Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.1)
de sismondi Richesse commerciale. I. 126. Mill Elements of polit. Econ, p. 128. Thom. smith An Attempt to define etc. pag. 19. Torrens On the production of Wealth. p. 290. Mac-Culloch Principles. p. 138. Uebers. von v. Weber. p. 109. Desselben Dictionary of Commerce Deutsche Bearbeitung von Richter Bd. I. S. 702. Hermann Untersuch. S. 109. Rau polit. Oeconom. I. §. 257. Lotz Handb. I. 66. 473. Krause Versuch eines Systems. I. 129. Babbage Ma- schinenwesen. Kap. 14. S. 120. Hufeland Grundlegung. Thl. II. v. Soden Nat. Oeconomie. II. Bd. 3. Buch. S. 295. v. Ekendahl Allgem. Staatslehre. II. 499. Pölitz Staatswiss II. 109. 232. Spittler Vorles. über Polit. S. 392. Nebenins der öffentl. Credit. I. 89. 188. Gioja Nuovo Prospetto. III 58. 76. Belloni Dissert. sopra il Commercio. = Economisti. P. mod II. p. 39. Genovesi Lezioni di Econom. civile. II. 291. = Economisti P. mod. VIII. Beccaria Ele- menti. II. 7. = Economisti. P. mod. Tom. XII. Verri Meditazioni sull' Econ. politica. pag. 16. 164. = Economisti. P. mod. XV. Desselben Dialogo sul disordine delle Monete dello stato di Milano nel anno 1762 und Consulta sulla Riforma delle Monete dello stato di Milano, nel anno 1772 = Economisti. P. mod. Tom. XVI 164. 290. 2) Dies kann von allen Völkern, deren Geschichte weit genug hinausreicht, bewiesen werden. Von den Etruskern und Doriern in Italien und Sicilien, von den Römern und Deutschen, und von sämmtlichen abendländischen andern Völkern ist es bewiesen (O. Müller, die Etrusker. I. 303. Desselben Dorier. II. 214. Schulz, Grundlegung zu einer geschichtl. Staatswissenschaft der Römer. S. 130. Meine Versuche. S. 139.), daß sie zuerst Erz oder Kupfer und Eisen, und dann erst Silber und Gold zu Metallgeld nahmen. Die ältesten bekannten Völker hatten Silber, und besonders Gold in Ueberfluß, allein nicht als Geld, sondern bei dem vorherrschenden Tauschhandel als Waaren; als solche oder als ein Naturale wurde es nebst andern Naturalien auch als Steuer bezahlt. So in Asien überhaupt und in Persien (Heeren Ideen. I. Bd. 1. Abthl. S. 78. 360. nach Herodot. III. 95. 96.), bei den Phöniziern und Babyloniern (Heeren Ideen. I. Bd. 2te Abthl. S. 90. 138.). Die Karthager hatten Gold- und Silbermünzen (Heeren Ideen. II. Bd. 1te Abthl. S. 112. 144.) und Gold war ein Hauptgegenstand ihres Han- dels, allein dieses Volk stand in der Zeit, aus welcher man diese Münzen hat, auf einem hohen Grade von Cultur und war ein Handelsvolk erster Größe. Bei den Aethiopiern war das Erz und bei den Aegyptiern das Gold sehr selten (Heeren Ideen. II. Bd. 1te Abthl. S. 256. 266. 295. II. Bd. 2te Abthl. S. 173. 180.). Letztere bezogen dieses aus dem goldreichen Aethiopien, der Handel derselben nach Außen war sehr gehemmt, bis die Griechen dahin gelangten, und von ihrem Münz- wesen weiß man nichts. Die Chinesen hatten auch Kupfer- vor den Silber- und Goldmünzen (Busch Handb. der Erfindungen. 4te Aufl. IX. 400.). An Rußland sieht man diese Erscheinung noch heut zu Tage. Nur Griechenland macht den Ge- lehrten Widerspruch, weil die Geschichte lehre, daß es mit Silbermünzen angefangen hätte (Böckh, Staatshaushalt der Athener. I. 15. Müller, die Etrusker. I. 305. Heeren Ideen. III. Bd. 1te Abthlg. S. 205) und diese Forschungen wen- dete der einsichtsvolle Beurtheiler meiner Versuche über Staatskredit in den Göt- tinger Gelehrt. Anzeigen. Jahrg. 