Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Sperber drey Tag vnnd drey Nacht gewachet / vnd kein ander Gab als die Jungfraw wider das Gebott forderte/ ist jhme solches zu seinem grösten Vnheyl gerahten/ denn sein Königreich von tag zu tag abgenommen/ vnd zergangen/ je mehr vnd mehr biß in sein Todt/ sc. Darnach bewacht den Sperber eines armen Manns Sohn/ vnnd bat/ daß er ein reicher glückhafftiger Kauffmann werde/ daß er sein nahrung damit gewinne/ vnnd das mit Glück haben möchte/ das gewähret jhn die Jungfraw/ vnd ward der reichste namhafftigste Kauffmann/ der zu Wasser vnd zu Lande war / vnnd dessen begeren war weisser als deß Königs Bitt. Darumb nemme jederman war/ wie er den Sperber vnterstehe zu bewachen/ dan sorglich ist es darumb zu thun vnd zu vnterstehen. Von Palentina der dritten Tochter deß Königs Helmas, auch eine Nympha, vnd der Melusinen Schwester. DIe Palentina die dritte Tochter vordenantes Köngis Helmas, Melusinae, auch Meliorae vorgenante Schwester/ ist auch ein Nympha gewesen/ vnd wie oben gemelt/ von jhrer Mutter Persina, vmb daß sie jhren Vatter den König Helmas in den Bergbeschlossen/ also verpflicht/ daß sie vff einem Berg zu Rothnisch in Arragonien beschlossen wardt/ darzu von jhrer Mutter Persina geordnet ein Hüterin jhres Vatters Schatz. Den Schatz mocht niemand erobern/ denn allein einer vom Stammen Königs Helmas, der mit gewalt den Berg vnnd Schatz gewinnet/ vnd mit demselben Schatz das gelobte Land/ das ist heylig Grab vnd Jerusalem gewinnet/ vnd werden an dem Berg so viel grosse Würm/ daß man hinauff zu solcher Abenthewer mit wol kommen mocht ohne sorgen. Denn es sind viel mannliche Ritter darkommen/ vnd vmb jhr. Leben kommen. Von der Wasserfraw zu Neapolis. ES zeucht Vincentius im dritten Buch am 27. Capit. auß dem Helinando im vierdten Buch diese Historien an. Im Bisthumb herrlicher Pallast vber den Rhein hinauß gebawe/ Iuuamen genent/ in welche als vorzeiten viel grosse Fürsten vnnd Herren bey ein ander waren/ ist vnversehener sach ein Schifflein daher gefahren/ welches ein Schwan mit einer silbern Ketten am Halßnaher zoge/ auß viesem Schifflem ist ein newer vnd männig lichen vnbekannter Kriegsmann auff das Landt hinauß gesprungen/ vnd der Schwan mit dem Schifflien dahin gefahren/ dieser Kerle der hat Sperber drey Tag vnnd drey Nacht gewachet / vnd kein ander Gab als die Jungfraw wider das Gebott forderte/ ist jhme solches zu seinem grösten Vnheyl gerahten/ denn sein Königreich von tag zu tag abgenommen/ vnd zergangen/ je mehr vnd mehr biß in sein Todt/ sc. Darnach bewacht den Sperber eines armen Manns Sohn/ vnnd bat/ daß er ein reicher glückhafftiger Kauffmann werde/ daß er sein nahrung damit gewinne/ vnnd das mit Glück haben möchte/ das gewähret jhn die Jungfraw/ vnd ward der reichste namhafftigste Kauffmann/ der zu Wasser vnd zu Lande war / vnnd dessen begeren war weisser als deß Königs Bitt. Darumb nemme jederman war/ wie er den Sperber vnterstehe zu bewachen/ dan sorglich ist es darumb zu thun vnd zu vnterstehen. Von Palentina der dritten Tochter deß Königs Helmas, auch eine Nympha, vnd der Melusinen Schwester. DIe Palentina die dritte Tochter vordenantes Köngis Helmas, Melusinae, auch Meliorae vorgenante Schwester/ ist auch ein Nympha gewesen/ vnd wie oben gemelt/ von jhrer Mutter Persina, vmb daß sie jhren Vatter den König Helmas in den Bergbeschlossen/ also verpflicht/ daß sie vff einem Berg zu Rothnisch in Arragonien beschlossen wardt/ darzu von jhrer Mutter Persina geordnet ein Hüterin jhres Vatters Schatz. Den Schatz mocht niemand erobern/ denn allein einer vom Stammen Königs Helmas, der mit gewalt den Berg vnnd Schatz gewinnet/ vnd mit demselben Schatz das gelobte Land/ das ist heylig Grab vnd Jerusalem gewinnet/ vnd werden an dem Berg so viel grosse Würm/ daß man hinauff zu solcher Abenthewer mit wol kommen mocht ohne sorgen. Denn es sind viel mannliche Ritter darkommen/ vnd vmb jhr. Leben kommen. Von der Wasserfraw zu Neapolis. ES zeucht Vincentius im dritten Buch am 27. Capit. auß dem Helinando im vierdten Buch diese Historien an. Im Bisthumb herrlicher Pallast vber den Rhein hinauß gebawe/ Iuuamen genent/ in welchë als vorzeiten viel grosse Fürsten vnnd Herren bey ein ander waren/ ist vnversehener sach ein Schifflein daher gefahren/ welches ein Schwan mit einer silbern Ketten am Halßnaher zoge/ auß viesem Schifflem ist ein newer vnd männig lichen vnbekannter Kriegsmann auff das Landt hinauß gesprungen/ vnd der Schwan mit dem Schifflien dahin gefahren/ dieser Kerle der hat <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0487" n="467"/> Sperber