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Bechstein, Ludwig: Der Dunkelgraf. Frankfurt (Main), 1854.

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letztere liegt bereits voll davon, ebenso wie ganz Rosendael, wo ein Lager aufgeschlagen ist und alles Holzwerk, jung und alt, zerstört wird. Der Offizier war genau unterrichtet, wem die Herrlichkeit gehört, wie viele Einwohner sie zählt; der Bürgermeister von Wageningen, wo auch Alles voll liegt, hat ihn mir auf den Hals zu laden gesucht. Der Donner soll diesem Bürgermeister, den ich kenne, dafür auf den Kopf fahren! Sobald ich hinüber komme, will ich ihm sagen, was er wissen soll. Ich war gestern in der Stadt und sprach mehrere Engländer und balgte mich bis zum Säbelziehen mit ihnen herum. Wer meine Dispute mit den Engländern angehört hat, kann sich eine Vorstellung vom babylonischen Thurmbau machen, sie haben mich indessen besser verstanden, als ich mich selbst verstehe. In Arnhem hat man mich zum Bürgergardehauptmann gewählt. Gehorsamer Diener! Erst kommt Doorwerth und dann kommt es noch einmal, und dann kommt Arnhem noch lange nicht."

"Ihre Excellenz sind sehr besorgt um das hier befindliche Silber. Dies kann ich nicht eher bergen, als bis ich mich selbst bergen muß, denn es ist höchst gefährlich, Werthsachen wegzusenden und selbst zu bleiben; nichts wegzusenden und Vertrauen zu zeigen, ist das einzige Mittel, um sich bei den Carmagnolen in Achtung zu setzen; selbst von dem Meinigen sendete ich weder Kleider, noch Waffen fort. Geld habe ich ohnehin nicht fortzuschaffen, Geld gibt es nicht. Der schurkische Rentmeister hat die Renten bis Petri des nächsten Jahres voraus eingetrieben und mir nichts zurückgelassen, als für mehr als 1000 Gulden unbezahlter Rechnungen. Ich bin froh, dieses Ungeziefer los zu sein, die Bauern sind auch froh. Ohne Zweifel wird er sich Ihrer Excellenz in Hamburg vorzustellen frech genug sein, aber die geringste Höflichkeit, die ihm in Hochdero Hotel zu Theil wird, nehme ich für mich als die höchste Beleidigung. Wenn er kommt, lassen Ihre Excellenz ihn durch den Büttel aus den Thoren der Stadt bringen!"

"Was aus Doorwerth, was aus der ganzen Republik Holland werden will, weiß Gott allein! Ich bin ein gehetztes Wild, voll Angst und Trübsal, Mühe und Arbeit, Last und Hast, und Ihre Excellenz sind jetzt für ein wenig Silber besorgt, aber nicht für mich. Ich bitte meine arme Schwester, die ängstlich besorgt um mich ist, zu trösten. Es ist immer noch möglich, so gefährlich es auch aussieht,

letztere liegt bereits voll davon, ebenso wie ganz Rosendael, wo ein Lager aufgeschlagen ist und alles Holzwerk, jung und alt, zerstört wird. Der Offizier war genau unterrichtet, wem die Herrlichkeit gehört, wie viele Einwohner sie zählt; der Bürgermeister von Wageningen, wo auch Alles voll liegt, hat ihn mir auf den Hals zu laden gesucht. Der Donner soll diesem Bürgermeister, den ich kenne, dafür auf den Kopf fahren! Sobald ich hinüber komme, will ich ihm sagen, was er wissen soll. Ich war gestern in der Stadt und sprach mehrere Engländer und balgte mich bis zum Säbelziehen mit ihnen herum. Wer meine Dispute mit den Engländern angehört hat, kann sich eine Vorstellung vom babylonischen Thurmbau machen, sie haben mich indessen besser verstanden, als ich mich selbst verstehe. In Arnhem hat man mich zum Bürgergardehauptmann gewählt. Gehorsamer Diener! Erst kommt Doorwerth und dann kommt es noch einmal, und dann kommt Arnhem noch lange nicht.“

„Ihre Excellenz sind sehr besorgt um das hier befindliche Silber. Dies kann ich nicht eher bergen, als bis ich mich selbst bergen muß, denn es ist höchst gefährlich, Werthsachen wegzusenden und selbst zu bleiben; nichts wegzusenden und Vertrauen zu zeigen, ist das einzige Mittel, um sich bei den Carmagnolen in Achtung zu setzen; selbst von dem Meinigen sendete ich weder Kleider, noch Waffen fort. Geld habe ich ohnehin nicht fortzuschaffen, Geld gibt es nicht. Der schurkische Rentmeister hat die Renten bis Petri des nächsten Jahres voraus eingetrieben und mir nichts zurückgelassen, als für mehr als 1000 Gulden unbezahlter Rechnungen. Ich bin froh, dieses Ungeziefer los zu sein, die Bauern sind auch froh. Ohne Zweifel wird er sich Ihrer Excellenz in Hamburg vorzustellen frech genug sein, aber die geringste Höflichkeit, die ihm in Hochdero Hotel zu Theil wird, nehme ich für mich als die höchste Beleidigung. Wenn er kommt, lassen Ihre Excellenz ihn durch den Büttel aus den Thoren der Stadt bringen!“

