Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Das 44. Cap. Von den Amphitheatris/ Schaw oder Spielplätzen. THeatra/ vnd Amphithea [unleserliches Material]ra sind bey den alten genennet worden/ die herrliche Schawplätze/ vnd Gebäwe in welchen die Schawspiel vnd Kämpffe der wilden Thier vnd Fechter gehalten worden/ derer dann die Römische Historien allenthalten gedencken. Vnter andern hat der Keyser Vespasianus ein sehr stattliches Amphitheatrum erbawet zu Rom / bey dem Berg Coelio, wilches hernach von seinem Sohn Tito consecrieret worden. Der Boden vnd Kampfplatz ware mit Sand bestrewet/ damit die Fechter im fallen sich nit verletzten/ auch das Blut so bald verdecket werden kondte/ damit die andere nit dauor sich entsetzten/ dergleichen herliches vnd ansehnliches Gebäwes/ ist noch ein Stück zu Veron zusehen/ wie dessen droben in dem ersten buch gedacht. Deß M. Scauri Amphitheatrum aber zu Rom/ wirdt von Plinio dergestalt beschrieben/ daß es nemblich das vortrefflichste vnter allen Wercken/ so jemahls durch Menschliche Hände erbawet worden/ vnnd habe drey sonderbare Stücke/ oder Gänge vber einander gehabt / deren vnteres theils von Marmor/ vnd das Mitlere von lauter Glaß erbawet gewesen/ auch dermassen einer solchen grösse/ daß darinnen 80000. Menschen zusitzen raum vnd platz gnugsam haben mögen. Deß gleichen hat auch M. Curius ein vortrefflichs herrlichs Spielhauß oder Amphitheatrum zu Rom gebawet/ dessen Gebäw von Holtzwerck dermassen in einander gerichtet gewesen/ daß es von sich selbst mit dem gantzen Volck herumb gekehrt/ vnnd nach dem es zuuor ein halber Circul gewesen/ zusamen in einen verfüget/ ein gantzen Circul geschlossen / welchs zwar zuuor vnerhörtes/ vnnd den Nachkommen vnglaubliches Werck scheinet. Wie dann auch in gleichem vor Menschlichen Augen dieses fast vnglaublich scheinet/ daß der Keyser Nero deß Augusti Theatrum/ vnnd Spielhauß/ der Armenier König Tyridati zugefallen in einem Tag gantz mit Gold vberzogen/ vnd bedecket hat/ Vnnd dardurch die vnermeßliche Macht vnnd Gewaldt deß Römischen Reichs erzeigen wöllen. Beneben diesem schreibet Aldus daß zu Perinthe einer Statt in Thracien gelegen / jetzunder Heraclea geheissen/ ein herrlichs Marmelsteinens Amphitheatrum/ oder runds Spielhauß gestanden/ Welches auß einem einigen Marmorstein außgehawen/ vnd derwegen wol vnter die wunderwerck der Welt zusetzen. Das 44. Cap. Von den Amphitheatris/ Schaw oder Spielplätzen. THeatra/ vnd Amphithea [unleserliches Material]ra sind bey den alten genennet worden/ die herrliche Schawplätze/ vnd Gebäwe in welchen die Schawspiel vnd Kämpffe der wilden Thier vnd Fechter gehalten worden/ derer dann die Römische Historien allenthalten gedencken. Vnter andern hat der Keyser Vespasianus ein sehr stattliches Amphitheatrum erbawet zu Rom / bey dem Berg Coelio, wilches hernach von seinem Sohn Tito consecrieret worden. Der Bodẽ vnd Kampfplatz ware mit Sand bestrewet/ damit die Fechter im fallen sich nit verletzten/ auch das Blut so bald verdecket werden kondte/ damit die andere nit dauor sich entsetzten/ dergleichen herliches vnd ansehnliches Gebäwes/ ist noch ein Stück zu Veron zusehen/ wie dessen droben in dem ersten buch gedacht. Deß M. Scauri Amphitheatrum aber zu Rom/ wirdt von Plinio dergestalt beschrieben/ daß es nemblich das vortrefflichste vnter allen Wercken/ so jemahls durch Menschliche Hände erbawet worden/ vnnd habe drey sonderbare Stücke/ oder Gänge vber einander gehabt / deren vnteres theils von Marmor/ vnd das Mitlere von lauter Glaß erbawet gewesen/ auch dermassen einer solchen grösse/ daß darinnen 80000. Menschen