Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Meer auch Asphaltites genant / entstanden ist. Die vornembsten Stätte seyndt gewesen Jerusalem vnd Bethlehem/ als in deren Christus geboren/ in jeneriaber zum Creutz verurtheilet vnd getödtet worden ist/ Nemblich Jesus von Nazareth Gottes vnd der jungfrawen Maria geborner vom Hause Davids/ Sohn. Wie er dann in diesem Lande geboren: Also hat er auch in demselbigen grosse Wunder vnd Zeichen gethan / vnd gelehret den ewigen Raht GOTTES/ wie wir ins ewige Leben kommen mögen/ durch den Glauben in seinem Blut. Anno Christi 73. hat K. Titus die Statt Jerusalem zerstöret vnnd geschleiffet. Anno 136. hat K. AElius Adrianus ein ander Statt dahin gebawet/ vnd sie AEliam nach seinem Nahmen genennet. Anno Christi 363. gestatte zwar K. Julianus der abtrünnige den Juden/ daß sie den Tempel Salomonis wider bauwen solten/ damit er das Wort Jesu zu nicht mächte/ als welcher gesagt hatte: Dein Hauß soll dir wüste gelassen werden: Aber durch Erbtböben vnd Fewer sindt sie verhindert worden/ also daß deß Juliani von der Juden Thun vnnd Vornehmen vergebens vnnd nichtig/ aber JEsu CHristi Wort vnd Weissagunge war geblieben/ vnd noch bleibt biß auff den heutigen Tag. Anno 1099. ist H. Gotfrid Bution von Lothringen in Palaestinam gezogen/ vnd hat die Statt AEliam, so zuvor Jerusalem/ erobert/ dannen ist sie vnder den Christen gewesen / biß Anno 1178 hinbey ein hundert Jahre/ da hat sie der Egyptische Sultan ein Saracener vnd Mamaluck einbekommen. Anno 1189. hat K. Friderici Volck/ da er in Armenia ersoffen / die Statt widerumb erobert. Anno 1248. wurde sie den Christen wider abgetrungen. Anno 1290. haben die Christen bey nahe das gantze Landt verlohren/ vnnd ist der Egyptysche Sultan/ ein Herr vber Syriam gewesen/ biß in Annum 1515. da hat der Türckische Keyser Selimus den Egyptischen Sultan herauß geschlagen. Sein Sohn Solymannus aber hat sie anno 1542. widerumb gebawet/ vnd wirdt von den Türcken Cuzumoharech genennet. Ist aber allo gebawet/ daß der Berg Calvariae jetzt in der Statt ist. Vnd bleibt also ferrner war/ was JEsus Christus sagte: dein Hauß soll dir wüste gelassen werden. Vnd Daniel: Die Verwüstung wirdt trieffen biß ans Ende. Denn da weder Tempel/ weder Statt noch Regierung deß Jüdischen Volcks ists/ an welche vnser Herr Christus gemelte Rede gethan vnd gesprochen hat. Mesopotamia/ hat ein Landt zwischen zweyen Wassern Euphrate vnd Tigri. Darmit man aber nicht jrr werde/ in den Nahmen Mesopotamia/ Assiria/ Babylonia/ Chaldaea/ so soll man wissen/ daß sie vnter- Meer auch Asphaltites genant / entstanden ist. Die vornembsten Stätte seyndt gewesen Jerusalem vnd Bethlehem/ als in deren Christus geboren/ in jeneriaber zum Creutz verurtheilet vnd getödtet worden ist/ Nemblich Jesus von Nazareth Gottes vnd der jungfrawen Maria geborner vom Hause Davids/ Sohn. Wie er dann in diesem Lande geboren: Also hat er auch in demselbigen grosse Wunder vnd Zeichen gethan / vnd gelehret den ewigen Raht GOTTES/ wie wir ins ewige Leben kommen mögen/ durch den Glauben in seinem Blut. Anno Christi 73. hat K. Titus die Statt Jerusalem zerstöret vnnd geschleiffet. Anno 136. hat K. AElius Adrianus ein ander Statt dahin gebawet/ vnd sie AEliam nach seinem Nahmen genennet. Anno Christi 363. gestatte zwar K. Julianus der abtrünnige den Juden/ daß sie den Tempel Salomonis wider bauwen solten/ damit er das Wort Jesu zu nicht mächte/ als welcher gesagt hatte: Dein Hauß soll dir wüste gelassen werden: Aber durch Erbtböben vnd Fewer sindt sie verhindert worden/ also daß deß Juliani von der Juden Thun vnnd Vornehmen vergebens vnnd nichtig/ aber JEsu CHristi Wort vnd Weissagunge war geblieben/ vnd noch bleibt biß auff den heutigen Tag. Anno 1099. ist H. Gotfrid Bution von Lothringen in Palaestinam gezogen/ vnd hat die Statt AEliam, so zuvor Jerusalem/ erobert/ dannen ist sie vnder den