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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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Doch waren die Schriften dieser beiden nicht die ersten, denn schon
am Ende des zweiten Jahrzehnts hatte Lau12) über das Ka-
meralfach geschrieben.

1) Weber Entwurf. S. 141. Schreber, Neue Cameralschriften. Bd. VI.
S. 50.
2) Sein berühmtes, immer werthvolles Buch heißt: Der teutsche Fürstenstaat.
III Thle. Gotha 1656. Dritte vermehrte Auflage Frankfurt a. M. 1665. Die
fünfte Frankfurt a. M. 1678. Ausgabe von A. F. v. Biechling. Jena 1737.
Dieses Buch erlebte 9 Auflagen. Es diente dem Juristen Thomasius in Halle,
nach ihm dem Kanzler von Ludewig daselbst, und dem Prof. Frankenstein in
Leipzig als Leitfaden zu Vorlesungen. Weber Entwurf. S. 143. Sehr wichtig
dazu ist die Vergleichung der Abhandlung darüber in (v. Pfeiffer) Berichtigungen
berühmter Staats-, Finanz-, Polizei-, Cameral-, Commerz- und ökonomischen
Schriften des 18ten Jahrhunderts (Frankfurt a. M. 1781-84. VI. Bde. 8.).
Bd. I. S. 309-388.
3) Sein berühmtes Werk: Fürstl. Schatz- und Rentkammer. Leipzig 1686.
erlebte auch 9 Auflagen.
4) Sein, nicht unter seinem Namen erschienenes, einen umfassenden Geist
beurkundendes Werk: Oesterreich über Alles, wenn es nur will. 1654. hat mehrere
Auflagen erlebt, worunter die neueste und bemerkenswertheste den Titel führt:
Joh. v. Horneck, Bemerkungen über die österreich. Staatsökonomie, ganz umge-
arbeitet und mit Anmerkungen versehen von B. F. Herrmann. Berlin und
Stettin 1784.
5) Seine a. 1712 zu Leipzig gehaltene und vertheidigte Dissertation: De
excolendo studio oeconomico tam principum, quam privatorum.
Seine Haus-
haltungsbibliothek. §. 26.
6) Projekt der Oeconomik, entworfen von Anastasio Sincero. Frankfurt
und Leipzig 1716.
7) Sein Polyhistor. T. III. Weber Entwurf. S. 142.
8) Seine Politica Parallela. cap. 10. p. 524.
9) Das Hauptverdienst hat dieser Halle'sche berühmte Rechtslehrer durch seine
Vorlesungen über Seckendorff und durch seine Cautelae circastudium oeconomi-
cum
in seinen Cantelis circa praecognita jurisprudentiae. Cap. 17.
10) Er schrieb a. 1729 seine: Einleitung zu den ökonomischen, politischen und
Cameralwissenschaften. Halle. 4. Aber schon a. 1727 ein: Programm von der
allergnädigst gestifteten Profession über Oeconomie-, Cameral- und Polizei-Sachen.
Halle. 4. Man vrgl. v. Ludewig, Von der neu eingerichteten Profession in Oeco-
nomie-, Polizey- und Cammersachen. Halle 1727. Dessen Oeconomische Anmer-
kungen zu Seckendorffs Fürstenstaat. S. 167-268.
11) Er schrieb a. 1727 seine: Oration von der ihm gnädigst conferirten Pro-
fession der Oeconomie- und Cameralwissenschaften zu Frankfurt a. d. O. in 4. Aber
seine: Einleitung in die ökonomischen, Polizei- und Cameralwissenschaften. Frank-
furt a. d. O. 1729. erlebte 6 Auflagen, wovon die 5te v. Schreber Leipz. 1755,
und die sechste von demselben a. 1769 erschien.
12) Sein: Aufrichtiger Vorschlag von glücklicher, vortheilhaftiger, beständiger
Einrichtung der Intraden und Einkünften der Souverainen und ihrer Unterthanen,
in welchem von Polizei-, und Kammer-, Regocien- und Steuersachen gehandelt wird.
Franfurt 1719. 4.
§. 28.
Fortsetzung. Universitätsstudium derselben.

Als nun so einmal der Anfang mit der Begründung des
kameralistischen Studiums auf Universitäten gemacht war, so folgte

Doch waren die Schriften dieſer beiden nicht die erſten, denn ſchon
am Ende des zweiten Jahrzehnts hatte Lau12) über das Ka-
meralfach geſchrieben.