drey Tag vnnd drey Nacht gewachet / vnd kein ander Gab als die Jungfraw wider das Gebott forderte/ ist jhme solches zu seinem grösten Vnheyl gerahten/ denn sein Königreich von tag zu tag abgenommen/ vnd zergangen/ je mehr vnd mehr biß in sein Todt/ sc. Darnach bewacht den Sperber eines armen Manns Sohn/ vnnd bat/ daß er ein reicher glückhafftiger Kauffmann werde/ daß er sein nahrung damit gewinne/ vnnd das mit Glück haben möchte/ das gewähret jhn die Jungfraw/ vnd ward der reichste namhafftigste Kauffmann/ der zu Wasser vnd zu Lande war / vnnd dessen begeren war weisser als deß Königs Bitt. Darumb nemme jederman war/ wie er den Sperber vnterstehe zu bewachen/ dan sorglich ist es darumb zu thun vnd zu vnterstehen.</p> <p>Von Palentina der dritten Tochter deß Königs Helmas, auch eine Nympha, vnd der Melusinen Schwester.</p> <p>DIe Palentina die dritte Tochter vordenantes Köngis Helmas, Melusinae, auch Meliorae vorgenante Schwester/ ist auch ein Nympha gewesen/ vnd wie oben gemelt/ von jhrer Mutter Persina, vmb daß sie jhren Vatter den König Helmas in den Bergbeschlossen/ also verpflicht/ daß sie vff einem Berg zu Rothnisch in Arragonien beschlossen wardt/ darzu von jhrer Mutter Persina geordnet ein Hüterin jhres Vatters Schatz.</p> <p>Den Schatz mocht niemand erobern/ denn allein einer vom Stammen Königs Helmas, der mit gewalt den Berg vnnd Schatz gewinnet/ vnd mit demselben Schatz das gelobte Land/ das ist heylig Grab vnd Jerusalem gewinnet/ vnd werden an dem Berg so viel grosse Würm/ daß man hinauff zu solcher Abenthewer mit wol kommen mocht ohne sorgen. Denn es sind viel mannliche Ritter darkommen/ vnd vmb jhr. Leben kommen.</p> <p>Von der Wasserfraw zu Neapolis.</p> <p>ES zeucht Vincentius im dritten Buch am 27. Capit. auß dem Helinando im vierdten Buch diese Historien an. Im Bisthumb herrlicher Pallast vber den Rhein hinauß gebawe/ Iuuamen genent/ in welchë als vorzeiten viel grosse Fürsten vnnd Herren bey ein ander waren/ ist vnversehener sach ein Schifflein daher gefahren/ welches ein Schwan mit einer silbern Ketten am Halßnaher zoge/ auß viesem Schifflem ist ein newer vnd männig lichen vnbekannter Kriegsmann auff das Landt hinauß gesprungen/ vnd der Schwan mit dem Schifflien dahin gefahren/ dieser Kerle der hat </p> </div> </body> </text> </TEI> [467/0487]
Sperber drey Tag vnnd drey Nacht gewachet / vnd kein ander Gab als die Jungfraw wider das Gebott forderte/ ist jhme solches zu seinem grösten Vnheyl gerahten/ denn sein Königreich von tag zu tag abgenommen/ vnd zergangen/ je mehr vnd mehr biß in sein Todt/ sc. Darnach bewacht den Sperber eines armen Manns Sohn/ vnnd bat/ daß er ein reicher glückhafftiger Kauffmann werde/ daß er sein nahrung damit gewinne/ vnnd das mit Glück haben möchte/ das gewähret jhn die Jungfraw/ vnd ward der reichste namhafftigste Kauffmann/ der zu Wasser vnd zu Lande war / vnnd dessen begeren war weisser als deß Königs Bitt. Darumb nemme jederman war/ wie er den Sperber vnterstehe zu bewachen/ dan sorglich ist es darumb zu thun vnd zu vnterstehen.
Von Palentina der dritten Tochter deß Königs Helmas, auch eine Nympha, vnd der Melusinen Schwester.
DIe Palentina die dritte Tochter vordenantes Köngis Helmas, Melusinae, auch Meliorae vorgenante Schwester/ ist auch ein Nympha gewesen/ vnd wie oben gemelt/ von jhrer Mutter Persina, vmb daß sie jhren Vatter den König Helmas in den Bergbeschlossen/ also verpflicht/ daß sie vff einem Berg zu Rothnisch in Arragonien beschlossen wardt/ darzu von jhrer Mutter Persina geordnet ein Hüterin jhres Vatters Schatz.
Den Schatz mocht niemand erobern/ denn allein einer vom Stammen Königs Helmas, der mit gewalt den Berg vnnd Schatz gewinnet/ vnd mit demselben Schatz das gelobte Land/ das ist heylig Grab vnd Jerusalem gewinnet/ vnd werden an dem Berg so viel grosse Würm/ daß man hinauff zu solcher Abenthewer mit wol kommen mocht ohne sorgen. Denn es sind viel mannliche Ritter darkommen/ vnd vmb jhr. Leben kommen.
Von der Wasserfraw zu Neapolis.
ES zeucht Vincentius im dritten Buch am 27. Capit. auß dem Helinando im vierdten Buch diese Historien an. Im Bisthumb herrlicher Pallast vber den Rhein hinauß gebawe/ Iuuamen genent/ in welchë als vorzeiten viel grosse Fürsten vnnd Herren bey ein ander waren/ ist vnversehener sach ein Schifflein daher gefahren/ welches ein Schwan mit einer silbern Ketten am Halßnaher zoge/ auß viesem Schifflem ist ein newer vnd männig lichen vnbekannter Kriegsmann auff das Landt hinauß gesprungen/ vnd der Schwan mit dem Schifflien dahin gefahren/ dieser Kerle der hat
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