Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.gen die Statt vnd sein Nest verlassen/ schöpffet jhm darauß ein neuwe Hoffnung/ vnnd bracht auch endlich die Statt in seine Gewalt. Diese Statt ist heutiges tags fast allerdings zerstöret/ vnnd hat allein etliche zerfallene vnnd verstörete Häußlein/ der Patriarch aber residiret zu Venedig/ hat vnter jhm die Bischoffe zu Pola/ Concordia/ Parentia/ Trieft/ vnnd andere vmbher gelegene mehr. Es haben auch die Venediger im Jahr 1593. ein newe Statt vnnd Festung in diesem Land / Palma genennet/ erbawet/ zur Beschützung dieser Prouintzen/ vnnd wider den Vberfall deß Türckischen Tyrannen. Das 36. Capit. Von dem Paduaner Gebieth/ wie auch von der Statt Venedig/ vnd deren zugehördte. HIerauff folget die Statt Padua sampt jhrem Territorio vnd Gebieth/ zwischen dem Berg Muson/ der Etsch/ vnnd dem Venediger Meer gelegen/ ein herliches fruchtbares Ort/ mit vielen vornehmen Stätten/ vnd fliessenden Wassern. Die vornembste Stätte sind Padua / Vincentz vnnd Venedig/ als welche auch in diesem Tractu gelegen vnd begrieffen. Padua. Die Statt Padua ist ein herrliche vornehme Statt / derer Thor von Marmolstein/ hat rings vmbher eine dreyfache Maur/ viel steinerne Brücken / zween grosse Märckte/ vnnd ein vberauß stattliches Rahthauß. Die Statt ist dem Republica von Venedig zuständig/ hat ein hochberühmbte Vniuersitet/ deß Gubernators Pallast ist gantz mit Bley bedeckt/ vnnd hat die Statt in gemein viel herrliche Palatien / schöne Häuser vnnd Kirchen/ vnten aber ein vornehmes Kloster zu Sanct Anthonien / darinn er auch in einem Marmorsteinern Grab bestattet/ dergleichen an andern Orten an Köstlichkeit kümmerlich zu finden. Beschreibung der Statt Venedig. Was die Beschreibung der Statt Venedig anlanget/ ist allermänniglichen wol bekant/ ja gantz weltruchtbar/ was grossenn Ruhm vnd fürtrefflichen Namen die hoch vnnd weitberühmbte Statt Venedig / in dem vor allen andern Stätten erlanget hat/ daß sie nun von langen/ ja vndencklichen zeiten her/ fast in die 1200. jar/ in guter Ruhe/ Fried vnnd Sicherheit/ als ein Königin deß Adriatischen Meers/ jhre Land vnd Leut für sich selbst also weißlich beherschet vnd regiert hat/ daß sich mehr darüber zu verwundern/ als solches außzusprechen. Die Gelegenheit der Statt Venedig ist vberauß trefflich/ vnnd zumal gantz wunderbarlich. Dann sie steht nicht am trucknen Landt/ neben dem Meer/ wie vorzeiten Carthago, gen die Statt vnd sein Nest verlassen/ schöpffet jhm darauß ein neuwe Hoffnung/ vnnd bracht auch endlich die Statt in seine Gewalt. Diese Statt ist heutiges tags fast allerdings zerstöret/ vnnd hat allein etliche zerfallene vnnd verstörete Häußlein/ der Patriarch aber residiret zu Venedig/ hat vnter jhm die Bischoffe zu Pola/ Concordia/ Parentia/ Trieft/ vnnd andere vmbher gelegene mehr. Es haben auch die Venediger im Jahr 1593. ein newe Statt vnnd Festung in diesem Land / Palma genennet/ erbawet/ zur Beschützung dieser Prouintzen/ vnnd wider den Vberfall deß Türckischen Tyrannen. Das 36. Capit. Von dem Paduaner Gebieth/ wie auch von der Statt Venedig/ vnd deren zugehördte. HIerauff folget die Statt Padua sampt jhrem Territorio vnd Gebieth/ zwischen dem Berg Muson/ der Etsch/ vnnd dem Venediger Meer gelegen/ ein herliches fruchtbares Ort/ mit vielen vornehmen