1) Weber Entwurf. S. 141. Schreber, Neue Cameralſchriften. Bd. VI.
S. 50.
2) Sein berühmtes, immer werthvolles Buch heißt: Der teutſche Fürſtenſtaat.
III Thle. Gotha 1656. Dritte vermehrte Auflage Frankfurt a. M. 1665. Die
fünfte Frankfurt a. M. 1678. Ausgabe von A. F. v. Biechling. Jena 1737.
Dieſes Buch erlebte 9 Auflagen. Es diente dem Juriſten Thomaſius in Halle,
nach ihm dem Kanzler von Ludewig daſelbſt, und dem Prof. Frankenſtein in
Leipzig als Leitfaden zu Vorleſungen. Weber Entwurf. S. 143. Sehr wichtig
dazu iſt die Vergleichung der Abhandlung darüber in (v. Pfeiffer) Berichtigungen
berühmter Staats-, Finanz-, Polizei-, Cameral-, Commerz- und ökonomiſchen
Schriften des 18ten Jahrhunderts (Frankfurt a. M. 1781–84. VI. Bde. 8.).
Bd. I. S. 309–388.
3) Sein berühmtes Werk: Fürſtl. Schatz- und Rentkammer. Leipzig 1686.
erlebte auch 9 Auflagen.
4) Sein, nicht unter ſeinem Namen erſchienenes, einen umfaſſenden Geiſt
beurkundendes Werk: Oeſterreich über Alles, wenn es nur will. 1654. hat mehrere
Auflagen erlebt, worunter die neueſte und bemerkenswertheſte den Titel führt:
Joh. v. Horneck, Bemerkungen über die öſterreich. Staatsökonomie, ganz umge-
arbeitet und mit Anmerkungen verſehen von B. F. Herrmann. Berlin und
Stettin 1784.
5) Seine a. 1712 zu Leipzig gehaltene und vertheidigte Diſſertation: De
excolendo studio oeconomico tam principum, quam privatorum.
Seine Haus-
haltungsbibliothek. §. 26.
6) Projekt der Oeconomik, entworfen von Anaſtaſio Sincero. Frankfurt
und Leipzig 1716.
7) Sein Polyhiſtor. T. III. Weber Entwurf. S. 142.
8) Seine Politica Parallela. cap. 10. p. 524.
9) Das Hauptverdienſt hat dieſer Halle'ſche berühmte Rechtslehrer durch ſeine
Vorleſungen über Seckendorff und durch ſeine Cautelae circastudium oeconomi-
cum
in ſeinen Cantelis circa praecognita jurisprudentiae. Cap. 17.
10) Er ſchrieb a. 1729 ſeine: Einleitung zu den ökonomiſchen, politiſchen und
Cameralwiſſenſchaften. Halle. 4. Aber ſchon a. 1727 ein: Programm von der
allergnädigſt geſtifteten Profeſſion über Oeconomie-, Cameral- und Polizei-Sachen.
Halle. 4. Man vrgl. v. Ludewig, Von der neu eingerichteten Profeſſion in Oeco-
nomie-, Polizey- und Cammerſachen. Halle 1727. Deſſen Oeconomiſche Anmer-
kungen zu Seckendorffs Fürſtenſtaat. S. 167–268.
11) Er ſchrieb a. 1727 ſeine: Oration von der ihm gnädigſt conferirten Pro-
feſſion der Oeconomie- und Cameralwiſſenſchaften zu Frankfurt a. d. O. in 4. Aber
ſeine: Einleitung in die ökonomiſchen, Polizei- und Cameralwiſſenſchaften. Frank-
furt a. d. O. 1729. erlebte 6 Auflagen, wovon die 5te v. Schreber Leipz. 1755,
und die ſechste von demſelben a. 1769 erſchien.
12) Sein: Aufrichtiger Vorſchlag von glücklicher, vortheilhaftiger, beſtändiger
Einrichtung der Intraden und Einkünften der Souverainen und ihrer Unterthanen,
in welchem von Polizei-, und Kammer-, Regocien- und Steuerſachen gehandelt wird.
Franfurt 1719. 4.
§. 28.
Fortſetzung. Univerſitätsſtudium derſelben.

