Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668.Von der dreyen Ständen Gemeinschaft. Waaren requirirt/ wie dann solches ein jederehrlicher Handelsmann/ der dem Vatterland zum Aufnehmen/ und besten zu handlen suchet/ mit mehrerem wissen wird/ da er dann/ wann er diese gute intention hat/ von GOtt/ auch ohn fehlbar hierinnen gesegnet wird werden/ da hingegen die vorige Hummeln/ die den armen Bienen den Honig stehlen/ nemlich die schädliche Kaufleut/ so auß böser intention, Geitz/ Neyd/ Faulheit/ und Unverstand dem Land zum besten nichts verlegen/ ja andere ehrliche Verläger/ und ihre Beförderer noch hindern wollen/ darvon ich zuvor gedacht/ diese sag ich/ die nur der Gemeinde zum Schaden im trüben fischen wollen/ werden den unaußbleiblichen Fluch erben/ und weiß man manchsmal nicht/ warumb GOtt einen oder den andern Prachthansen/ ein klein wenig ehrlicher/ als einen Dieb durch einen unversche- nen Panckrot fallen lässet. Drittens so haben diese drey Stände weiter gemein eine gewisse proportion, und correlation, so alle drey gegen einander (darvon bereits im vorhergehenden gemeldet) als jeder unter sich selbst; und zwar/ so haben alle diese drey Stände gemein drey ge- fährliche/ und höchstschädliche/ verderbliche Feinde/ derer erste die populosität verhin- dert/ und der ist das Monopolium, der andere verhindert die Nahrung/ und der ist das Poly- polium, der dritte zertrennet die Gemeinschaft/ und der ist das Propolium: von gesämtlichen diesen/ und ihren Gegentheilen/ wil ich/ so viel zu B v
Von der dreyen Staͤnden Gemeinſchaft. Waaren requirirt/ wie dann ſolches ein jederehrlicher Handelsmann/ der dem Vatterland zum Aufnehmen/ und beſten zu handlen ſuchet/ mit mehrerem wiſſen wird/ da er dann/ wann er dieſe gute intention hat/ von GOtt/ auch ohn fehlbar hierinnen geſegnet wird werden/ da hingegen die vorige Hummeln/ die den armen Bienen den Honig ſtehlen/ nemlich die ſchaͤdliche Kaufleut/ ſo auß boͤſer intention, Geitz/ Neyd/ Faulheit/ und Unverſtand dem Land zum beſten nichts verlegen/ ja andere ehrliche Verlaͤger/ und ihre Befoͤrderer noch hindern wollen/ darvon ich zuvor gedacht/ dieſe ſag ich/ die nuꝛ deꝛ Gemeinde zum Schaden im truͤben fiſchen wollen/ werden den unaußbleiblichen Fluch erben/ und weiß man manchsmal nicht/ warumb GOtt einen oder den andern Prachthanſen/ ein klein wenig ehrlicher/ als einen Dieb durch einen unverſche- nen Panckrot fallen laͤſſet. Drittens ſo haben dieſe drey Staͤnde weiter gemein eine gewiſſe proportion, und correlation, ſo alle drey gegen einander (darvon bereits im vorhergehenden gemeldet) als jeder unter ſich ſelbſt; und zwar/ ſo haben alle dieſe drey Staͤnde gemein drey ge- faͤhrliche/ und hoͤchſtſchaͤdliche/ verderbliche Feinde/ derer erſte die populoſitaͤt verhin- dert/ und der iſt das Monopolium, der andere verhindert die Nahrung/ und der iſt das Poly- polium, der dritte zertrennet die Gemeinſchaft/ und der iſt das Propolium: von geſaͤmtlichen dieſen/ und ihren Gegentheilen/ wil ich/ ſo viel zu B v
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Von der dreyen Staͤnden Gemeinſchaft.
Waaren requirirt/ wie dann ſolches ein jeder
ehrlicher Handelsmann/ der dem Vatterland
zum Aufnehmen/ und beſten zu handlen ſuchet/
mit mehrerem wiſſen wird/ da er dann/ wann er
dieſe gute intention hat/ von GOtt/ auch
ohn fehlbar hierinnen geſegnet wird werden/ da
hingegen die vorige Hummeln/ die den armen
Bienen den Honig ſtehlen/ nemlich die ſchaͤdliche
Kaufleut/ ſo auß boͤſer intention, Geitz/ Neyd/
Faulheit/ und Unverſtand dem Land zum beſten
nichts verlegen/ ja andere ehrliche Verlaͤger/ und
ihre Befoͤrderer noch hindern wollen/ darvon ich
zuvor gedacht/ dieſe ſag ich/ die nuꝛ deꝛ Gemeinde
zum Schaden im truͤben fiſchen wollen/ werden
den unaußbleiblichen Fluch erben/ und weiß
man manchsmal nicht/ warumb GOtt einen
oder den andern Prachthanſen/ ein klein wenig
ehrlicher/ als einen Dieb durch einen unverſche-
nen Panckrot fallen laͤſſet. Drittens ſo haben
dieſe drey Staͤnde weiter gemein eine gewiſſe
proportion, und correlation, ſo alle drey gegen
einander (darvon bereits im vorhergehenden
gemeldet) als jeder unter ſich ſelbſt; und zwar/ ſo
haben alle dieſe drey Staͤnde gemein drey ge-
faͤhrliche/ und hoͤchſtſchaͤdliche/ verderbliche
Feinde/ derer erſte die populoſitaͤt verhin-
dert/ und der iſt das Monopolium, der andere
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polium, der dritte zertrennet die Gemeinſchaft/
und der iſt das Propolium: von geſaͤmtlichen
dieſen/ und ihren Gegentheilen/ wil ich/ ſo viel
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