Stätten/ vnd fliessenden Wassern. Die vornembste Stätte sind Padua / Vincentz vnnd Venedig/ als welche auch in diesem Tractu gelegen vnd begrieffen. Padua. Die Statt Padua ist ein herrliche vornehme Statt / derer Thor von Marmolstein/ hat rings vmbher eine dreyfache Maur/ viel steinerne Brücken / zween grosse Märckte/ vnnd ein vberauß stattliches Rahthauß. Die Statt ist dem Republica von Venedig zuständig/ hat ein hochberühmbte Vniuersitet/ deß Gubernators Pallast ist gantz mit Bley bedeckt/ vnnd hat die Statt in gemein viel herrliche Palatien / schöne Häuser vnnd Kirchen/ vnten aber ein vornehmes Kloster zu Sanct Anthonien / darinn er auch in einem Marmorsteinern Grab bestattet/ dergleichen an andern Orten an Köstlichkeit kümmerlich zu finden. Beschreibung der Statt Venedig. Was die Beschreibung der Statt Venedig anlanget/ ist allermänniglichen wol bekant/ ja gantz weltruchtbar/ was grossẽn Ruhm vnd fürtrefflichen Namen die hoch vnnd weitberühmbte Statt Venedig / in dem vor allen andern Stätten erlanget hat/ daß sie nun von langen/ ja vndencklichen zeiten her/ fast in die 1200. jar/ in guter Ruhe/ Fried vnnd Sicherheit/ als ein Königin deß Adriatischen Meers/ jhre Land vnd Leut für sich selbst also weißlich beherschet vnd regiert hat/ daß sich mehr darüber zu verwundern/ als solches außzusprechen. Die Gelegenheit der Statt Venedig ist vberauß trefflich/ vnnd zumal gantz wunderbarlich. Dann sie steht nicht am trucknen Landt/ neben dem Meer/ wie vorzeiten Carthago, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0263" n="243"/> gen die Statt vnd sein Nest verlassen/ schöpffet jhm darauß ein neuwe Hoffnung/ vnnd bracht auch endlich die Statt in seine Gewalt. Diese Statt ist heutiges tags fast allerdings zerstöret/ vnnd hat allein etliche zerfallene vnnd verstörete Häußlein/ der Patriarch aber residiret zu Venedig/ hat vnter jhm die Bischoffe zu Pola/ Concordia/ Parentia/ Trieft/ vnnd andere vmbher gelegene mehr.</p> <p>Es haben auch die Venediger im Jahr 1593. ein newe Statt vnnd Festung in diesem Land / Palma genennet/ erbawet/ zur Beschützung dieser Prouintzen/ vnnd wider den Vberfall deß Türckischen Tyrannen.</p> <p>Das 36. Capit.</p> <p>Von dem Paduaner Gebieth/ wie auch von der Statt Venedig/ vnd deren zugehördte.</p> <p>HIerauff folget die Statt Padua sampt jhrem Territorio vnd Gebieth/ zwischen dem Berg Muson/ der Etsch/ vnnd dem Venediger Meer gelegen/ ein herliches fruchtbares Ort/ mit vielen vornehmen Stätten/ vnd fliessenden Wassern. Die vornembste Stätte sind Padua / Vincentz vnnd Venedig/ als welche auch in diesem Tractu gelegen vnd begrieffen.</p> <p><note place="right">Padua.</note> Die Statt Padua ist ein herrliche vornehme Statt / derer Thor von Marmolstein/ hat rings vmbher eine dreyfache Maur/ viel steinerne Brücken / zween grosse Märckte/ vnnd ein vberauß stattliches Rahthauß. Die Statt ist dem Republica von Venedig zuständig/ hat ein hochberühmbte Vniuersitet/ deß Gubernators Pallast ist gantz mit Bley bedeckt/ vnnd hat die Statt in gemein viel herrliche Palatien / schöne Häuser vnnd Kirchen/ vnten aber ein vornehmes Kloster zu Sanct Anthonien / darinn er auch in einem Marmorsteinern Grab bestattet/ dergleichen an andern Orten an Köstlichkeit kümmerlich zu finden.</p> <p><note place="right">Beschreibung der Statt Venedig.