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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Die Einwohner werden in Asta Mauri genent/ vnd sind Heydenisch. Giam Belul bekömpt Tribut auß diesen Gegenden von Adea. Allhier kommen die Schiffe von Athen auß Arabia vnd von Cambaja auß India an/ bey der Statt Magadazzum. Zanguebara oder Zanzibarliegt besser hinnein/ zu dem gehört dz Königreich Melinde/ ligt 70. Meylen von Magadazzo. Vnnd da ligt auch eine Port von Cambaja. Benomotana oder Menopotapa hat einen mächtigen Fürsten. Allhier findet man auch Amazones. Ist allheir sehr kalt wegen der Winde so von Polo antarctico her streichen. Daher die Leut wegen Mangel deß Holtzes den Kühdreck dörren/ anzünnen/ vnd sich darbey wärmen. Cafaria/ die Völcker werden Cafares genand/ dieweil sie ohne Gesetz leben. Seind grosse Feind aller Nationen/ von denen so vmb das Landt am Vfer wohnen/ weiß man etwa / aber von dem innern Landt hat man wenig Kundtschafft. Vnnd diß ist das Landt an dessen ende Copo di bona speranza ist/ das letzte vnd gefehrlichte Meerheupt gegen Mittag. Es seind aber der Meer Ecken daselbsten noch zwo/ als Capo della Euglia vnnd Capo falso. Es gibt grewliche Winde vnd Platzregen/ daß man da grosse gefehr ligkeit muß außstehen. Oben auff der Spitzen deß Berges ist ein breiter Plan/ den nennen die Schiffleut tabulam Capitis, sa ta vola del capo di bona speranza. Es ist daselbst etwas hinauff ein Port genand Angue Sambras, da die Wilden Cafares den Hollendern einen Ochsen für ein Messer geben haben.

Die Insulen vmb Mohrenlandt seind S. Helena/ Madagascar vnd S. Maria/ sampt andern. S. Helena ligt gegen Abend/ gegen Mangicongi/ aber vol[unleserliches Material]ein warts nach Mittag/ da Capo nigro ist/ näher Tropico Capricorni als dem AEquatori. vnter dem 16. gradu 350. meylen von Africa vnd 500. meylen von Brasilia oder Peruvia. Ist ein sehr gebirgig Land vnnd gantz vnbewohnet/ hat etwa 6. meylen im vmbkreiß. Ist eine zuflucht aller müden Schiffe so auß India kommen. Muß etwa von den Portugelesern vor 100 Jahren erfunden sein. Dan Linschot schreibet/ daß er allda nahmen in den Feigenbäumen gesunden sub dato: 1510. vnd 1515. jeder Buchstab sey einer Spanenlang gewesen. Die Portugaleser aber haben die Feigenbeume hinein gepflantzet/ wie dann auch andere Obstbeum/ als Granatäpffel / Limonien/ Pomerantzen/ Eitronen/ sc. Gibt viel Hirsche vnd Ziegen/ Schweine / Feldhüner/ Tauben welche etwa auch von den Lusitaniern hinein gebracht worden. An Anfurt ist ein schöner lustiger Thal/ da herrlichsüß Wasser von den Gebirgen herein fleust / welche die Schifflent da frisch laden zur weitern Meerfort. Haben eine Kirche dahin gebawet/ legen da jhre Kranchen auß biß sie wider kommen. Wann man an-

Die Einwohner werden in Asta Mauri genent/ vnd sind Heydenisch. Giam Belul bekömpt Tribut auß diesen Gegenden von Adea. Allhier kommen die Schiffe von Athen auß Arabia vnd von Cambaja auß India an/ bey der Statt Magadazzum. Zanguebara oder Zanzibarliegt besser hinnein/ zu dem gehört dz Königreich Melinde/ ligt 70. Meylen von Magadazzo. Vnnd da ligt auch eine Port von Cambaja. Benomotana oder Menopotapa hat einen mächtigen Fürsten. Allhier findet man auch Amazones. Ist allheir sehr kalt wegen der Winde so von Polo antarctico her streichen. Daher die Leut wegen Mangel deß Holtzes den Kühdreck dörren/ anzünnen/ vnd sich darbey wärmen. Cafaria/ die Völcker werden Cafares genand/ dieweil sie ohne Gesetz leben. Seind grosse Feind aller Nationen/ von denen so vmb das Landt am Vfer wohnen/ weiß man etwa / aber von dem innern Landt hat man wenig Kundtschafft. Vnnd diß ist das Landt an dessen ende Copo di bona speranza ist/ das letzte vnd gefehrlichte Meerheupt gegen Mittag. Es seind aber der Meer Ecken daselbsten noch zwo/ als Capo della Euglia vnnd Capo falso. Es gibt grewliche Winde vnd Platzregen/ daß man da grosse gefehr ligkeit muß außstehen. Oben auff der Spitzen deß Berges ist ein breiter Plan/ den nennen die Schiffleut tabulam Capitis, sa ta vola del capo di bona speranza. Es ist daselbst etwas hinauff ein Port genand Angue Sambras, da die Wilden Cafares den Hollendern einen Ochsen für ein Messer geben haben.

