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Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668.

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Caput XXVII.
dem gemeinen Landt-Mann stätige ewige
Contributiones aufflegen/ und demselben nie
darzu behülfflich seyn/ daß er das seinige/ wann
er gleich was hat/ versilbern könne.

2. Was kan närrischer seyn/ als auff die
wolfeyle und theure Jahr nie einige reflexion
machen/ sondern solche Sorgen allein eini-
gen wenigem privat ungewissenhafften Wein-
und Korn-Juden überlassen/ und also einem
Landt mit fleiß eine unnöhtige Theurung
auff den Halß laden. Pharao hätte auch sa-
gen können/ was frage ich darnach/ meine
Underthanen mögen zusehen/ wie sie sich
proviantiren/ aber er fassete eine andere
resolution, die ihme und dem gantzen Lande
nützlich war.

3. Nachdeme es unumbgänglich ist/ daß/
zumalen bey uns in Teutschlandt auffs we-
nigste alle drey Jahr ein Miß-Jahr und ände-
rung ist/ so versäumet man ja nichts/ und
gehet nicht fehl/ sondern im rechten Einkauff
dergleichen Güter gewiß/ zumalen wann sie
sauber conservirt werden.

4. Nun ist gewiß/ daß die halbe Theure
eines Miß-Jahrs soviel Gewinn gibt/ daß
die bey wolfeylen Zeiten erkauffte Güter und
Früchte/ welche etwan ein paar Jahr ge-
ruhet/ reichlich mit ihrem Interesse bezahlet
werden.

5. Und

Caput XXVII.
dem gemeinen Landt-Mann ſtaͤtige ewige
Contributiones aufflegen/ und demſelben nie
darzu behuͤlfflich ſeyn/ daß er das ſeinige/ wann
er gleich was hat/ verſilbern koͤnne.

2. Was kan naͤrriſcher ſeyn/ als auff die
wolfeyle und theure Jahr nie einige reflexion
machen/ ſondern ſolche Sorgen allein eini-
gen wenigem privat ungewiſſenhafften Wein-
und Korn-Juden uͤberlaſſen/ und alſo einem
Landt mit fleiß eine unnoͤhtige Theurung
auff den Halß laden. Pharao haͤtte auch ſa-
gen koͤnnen/ was frage ich darnach/ meine
Underthanen moͤgen zuſehen/ wie ſie ſich
proviantiren/ aber er faſſete eine andere
reſolution, die ihme und dem gantzen Lande
nuͤtzlich war.

3. Nachdeme es unumbgaͤnglich iſt/ daß/
zumalen bey uns in Teutſchlandt auffs we-
nigſte alle drey Jahr ein Miß-Jahr und aͤnde-
rung iſt/ ſo verſaͤumet man ja nichts/ und
gehet nicht fehl/ ſondern im rechten Einkauff
dergleichen Guͤter gewiß/ zumalen wann ſie
ſauber conſervirt werden.

4. Nun iſt gewiß/ daß die halbe Theure
eines Miß-Jahrs ſoviel Gewinn gibt/ daß
die bey wolfeylen Zeiten erkauffte Guͤter und
Fruͤchte/ welche etwan ein paar Jahr ge-
ruhet/ reichlich mit ihrem Intereſſe bezahlet
werden.

5. Und
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[202/0228] Caput XXVII. dem gemeinen Landt-Mann ſtaͤtige ewige Contributiones aufflegen/ und demſelben nie darzu behuͤlfflich ſeyn/ daß er das ſeinige/ wann er gleich was hat/ verſilbern koͤnne. 2. Was kan naͤrriſcher ſeyn/ als auff die wolfeyle und theure Jahr nie einige reflexion machen/ ſondern ſolche Sorgen allein eini- gen wenigem privat ungewiſſenhafften Wein- und Korn-Juden uͤberlaſſen/ und alſo einem Landt mit fleiß eine unnoͤhtige Theurung auff den Halß laden. Pharao haͤtte auch ſa- gen koͤnnen/ was frage ich darnach/ meine Underthanen moͤgen zuſehen/ wie ſie ſich proviantiren/ aber er faſſete eine andere reſolution, die ihme und dem gantzen Lande nuͤtzlich war. 3. Nachdeme es unumbgaͤnglich iſt/ daß/ zumalen bey uns in Teutſchlandt auffs we- nigſte alle drey Jahr ein Miß-Jahr und aͤnde- rung iſt/ ſo verſaͤumet man ja nichts/ und gehet nicht fehl/ ſondern im rechten Einkauff dergleichen Guͤter gewiß/ zumalen wann ſie ſauber conſervirt werden. 4. Nun iſt gewiß/ daß die halbe Theure eines Miß-Jahrs ſoviel Gewinn gibt/ daß die bey wolfeylen Zeiten erkauffte Guͤter und Fruͤchte/ welche etwan ein paar Jahr ge- ruhet/ reichlich mit ihrem Intereſſe bezahlet werden. 5. Und

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668/228>, abgerufen am 25.11.2024.