1833. Stück 138. gegen meine obige Behauptung ein. Allein die Periode vom trojanischen Kriege (Ilions Zerstörung a. 1209 v. Chr), bei dessen Erzählung Homer noch gar kein Geld erwähnt, bis zum angeblich ersten Erscheinen der Silbermünzen (unter König Pheidon in Aegina a. 895 v. Chr.) ist nicht genug erforscht; in derselben müßte aber das Kupfer- oder Erzgeld gegolten haben. Dafür aber, daß in derselben dieses Letztere in Gebrauch war, möchte ein- mal der Umstand sprechen, daß Lycurg (a. 880 v. Chr.) den Spartanern Geld aus Edelmetall verbot, also ungefähr in der Zeit, als Silbergeld in andern Theilen Griechenlands eingeführt wurde. Griechenland war damals bereits ein bedeutender Handelsstaat Weil nun die Städte auf der argolischen Küste die Handelsplätze für den auswärtigen Handel waren, so konnte ihnen ein Nationalgesetz wie obiges nur schädlich sein und die Einführung der Silber- anstatt der Erzwährung war für sie im Interesse von Lakonien und Arcadien nothwendig. Aus ähnlichen Gründen hatte in Sparta blos der Staat und der König das Recht, Silbermünzen zu haben, zum Theile, weil die politischen Verbindungen mit dem Auslande und die Erhaltung 1)
de sismondi Richesse commerciale. I. 126. Mill Elements of polit. Econ, p. 128. Thom. smith An Attempt to define etc. pag. 19. Torrens On the production of Wealth. p. 290. Mac-Culloch Principles. p. 138. Ueberſ. von v. Weber. p. 109. Deſſelben Dictionary of Commerce Deutſche Bearbeitung von Richter Bd. I. S. 702. Hermann Unterſuch. S. 109. Rau polit. Oeconom. I. §. 257. Lotz Handb. I. 66. 473. Krauſe Verſuch eines Syſtems. I. 129. Babbage Ma- ſchinenweſen. Kap. 14. S. 120. Hufeland Grundlegung. Thl. II. v. Soden Nat. Oeconomie. II. Bd. 3. Buch. S. 295. v. Ekendahl Allgem. Staatslehre. II. 499. Pölitz Staatswiſſ II. 109. 232. Spittler Vorleſ. über Polit. S. 392. Nebenins der öffentl. Credit. I. 89. 188. Gioja Nuovo Prospetto. III 58. 76. Belloni Dissert. sopra il Commercio. = Economisti. P. mod II. p. 39. Genovesi Lezioni di Econom. civile. II. 291. = Economisti P. mod. VIII. Beccaria Ele- menti. II. 7. = Economisti. P. mod. Tom. XII. Verri Meditazioni sull' Econ. politica. pag. 16. 164. = Economisti. P. mod. XV. Deſſelben Dialogo sul disordine delle Monete dello stato di Milano nel anno 1762 und Consulta sulla Riforma delle Monete dello stato di Milano, nel anno 1772 = Economisti. P. mod. Tom. XVI 164. 290. 2) Dies kann von allen Völkern, deren Geſchichte weit genug hinausreicht, bewieſen werden. Von den Etruskern und Doriern in Italien und Sicilien, von den Römern und Deutſchen, und von ſämmtlichen abendländiſchen andern Völkern iſt es bewieſen (O. Müller, die Etrusker. I. 303. Deſſelben Dorier. II. 214. Schulz, Grundlegung zu einer geſchichtl. Staatswiſſenſchaft der Römer. S. 130. Meine Verſuche. S. 139.), daß ſie zuerſt Erz oder Kupfer und Eiſen, und dann erſt Silber und Gold zu Metallgeld nahmen. Die älteſten bekannten Völker hatten Silber, und beſonders Gold in Ueberfluß, allein nicht als Geld, ſondern bei dem vorherrſchenden Tauſchhandel als Waaren; als ſolche oder als ein Naturale wurde es nebſt andern Naturalien auch als Steuer bezahlt. So in Aſien überhaupt und in Perſien (Heeren Ideen. I. Bd. 1. Abthl. S. 78. 