Die Insulen vmb Mohrenlandt seind S. Helena/ Madagascar vnd S. Maria/ sampt andern. S. Helena ligt gegen Abend/ gegen Mangicongi/ aber vol[unleserliches Material]ein warts nach Mittag/ da Capo nigro ist/ näher Tropico Capricorni als dem AEquatori. vnter dem 16. gradu 350. meylen von Africa vnd 500. meylen von Brasilia oder Peruvia. Ist ein sehr gebirgig Land vnnd gantz vnbewohnet/ hat etwa 6. meylen im vmbkreiß. Ist eine zuflucht aller müden Schiffe so auß India kommen. Muß etwa von den Portugelesern vor 100 Jahren erfunden sein. Dan Linschot schreibet/ daß er allda nahmen in den Feigenbäumen gesunden sub dato: 1510. vnd 1515. jeder Buchstab sey einer Spanenlang gewesen. Die Portugaleser aber haben die Feigenbeume hinein gepflantzet/ wie dann auch andere Obstbeum/ als Granatäpffel / Limonien/ Pomerantzen/ Eitronen/ sc. Gibt viel Hirsche vnd Ziegen/ Schweine / Feldhüner/ Tauben welche etwa auch von den Lusitaniern hinein gebracht worden. An Anfurt ist ein schöner lustiger Thal/ da herrlichsüß Wasser von den Gebirgen herein fleust / welche die Schifflent da frisch laden zur weitern Meerfort. Haben eine Kirche dahin gebawet/ legen da jhre Kranchen auß biß sie wider kommen. Wann man an-

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Die Einwohner werden in            Asta Mauri genent/ vnd sind Heydenisch. Giam Belul bekömpt Tribut auß diesen Gegenden von            Adea. Allhier kommen die Schiffe von Athen auß Arabia vnd von Cambaja auß India an/ bey            der Statt Magadazzum. Zanguebara oder Zanzibarliegt besser hinnein/ zu dem gehört dz            Königreich Melinde/ ligt 70. Meylen von Magadazzo. Vnnd da ligt auch eine Port von            Cambaja. Benomotana oder Menopotapa hat einen mächtigen Fürsten. Allhier findet man auch            Amazones. Ist allheir sehr kalt wegen der Winde so von Polo antarctico her streichen.            Daher die Leut wegen Mangel deß Holtzes den Kühdreck dörren/ anzünnen/ vnd sich darbey            wärmen. Cafaria/ die Völcker werden Cafares genand/ dieweil sie ohne Gesetz leben. Seind            grosse Feind aller Nationen/ von denen so vmb das Landt am Vfer wohnen/ weiß man etwa /            aber von dem innern Landt hat man wenig Kundtschafft. Vnnd diß ist das Landt an dessen            ende Copo di bona speranza ist/ das letzte vnd gefehrlichte Meerheupt gegen Mittag. Es            seind aber der Meer Ecken daselbsten noch zwo/ als Capo della Euglia vnnd Capo falso. Es            gibt grewliche Winde vnd Platzregen/ daß man da grosse gefehr ligkeit muß außstehen. Oben            auff der Spitzen deß Berges ist ein breiter Plan/ den nennen die Schiffleut tabulam            Capitis, sa ta vola del capo di bona speranza. Es ist daselbst etwas hinauff ein Port            genand Angue Sambras, da die Wilden Cafares den Hollendern einen Ochsen für ein Messer            geben haben.</p>
