Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.3) Z. B. vor a. 1822 in Nassau. A. Smith unterscheidet die Grund- und die Baurente und ist für diese Anlagsmethode, da in England die Grundfläche und das Haus verschiedenen Eigenthümern gehören. S. dagegen besonders Craig Po- lit. III. 104. Ricardo, v. Malchus. Lotz Handb. III. 284., welcher jedoch den nicht ganz richtigen Grund anführt, daß gerade darin, wenn ein Boden zu Hausplatz genommen werde, der Beweis liege, wie er zu sonst nichts besserem taug- lich sei. 4) Z. B. seit a. 1822 zum Theile in Nassau, Grosh. Hessen, Baden. Hier wendet man eine -Klassifizirung nach Capitalien an, in welche man die Häuser ein- schätzt z. B. in Würtemberg. 5) Z. B. nach Zimmern und Stockwerken in Oesterreich klassenweise. (v. Kre- mer Darstell. II. 132. Tarantola Mailänd. Steuerregul. S. 14.) Ehemals in Frankreich (simonde de sismondi Rich. commerc. II. 91.) jetzt noch in Eng- land nach Thüren und Fenstern. (v. Raumer britt. Besteur. Syst. S. 127. 228. Craig Politik III. 118. 125. Edinburgh Review 1833. April p. 164-166. Das Reformministerium S. 21., in welchen Schriften sie zum Theile vertheidigt wird. Es kommt ohne Zweifel sehr auf die speziellen Steuergesetze an, ob und wie sie drückend wirkt). Mit der österreichischen Anlagsmethode stimmen die besondern Vor- schläge von v. Jacob §. 1040. flg. überein. Die Ansicht von Lotz Revision IV. §. 282. S. 174. Handb. III. §. 139. S. 276., daß die Häusersteuer Consumtions- steuer sein, und nach dem Bau- und jährlichen Unterhaltungsaufwande umgelegt wer- den solle, stimmt mit dem Prinzipe der Fenstersteuer u. dgl. überein. Aber das Prinzip, wovon er (Revision IV. 175.) ausgeht, ist ganz falsch; denn nicht blos das ursprüngliche, sondern auch das abgeleitete Einkommen ist steuerbar (§. 486. N. 6. Nr. 4.) Da aber Lotz (im Handb. III. 161. 278.) hierin seine Ansicht geändert hat, so ist um so weniger zu erklären, wie dennoch obige Behauptung stehen geblie- ben ist. Auch Murhard Th. u. P. der Besteur. S. 584. führt die Wohnungs- steuer als eine verwerfliche Gebrauchssteuer auf, weil sie das Vermögen treffe. 6) Z. B. zum Theile in Nassau seit 1822. und in Oesterreich, und in Frank- reich. S. auch Craig Politik III. 109. Man glaubte sogar, daß blos die ver- miethbaren Häuser zu besteuern seien. Allein hiermit sind die nicht vermie- theten keineswegs von der Steuer frei. 7) v. Sonnenfels III. 330. Bergius Magazin Art. Zinsen. §. 2. Jung Finanzwiss. §. 69. Turgot Reflections sur la formation et distribution des Richesses. § 96. sqq. A. smith IV. 201 Lotz Revision IV. 203. Handb. III. 269. Craig Politik III. 67. v. Jacob §. 645. 1054. Fulda §. 180. v. Mal- chus I. §. 58. Krehl St. Syst. §. 118. 151. 168. Strelin Revision S. 40. Krönke Anleit. S. 35. Grundsätze S. 114. Eschenmayer Vorschlag S. 54. Monthion Quelle Influence p. 59. 70. 108. simonde de sismondi Nouv. Princ. II. 167. 175. 200. Hermes St. XVI. 171. XVII. 200. Murhard Th. u. P. der Besteur. S. 396. 405. Meine Versuche S. 213-218. Verhandl. d. bad. II. Kammer v. 1831. Beil. Heft VIII. 1-23. XIII. 145. 152. 155. v. Sens- burg Probleme S. 16. 