360. nach Herodot. III. 95. 96.), bei den Phöniziern und Babyloniern (Heeren Ideen. I. Bd. 2te Abthl. S. 90. 138.). Die Karthager hatten Gold- und Silbermünzen (Heeren Ideen. II. Bd. 1te Abthl. S. 112. 144.) und Gold war ein Hauptgegenſtand ihres Han- dels, allein dieſes Volk ſtand in der Zeit, aus welcher man dieſe Münzen hat, auf einem hohen Grade von Cultur und war ein Handelsvolk erſter Größe. Bei den Aethiopiern war das Erz und bei den Aegyptiern das Gold ſehr ſelten (Heeren Ideen. II. Bd. 1te Abthl. S. 256. 266. 295. II. Bd. 2te Abthl. S. 173. 180.). Letztere bezogen dieſes aus dem goldreichen Aethiopien, der Handel derſelben nach Außen war ſehr gehemmt, bis die Griechen dahin gelangten, und von ihrem Münz- weſen weiß man nichts. Die Chineſen hatten auch Kupfer- vor den Silber- und Goldmünzen (Buſch Handb. der Erfindungen. 4te Aufl. IX. 400.). An Rußland ſieht man dieſe Erſcheinung noch heut zu Tage. Nur Griechenland macht den Ge- lehrten Widerſpruch, weil die Geſchichte lehre, daß es mit Silbermünzen angefangen hätte (Böckh, Staatshaushalt der Athener. I. 15. Müller, die Etrusker. I. 305. Heeren Ideen. III. Bd. 1te Abthlg. S. 205) und dieſe Forſchungen wen- dete der einſichtsvolle Beurtheiler meiner Verſuche über Staatskredit in den Göt- tinger Gelehrt. Anzeigen. Jahrg. 1833. Stück 138. gegen meine obige Behauptung ein. Allein die Periode vom trojaniſchen Kriege (Ilions Zerſtörung a. 1209 v. Chr), bei deſſen Erzählung Homer noch gar kein Geld erwähnt, bis zum angeblich erſten Erſcheinen der Silbermünzen (unter König Pheidon in Aegina a. 895 v. Chr.) iſt nicht genug erforſcht; in derſelben müßte aber das Kupfer- oder Erzgeld gegolten haben. Dafür aber, daß in derſelben dieſes Letztere in Gebrauch war, möchte ein- mal der Umſtand ſprechen, daß Lycurg (a. 880 v. Chr.) den Spartanern Geld aus Edelmetall verbot, alſo ungefähr in der Zeit, als Silbergeld in andern Theilen Griechenlands eingeführt wurde. Griechenland war damals bereits ein bedeutender Handelsſtaat Weil nun die Städte auf der argoliſchen Küſte die Handelsplätze für den auswärtigen Handel waren, ſo konnte ihnen ein Nationalgeſetz wie obiges nur ſchädlich ſein und die Einführung der Silber- anſtatt der Erzwährung war für ſie im Intereſſe von Lakonien und Arcadien nothwendig. Aus ähnlichen Gründen hatte in Sparta blos der Staat und der König das Recht, Silbermünzen zu haben, zum Theile, weil die politiſchen Verbindungen mit dem Auslande und die Erhaltung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <note place="end" n="1)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0593" n="571"/> de sismondi</hi> Richesse commerciale. I. 126. <hi rendition="#i">Mill</hi> Elements of polit. Econ, p. 128.<lb/><hi rendition="#i">Thom. smith</hi> An Attempt to define etc. pag. 19. <hi rendition="#i">Torrens</hi> On the production of<lb/> Wealth. p. 290. <hi rendition="#i">Mac-Culloch</hi> Principles. p. 138.</hi> Ueberſ. von v. <hi rendition="#g">Weber</hi>. <hi rendition="#aq">p.</hi> 109.<lb/><hi rendition="#g">Deſſelben</hi> <hi rendition="#aq">Dictionary of Commerce</hi> Deutſche Bearbeitung von <hi rendition="#g">Richter</hi> Bd. I.<lb/> S. 702. <hi rendition="#g">Hermann</hi> Unterſuch. S. 109. <hi rendition="#g">Rau</hi> polit. Oeconom. I. §. 257. <hi rendition="#g">Lotz</hi><lb/> Handb. I. 66. 