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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Denn also nennen sie sich selbsten vnter einander/ wenn sie jemand fragen vnd sagen von was für einem geschlecht seyd jr/ seyd jhr von dem Geschlecht der Goldschmied/ Balbirer / Kauffleut/ Krämer/ Fischer/ sc. Man gibt den Töchtern kein Heurathgut/ als nur etliche Edelgesteine/ vnd den Hochzeit Kosten.

Von der Müntz/ Gewicht vnd Maß/ in Indien vnd Goa.

DIe fürnembste vnd gemeinste Müntze wirdt genant Pardaus Xeraphyns ist ein silbern Müntz / aber von bösem schrot/ wird geschlagen in Goa, auff einer seiten stehet S. Sebastian/ auff der andern sind drey oder vier zusammen gebundene Pfeil/ thut so viel als ein Reichs Thaler/ oder drey dicke pfenning/ oder 300. Reyß Portugalesischer Müntze / sie pfleget am währt auff vnnd ab zu schlagen/ etwan vmb ein geringes mehr oder minder / nach dem der wechsel gehet. Mehr ist noch ein ander Zahlung an Müntz Tangas genannt/ so nicht in specie vorhanden ist/ sondern allein im zehlen alfo genannt wird/ Nemblich fünff Tangas thun ein Pardau oder Xeraphyns an böser Müntze/ dann sie hal ten zweyerley Rechnung im zehlen/ eine in guter Müntz/ die ander in böser. Gute vnd böse Müntze in India. Dann vier Tangasen in guter Müntze/ thun so viel als fünff Tangas in böser Müntz/ derhalben wirdt allezeit im Kauffen gute oder böse Müntz außgedinget.

Es ist auch noch ein ander zalung Vintyns genannt/ welches auch nit Allerley Nahmen der Müntze. eine besondere Müntz in specie ist/ sondern wird allein im zehlen gebrauchet. Dieser 4. gute vnd 5. böse Müntzen thun ein Tangas. Das geringste gelt wird genannt B[unleserliches Material]zaruco, dieser fünffzehen in guter Müntz thun achtzehen in böser Müntz. Ein Vintyn vnnd drey Basarucos thun so viel als zwey Reyß Portugesischer Müntz/ solches ist ein gegossent Müntze/ von bösem Zinn. In summa/ dreyhundert fünff vnnd siebentzig Basarucos thun ein Pardau oder Xeraphyn.

Ferner so haben sie noch ein Perstanische Müntze/ genannt Laryns, ist länglich/ hat seher gut sein Silber/ ohn einigen Zusatz/ derselbigen gilt ein 105. vnd 108. Basarucos, nach dem der Wechsel gehet/ etwan vmb ein gerings mehr oder weniger. Sie haben auch vber das eine Müntze/ genannt Pagodes, welche von Goldt ist/ deren zwo oder drey Sorten sind/ thun alle Zeit vber die acht Tangas, sind von den Indianern vnnd Heyden gemüntzet/ darauff stehet ein Abgott/ daher sie den Nahmen Pagodes haben.

Sie haben auch noch andere güldene Müntzen/ Venetianer genannt/ deren etliche zu Venedig gemüntzet werden/ etliche in Türckey/ gelten gemeiniglich 2. Pardau Xeraphyns. Item/ da ist ein güldene Müntz/ S. Thomas genannt/ dieweil S. Thomas

Denn also nennen sie sich selbsten vnter einander/ wenn sie jemand fragen vnd sagen von was für einem geschlecht seyd jr/ seyd jhr von dem Geschlecht der Goldschmied/ Balbirer / Kauffleut/ Krämer/ Fischer/ sc. Man gibt den Töchtern kein Heurathgut/ als nur etliche Edelgesteine/ vnd den Hochzeit Kosten.

Von der Müntz/ Gewicht vnd Maß/ in Indien vnd Goa.

DIe fürnembste vnd gemeinste Müntze wirdt genant Pardaus Xeraphyns ist ein silbern Müntz / aber von bösem schrot/ wird geschlagen in Goa, auff einer seitẽ stehet S. Sebastian/ auff der andern sind drey oder vier zusammen gebundene Pfeil/ thut so viel als ein Reichs Thaler/ oder drey dicke pfenning/ oder 300. Reyß Portugalesischer Müntze / sie pfleget am währt auff vnnd ab zu schlagen/ etwan vmb ein geringes mehr oder minder / nach dem der wechsel gehet. Mehr ist noch ein ander Zahlung an Müntz Tangas genannt/ so nicht in specie vorhanden ist/ sondern allein im zehlen alfo genannt wird/ Nemblich fünff Tangas thun ein Pardau oder Xeraphyns an böser Müntze/ dann sie hal ten zweyerley Rechnung im zehlen/ eine in guter Müntz/ die ander in böser. Gute vnd böse Müntze in India. Dann vier Tangasen in guter Müntze/ thun so viel als fünff Tangas in böser Müntz/ derhalben wirdt allezeit im Kauffen gute oder böse Müntz außgedinget.