8) Vermeintlich! denn sie werden indirect besteuert, weil sich der Capital- zins in seinem ursprünglichen Satze nach dem Ertrage richtet, welchen der Anwen- der desselben nach Vorausnahme des Gewerbsgewinnes noch bezieht. Die Steuer erscheint aber dem Gewerbsmanne als ein Abzug vom Reinertrage. Es befürchtet nun Krönke Grundsätze §. 18. Anleitung §. 19., eine unmittelbare Besteue- rung der Capitalisten gebe dem Schuldner so viele Erleichterung, daß das Schulden- machen zu häufig werden und den Zinsfuß steigern könnte. Deshalb schlägt er eine mittelbare Besteuerung auf Vorausbezahlung durch die Schuldner vor. Allein seine Grundansicht ist, wie aus einer Betrachtung der Wirkungen der Capitalsteuer zu ersehen ist, ganz falsch; außerdem aber würde die Ausführung seines Vorschlags die Schuldner ganz der Willkühr der Capitalisten überliefern. 3) Z. B. vor a. 1822 in Naſſau. A. Smith unterſcheidet die Grund- und die Baurente und iſt für dieſe Anlagsmethode, da in England die Grundfläche und das Haus verſchiedenen Eigenthümern gehören. S. dagegen beſonders Craig Po- lit. III. 104. Ricardo, v. Malchus. Lotz Handb. III. 284., welcher jedoch den nicht ganz richtigen Grund anführt, daß gerade darin, wenn ein Boden zu Hausplatz genommen werde, der Beweis liege, wie er zu ſonſt nichts beſſerem taug- lich ſei. 4) Z. B. ſeit a. 1822 zum Theile in Naſſau, Grosh. Heſſen, Baden. Hier wendet man eine -Klaſſifizirung nach Capitalien an, in welche man die Häuſer ein- ſchätzt z. B. in Würtemberg. 5) Z. B. nach Zimmern und Stockwerken in Oeſterreich klaſſenweiſe. (v. Kre- mer Darſtell. II. 132. Tarantola Mailänd. Steuerregul. S. 14.) Ehemals in Frankreich (simonde de sismondi Rich. commerc. II. 91.) jetzt noch in Eng- land nach Thüren und Fenſtern. (v. Raumer britt. Beſteur. Syſt. S. 127. 228. Craig Politik III. 118. 125. Edinburgh Review 1833. April p. 164–166. Das Reformminiſterium S. 21., in welchen Schriften ſie zum Theile vertheidigt wird. Es kommt ohne Zweifel ſehr auf die ſpeziellen Steuergeſetze an, ob und wie ſie drückend wirkt). Mit der öſterreichiſchen Anlagsmethode ſtimmen die beſondern Vor- ſchläge von v. Jacob §. 1040. flg. überein. Die Anſicht von Lotz Reviſion IV. §. 282. S. 174. Handb. III. §. 139. S. 276., daß die Häuſerſteuer Conſumtions- ſteuer ſein, und nach dem Bau- und jährlichen Unterhaltungsaufwande umgelegt wer- den ſolle, ſtimmt mit dem Prinzipe der Fenſterſteuer u. dgl. überein. Aber das Prinzip, wovon er (Reviſion IV. 175.) ausgeht, iſt ganz falſch; denn nicht blos das urſprüngliche, ſondern auch das abgeleitete Einkommen iſt ſteuerbar (§. 486. N. 6. Nr. 4.) Da aber Lotz (im Handb. III. 161. 278.) hierin ſeine Anſicht geändert hat, ſo iſt um ſo weniger zu erklären, wie dennoch obige Behauptung ſtehen geblie- ben iſt. Auch Murhard Th. u. P. der Beſteur. S. 584. führt die Wohnungs- ſteuer als eine verwerfliche Gebrauchsſteuer auf, weil ſie das Vermögen treffe. 6) Z. B. zum Theile in Naſſau ſeit 1822. und in Oeſterreich, und in Frank- reich. S. auch Craig Politik III. 109. Man glaubte ſogar, daß blos die ver- miethbaren Häuſer zu beſteuern ſeien. Allein hiermit ſind die nicht vermie- theten keineswegs von der Steuer frei. 7) v. Sonnenfels III. 330. Bergius Magazin Art. Zinſen. §. 