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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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gemacht/ und ein Pfeiler von der Kitzinger
Brück gebauet/ welches ohne Schöpfwerck
unmöglich zu thun gewesen wäre.

9. Taschen-Kunst.

Es ist noch eine Wasserkunst/ welche
man nennet die Taschen-Kunst/ da gehet
eine eiserne Kette durch eine höltzerne Röh-
re/ über einen Wellbaum/ der ist auff alle
drey Schuh mit einer Ledernen Tasche
umbunden/ die Oval und mit Wind
und Wasser wie ein Ballon auffgeblasen
ist. Diese Taschen gehen mit dem Kel
durch das Röhr/ und nehmen das Wasser
mit sich: Diese Wasserkunst giebet sehr
viel Wasser/ nicht hoch/ brauchet grosse
Gewalt/ und ist sehr unbequem/ man hat
sie derentwegen in den Ungarischen Berg-
wercken abgeschafft: wiewol sie noch in
Engelland im Gebrauch sind.

10. Pumpwerck.

Vorhergehende Wasserkünste zielen
allein dahin/ wo man auf eine kleine Di-
stantz eine grosse Quantität Wasser heben

muß/

gemacht/ und ein Pfeiler von der Kitzinger
Bruͤck gebauet/ welches ohne Schoͤpfwerck
unmoͤglich zu thun geweſen waͤre.

9. Taſchen-Kunſt.

Es iſt noch eine Waſſerkunſt/ welche
man nennet die Taſchen-Kunſt/ da gehet
eine eiſerne Kette durch eine hoͤltzerne Roͤh-
re/ uͤber einen Wellbaum/ der iſt auff alle
drey Schuh mit einer Ledernen Taſche
umbunden/ die Oval und mit Wind
und Waſſer wie ein Ballon auffgeblaſen
iſt. Dieſe Taſchen gehen mit dem Kel
durch das Roͤhr/ und nehmen das Waſſer
mit ſich: Dieſe Waſſerkunſt giebet ſehr
viel Waſſer/ nicht hoch/ brauchet groſſe
Gewalt/ und iſt ſehr unbequem/ man hat
ſie derentwegen in den Ungariſchen Berg-
wercken abgeſchafft: wiewol ſie noch in
Engelland im Gebrauch ſind.

10. Pumpwerck.

Vorhergehende Waſſerkuͤnſte zielen
allein dahin/ wo man auf eine kleine Di-
ſtantz eine groſſe Quantitaͤt Waſſer heben

muß/
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[188[187]/0210] gemacht/ und ein Pfeiler von der Kitzinger Bruͤck gebauet/ welches ohne Schoͤpfwerck unmoͤglich zu thun geweſen waͤre. 9. Taſchen-Kunſt. Es iſt noch eine Waſſerkunſt/ welche man nennet die Taſchen-Kunſt/ da gehet eine eiſerne Kette durch eine hoͤltzerne Roͤh- re/ uͤber einen Wellbaum/ der iſt auff alle drey Schuh mit einer Ledernen Taſche umbunden/ die Oval und mit Wind und Waſſer wie ein Ballon auffgeblaſen iſt. Dieſe Taſchen gehen mit dem Kel durch das Roͤhr/ und nehmen das Waſſer mit ſich: Dieſe Waſſerkunſt giebet ſehr viel Waſſer/ nicht hoch/ brauchet groſſe Gewalt/ und iſt ſehr unbequem/ man hat ſie derentwegen in den Ungariſchen Berg- wercken abgeſchafft: wiewol ſie noch in Engelland im Gebrauch ſind. 10. Pumpwerck. Vorhergehende Waſſerkuͤnſte zielen allein dahin/ wo man auf eine kleine Di- ſtantz eine groſſe Quantitaͤt Waſſer heben muß/

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 188[187]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/210>, abgerufen am 21.11.2024.