Christen gewesen / biß Anno 1178 hinbey ein hundert Jahre/ da hat sie der Egyptische Sultan ein Saracener vnd Mamaluck einbekommen. Anno 1189. hat K. Friderici Volck/ da er in Armenia ersoffen / die Statt widerumb erobert. Anno 1248. wurde sie den Christen wider abgetrungen. Anno 1290. haben die Christen bey nahe das gantze Landt verlohren/ vnnd ist der Egyptysche Sultan/ ein Herr vber Syriam gewesen/ biß in Annum 1515. da hat der Türckische Keyser Selimus den Egyptischen Sultan herauß geschlagen. Sein Sohn Solymannus aber hat sie anno 1542. widerumb gebawet/ vnd wirdt von den Türcken Cuzumoharech genennet. Ist aber allo gebawet/ daß der Berg Calvariae jetzt in der Statt ist. Vnd bleibt also ferrner war/ was JEsus Christus sagte: dein Hauß soll dir wüste gelassen werden. Vnd Daniel: Die Verwüstung wirdt trieffen biß ans Ende. Denn da weder Tempel/ weder Statt noch Regierung deß Jüdischen Volcks ists/ an welche vnser Herr Christus gemelte Rede gethan vnd gesprochen hat. Mesopotamia/ hat ein Landt zwischen zweyen Wassern Euphrate vnd Tigri. Darmit man aber nicht jrr werde/ in den Nahmen Mesopotamia/ Assiria/ Babylonia/ Chaldaea/ so soll man wissen/ daß sie vnter- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0355" n="335"/> Meer auch Asphaltites genant / entstanden ist.</p> <p>Die vornembsten Stätte seyndt gewesen Jerusalem vnd Bethlehem/ als in deren Christus geboren/ in jeneriaber zum Creutz verurtheilet vnd getödtet worden ist/ Nemblich Jesus von Nazareth Gottes vnd der jungfrawen Maria geborner vom Hause Davids/ Sohn. Wie er dann in diesem Lande geboren: Also hat er auch in demselbigen grosse Wunder vnd Zeichen gethan / vnd gelehret den ewigen Raht GOTTES/ wie wir ins ewige Leben kommen mögen/ durch den Glauben in seinem Blut.</p> <p>Anno Christi 73. hat K. Titus die Statt Jerusalem zerstöret vnnd geschleiffet. Anno 136. hat K. AElius Adrianus ein ander Statt dahin gebawet/ vnd sie AEliam nach seinem Nahmen genennet. Anno Christi 363. gestatte zwar K. Julianus der abtrünnige den Juden/ daß sie den Tempel Salomonis wider bauwen solten/ damit er das Wort Jesu zu nicht mächte/ als welcher gesagt hatte: Dein Hauß soll dir wüste gelassen werden: Aber durch Erbtböben vnd Fewer sindt sie verhindert worden/ also daß deß Juliani von der Juden Thun vnnd Vornehmen vergebens vnnd nichtig/ aber JEsu CHristi Wort vnd Weissagunge war geblieben/ vnd noch bleibt biß auff den heutigen Tag.</p> <p>Anno 1099. ist H. Gotfrid Bution von Lothringen in Palaestinam gezogen/ vnd hat die Statt AEliam, so zuvor Jerusalem/ erobert/ dannen ist sie vnder den Christen gewesen / biß Anno 1178 hinbey ein hundert Jahre/ da hat sie der Egyptische Sultan ein Saracener vnd Mamaluck einbekommen. Anno 1189. hat K. Friderici Volck/ da er in Armenia ersoffen / die Statt widerumb erobert. Anno 1248. wurde sie den Christen wider abgetrungen. Anno 1290. haben die Christen bey nahe das gantze Landt verlohren/ vnnd ist der Egyptysche Sultan/ ein Herr vber Syriam gewesen/ biß in Annum 1515. da hat der Türckische Keyser Selimus den Egyptischen Sultan herauß geschlagen. Sein Sohn Solymannus aber hat sie anno 1542. widerumb gebawet/ vnd wirdt von den Türcken Cuzumoharech genennet. Ist aber allo gebawet/ daß der Berg Calvariae jetzt in der Statt ist. Vnd bleibt also ferrner war/ was JEsus Christus sagte: dein Hauß soll dir wüste gelassen werden. Vnd Daniel: Die Verwüstung wirdt trieffen biß ans Ende. Denn da weder Tempel/ weder Statt noch Regierung deß Jüdischen Volcks ists/ an welche vnser Herr Christus gemelte Rede gethan vnd gesprochen hat.</p> <p>Mesopotamia/ hat ein Landt zwischen zweyen Wassern Euphrate vnd Tigri. Darmit man aber nicht jrr werde/ in den Nahmen Mesopotamia/ Assiria/ Babylonia/ Chaldaea/ so soll man wissen/ daß sie vnter- </p> </div> </body> </text> </TEI> [335/0355]
Meer auch Asphaltites genant / entstanden ist.