2. Jung Finanzwiſſ. §. 69. Turgot Reflections sur la formation et distribution des Richesses. § 96. sqq. A. smith IV. 201 Lotz Reviſion IV. 203. Handb. III. 269. Craig Politik III. 67. v. Jacob §. 645. 1054. Fulda §. 180. v. Mal- chus I. §. 58. Krehl St. Syſt. §. 118. 151. 168. Strelin Reviſion S. 40. Krönke Anleit. S. 35. Grundſätze S. 114. Eſchenmayer Vorſchlag S. 54. Monthion Quelle Influence p. 59. 70. 108. simonde de sismondi Nouv. Princ. II. 167. 175. 200. Hermes St. XVI. 171. XVII. 200. Murhard Th. u. P. der Beſteur. S. 396. 405. Meine Verſuche S. 213–218. Verhandl. d. bad. II. Kammer v. 1831. Beil. Heft VIII. 1–23. XIII. 145. 152. 155. v. Sens- burg Probleme S. 16. 8) Vermeintlich! denn ſie werden indirect beſteuert, weil ſich der Capital- zins in ſeinem urſprünglichen Satze nach dem Ertrage richtet, welchen der Anwen- der deſſelben nach Vorausnahme des Gewerbsgewinnes noch bezieht. Die Steuer erſcheint aber dem Gewerbsmanne als ein Abzug vom Reinertrage. Es befürchtet nun Krönke Grundſätze §. 18. Anleitung §. 19., eine unmittelbare Beſteue- rung der Capitaliſten gebe dem Schuldner ſo viele Erleichterung, daß das Schulden- machen zu häufig werden und den Zinsfuß ſteigern könnte. Deshalb ſchlägt er eine mittelbare Beſteuerung auf Vorausbezahlung durch die Schuldner vor. Allein ſeine Grundanſicht iſt, wie aus einer Betrachtung der Wirkungen der Capitalſteuer zu erſehen iſt, ganz falſch; außerdem aber würde die Ausführung ſeines Vorſchlags die Schuldner ganz der Willkühr der Capitaliſten überliefern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <pb facs="#f0762" n="740"/> <note place="end" n="3)">Z. B. vor <hi rendition="#aq">a.</hi> 1822 in Naſſau. A. <hi rendition="#g">Smith</hi> unterſcheidet die Grund- und<lb/> die Baurente und iſt für dieſe Anlagsmethode, da in England die Grundfläche und<lb/> das Haus verſchiedenen Eigenthümern gehören. S. dagegen beſonders <hi rendition="#g">Craig</hi> Po-<lb/> lit. III. 104. <hi rendition="#g">Ricardo</hi>, v. <hi rendition="#g">Malchus</hi>. <hi rendition="#g">Lotz</hi> Handb. 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³⁾ Z. B. vor a. 1822 in Naſſau. A. Smith unterſcheidet die Grund- und
die Baurente und iſt für dieſe Anlagsmethode, da in England die Grundfläche und
das Haus verſchiedenen Eigenthümern gehören. S. dagegen beſonders Craig Po-
lit. III. 104. Ricardo, v. Malchus. Lotz Handb. III. 284., welcher jedoch
den nicht ganz richtigen Grund anführt, daß gerade darin, wenn ein Boden zu
Hausplatz genommen werde, der Beweis liege, wie er zu ſonſt nichts beſſerem taug-
lich ſei.
⁴⁾ Z. B. ſeit a. 1822 zum Theile in Naſſau, Grosh. Heſſen, Baden. Hier
wendet man eine -Klaſſifizirung nach Capitalien an, in welche man die Häuſer ein-
ſchätzt z. B. in Würtemberg.
⁵⁾ Z. B. nach Zimmern und Stockwerken in Oeſterreich klaſſenweiſe. (v. Kre-
mer Darſtell. II. 132. Tarantola Mailänd. Steuerregul. S. 14.) Ehemals
in Frankreich (simonde de sismondi Rich. commerc. II. 91.) jetzt noch in Eng-
land nach Thüren und Fenſtern. (v. Raumer britt. Beſteur. Syſt. S. 127. 228.
