Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

Von dem Lederhandel in specie.
Federhandel/ wormit man auch mächtig betro-
gen werden kan/ bestehet in gemeinen Pflaumen/
und Schwanenfedern; es wollen die Federn ins
gemein wol gehalten/ und öfters umbgewend
seyn/ sousten sie verderben: es wird auch mit
den Straussen-Federn grosser Handel getrie-
ben/ dann solche werden durch die Federschmü-
cker zu bereitet/ gefärbt/ und ein Federbusch vor
die Cavalier/ und Damen accommodirt: man
hat auch noch eine besondere Art von Federn/
welche man nennet Federn auß Norwegen/ oder
Adderdung/ ist ein zusammen gemachter Klump/
oder Nest von Federn/ da so ein eintzig Stück
ein gantz Betdeck erfüllen kan/ dann es thuet sich
mächtig auf/ ist leicht/ und sehr warm/ lässet
sich hingegen in ein kleines Küsselein [tr]ücken/ und
so viel von dem Häute Leder-[Ra]uchwerc[k] und
Feder-Handel/ wormit in den kalten Ländern
ein sehr grosser Handel getrieben wird/ und eini-
ge zu hauptreichen Leuten darburch worden: der
beste Handel darunter ist der roher Häuthandel/
mit welchem ein recht negotium gethan wird;
hernach ist die contanteste Waar/ das Sohlen-
und trucken Leder/ diesem nach folgen die
andere der Ordnung nach/ wie sie
oben berührt seynd.

CA-

Von dem Lederhandel in ſpecie.
Federhandel/ wormit man auch maͤchtig betro-
gen werden kan/ beſtehet in gemeinen Pflaumen/
und Schwanenfedern; es wollen die Federn ins
gemein wol gehalten/ und oͤfters umbgewend
ſeyn/ ſouſten ſie verderben: es wird auch mit
den Strauſſen-Federn groſſer Handel getrie-
ben/ dann ſolche werden durch die Federſchmuͤ-
cker zu bereitet/ gefaͤrbt/ und ein Federbuſch vor
die Cavalier/ und Damen accommodirt: man
hat auch noch eine beſondere Art von Federn/
welche man nennet Federn auß Norwegen/ oder
Adderdung/ iſt ein zuſammen gemachter Klump/
oder Neſt von Federn/ da ſo ein eintzig Stuͤck
ein gantz Betdeck erfuͤllen kan/ dann es thuet ſich
maͤchtig auf/ iſt leicht/ und ſehr warm/ laͤſſet
ſich hingegen in ein kleines Kuͤſſelein [tr]uͤcken/ und
ſo viel von dem Haͤute Leder-[Ra]uchwerc[k] und
Feder-Handel/ wormit in den kalten Laͤndern
ein ſehr groſſer Handel getrieben wird/ und eini-
ge zu hauptreichen Leuten darburch worden: der
beſte Handel darunter iſt der roher Haͤuthandel/
mit welchem ein recht negotium gethan wird;
hernach iſt die contanteſte Waar/ das Sohlen-
und trucken Leder/ dieſem nach folgen die
andere der Ordnung nach/ wie ſie
oben beruͤhrt ſeynd.

CA-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0085" n="59"/><fw place="top" type="header">Von dem Lederhandel <hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie.</hi></fw><lb/>
Federhandel/ wormit man auch ma&#x0364;chtig betro-<lb/>
gen werden kan/ be&#x017F;tehet in gemeinen Pflaumen/<lb/>
und Schwanenfedern; es wollen die Federn ins<lb/>
gemein wol gehalten/ und o&#x0364;fters umbgewend<lb/>
&#x017F;eyn/ &#x017F;ou&#x017F;ten &#x017F;ie verderben: es wird auch mit<lb/>
den Strau&#x017F;&#x017F;en-Federn gro&#x017F;&#x017F;er Handel getrie-<lb/>
ben/ dann &#x017F;olche werden durch die Feder&#x017F;chmu&#x0364;-<lb/>
cker zu bereitet/ gefa&#x0364;rbt/ und ein Federbu&#x017F;ch vor<lb/>
die Cavalier/ und Damen <hi rendition="#aq">accommodirt:</hi> man<lb/>
hat auch noch eine be&#x017F;ondere Art von Federn/<lb/>
welche man nennet Federn auß Norwegen/ oder<lb/>
Adderdung/ i&#x017F;t ein zu&#x017F;ammen gemachter Klump/<lb/>
oder Ne&#x017F;t von Federn/ da &#x017F;o ein eintzig Stu&#x0364;ck<lb/>
ein gantz Betdeck erfu&#x0364;llen kan/ dann es thuet &#x017F;ich<lb/>
ma&#x0364;chtig auf/ i&#x017F;t leicht/ und &#x017F;ehr warm/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et<lb/>
&#x017F;ich hingegen in ein kleines Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;elein <supplied>tr</supplied>u&#x0364;cken/ und<lb/>
&#x017F;o viel von dem Ha&#x0364;ute Leder-<supplied>Ra</supplied>uchwerc<supplied>k</supplied> und<lb/>
Feder-Handel/ wormit in den kalten La&#x0364;ndern<lb/>
ein &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;er Handel getrieben wird/ und eini-<lb/>
ge zu hauptreichen Leuten darburch worden: der<lb/>
be&#x017F;te Handel darunter i&#x017F;t der roher Ha&#x0364;uthandel/<lb/>
mit welchem ein recht <hi rendition="#aq">negotium</hi> gethan wird;<lb/>
hernach i&#x017F;t die <hi rendition="#aq">contant</hi>e&#x017F;te Waar/ das Sohlen-<lb/><hi rendition="#c">und trucken Leder/ die&#x017F;em nach folgen die<lb/>
andere der Ordnung nach/ wie &#x017F;ie<lb/>
oben beru&#x0364;hrt &#x017F;eynd.</hi></p>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">CA-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0085] Von dem Lederhandel in ſpecie. Federhandel/ wormit man auch maͤchtig betro- gen werden kan/ beſtehet in gemeinen Pflaumen/ und Schwanenfedern; es wollen die Federn ins gemein wol gehalten/ und oͤfters umbgewend ſeyn/ ſouſten ſie verderben: es wird auch mit den Strauſſen-Federn groſſer Handel getrie- ben/ dann ſolche werden durch die Federſchmuͤ- cker zu bereitet/ gefaͤrbt/ und ein Federbuſch vor die Cavalier/ und Damen accommodirt: man hat auch noch eine beſondere Art von Federn/ welche man nennet Federn auß Norwegen/ oder Adderdung/ iſt ein zuſammen gemachter Klump/ oder Neſt von Federn/ da ſo ein eintzig Stuͤck ein gantz Betdeck erfuͤllen kan/ dann es thuet ſich maͤchtig auf/ iſt leicht/ und ſehr warm/ laͤſſet ſich hingegen in ein kleines Kuͤſſelein truͤcken/ und ſo viel von dem Haͤute Leder-Rauchwerck und Feder-Handel/ wormit in den kalten Laͤndern ein ſehr groſſer Handel getrieben wird/ und eini- ge zu hauptreichen Leuten darburch worden: der beſte Handel darunter iſt der roher Haͤuthandel/ mit welchem ein recht negotium gethan wird; hernach iſt die contanteſte Waar/ das Sohlen- und trucken Leder/ dieſem nach folgen die andere der Ordnung nach/ wie ſie oben beruͤhrt ſeynd. CA-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668/85
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668/85>, abgerufen am 27.11.2024.