zusitzen raum vnd platz gnugsam haben mögen. Deß gleichen hat auch M. Curius ein vortrefflichs herrlichs Spielhauß oder Amphitheatrum zu Rom gebawet/ dessen Gebäw von Holtzwerck dermassen in einander gerichtet gewesen/ daß es von sich selbst mit dem gantzen Volck herumb gekehrt/ vnnd nach dem es zuuor ein halber Circul gewesen/ zusamen in einen verfüget/ ein gantzen Circul geschlossen / welchs zwar zuuor vnerhörtes/ vnnd den Nachkommen vnglaubliches Werck scheinet. Wie dann auch in gleichem vor Menschlichen Augen dieses fast vnglaublich scheinet/ daß der Keyser Nero deß Augusti Theatrum/ vnnd Spielhauß/ der Armenier König Tyridati zugefallen in einem Tag gantz mit Gold vberzogen/ vnd bedecket hat/ Vnnd dardurch die vnermeßliche Macht vnnd Gewaldt deß Römischen Reichs erzeigen wöllen. Beneben diesem schreibet Aldus daß zu Perinthe einer Statt in Thracien gelegen / jetzunder Heraclea geheissen/ ein herrlichs Marmelsteinens Amphitheatrum/ oder runds Spielhauß gestanden/ Welches auß einem einigen Marmorstein außgehawen/ vnd derwegen wol vnter die wunderwerck der Welt zusetzen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0712" n="692"/> <p>Das 44. Cap.</p> <p>Von den Amphitheatris/ Schaw oder Spielplätzen.</p> <p>THeatra/ vnd Amphithea <gap reason="illegible"/>ra sind bey den alten genennet worden/ die herrliche Schawplätze/ vnd Gebäwe in welchen die Schawspiel vnd Kämpffe der wilden Thier vnd Fechter gehalten worden/ derer dann die Römische Historien allenthalten gedencken.</p> <p>Vnter andern hat der Keyser Vespasianus ein sehr stattliches Amphitheatrum erbawet zu Rom / bey dem Berg Coelio, wilches hernach von seinem Sohn Tito consecrieret worden. Der Bodẽ vnd Kampfplatz ware mit Sand bestrewet/ damit die Fechter im fallen sich nit verletzten/ auch das Blut so bald verdecket werden kondte/ damit die andere nit dauor sich entsetzten/ dergleichen herliches vnd ansehnliches Gebäwes/ ist noch ein Stück zu Veron zusehen/ wie dessen droben in dem ersten buch gedacht.</p> <p>Deß M. Scauri Amphitheatrum aber zu Rom/ wirdt von Plinio dergestalt beschrieben/ daß es nemblich das vortrefflichste vnter allen Wercken/ so jemahls durch Menschliche Hände erbawet worden/ vnnd habe drey sonderbare Stücke/ oder Gänge vber einander gehabt / deren vnteres theils von Marmor/ vnd das Mitlere von lauter Glaß erbawet gewesen/ auch dermassen einer solchen grösse/ daß darinnen 80000. Menschen zusitzen raum vnd platz gnugsam haben mögen.</p> <p>Deß gleichen hat auch M. Curius ein vortrefflichs herrlichs Spielhauß oder Amphitheatrum zu Rom gebawet/ dessen Gebäw von Holtzwerck dermassen in einander gerichtet gewesen/ daß es von sich selbst mit dem gantzen Volck herumb gekehrt/ vnnd nach dem es zuuor ein halber Circul gewesen/ zusamen in einen verfüget/ ein gantzen Circul geschlossen / welchs zwar zuuor vnerhörtes/ vnnd den Nachkommen vnglaubliches Werck scheinet.</p> <p>Wie dann auch in gleichem vor Menschlichen Augen dieses fast vnglaublich scheinet/ daß der Keyser Nero deß Augusti Theatrum/ vnnd Spielhauß/ der Armenier König Tyridati zugefallen in einem Tag gantz mit Gold vberzogen/ vnd bedecket hat/ Vnnd dardurch die vnermeßliche Macht vnnd Gewaldt deß Römischen Reichs erzeigen wöllen.</p> <p>Beneben diesem schreibet Aldus daß zu Perinthe einer Statt in Thracien gelegen / jetzunder Heraclea geheissen/ ein herrlichs Marmelsteinens Amphitheatrum/ oder runds Spielhauß gestanden/ Welches auß einem einigen Marmorstein außgehawen/ vnd derwegen wol vnter die wunderwerck der Welt zusetzen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [692/0712]
Das 44. Cap.
