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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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tage alle mit einander abfallen. Die sprach der jnwhoner ist/ wie auch der frembden/ merertheils die Malaysche Sprache/ wie wol sie auch jhre eygene Sprache haben/ sie haben auch etliche schulen darin sie die kinder lesen vnd schreiben lehren/ welche schrifft auff d[unleserliches Material] Juden art der vnser gar zuwider vnd entgegen geführt wird. Vnd so viel von Achin vnd derselben gelegenheit.

Von der Insul Zeylan.

Zeylan. CEylon oder wie sie andere nennen Zeylan wird von denen auß Arabia genannt Tenariz[unleserliches Material]m vnd Ternasseri, das ist Land der wolluste. Der weitberümbte Geog. Ptolomae[unleserliches Material], nenet dise Insul Taproboman, wiewol an dere meinen / es sey deß Ptolo. Nanigris. Sie ist gelegen auff 10 grad vom AEquatore, vnd nit weit von der spitzen Comeria, wie der Leser in der pascarten, so bey der 8. 9. vnd andern Leuini Schiffarten zu finden/ selbst sehen kan. Steist wie etliche schreiben 700. meyl groß in derründe/ vnd 240. in der lenge. Vnd ob sie wol subzona torrida gelegen/ ist gleiwol das wetter daselbst so temperirt/ vnd hat so gesunde lufft als an keinem ort der orientalischen Indien. Viel sind der meinung/ daß das jrrdisch Paradeiß in diser Insel gewest sey: Es ist nimmermehr da im Winter sehr kalt/ noch im Sommer vnleidlich warm. Das Landt ist sehr kalt/ noch im Sommer vnleidlich warm. Das Landt ist sehr fruchtbar der gestalt daß die bäume (deren es da viel hat) allezeit mit blüht oder früchten beladenseyn/ als da find die Gronaten Citronen, Pomerantzen, Limonen vnd dergleichen. Es gibt auch daselbst Palmbäume vnd Gewürtz/ Zimmet/ nägelein/ pfeffer/ sc. Die einwoner geleben fürnemblich deß Palmbaums. Denn von deselben haben sie jr Essen vnd Trincken/ Schiffe vnd was dazu gehörig ist.

Die Frucht erst gemeltes Baums nennen sie Coquen, die jnnerste rinde Cayro: auß den stammen machen sie jre schiff/ auß den blättern Segel/ auß derrinden zeil oder Korten. Das zartste an derselben rinden ist jnen an statt deß sadens/ damit sie jre segel zusammen nähen/ sie binden mit jhren korten auß Palmenrinden gedrähet jre Balcken zusammen/ ohne einige eysenen nagel daran zuschlagen. In solche schiff laden sie die Frucht der Palmenbäume vnd treiben damit jhre handthierung. Es wächst aber hie sehr wenig Reyß/ so den einwonern von dem gest ad Malabar vnnd Coromandel mit grosser menge zugefüret wird. Hergegen aber sind in Ceylon sehr viel gold vnd silbergruben welches gleichwol die könige nit außschöpffen lassen: sondern behalten sie im vorraht/ vnd das der vrsach/ wie etliche meinen/ daß niemand deß goldshalben sie mit Krieg vber ziehe. Sie haben auch daselbst eysen/ flachs schwebel vnd vberauß viel helffenbein/ wie dann auch Rubin, Hyacinthen, Saphir, Chrysolitus, Topasen, vnd andere Edelgesteine mehr.

Betreffend das Wildpreth/ ist es daselbst in grosse menge/ als Hirß/ rehe / wildeschwein/ hasen/ kaninischen sc. Nirgend aber in allen Orientalischen Indien werden mehr noch besser Ele-

tage alle mit einander abfallen. Die sprach der jnwhoner ist/ wie auch der frembden/ merertheils die Malaysche Sprache/ wie wol sie auch jhre eygene Sprache haben/ sie haben auch etliche schulen darin sie die kinder lesen vnd schreiben lehren/ welche schrifft auff d[unleserliches Material] Juden art der vnser gar zuwider vnd entgegen geführt wird. Vnd so viel von Achin vnd derselben gelegenheit.

Von der Insul Zeylan.