„Was aus Doorwerth, was aus der ganzen Republik Holland werden will, weiß Gott allein! Ich bin ein gehetztes Wild, voll Angst und Trübsal, Mühe und Arbeit, Last und Hast, und Ihre Excellenz sind jetzt für ein wenig Silber besorgt, aber nicht für mich. Ich bitte meine arme Schwester, die ängstlich besorgt um mich ist, zu trösten. Es ist immer noch möglich, so gefährlich es auch aussieht,

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letztere liegt bereits voll davon, ebenso wie ganz Rosendael, wo ein Lager aufgeschlagen ist und alles Holzwerk, jung und alt, zerstört wird. Der Offizier war genau unterrichtet, wem die Herrlichkeit gehört, wie viele Einwohner sie zählt; der Bürgermeister von Wageningen, wo auch Alles voll liegt, hat ihn mir auf den Hals zu laden gesucht. Der Donner soll diesem Bürgermeister, den ich kenne, dafür auf den Kopf fahren! Sobald ich hinüber komme, will ich ihm sagen, was er wissen soll. Ich war gestern in der Stadt und sprach mehrere Engländer und balgte mich bis zum Säbelziehen mit ihnen herum. Wer meine Dispute mit den Engländern angehört hat, kann sich eine Vorstellung vom babylonischen Thurmbau machen, sie haben mich indessen besser verstanden, als ich mich selbst verstehe. In Arnhem hat man mich zum Bürgergardehauptmann gewählt. Gehorsamer Diener! Erst kommt Doorwerth und dann kommt es noch einmal, und dann kommt Arnhem noch lange nicht.&#x201C; </p>
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[175/0179] letztere liegt bereits voll davon, ebenso wie ganz Rosendael, wo ein Lager aufgeschlagen ist und alles Holzwerk, jung und alt, zerstört wird. Der Offizier war genau unterrichtet, wem die Herrlichkeit gehört, wie viele Einwohner sie zählt; der Bürgermeister von Wageningen, wo auch Alles voll liegt, hat ihn mir auf den Hals zu laden gesucht. Der Donner soll diesem Bürgermeister, den ich kenne, dafür auf den Kopf fahren! Sobald ich hinüber komme, will ich ihm sagen, was er wissen soll. Ich war gestern in der Stadt und sprach mehrere Engländer und balgte mich bis zum Säbelziehen mit ihnen herum. Wer meine Dispute mit den Engländern angehört hat, kann sich eine Vorstellung vom babylonischen Thurmbau machen, sie haben mich indessen besser verstanden, als ich mich selbst verstehe. In Arnhem hat man mich zum Bürgergardehauptmann gewählt. Gehorsamer Diener! Erst kommt Doorwerth und dann kommt es noch einmal, und dann kommt Arnhem noch lange nicht.“ „Ihre Excellenz sind sehr besorgt um das hier befindliche Silber. Dies kann ich nicht eher bergen, als bis ich mich selbst bergen muß, denn es ist höchst gefährlich, Werthsachen wegzusenden und selbst zu bleiben; nichts wegzusenden und Vertrauen zu zeigen, ist das einzige Mittel, um sich bei den Carmagnolen in Achtung zu setzen; selbst von dem Meinigen sendete ich weder Kleider, noch Waffen fort. Geld habe ich ohnehin nicht fortzuschaffen, Geld gibt es nicht. Der schurkische Rentmeister hat die Renten bis Petri des nächsten Jahres voraus eingetrieben und mir nichts zurückgelassen, als für mehr als 1000 Gulden unbezahlter Rechnungen. Ich bin froh, dieses Ungeziefer los zu sein, die Bauern sind auch froh. Ohne Zweifel wird er sich Ihrer Excellenz in Hamburg vorzustellen frech genug sein, aber die geringste Höflichkeit, die ihm in Hochdero Hotel zu Theil wird, nehme ich für mich als die höchste Beleidigung. Wenn er kommt, lassen Ihre Excellenz ihn durch den Büttel aus den Thoren der Stadt bringen!“ „Was aus Doorwerth, was aus der ganzen Republik Holland werden will, weiß Gott allein! Ich bin ein gehetztes Wild, voll Angst und Trübsal, Mühe und Arbeit, Last und Hast, und Ihre Excellenz sind jetzt für ein wenig Silber besorgt, aber nicht für mich. Ich bitte meine arme Schwester, die ängstlich besorgt um mich ist, zu trösten. Es ist immer noch möglich, so gefährlich es auch aussieht,

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Zitationshilfe: Bechstein, Ludwig: Der Dunkelgraf. Frankfurt (Main), 1854, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bechstein_dunkelgraf_1854/179>, abgerufen am 22.11.2024.