Ehe wir jedoch hierauf näher eingehen, wollen wir zunächst eine andere Kette von Beweisen für die frühe Bekanntschaft der Ägypter mit dem Eisen, welche aus der Hieroglyphenschrift herzuleiten ist, ins Auge fassen. Die Bezeichnungen für Eisen und Stahl in der alten Priester-
[Abbildung]
Fig. 23.
schrift waren verschiedene und herrscht infolgedessen unter den Ägyp- tologen noch immer einige Verwirrung. @ = ba, das Bild des Schmelz- tiegels ist das allgemeine Symbol für die Nutzmetalle. Wir haben gesehen, dass Kupfer, Chomt, mit diesem Zeichen @ geschrieben wird. Champollion giebt nun für das Eisen dasselbe Symbol @. Rosellini giebt folgende Formen: @ und @ und @ = koptisch , benipe, Eisen des Himmels. "Ba" erscheint mit dem Determinativ # als Stein, mit @ als Metall. Von hohem Interesse ist eine Stelle des Plinius (hist. nat. XXXVI, c. 11), wo er von den Ge- steinen, marmora, spricht, die sich zu Skulpturen eignen: Invenit Aegyp- tus in Aethiopia (lapidem), quem vocant ba salton, ferrei coloris atque duritiae, unde et nomen ei dedit. Demnach deutet schon Plinius ba als Eisen.
Birch dagegen giebt in seinem Wörterbuch umstehende Tafel:
Ägypten.
Ehe wir jedoch hierauf näher eingehen, wollen wir zunächst eine andere Kette von Beweisen für die frühe Bekanntschaft der Ägypter mit dem Eisen, welche aus der Hieroglyphenschrift herzuleiten ist, ins Auge fassen. Die Bezeichnungen für Eisen und Stahl in der alten Priester-
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Fig. 23.
schrift waren verschiedene und herrscht infolgedessen unter den Ägyp- tologen noch immer einige Verwirrung.  = ba, das Bild des Schmelz- tiegels ist das allgemeine Symbol für die Nutzmetalle. Wir haben gesehen, daſs Kupfer, Chomt, mit diesem Zeichen  geschrieben wird. Champollion giebt nun für das Eisen dasſelbe Symbol . Rosellini giebt folgende Formen:  und  und  = koptisch ⲂⲈⲚⲒⲠⲈ, benipe, Eisen des Himmels. „Ba“ erscheint mit dem Determinativ □ als Stein, mit  als Metall. Von hohem Interesse ist eine Stelle des Plinius (hist. nat. XXXVI, c. 11), wo er von den Ge- steinen, marmora, spricht, die sich zu Skulpturen eignen: Invenit Aegyp- tus in Aethiopia (lapidem), quem vocant ba salton, ferrei coloris atque duritiae, unde et nomen ei dedit. Demnach deutet schon Plinius ba als Eisen.
Birch dagegen giebt in seinem Wörterbuch umstehende Tafel:
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Ägypten.
Ehe wir jedoch hierauf näher eingehen, wollen wir zunächst eine andere
Kette von Beweisen für die frühe Bekanntschaft der Ägypter mit dem
Eisen, welche aus der Hieroglyphenschrift herzuleiten ist, ins Auge
fassen. Die Bezeichnungen für Eisen und Stahl in der alten Priester-
[Abbildung Fig. 23.]
schrift waren verschiedene und herrscht infolgedessen unter den Ägyp-
tologen noch immer einige Verwirrung.  = ba, das Bild des Schmelz-
tiegels ist das allgemeine Symbol für die Nutzmetalle. Wir haben
gesehen, daſs Kupfer, Chomt, mit diesem Zeichen  geschrieben wird.
Champollion giebt nun für das Eisen dasſelbe Symbol . Rosellini
giebt folgende Formen:  und  und  = koptisch
ⲂⲈⲚⲒⲠⲈ, benipe, Eisen des Himmels. „Ba“ erscheint mit dem
Determinativ □ als Stein, mit  als Metall. Von hohem Interesse ist
eine Stelle des Plinius (hist. nat. XXXVI, c. 11), wo er von den Ge-
steinen, marmora, spricht, die sich zu Skulpturen eignen: Invenit Aegyp-
tus in Aethiopia (lapidem), quem vocant ba salton, ferrei coloris atque
duritiae, unde et nomen ei dedit. Demnach deutet schon Plinius ba als
Eisen.
Birch dagegen giebt in seinem Wörterbuch umstehende Tafel:
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/115>, abgerufen am 18.12.2024.
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