Zeylan. CEylon oder wie sie andere neñen Zeylan wird von denen auß Arabia genannt Tenariz[unleserliches Material]m vnd Ternasseri, das ist Land der wolluste. Der weitberümbte Geog. Ptolomae[unleserliches Material], nenet dise Insul Taprobomã, wiewol an dere meinen / es sey deß Ptolo. Nanigris. Sie ist gelegen auff 10 grad vom AEquatore, vnd nit weit von der spitzẽ Comeria, wie der Leser in der pascarten, so bey der 8. 9. vnd andern Leuini Schiffarten zu findẽ/ selbst sehẽ kan. Steist wie etliche schreiben 700. meyl groß in derründe/ vnd 240. in der lenge. Vnd ob sie wol subzona torrida gelegen/ ist gleiwol das wetter daselbst so temperirt/ vnd hat so gesunde lufft als an keinem ort der orientalischẽ Indien. Viel sind der meinung/ daß das jrrdisch Paradeiß in diser Insel gewest sey: Es ist nim̃ermehr da im Winter sehr kalt/ noch im Sommer vnleidlich warm. Das Landt ist sehr kalt/ noch im Sommer vnleidlich warm. Das Landt ist sehr fruchtbar der gestalt daß die bäume (deren es da viel hat) allezeit mit blüht oder früchtẽ beladenseyn/ als da find die Gronatẽ Citronen, Pomerantzen, Limonẽ vnd dergleichen. Es gibt auch daselbst Palmbäume vnd Gewürtz/ Zimmet/ nägelein/ pfeffer/ sc. Die einwoner geleben fürnemblich deß Palmbaums. Denn von deselben haben sie jr Essen vnd Trincken/ Schiffe vnd was dazu gehörig ist.

Die Frucht erst gemeltes Baums nennen sie Coquen, die jnnerste rinde Cayro: auß den stammen machen sie jre schiff/ auß den blättern Segel/ auß derrinden zeil oder Korten. Das zartste an derselben rinden ist jnen an statt deß sadens/ damit sie jre segel zusam̃en nähen/ sie binden mit jhren korten auß Palmenrinden gedrähet jre Balcken zusammen/ ohne einige eysenen nagel daran zuschlagen. In solche schiff laden sie die Frucht der Palmenbäume vnd treiben damit jhre handthierung. Es wächst aber hie sehr wenig Reyß/ so den einwonern von dem gest ad Malabar vnnd Coromandel mit grosser menge zugefüret wird. Hergegen aber sind in Ceylon sehr viel gold vnd silbergruben welches gleichwol die könige nit außschöpffen lassen: sondern behalten sie im vorraht/ vnd das der vrsach/ wie etliche meinen/ daß niemand deß goldshalben sie mit Krieg vber ziehe. Sie habẽ auch daselbst eysen/ flachs schwebel vnd vberauß viel helffenbein/ wie dañ auch Rubin, Hyacinthen, Saphir, Chrysolitus, Topasen, vnd andere Edelgesteine mehr.

Betreffend das Wildpreth/ ist es daselbst in grosse menge/ als Hirß/ rehe / wildeschwein/ hasen/ kaninischẽ sc. Nirgend aber in allen Orientalischen Indien werden mehr noch besser Ele-