Es ist auch noch ein ander zalung Vintyns genannt/ welches auch nit Allerley Nahmen der Müntze. eine besondere Müntz in specie ist/ sondern wird allein im zehlen gebrauchet. Dieser 4. gute vnd 5. böse Müntzen thun ein Tangas. Das geringste gelt wird genannt B[unleserliches Material]zaruco, dieser fünffzehen in guter Müntz thun achtzehen in böser Müntz. Ein Vintyn vnnd drey Basarucos thun so viel als zwey Reyß Portugesischer Müntz/ solches ist ein gegossent Müntze/ von bösem Zinn. In summa/ dreyhundert fünff vnnd siebentzig Basarucos thun ein Pardau oder Xeraphyn.

Ferner so haben sie noch ein Perstanische Müntze/ genannt Laryns, ist länglich/ hat seher gut sein Silber/ ohn einigen Zusatz/ derselbigen gilt ein 105. vñ 108. Basarucos, nach dem der Wechsel gehet/ etwan vmb ein gerings mehr oder weniger. Sie haben auch vber das eine Müntze/ genannt Pagodes, welche von Goldt ist/ deren zwo oder drey Sorten sind/ thun alle Zeit vber die acht Tangas, sind von den Indianern vnnd Heyden gemüntzet/ darauff stehet ein Abgott/ daher sie den Nahmen Pagodes haben.

Sie haben auch noch andere güldene Müntzen/ Venetianer genannt/ deren etliche zu Venedig gemüntzet werden/ etliche in Türckey/ gelten gemeiniglich 2. Pardau Xeraphyns. Item/ da ist ein güldene Müntz/ S. Thomas genannt/ dieweil S. Thomas

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[351/0371] Denn also nennen sie sich selbsten vnter einander/ wenn sie jemand fragen vnd sagen von was für einem geschlecht seyd jr/ seyd jhr von dem Geschlecht der Goldschmied/ Balbirer / Kauffleut/ Krämer/ Fischer/ sc. Man gibt den Töchtern kein Heurathgut/ als nur etliche Edelgesteine/ vnd den Hochzeit Kosten. Von der Müntz/ Gewicht vnd Maß/ in Indien vnd Goa. DIe fürnembste vnd gemeinste Müntze wirdt genant Pardaus Xeraphyns ist ein silbern Müntz / aber von bösem schrot/ wird geschlagen in Goa, auff einer seitẽ stehet S. Sebastian/ auff der andern sind drey oder vier zusammen gebundene Pfeil/ thut so viel als ein Reichs Thaler/ oder drey dicke pfenning/ oder 300. Reyß Portugalesischer Müntze / sie pfleget am währt auff vnnd ab zu schlagen/ etwan vmb ein geringes mehr oder minder / nach dem der wechsel gehet. Mehr ist noch ein ander Zahlung an Müntz Tangas genannt/ so nicht in specie vorhanden ist/ sondern allein im zehlen alfo genannt wird/ Nemblich fünff Tangas thun ein Pardau oder Xeraphyns an böser Müntze/ dann sie hal ten zweyerley Rechnung im zehlen/ eine in guter Müntz/ die ander in böser. Dann vier Tangasen in guter Müntze/ thun so viel als fünff Tangas in böser Müntz/ derhalben wirdt allezeit im Kauffen gute oder böse Müntz außgedinget. Gute vnd böse Müntze in India. Es ist auch noch ein ander zalung Vintyns genannt/ welches auch nit eine besondere Müntz in specie ist/ sondern wird allein im zehlen gebrauchet. Dieser 4. gute vnd 5. böse Müntzen thun ein Tangas. Das geringste gelt wird genannt B_ zaruco, dieser fünffzehen in guter Müntz thun achtzehen in böser Müntz. Ein Vintyn vnnd drey Basarucos thun so viel als zwey Reyß Portugesischer Müntz/ solches ist ein gegossent Müntze/ von bösem Zinn. In summa/ dreyhundert fünff vnnd siebentzig Basarucos thun ein Pardau oder Xeraphyn. Allerley Nahmen der Müntze. Ferner so haben sie noch ein Perstanische Müntze/ genannt Laryns, ist länglich/ hat seher gut sein Silber/ ohn einigen Zusatz/ derselbigen gilt ein 105. vñ 108. Basarucos, nach dem der Wechsel gehet/ etwan vmb ein gerings mehr oder weniger. Sie haben auch vber das eine Müntze/ genannt Pagodes, welche von Goldt ist/ deren zwo oder drey Sorten sind/ thun alle Zeit vber die acht Tangas, sind von den Indianern vnnd Heyden gemüntzet/ darauff stehet ein Abgott/ daher sie den Nahmen Pagodes haben. Sie haben auch noch andere güldene Müntzen/ Venetianer genannt/ deren etliche zu Venedig gemüntzet werden/ etliche in Türckey/ gelten gemeiniglich 2. Pardau Xeraphyns. Item/ da ist ein güldene Müntz/ S. Thomas genannt/ dieweil S. Thomas

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/371>, abgerufen am 22.11.2024.