473. <hi rendition="#g">Krauſe</hi> Verſuch eines Syſtems. I. 129. <hi rendition="#g">Babbage</hi> Ma-<lb/> ſchinenweſen. Kap. 14. S. 120. <hi rendition="#g">Hufeland</hi> Grundlegung. Thl. II. v. <hi rendition="#g">Soden</hi><lb/> Nat. Oeconomie. II. Bd. 3. Buch. S. 295. v. <hi rendition="#g">Ekendahl</hi> Allgem. Staatslehre.<lb/> II. 499. <hi rendition="#g">Pölitz</hi> Staatswiſſ II. 109. 232. <hi rendition="#g">Spittler</hi> Vorleſ. über Polit. S. 392.<lb/><hi rendition="#g">Nebenins</hi> der öffentl. Credit. I. 89. 188. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gioja</hi> Nuovo Prospetto. III 58. 76.<lb/><hi rendition="#i">Belloni</hi> Dissert. sopra il Commercio. = Economisti. P. mod II. p. 39. <hi rendition="#i">Genovesi</hi><lb/> Lezioni di Econom. civile. II. 291. = Economisti P. mod. VIII. <hi rendition="#i">Beccaria</hi> Ele-<lb/> menti. II. 7. = Economisti. P. mod. Tom. XII. <hi rendition="#i">Verri</hi> Meditazioni sull' Econ.<lb/> politica. pag. 16. 164. = Economisti. P. mod. XV.</hi> <hi rendition="#g">Deſſelben</hi> <hi rendition="#aq">Dialogo sul<lb/> disordine delle Monete dello stato di Milano nel anno 1762</hi> und <hi rendition="#aq">Consulta sulla<lb/> Riforma delle Monete dello stato di Milano, nel anno 1772 = Economisti. P.<lb/> mod. Tom. XVI 164. 290.</hi></note><lb/> <note place="end" n="2)">Dies kann von allen Völkern, deren Geſchichte weit genug hinausreicht,<lb/> bewieſen werden. Von den Etruskern und Doriern in Italien und Sicilien, von<lb/> den Römern und Deutſchen, und von ſämmtlichen abendländiſchen andern Völkern<lb/> iſt es bewieſen (O. <hi rendition="#g">Müller</hi>, die Etrusker. I. 303. <hi rendition="#g">Deſſelben</hi> Dorier. II. 214.<lb/><hi rendition="#g">Schulz</hi>, Grundlegung zu einer geſchichtl. Staatswiſſenſchaft der Römer. S. 130.<lb/><hi rendition="#g">Meine</hi> Verſuche. S. 139.), daß ſie zuerſt Erz oder Kupfer und Eiſen, und dann<lb/> erſt Silber und Gold zu Metallgeld nahmen. Die älteſten bekannten Völker hatten<lb/> Silber, und beſonders Gold in Ueberfluß, allein nicht als Geld, ſondern bei dem<lb/> vorherrſchenden Tauſchhandel als Waaren; als ſolche oder als ein Naturale wurde<lb/> es nebſt andern Naturalien auch als Steuer bezahlt. So in Aſien überhaupt und<lb/> in Perſien (<hi rendition="#g">Heeren</hi> Ideen. I. Bd. 1. Abthl. S. 78. 360. nach <hi rendition="#g">Herodot</hi>. III.<lb/> 95. 96.), bei den Phöniziern und Babyloniern (<hi rendition="#g">Heeren</hi> Ideen. I. Bd. 2te Abthl.<lb/> S. 90. 138.). Die Karthager hatten Gold- und Silbermünzen (<hi rendition="#g">Heeren</hi> Ideen.<lb/> II. Bd. 1te Abthl. S. 112. 144.) und Gold war ein Hauptgegenſtand ihres Han-<lb/> dels, allein dieſes Volk ſtand in der Zeit, aus welcher man dieſe Münzen hat, auf<lb/> einem hohen Grade von Cultur und war ein Handelsvolk erſter Größe. Bei den<lb/> Aethiopiern war das Erz und bei den Aegyptiern das Gold ſehr ſelten (<hi rendition="#g">Heeren</hi><lb/> Ideen. II. Bd. 1te Abthl. S. 256. 266. 295. II. Bd. 2te Abthl. S. 173. 180.).<lb/> Letztere bezogen dieſes aus dem goldreichen Aethiopien, der Handel derſelben nach<lb/> Außen war ſehr gehemmt, bis die Griechen dahin gelangten, und von ihrem Münz-<lb/> weſen weiß man nichts. Die Chineſen hatten auch Kupfer- vor den Silber- und<lb/> Goldmünzen (<hi rendition="#g">Buſch</hi> Handb. der Erfindungen. 