul der Bibel), durch seine Kriege und Siege hervor. Er unterwarf Babylonien und das südliche Euphratgebiet bis zum Persischen Meerbusen. Ebenso Syrien und Israel bis zu den Gren- zen von Omri (Judäa). Er hatte seine Residenz im Zentralpalast von Nimrud. Nach dem Tode seines Sohnes Salmanassar IV. (722 v. Chr.) folgte Sargon, einer der thatkräftigsten Könige Assyriens. Er zwang wiederholt die Fürsten Arabiens und die Pharaonen Ägyptens zum Tribut. Als solcher wird genannt: Gold, Kräuter (Arome), Pferde und Kameele, und ein andermal: Kraut des Ostens (Indiens) ver- schiedener Art, Metalle, Pferde und Kameele. Jatnan, d. h. die Insel Cypern, huldigte ihm freiwillig und schickte Geschenke: Gold, Silber, Gefäſse, die Produkte ihres Landes“. Der mächtige König baute sich zu Niniveh einen neuen groſsartigen Palast, den er Dur-Sarrukin, d. h. die Feste Sargons nannte; es ist dies der Palast zu Khorsabad. Die Fundamente waren aus Bruchsteinen, die Umfassungsmauern 45 Fuſs dick und von auſsen mit groſsen Bruchsteinen bekleidet. Zahlreiche Inschriften im Innern rühmen die Thaten Sargons. In den Fundamenten des Palastes fand sich ein Steinkasten, in welchem sieben Platten von Gold, Silber, Zinn, Kupfer, Blei, Alabaster und Marmor lagen, bedeckt mit Inschriften, aus denen unter anderem hervorgeht, daſs der Palast in den Jahren 712 bis 706 v. Chr. erbaut wurde. Auf der Goldplatte steht: Palast Sarrukins, Statthalter Bels, Patis des Assur, des mächtigen Königs, Königs der Völker, Königs von Assur, der vom Aufgang bis zum Niedergang über die vier Weltgegenden herrscht und ihnen Statt- halter setzte. Nach meinem Willen habe ich in der Nachbarschaft der Berge eine Stadt erbaut und ihr den Namen Feste Sarrukin gegeben. Dem Salman, dem Sim, dem Samas, dem Bin und dem Adar habe ich inmitten der Stadt Wohnungen ihrer groſsen Gottheit erbaut. Den Ruhm meines Namens habe ich auf Tafeln von Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zinn, Alabaster und Marmor geschrieben und in die Fundamente des Palastes gelegt. Wer die Werke meiner Hände beschädigt und meinen Schatz beraubt, dessen Namen und Samen vernichte Assur, der hohe Herr. 1) Schrader, Keilinschriften etc. S. 111, 112.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/134>, abgerufen am 25.11.2024.