Die vornembsten Stätte seyndt gewesen Jerusalem vnd Bethlehem/ als in deren Christus geboren/ in jeneriaber zum Creutz verurtheilet vnd getödtet worden ist/ Nemblich Jesus von Nazareth Gottes vnd der jungfrawen Maria geborner vom Hause Davids/ Sohn. Wie er dann in diesem Lande geboren: Also hat er auch in demselbigen grosse Wunder vnd Zeichen gethan / vnd gelehret den ewigen Raht GOTTES/ wie wir ins ewige Leben kommen mögen/ durch den Glauben in seinem Blut.
Anno Christi 73. hat K. Titus die Statt Jerusalem zerstöret vnnd geschleiffet. Anno 136. hat K. AElius Adrianus ein ander Statt dahin gebawet/ vnd sie AEliam nach seinem Nahmen genennet. Anno Christi 363. gestatte zwar K. Julianus der abtrünnige den Juden/ daß sie den Tempel Salomonis wider bauwen solten/ damit er das Wort Jesu zu nicht mächte/ als welcher gesagt hatte: Dein Hauß soll dir wüste gelassen werden: Aber durch Erbtböben vnd Fewer sindt sie verhindert worden/ also daß deß Juliani von der Juden Thun vnnd Vornehmen vergebens vnnd nichtig/ aber JEsu CHristi Wort vnd Weissagunge war geblieben/ vnd noch bleibt biß auff den heutigen Tag.
Anno 1099. ist H. Gotfrid Bution von Lothringen in Palaestinam gezogen/ vnd hat die Statt AEliam, so zuvor Jerusalem/ erobert/ dannen ist sie vnder den Christen gewesen / biß Anno 1178 hinbey ein hundert Jahre/ da hat sie der Egyptische Sultan ein Saracener vnd Mamaluck einbekommen. Anno 1189. hat K. Friderici Volck/ da er in Armenia ersoffen / die Statt widerumb erobert. Anno 1248. wurde sie den Christen wider abgetrungen. Anno 1290. haben die Christen bey nahe das gantze Landt verlohren/ vnnd ist der Egyptysche Sultan/ ein Herr vber Syriam gewesen/ biß in Annum 1515. da hat der Türckische Keyser Selimus den Egyptischen Sultan herauß geschlagen. Sein Sohn Solymannus aber hat sie anno 1542. widerumb gebawet/ vnd wirdt von den Türcken Cuzumoharech genennet. Ist aber allo gebawet/ daß der Berg Calvariae jetzt in der Statt ist. Vnd bleibt also ferrner war/ was JEsus Christus sagte: dein Hauß soll dir wüste gelassen werden. Vnd Daniel: Die Verwüstung wirdt trieffen biß ans Ende. Denn da weder Tempel/ weder Statt noch Regierung deß Jüdischen Volcks ists/ an welche vnser Herr Christus gemelte Rede gethan vnd gesprochen hat.
Mesopotamia/ hat ein Landt zwischen zweyen Wassern Euphrate vnd Tigri. Darmit man aber nicht jrr werde/ in den Nahmen Mesopotamia/ Assiria/ Babylonia/ Chaldaea/ so soll man wissen/ daß sie vnter-
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/355>, abgerufen am 16.02.2025. |