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Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668.

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Von dem Lederhandel in specie.
macht wird/ man machts auß Bocksleder/
und ist eine gantze sonderbare Bereitung
darzu; Unter das weisse/ oder weiche Leder/
rechnet man billich das Sämischleder/ und das
roth und weisse Saphianleder/ beede werden
von Bocks- und Kalbsleder bereitet: man kön-
te noch darzu rechnen das Basanleder/ dar-
auß man auch Güldenleder macht/ welches
beste von Kalbsleder/ das schlechtere aber
von Schaafsleder bereitet wird/ auß wel-
chem letzteren in Sparien das Güldenleder ge-
macht wird/ weil es aber seinen Schmutz/
und Fettigkeit nicht läset/ kommet sie in dem
Güldenleder noch alzeit ervor/ und ist des-
sentwegen das Spanisc[he] nicht in solcher Gü-
te: diesem kan man no[ch] beyrechnen das Gem-
senfel/ Elendhäut/ [H]irschhäut/ Bocksle-
der/ Kalbsleder/ Shaafsleder/ Hunds-
leder; alle diese Lederkan man nun glat oder
rauch färben/ auch auf allerhand Art/ theils
mit Saft/ theils mit mineral-Färben/ künst-
lich färben/ ist auch gantz ein andere Art von
Färberey: alle diese Arten von weichen Leder
zu bereiten findet man in Engeland die besten
manieren/ und Handgrif/ auch geht in
Teutschland der Weißgärber Handwerck nicht
wenig in Oesterreich und Bäyern/ hinge-
gen florirt die Rothgärberey in Reussen/ Preus-
sen/ in den Seestätten und Niederland; es
wird aber darunter gezehlt das Sohlen-

leder/
D v

Von dem Lederhandel in ſpecie.
macht wird/ man machts auß Bocksleder/
und iſt eine gantze ſonderbare Bereitung
darzu; Unter das weiſſe/ oder weiche Leder/
rechnet man billich das Saͤmiſchleder/ und das
roth und weiſſe Saphianleder/ beede werden
von Bocks- und Kalbsleder bereitet: man koͤn-
te noch darzu rechnen das Baſanleder/ dar-
auß man auch Guͤldenleder macht/ welches
beſte von Kalbsleder/ das ſchlechtere aber
von Schaafsleder bereitet wird/ auß wel-
chem letzteren in Sparien das Guͤldenleder ge-
macht wird/ weil es aber ſeinen Schmutz/
und Fettigkeit nicht laͤſet/ kommet ſie in dem
Guͤldenleder noch alzeit ervor/ und iſt deſ-
ſentwegen das Spaniſc[he] nicht in ſolcher Guͤ-
te: dieſem kan man no[ch] beyrechnen das Gem-
ſenfel/ Elendhaͤut/ [H]irſchhaͤut/ Bocksle-
der/ Kalbsleder/ Shaafsleder/ Hunds-
leder; alle dieſe Lederkan man nun glat oder
rauch faͤrben/ auch auf allerhand Art/ theils
mit Saft/ theils mit mineral-Faͤrben/ kuͤnſt-
lich faͤrben/ iſt auch gantz ein andere Art von
Faͤrberey: alle dieſe Arten von weichen Leder
zu bereiten findet man in Engeland die beſten
manieren/ und Handgrif/ auch geht in
Teutſchland der Weißgaͤrber Handwerck nicht
wenig in Oeſterreich und Baͤyern/ hinge-
gen florirt die Rothgaͤrberey in Reuſſen/ Preuſ-
ſen/ in den Seeſtaͤtten und Niederland; es
wird aber darunter gezehlt das Sohlen-

leder/
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[57/0083] Von dem Lederhandel in ſpecie. macht wird/ man machts auß Bocksleder/ und iſt eine gantze ſonderbare Bereitung darzu; Unter das weiſſe/ oder weiche Leder/ rechnet man billich das Saͤmiſchleder/ und das roth und weiſſe Saphianleder/ beede werden von Bocks- und Kalbsleder bereitet: man koͤn- te noch darzu rechnen das Baſanleder/ dar- auß man auch Guͤldenleder macht/ welches beſte von Kalbsleder/ das ſchlechtere aber von Schaafsleder bereitet wird/ auß wel- chem letzteren in Sparien das Guͤldenleder ge- macht wird/ weil es aber ſeinen Schmutz/ und Fettigkeit nicht laͤſet/ kommet ſie in dem Guͤldenleder noch alzeit ervor/ und iſt deſ- ſentwegen das Spaniſche nicht in ſolcher Guͤ- te: dieſem kan man noch beyrechnen das Gem- ſenfel/ Elendhaͤut/ Hirſchhaͤut/ Bocksle- der/ Kalbsleder/ Shaafsleder/ Hunds- leder; alle dieſe Lederkan man nun glat oder rauch faͤrben/ auch auf allerhand Art/ theils mit Saft/ theils mit mineral-Faͤrben/ kuͤnſt- lich faͤrben/ iſt auch gantz ein andere Art von Faͤrberey: alle dieſe Arten von weichen Leder zu bereiten findet man in Engeland die beſten manieren/ und Handgrif/ auch geht in Teutſchland der Weißgaͤrber Handwerck nicht wenig in Oeſterreich und Baͤyern/ hinge- gen florirt die Rothgaͤrberey in Reuſſen/ Preuſ- ſen/ in den Seeſtaͤtten und Niederland; es wird aber darunter gezehlt das Sohlen- leder/ D v

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668/83>, abgerufen am 24.11.2024.