Craig Politik III. 118. 125. Edinburgh Review 1833. April p. 164–166.
Das Reformminiſterium S. 21., in welchen Schriften ſie zum Theile vertheidigt wird.
Es kommt ohne Zweifel ſehr auf die ſpeziellen Steuergeſetze an, ob und wie ſie
drückend wirkt). Mit der öſterreichiſchen Anlagsmethode ſtimmen die beſondern Vor-
ſchläge von v. Jacob §. 1040. flg. überein. Die Anſicht von Lotz Reviſion IV.
§. 282. S. 174. Handb. III. §. 139. S. 276., daß die Häuſerſteuer Conſumtions-
ſteuer ſein, und nach dem Bau- und jährlichen Unterhaltungsaufwande umgelegt wer-
den ſolle, ſtimmt mit dem Prinzipe der Fenſterſteuer u. dgl. überein. Aber das
Prinzip, wovon er (Reviſion IV. 175.) ausgeht, iſt ganz falſch; denn nicht blos das
urſprüngliche, ſondern auch das abgeleitete Einkommen iſt ſteuerbar (§. 486. N. 6.
Nr. 4.) Da aber Lotz (im Handb. III. 161. 278.) hierin ſeine Anſicht geändert
hat, ſo iſt um ſo weniger zu erklären, wie dennoch obige Behauptung ſtehen geblie-
ben iſt. Auch Murhard Th. u. P. der Beſteur. S. 584. führt die Wohnungs-
ſteuer als eine verwerfliche Gebrauchsſteuer auf, weil ſie das Vermögen treffe.
⁶⁾ Z. B. zum Theile in Naſſau ſeit 1822. und in Oeſterreich, und in Frank-
reich. S. auch Craig Politik III. 109. Man glaubte ſogar, daß blos die ver-
miethbaren Häuſer zu beſteuern ſeien. Allein hiermit ſind die nicht vermie-
theten keineswegs von der Steuer frei.
⁷⁾ v. Sonnenfels III. 330. Bergius Magazin Art. Zinſen. §. 2.
Jung Finanzwiſſ. §. 69. Turgot Reflections sur la formation et distribution des
Richesses. § 96. sqq. A. smith IV. 201 Lotz Reviſion IV. 203. Handb. III.
269. Craig Politik III. 67. v. Jacob §. 645. 1054. Fulda §. 180. v. Mal-
chus I. §. 58. Krehl St. Syſt. §. 118. 151. 168. Strelin Reviſion S. 40.
Krönke Anleit. S. 35. Grundſätze S. 114. Eſchenmayer Vorſchlag S. 54.
Monthion Quelle Influence p. 59. 70. 108. simonde de sismondi Nouv. Princ.
II. 167. 175. 200. Hermes St. XVI. 171. XVII. 200. Murhard Th. u. P.
der Beſteur. S. 396. 405. Meine Verſuche S. 213–218. Verhandl. d. bad. II.
Kammer v. 1831. Beil. Heft VIII. 1–23. XIII. 145. 152. 155. v. Sens-
burg Probleme S. 16.
⁸⁾ Vermeintlich! denn ſie werden indirect beſteuert, weil ſich der Capital-
zins in ſeinem urſprünglichen Satze nach dem Ertrage richtet, welchen der Anwen-
der deſſelben nach Vorausnahme des Gewerbsgewinnes noch bezieht. Die Steuer
erſcheint aber dem Gewerbsmanne als ein Abzug vom Reinertrage. Es befürchtet
nun Krönke Grundſätze §. 18. Anleitung §. 19., eine unmittelbare Beſteue-
rung der Capitaliſten gebe dem Schuldner ſo viele Erleichterung, daß das Schulden-
machen zu häufig werden und den Zinsfuß ſteigern könnte. Deshalb ſchlägt er eine
mittelbare Beſteuerung auf Vorausbezahlung durch die Schuldner vor. Allein
ſeine Grundanſicht iſt, wie aus einer Betrachtung der Wirkungen der Capitalſteuer
zu erſehen iſt, ganz falſch; außerdem aber würde die Ausführung ſeines Vorſchlags
die Schuldner ganz der Willkühr der Capitaliſten überliefern.
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