Von den Amphitheatris/ Schaw oder Spielplätzen.
THeatra/ vnd Amphithea _ ra sind bey den alten genennet worden/ die herrliche Schawplätze/ vnd Gebäwe in welchen die Schawspiel vnd Kämpffe der wilden Thier vnd Fechter gehalten worden/ derer dann die Römische Historien allenthalten gedencken.
Vnter andern hat der Keyser Vespasianus ein sehr stattliches Amphitheatrum erbawet zu Rom / bey dem Berg Coelio, wilches hernach von seinem Sohn Tito consecrieret worden. Der Bodẽ vnd Kampfplatz ware mit Sand bestrewet/ damit die Fechter im fallen sich nit verletzten/ auch das Blut so bald verdecket werden kondte/ damit die andere nit dauor sich entsetzten/ dergleichen herliches vnd ansehnliches Gebäwes/ ist noch ein Stück zu Veron zusehen/ wie dessen droben in dem ersten buch gedacht.
Deß M. Scauri Amphitheatrum aber zu Rom/ wirdt von Plinio dergestalt beschrieben/ daß es nemblich das vortrefflichste vnter allen Wercken/ so jemahls durch Menschliche Hände erbawet worden/ vnnd habe drey sonderbare Stücke/ oder Gänge vber einander gehabt / deren vnteres theils von Marmor/ vnd das Mitlere von lauter Glaß erbawet gewesen/ auch dermassen einer solchen grösse/ daß darinnen 80000. Menschen zusitzen raum vnd platz gnugsam haben mögen.
Deß gleichen hat auch M. Curius ein vortrefflichs herrlichs Spielhauß oder Amphitheatrum zu Rom gebawet/ dessen Gebäw von Holtzwerck dermassen in einander gerichtet gewesen/ daß es von sich selbst mit dem gantzen Volck herumb gekehrt/ vnnd nach dem es zuuor ein halber Circul gewesen/ zusamen in einen verfüget/ ein gantzen Circul geschlossen / welchs zwar zuuor vnerhörtes/ vnnd den Nachkommen vnglaubliches Werck scheinet.
Wie dann auch in gleichem vor Menschlichen Augen dieses fast vnglaublich scheinet/ daß der Keyser Nero deß Augusti Theatrum/ vnnd Spielhauß/ der Armenier König Tyridati zugefallen in einem Tag gantz mit Gold vberzogen/ vnd bedecket hat/ Vnnd dardurch die vnermeßliche Macht vnnd Gewaldt deß Römischen Reichs erzeigen wöllen.
Beneben diesem schreibet Aldus daß zu Perinthe einer Statt in Thracien gelegen / jetzunder Heraclea geheissen/ ein herrlichs Marmelsteinens Amphitheatrum/ oder runds Spielhauß gestanden/ Welches auß einem einigen Marmorstein außgehawen/ vnd derwegen wol vnter die wunderwerck der Welt zusetzen.
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