</note> Was die Beschreibung der Statt Venedig anlanget/ ist allermänniglichen wol bekant/ ja gantz weltruchtbar/ was grossẽn Ruhm vnd fürtrefflichen Namen die hoch vnnd weitberühmbte Statt Venedig / in dem vor allen andern Stätten erlanget hat/ daß sie nun von langen/ ja vndencklichen zeiten her/ fast in die 1200. jar/ in guter Ruhe/ Fried vnnd Sicherheit/ als ein Königin deß Adriatischen Meers/ jhre Land vnd Leut für sich selbst also weißlich beherschet vnd regiert hat/ daß sich mehr darüber zu verwundern/ als solches außzusprechen.</p> <p>Die Gelegenheit der Statt Venedig ist vberauß trefflich/ vnnd zumal gantz wunderbarlich. Dann sie steht nicht am trucknen Landt/ neben dem Meer/ wie vorzeiten Carthago, </p> </div> </body> </text> </TEI> [243/0263]
gen die Statt vnd sein Nest verlassen/ schöpffet jhm darauß ein neuwe Hoffnung/ vnnd bracht auch endlich die Statt in seine Gewalt. Diese Statt ist heutiges tags fast allerdings zerstöret/ vnnd hat allein etliche zerfallene vnnd verstörete Häußlein/ der Patriarch aber residiret zu Venedig/ hat vnter jhm die Bischoffe zu Pola/ Concordia/ Parentia/ Trieft/ vnnd andere vmbher gelegene mehr.
Es haben auch die Venediger im Jahr 1593. ein newe Statt vnnd Festung in diesem Land / Palma genennet/ erbawet/ zur Beschützung dieser Prouintzen/ vnnd wider den Vberfall deß Türckischen Tyrannen.
Das 36. Capit.
Von dem Paduaner Gebieth/ wie auch von der Statt Venedig/ vnd deren zugehördte.
HIerauff folget die Statt Padua sampt jhrem Territorio vnd Gebieth/ zwischen dem Berg Muson/ der Etsch/ vnnd dem Venediger Meer gelegen/ ein herliches fruchtbares Ort/ mit vielen vornehmen Stätten/ vnd fliessenden Wassern. Die vornembste Stätte sind Padua / Vincentz vnnd Venedig/ als welche auch in diesem Tractu gelegen vnd begrieffen.
Die Statt Padua ist ein herrliche vornehme Statt / derer Thor von Marmolstein/ hat rings vmbher eine dreyfache Maur/ viel steinerne Brücken / zween grosse Märckte/ vnnd ein vberauß stattliches Rahthauß. Die Statt ist dem Republica von Venedig zuständig/ hat ein hochberühmbte Vniuersitet/ deß Gubernators Pallast ist gantz mit Bley bedeckt/ vnnd hat die Statt in gemein viel herrliche Palatien / schöne Häuser vnnd Kirchen/ vnten aber ein vornehmes Kloster zu Sanct Anthonien / darinn er auch in einem Marmorsteinern Grab bestattet/ dergleichen an andern Orten an Köstlichkeit kümmerlich zu finden.
Padua. Was die Beschreibung der Statt Venedig anlanget/ ist allermänniglichen wol bekant/ ja gantz weltruchtbar/ was grossẽn Ruhm vnd fürtrefflichen Namen die hoch vnnd weitberühmbte Statt Venedig / in dem vor allen andern Stätten erlanget hat/ daß sie nun von langen/ ja vndencklichen zeiten her/ fast in die 1200. jar/ in guter Ruhe/ Fried vnnd Sicherheit/ als ein Königin deß Adriatischen Meers/ jhre Land vnd Leut für sich selbst also weißlich beherschet vnd regiert hat/ daß sich mehr darüber zu verwundern/ als solches außzusprechen.
Beschreibung der Statt Venedig. Die Gelegenheit der Statt Venedig ist vberauß trefflich/ vnnd zumal gantz wunderbarlich. Dann sie steht nicht am trucknen Landt/ neben dem Meer/ wie vorzeiten Carthago,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/263 |
Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/263>, abgerufen am 16.02.2025. |