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        <p>Die Frucht erst gemeltes Baums nennen sie Coquen, die jnnerste rinde Cayro: auß den            stammen machen sie jre schiff/ auß den blättern Segel/ auß derrinden zeil oder Korten.            Das zartste an derselben rinden ist jnen an statt deß sadens/ damit sie jre segel            zusam&#x0303;en nähen/ sie binden mit jhren korten auß Palmenrinden gedrähet jre Balcken            zusammen/ ohne einige eysenen nagel daran zuschlagen. In solche schiff laden sie die            Frucht der Palmenbäume vnd treiben damit jhre handthierung. Es wächst aber hie sehr wenig            Reyß/ so den einwonern von dem gest ad Malabar vnnd Coromandel mit grosser menge            zugefüret wird. Hergegen aber sind in Ceylon sehr viel gold vnd silbergruben welches            gleichwol die könige nit außschöpffen lassen: sondern behalten sie im vorraht/ vnd das            der vrsach/ wie etliche meinen/ daß niemand deß goldshalben sie mit Krieg vber ziehe.            Sie habe&#x0303; auch daselbst eysen/ flachs schwebel vnd vberauß viel helffenbein/ wie            dan&#x0303; auch Rubin, Hyacinthen, Saphir, Chrysolitus, Topasen, vnd andere Edelgesteine            mehr.</p>
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[367/0387] tage alle mit einander abfallen. Die sprach der jnwhoner ist/ wie auch der frembden/ merertheils die Malaysche Sprache/ wie wol sie auch jhre eygene Sprache haben/ sie haben auch etliche schulen darin sie die kinder lesen vnd schreiben lehren/ welche schrifft auff d_ Juden art der vnser gar zuwider vnd entgegen geführt wird. Vnd so viel von Achin vnd derselben gelegenheit. Von der Insul Zeylan. CEylon oder wie sie andere neñen Zeylan wird von denen auß Arabia genannt Tenariz_ m vnd Ternasseri, das ist Land der wolluste. Der weitberümbte Geog. Ptolomae_ , nenet dise Insul Taprobomã, wiewol an dere meinen / es sey deß Ptolo. Nanigris. Sie ist gelegen auff 10 grad vom AEquatore, vnd nit weit von der spitzẽ Comeria, wie der Leser in der pascarten, so bey der 8. 9. vnd andern Leuini Schiffarten zu findẽ/ selbst sehẽ kan. Steist wie etliche schreiben 700. meyl groß in derründe/ vnd 240. in der lenge. Vnd ob sie wol subzona torrida gelegen/ ist gleiwol das wetter daselbst so temperirt/ vnd hat so gesunde lufft als an keinem ort der orientalischẽ Indien. Viel sind der meinung/ daß das jrrdisch Paradeiß in diser Insel gewest sey: Es ist nim̃ermehr da im Winter sehr kalt/ noch im Sommer vnleidlich warm. Das Landt ist sehr kalt/ noch im Sommer vnleidlich warm. Das Landt ist sehr fruchtbar der gestalt daß die bäume (deren es da viel hat) allezeit mit blüht oder früchtẽ beladenseyn/ als da find die Gronatẽ Citronen, Pomerantzen, Limonẽ vnd dergleichen. Es gibt auch daselbst Palmbäume vnd Gewürtz/ Zimmet/ nägelein/ pfeffer/ sc. Die einwoner geleben fürnemblich deß Palmbaums. Denn von deselben haben sie jr Essen vnd Trincken/ Schiffe vnd was dazu gehörig ist. Zeylan. Die Frucht erst gemeltes Baums nennen sie Coquen, die jnnerste rinde Cayro: auß den stammen machen sie jre schiff/ auß den blättern Segel/ auß derrinden zeil oder Korten. Das zartste an derselben rinden ist jnen an statt deß sadens/ damit sie jre segel zusam̃en nähen/ sie binden mit jhren korten auß Palmenrinden gedrähet jre Balcken zusammen/ ohne einige eysenen nagel daran zuschlagen. In solche schiff laden sie die Frucht der Palmenbäume vnd treiben damit jhre handthierung. Es wächst aber hie sehr wenig Reyß/ so den einwonern von dem gest ad Malabar vnnd Coromandel mit grosser menge zugefüret wird. Hergegen aber sind in Ceylon sehr viel gold vnd silbergruben welches gleichwol die könige nit außschöpffen lassen: sondern behalten sie im vorraht/ vnd das der vrsach/ wie etliche meinen/ daß niemand deß goldshalben sie mit Krieg vber ziehe. Sie habẽ auch daselbst eysen/ flachs schwebel vnd vberauß viel helffenbein/ wie dañ auch Rubin, Hyacinthen, Saphir, Chrysolitus, Topasen, vnd andere Edelgesteine mehr. Betreffend das Wildpreth/ ist es daselbst in grosse menge/ als Hirß/ rehe / wildeschwein/ hasen/ kaninischẽ sc. Nirgend aber in allen Orientalischen Indien werden mehr noch besser Ele-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/387>, abgerufen am 22.07.2024.