4te Aufl. IX. 400.). An Rußland<lb/> ſieht man dieſe Erſcheinung noch heut zu Tage. Nur Griechenland macht den Ge-<lb/> lehrten Widerſpruch, weil die Geſchichte lehre, daß es mit Silbermünzen angefangen<lb/> hätte (<hi rendition="#g">Böckh</hi>, Staatshaushalt der Athener. I. 15. <hi rendition="#g">Müller</hi>, die Etrusker. I.<lb/> 305. <hi rendition="#g">Heeren</hi> Ideen. III. Bd. 1te Abthlg. S. 205) und dieſe Forſchungen wen-<lb/> dete der einſichtsvolle Beurtheiler meiner Verſuche über Staatskredit in den <hi rendition="#g">Göt</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tinger</hi> Gelehrt. Anzeigen. Jahrg. 1833. Stück 138. gegen meine obige Behauptung<lb/> ein. Allein die Periode vom trojaniſchen Kriege (Ilions Zerſtörung <hi rendition="#aq">a.</hi> 1209 v. Chr),<lb/> bei deſſen Erzählung Homer noch gar kein Geld erwähnt, bis zum angeblich erſten<lb/> Erſcheinen der Silbermünzen (unter König Pheidon in Aegina <hi rendition="#aq">a.</hi> 895 v. Chr.) iſt<lb/> nicht genug erforſcht; in derſelben müßte aber das Kupfer- oder Erzgeld gegolten<lb/> haben. Dafür aber, daß in derſelben dieſes Letztere in Gebrauch war, möchte ein-<lb/> mal der Umſtand ſprechen, daß Lycurg (<hi rendition="#aq">a.</hi> 880 v. Chr.) den Spartanern Geld aus<lb/> Edelmetall verbot, alſo ungefähr in der Zeit, als Silbergeld in andern Theilen<lb/> Griechenlands eingeführt wurde. Griechenland war damals bereits ein bedeutender<lb/> Handelsſtaat Weil nun die Städte auf der argoliſchen Küſte die Handelsplätze für<lb/> den auswärtigen Handel waren, ſo konnte ihnen ein Nationalgeſetz wie obiges nur<lb/> ſchädlich ſein und die Einführung der Silber- anſtatt der Erzwährung war für ſie<lb/> im Intereſſe von Lakonien und Arcadien nothwendig. Aus ähnlichen Gründen hatte<lb/> in Sparta blos der Staat und der König das Recht, Silbermünzen zu haben, zum<lb/> Theile, weil die politiſchen Verbindungen mit dem Auslande und die Erhaltung<lb/></note> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [571/0593]
¹⁾ de sismondi Richesse commerciale. I. 126. Mill Elements of polit. Econ, p. 128.
Thom. smith An Attempt to define etc. pag. 19. Torrens On the production of
Wealth. p. 290. Mac-Culloch Principles. p. 138. Ueberſ. von v. Weber. p. 109.
Deſſelben Dictionary of Commerce Deutſche Bearbeitung von Richter Bd. I.
S. 702. Hermann Unterſuch. S. 109. Rau polit. Oeconom. I. §. 257. Lotz
Handb. I. 66. 473. Krauſe Verſuch eines Syſtems. I. 129. Babbage Ma-
ſchinenweſen. Kap. 14. S. 120. Hufeland Grundlegung. Thl. II. v. Soden
Nat. Oeconomie. II. Bd. 3. Buch. S. 295. v. Ekendahl Allgem. Staatslehre.
II. 499. Pölitz Staatswiſſ II. 109. 232. Spittler Vorleſ. über Polit. S. 392.
Nebenins der öffentl. Credit. I. 89. 188. Gioja Nuovo Prospetto. III 58. 76.
Belloni Dissert. sopra il Commercio. = Economisti. P. mod II. p. 39. Genovesi
Lezioni di Econom. civile. II. 291. = Economisti P. mod. VIII. Beccaria Ele-
menti. II. 7. = Economisti. P. mod. Tom. XII. Verri Meditazioni sull' Econ.
politica. pag. 16. 164. = Economisti. P. mod. XV. Deſſelben Dialogo sul
disordine delle Monete dello stato di Milano nel anno 1762 und Consulta sulla
Riforma delle Monete dello stato di Milano, nel anno 1772 = Economisti. P.
mod. Tom. XVI 164. 290.