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[310/0330] Die Einwohner werden in Asta Mauri genent/ vnd sind Heydenisch. Giam Belul bekömpt Tribut auß diesen Gegenden von Adea. Allhier kommen die Schiffe von Athen auß Arabia vnd von Cambaja auß India an/ bey der Statt Magadazzum. Zanguebara oder Zanzibarliegt besser hinnein/ zu dem gehört dz Königreich Melinde/ ligt 70. Meylen von Magadazzo. Vnnd da ligt auch eine Port von Cambaja. Benomotana oder Menopotapa hat einen mächtigen Fürsten. Allhier findet man auch Amazones. Ist allheir sehr kalt wegen der Winde so von Polo antarctico her streichen. Daher die Leut wegen Mangel deß Holtzes den Kühdreck dörren/ anzünnen/ vnd sich darbey wärmen. Cafaria/ die Völcker werden Cafares genand/ dieweil sie ohne Gesetz leben. Seind grosse Feind aller Nationen/ von denen so vmb das Landt am Vfer wohnen/ weiß man etwa / aber von dem innern Landt hat man wenig Kundtschafft. Vnnd diß ist das Landt an dessen ende Copo di bona speranza ist/ das letzte vnd gefehrlichte Meerheupt gegen Mittag. Es seind aber der Meer Ecken daselbsten noch zwo/ als Capo della Euglia vnnd Capo falso. Es gibt grewliche Winde vnd Platzregen/ daß man da grosse gefehr ligkeit muß außstehen. Oben auff der Spitzen deß Berges ist ein breiter Plan/ den nennen die Schiffleut tabulam Capitis, sa ta vola del capo di bona speranza. Es ist daselbst etwas hinauff ein Port genand Angue Sambras, da die Wilden Cafares den Hollendern einen Ochsen für ein Messer geben haben. Die Insulen vmb Mohrenlandt seind S. Helena/ Madagascar vnd S. Maria/ sampt andern. S. Helena ligt gegen Abend/ gegen Mangicongi/ aber vol_ ein warts nach Mittag/ da Capo nigro ist/ näher Tropico Capricorni als dem AEquatori. vnter dem 16. gradu 350. meylen von Africa vnd 500. meylen von Brasilia oder Peruvia. Ist ein sehr gebirgig Land vnnd gantz vnbewohnet/ hat etwa 6. meylen im vmbkreiß. Ist eine zuflucht aller müden Schiffe so auß India kommen. Muß etwa von den Portugelesern vor 100 Jahren erfunden sein. Dan Linschot schreibet/ daß er allda nahmen in den Feigenbäumen gesunden sub dato: 1510. vnd 1515. jeder Buchstab sey einer Spanenlang gewesen. Die Portugaleser aber haben die Feigenbeume hinein gepflantzet/ wie dann auch andere Obstbeum/ als Granatäpffel / Limonien/ Pomerantzen/ Eitronen/ sc. Gibt viel Hirsche vnd Ziegen/ Schweine / Feldhüner/ Tauben welche etwa auch von den Lusitaniern hinein gebracht worden. An Anfurt ist ein schöner lustiger Thal/ da herrlichsüß Wasser von den Gebirgen herein fleust / welche die Schifflent da frisch laden zur weitern Meerfort. Haben eine Kirche dahin gebawet/ legen da jhre Kranchen auß biß sie wider kommen. Wann man an-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/330>, abgerufen am 24.11.2024.