Als nun ſo einmal der Anfang mit der Begründung des
kameraliſtiſchen Studiums auf Univerſitäten gemacht war, ſo folgte

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[34/0056] Doch waren die Schriften dieſer beiden nicht die erſten, denn ſchon am Ende des zweiten Jahrzehnts hatte Lau12) über das Ka- meralfach geſchrieben. ¹⁾ Weber Entwurf. S. 141. Schreber, Neue Cameralſchriften. Bd. VI. S. 50. ²⁾ Sein berühmtes, immer werthvolles Buch heißt: Der teutſche Fürſtenſtaat. III Thle. Gotha 1656. Dritte vermehrte Auflage Frankfurt a. M. 1665. Die fünfte Frankfurt a. M. 1678. Ausgabe von A. F. v. Biechling. Jena 1737. Dieſes Buch erlebte 9 Auflagen. Es diente dem Juriſten Thomaſius in Halle, nach ihm dem Kanzler von Ludewig daſelbſt, und dem Prof. Frankenſtein in Leipzig als Leitfaden zu Vorleſungen. Weber Entwurf. S. 143. Sehr wichtig dazu iſt die Vergleichung der Abhandlung darüber in (v. Pfeiffer) Berichtigungen berühmter Staats-, Finanz-, Polizei-, Cameral-, Commerz- und ökonomiſchen Schriften des 18ten Jahrhunderts (Frankfurt a. M. 1781–84. VI. Bde. 8.). Bd. I. S. 309–388. ³⁾ Sein berühmtes Werk: Fürſtl. Schatz- und Rentkammer. Leipzig 1686. erlebte auch 9 Auflagen. ⁴⁾ Sein, nicht unter ſeinem Namen erſchienenes, einen umfaſſenden Geiſt beurkundendes Werk: Oeſterreich über Alles, wenn es nur will. 1654. hat mehrere Auflagen erlebt, worunter die neueſte und bemerkenswertheſte den Titel führt: Joh. v. Horneck, Bemerkungen über die öſterreich. Staatsökonomie, ganz umge- arbeitet und mit Anmerkungen verſehen von B. F. Herrmann. Berlin und Stettin 1784. ⁵⁾ Seine a. 1712 zu Leipzig gehaltene und vertheidigte Diſſertation: De excolendo studio oeconomico tam principum, quam privatorum. Seine Haus- haltungsbibliothek. §. 26. ⁶⁾ Projekt der Oeconomik, entworfen von Anaſtaſio Sincero. Frankfurt und Leipzig 1716. ⁷⁾ Sein Polyhiſtor. T. III. Weber Entwurf. S. 142. ⁸⁾ Seine Politica Parallela. cap. 10. p. 524. ⁹⁾ Das Hauptverdienſt hat dieſer Halle'ſche berühmte Rechtslehrer durch ſeine Vorleſungen über Seckendorff und durch ſeine Cautelae circastudium oeconomi- cum in ſeinen Cantelis circa praecognita jurisprudentiae. Cap. 17. ¹⁰⁾ Er ſchrieb a. 1729 ſeine: Einleitung zu den ökonomiſchen, politiſchen und Cameralwiſſenſchaften. Halle. 4. Aber ſchon a. 1727 ein: Programm von der allergnädigſt geſtifteten Profeſſion über Oeconomie-, Cameral- und Polizei-Sachen. Halle. 4. Man vrgl. v. Ludewig, Von der neu eingerichteten Profeſſion in Oeco- nomie-, Polizey- und Cammerſachen. Halle 1727. Deſſen Oeconomiſche Anmer- kungen zu Seckendorffs Fürſtenſtaat. S. 167–268. ¹¹⁾ Er ſchrieb a. 1727 ſeine: Oration von der ihm gnädigſt conferirten Pro- feſſion der Oeconomie- und Cameralwiſſenſchaften zu Frankfurt a. d. O. in 4. Aber ſeine: Einleitung in die ökonomiſchen, Polizei- und Cameralwiſſenſchaften. Frank- furt a. d. O. 1729. erlebte 6 Auflagen, wovon die 5te v. Schreber Leipz. 1755, und die ſechste von demſelben a. 1769 erſchien. ¹²⁾ Sein: Aufrichtiger Vorſchlag von glücklicher, vortheilhaftiger, beſtändiger Einrichtung der Intraden und Einkünften der Souverainen und ihrer Unterthanen, in welchem von Polizei-, und Kammer-, Regocien- und Steuerſachen gehandelt wird. Franfurt 1719. 4. §. 28. Fortſetzung. Univerſitätsſtudium derſelben. Als nun ſo einmal der Anfang mit der Begründung des kameraliſtiſchen Studiums auf Univerſitäten gemacht war, ſo folgte

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/56>, abgerufen am 23.11.2024.