²⁾ Dies kann von allen Völkern, deren Geſchichte weit genug hinausreicht,
bewieſen werden. Von den Etruskern und Doriern in Italien und Sicilien, von
den Römern und Deutſchen, und von ſämmtlichen abendländiſchen andern Völkern
iſt es bewieſen (O. Müller, die Etrusker. I. 303. Deſſelben Dorier. II. 214.
Schulz, Grundlegung zu einer geſchichtl. Staatswiſſenſchaft der Römer. S. 130.
Meine Verſuche. S. 139.), daß ſie zuerſt Erz oder Kupfer und Eiſen, und dann
erſt Silber und Gold zu Metallgeld nahmen. Die älteſten bekannten Völker hatten
Silber, und beſonders Gold in Ueberfluß, allein nicht als Geld, ſondern bei dem
vorherrſchenden Tauſchhandel als Waaren; als ſolche oder als ein Naturale wurde
es nebſt andern Naturalien auch als Steuer bezahlt. So in Aſien überhaupt und
in Perſien (Heeren Ideen. I. Bd. 1. Abthl. S. 78. 360. nach Herodot. III.
95. 96.), bei den Phöniziern und Babyloniern (Heeren Ideen. I. Bd. 2te Abthl.
S. 90. 138.). Die Karthager hatten Gold- und Silbermünzen (Heeren Ideen.
II. Bd. 1te Abthl. S. 112. 144.) und Gold war ein Hauptgegenſtand ihres Han-
dels, allein dieſes Volk ſtand in der Zeit, aus welcher man dieſe Münzen hat, auf
einem hohen Grade von Cultur und war ein Handelsvolk erſter Größe. Bei den
Aethiopiern war das Erz und bei den Aegyptiern das Gold ſehr ſelten (Heeren
Ideen. II. Bd. 1te Abthl. S. 256. 266. 295. II. Bd. 2te Abthl. S. 173. 180.).
Letztere bezogen dieſes aus dem goldreichen Aethiopien, der Handel derſelben nach
Außen war ſehr gehemmt, bis die Griechen dahin gelangten, und von ihrem Münz-
weſen weiß man nichts. Die Chineſen hatten auch Kupfer- vor den Silber- und
Goldmünzen (Buſch Handb. der Erfindungen. 4te Aufl. IX. 400.). An Rußland
ſieht man dieſe Erſcheinung noch heut zu Tage. Nur Griechenland macht den Ge-
lehrten Widerſpruch, weil die Geſchichte lehre, daß es mit Silbermünzen angefangen
hätte (Böckh, Staatshaushalt der Athener. I. 15. Müller, die Etrusker. I.
305. Heeren Ideen. III. Bd. 1te Abthlg. S. 205) und dieſe Forſchungen wen-
dete der einſichtsvolle Beurtheiler meiner Verſuche über Staatskredit in den Göt-
tinger Gelehrt. Anzeigen. Jahrg. 1833. Stück 138. gegen meine obige Behauptung
ein. Allein die Periode vom trojaniſchen Kriege (Ilions Zerſtörung a. 1209 v. Chr),
bei deſſen Erzählung Homer noch gar kein Geld erwähnt, bis zum angeblich erſten
Erſcheinen der Silbermünzen (unter König Pheidon in Aegina a. 895 v. Chr.) iſt
nicht genug erforſcht; in derſelben müßte aber das Kupfer- oder Erzgeld gegolten
haben. Dafür aber, daß in derſelben dieſes Letztere in Gebrauch war, möchte ein-
mal der Umſtand ſprechen, daß Lycurg (a. 880 v. Chr.) den Spartanern Geld aus
Edelmetall verbot, alſo ungefähr in der Zeit, als Silbergeld in andern Theilen
Griechenlands eingeführt wurde. Griechenland war damals bereits ein bedeutender
Handelsſtaat Weil nun die Städte auf der argoliſchen Küſte die Handelsplätze für
den auswärtigen Handel waren, ſo konnte ihnen ein Nationalgeſetz wie obiges nur
ſchädlich ſein und die Einführung der Silber- anſtatt der Erzwährung war für ſie
im Intereſſe von Lakonien und Arcadien nothwendig. Aus ähnlichen Gründen hatte
in Sparta blos der Staat und der König das Recht, Silbermünzen zu haben, zum
Theile, weil die politiſchen Verbindungen mit dem Auslande und die Erhaltung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |