Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.nach dem Destilliren dieser Materien heißt Spülicht oder Schlempe, Hermb- städt Bülletin. V. 118. VII. 251. 4) Der Kessel ist von Kupfer, aber von verschiedener Größe und Form. Die mehr cylindrische Form mit gewölbtem Deckel und Boden ist die beste. Auf jenem ist die Oeffnung zum Einsetzen des Helmes, welche 1/3 -1/2 des Kesseldurchmessers beträgt. Am Boden des Kessels ist ein Rohr zum Abziehen des Spülichts anzu- bringen, so das der Helm blos zum Putzen des Apparates abgenommen zu werden braucht. 5) Man wärmt im Vorwärmer die Maische zuerst bis auf etwa 60° Reaum. Die Destillation geht dann schneller, weil die Maische alsdann, so wie sie in die Blase kommt, anfängt zu destilliren. Man erspart auch an Brennmateriale. Auch er ist von Kupfer, mit einem Deckel geschlossen, und muß die Maische für eine Destillation halten. Man bringt ihn unter dem Schornsteine hinter dem Feuer- heerde des Kessels an. 6) Der Helm, auch von Kupfer, sitzt auf der Blase als ein umgestürzter, nach dem oberen Theile sich erweiternder gewölbter Cylinder. Die Wölbung schließt ein gewölbter Deckel, in dessen Mitte sich eine verspundete Oeffnung zum Nachfüllen der Maische befindet. An der Seitenwand ist der Schnabel oder das Helmrohr ange- bracht, welches die Dämpfe in den Abkühler führt, und sich gegen das Ende vom Kessel an gerechnet bis auf die Hälfte des Anfangs verengert. Auf dem Helme ist mit Vortheil ein Ring angelöthet, damit er ein Gefäß bildet, dem die Wölbung des Helmes als Boden dient. Man kann dies mit Wasser füllen. 7) Im Refrigerator sollen die Dämpfe sich condensiren und das Product der Condensirung abkühlen. Das Wesentliche desselben ist ein mit kaltem Wasser gefülltes Gefäß, durch welches die Dämpfe in Röhren hindurchgeleitet werden. Diese Röhren sind entweder gerade (alte Form), oder schlangenförmig oder zickzackig. Leztere sind vorzuziehen, weil sie dem Kühlwasser die größte Fläche darbieten, ein Kühlfaß von geringerem Umfange verlangen, als jene, -- doch die Abkühlung sehr vollständig und besser als jene bewirken und leicht zu reinigen sind. Es gibt aber noch andere Refrigeratoren, z. B. der von Gedda, welcher aus zwei ineinander stehenden abgestutzten kegelförmigen Cylindern besteht, und der Köll'sche, welcher gabelförmig ist (Prechtl a. a. O. III. S. 35-43.). 8) Die Hauptmängel der alten Methode sind großer Zeitaufwand durch die zweite Destillation-Unvollkommenheit dieser Leztern, Verlust an Product durch das Erkalten des ersten Destillats, große Arbeit und bedeutender Aufwand an Brenn- materiale. Eine Verbesserung desselben schlägt unter Anderen auch Prechtl (a. a. O. III. 45.) vor, indem er zwischen die Blase und das Kühlfaß einen Rectifizir- oder Läuterkessel stellen will, aus dem die Dämpfe zum zweitenmale durch den Helm entweichen und erst dann in das Kühlfaß gelangen. 9) Ein erst neuerdings wieder empfohlener Apparat dieser Art ist der Gall'sche. Man will die Maische bei dieser Art von Apparaten durch Dampf von hoher Hitze und Spannung destilliren, indem man ihn in die Maische selbst einleitet. Man hat daher, dem Wesentlichen nach, einen Dampfkessel, aus welchem die Dämpfe vermittelst einer Röhre in das Maischgefäß oder die Blase treten. Diese Methode hat Vorzüge, nämlich die, daß die Maische nie anbrennen kann, und mit einem Dampfkessel mehrere Destillirapparate gespeist werden können und die Temperatur bei der Destillation sich gleich bleibt. Aber der gelieferte Läuter ist schwächer als bei den anderen Methoden. Jedoch hat man diesem Uebelstande durch Veränderungen abgeholfen. Prechtl a. a. O. III. 47-53. Hermbstädt Bülletin. VI. 214. 332. VIII. 112. IX. 39. X. 218. 10) Das Wesentliche dieser, ohne Zeichnung nicht zu beschreibenden, Apparate ist, daß man außer der eigentlichen Brennblase noch mehrere, mit der Zunahme der Entfernung von diesem immer kleiner werdende, Gefäße mit Maische füllt, durch welche sämmtlich die weingeistigen Dämpfe des Brennkessels steigen, bis sie in den Refrigerator gelangen. Die im Brennkessel gebildeten Dämpfe erhitzen die Flüssigkeit im nächsten Gefäße, -- die in diesem gebildeten Dämpfe jene des fol- genden u. s. w., so daß die Stärke des Weingeists zu- und die Wärme abnimmt, nach dem Deſtilliren dieſer Materien heißt Spülicht oder Schlempe, Hermb- ſtädt Bülletin. V. 118. VII. 251. 4) Der Keſſel iſt von Kupfer, aber von verſchiedener Größe und Form. Die mehr cylindriſche Form mit gewölbtem Deckel und Boden iſt die beſte. Auf jenem iſt die Oeffnung zum Einſetzen des Helmes, welche ⅓-½ des Keſſeldurchmeſſers beträgt. Am Boden des Keſſels iſt ein Rohr zum Abziehen des Spülichts anzu- bringen, ſo das der Helm blos zum Putzen des Apparates abgenommen zu werden braucht. 5) Man wärmt im Vorwärmer die Maiſche zuerſt bis auf etwa 60° Reaum. Die Deſtillation geht dann ſchneller, weil die Maiſche alsdann, ſo wie ſie in die Blaſe kommt, anfängt zu deſtilliren. Man erſpart auch an Brennmateriale. Auch er iſt von Kupfer, mit einem Deckel geſchloſſen, und muß die Maiſche für eine Deſtillation halten. Man bringt ihn unter dem Schornſteine hinter dem Feuer- heerde des Keſſels an. 6) Der Helm, auch von Kupfer, ſitzt auf der Blase als ein umgeſtürzter, nach dem oberen Theile ſich erweiternder gewölbter Cylinder. Die Wölbung ſchließt ein gewölbter Deckel, in deſſen Mitte ſich eine verſpundete Oeffnung zum Nachfüllen der Maiſche befindet. An der Seitenwand iſt der Schnabel oder das Helmrohr ange- bracht, welches die Dämpfe in den Abkühler führt, und ſich gegen das Ende vom Keſſel an gerechnet bis auf die Hälfte des Anfangs verengert. Auf dem Helme iſt mit Vortheil ein Ring angelöthet, damit er ein Gefäß bildet, dem die Wölbung des Helmes als Boden dient. Man kann dies mit Waſſer füllen. 7) Im Refrigerator ſollen die Dämpfe ſich condenſiren und das Product der Condenſirung abkühlen. Das Weſentliche deſſelben iſt ein mit kaltem Waſſer gefülltes Gefäß, durch welches die Dämpfe in Röhren hindurchgeleitet werden. Dieſe Röhren ſind entweder gerade (alte Form), oder ſchlangenförmig oder zickzackig. Leztere ſind vorzuziehen, weil ſie dem Kühlwaſſer die größte Fläche darbieten, ein Kühlfaß von geringerem Umfange verlangen, als jene, — doch die Abkühlung ſehr vollſtändig und beſſer als jene bewirken und leicht zu reinigen ſind. Es gibt aber noch andere Refrigeratoren, z. B. der von Gedda, welcher aus zwei ineinander ſtehenden abgeſtutzten kegelförmigen Cylindern beſteht, und der Köll'ſche, welcher gabelförmig iſt (Prechtl a. a. O. III. S. 35–43.). 8) Die Hauptmängel der alten Methode ſind großer Zeitaufwand durch die zweite Deſtillation-Unvollkommenheit dieſer Leztern, Verluſt an Product durch das Erkalten des erſten Deſtillats, große Arbeit und bedeutender Aufwand an Brenn- materiale. Eine Verbeſſerung deſſelben ſchlägt unter Anderen auch Prechtl (a. a. O. III. 45.) vor, indem er zwiſchen die Blaſe und das Kühlfaß einen Rectifizir- oder Läuterkeſſel ſtellen will, aus dem die Dämpfe zum zweitenmale durch den Helm entweichen und erſt dann in das Kühlfaß gelangen. 9) Ein erſt neuerdings wieder empfohlener Apparat dieſer Art iſt der Gall'ſche. Man will die Maiſche bei dieſer Art von Apparaten durch Dampf von hoher Hitze und Spannung deſtilliren, indem man ihn in die Maiſche ſelbſt einleitet. Man hat daher, dem Weſentlichen nach, einen Dampfkeſſel, aus welchem die Dämpfe vermittelſt einer Röhre in das Maiſchgefäß oder die Blaſe treten. Dieſe Methode hat Vorzüge, nämlich die, daß die Maiſche nie anbrennen kann, und mit einem Dampfkeſſel mehrere Deſtillirapparate geſpeist werden können und die Temperatur bei der Deſtillation ſich gleich bleibt. Aber der gelieferte Läuter iſt ſchwächer als bei den anderen Methoden. Jedoch hat man dieſem Uebelſtande durch Veränderungen abgeholfen. Prechtl a. a. O. III. 47–53. Hermbſtädt Bülletin. VI. 214. 332. VIII. 112. IX. 39. X. 218. 10) Das Weſentliche dieſer, ohne Zeichnung nicht zu beſchreibenden, Apparate iſt, daß man außer der eigentlichen Brennblaſe noch mehrere, mit der Zunahme der Entfernung von dieſem immer kleiner werdende, Gefäße mit Maiſche füllt, durch welche ſämmtlich die weingeiſtigen Dämpfe des Brennkeſſels ſteigen, bis ſie in den Refrigerator gelangen. Die im Brennkeſſel gebildeten Dämpfe erhitzen die Flüſſigkeit im nächſten Gefäße, — die in dieſem gebildeten Dämpfe jene des fol- genden u. ſ. w., ſo daß die Stärke des Weingeiſts zu- und die Wärme abnimmt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <note place="end" n="3)"><pb facs="#f0428" n="406"/> nach dem Deſtilliren dieſer Materien heißt <hi rendition="#g">Spülicht</hi> oder <hi rendition="#g">Schlempe</hi>, <hi rendition="#g">Hermb</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſtädt</hi> Bülletin. V. 118. VII. 251.</note><lb/> <note place="end" n="4)">Der Keſſel iſt von Kupfer, aber von verſchiedener Größe und Form. Die<lb/> mehr cylindriſche Form mit gewölbtem Deckel und Boden iſt die beſte. Auf jenem<lb/> iſt die Oeffnung zum Einſetzen des Helmes, welche ⅓-½ des Keſſeldurchmeſſers<lb/> beträgt. 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³⁾ nach dem Deſtilliren dieſer Materien heißt Spülicht oder Schlempe, Hermb-
ſtädt Bülletin. V. 118. VII. 251.
⁴⁾ Der Keſſel iſt von Kupfer, aber von verſchiedener Größe und Form. Die
mehr cylindriſche Form mit gewölbtem Deckel und Boden iſt die beſte. Auf jenem
iſt die Oeffnung zum Einſetzen des Helmes, welche ⅓-½ des Keſſeldurchmeſſers
beträgt. Am Boden des Keſſels iſt ein Rohr zum Abziehen des Spülichts anzu-
bringen, ſo das der Helm blos zum Putzen des Apparates abgenommen zu werden
braucht.
⁵⁾ Man wärmt im Vorwärmer die Maiſche zuerſt bis auf etwa 60° Reaum.
Die Deſtillation geht dann ſchneller, weil die Maiſche alsdann, ſo wie ſie in die
Blaſe kommt, anfängt zu deſtilliren. Man erſpart auch an Brennmateriale. Auch
er iſt von Kupfer, mit einem Deckel geſchloſſen, und muß die Maiſche für eine
Deſtillation halten. Man bringt ihn unter dem Schornſteine hinter dem Feuer-
heerde des Keſſels an.
⁶⁾ Der Helm, auch von Kupfer, ſitzt auf der Blase als ein umgeſtürzter, nach
dem oberen Theile ſich erweiternder gewölbter Cylinder. Die Wölbung ſchließt ein
gewölbter Deckel, in deſſen Mitte ſich eine verſpundete Oeffnung zum Nachfüllen der
Maiſche befindet. An der Seitenwand iſt der Schnabel oder das Helmrohr ange-
bracht, welches die Dämpfe in den Abkühler führt, und ſich gegen das Ende vom
Keſſel an gerechnet bis auf die Hälfte des Anfangs verengert. Auf dem Helme iſt
mit Vortheil ein Ring angelöthet, damit er ein Gefäß bildet, dem die Wölbung
des Helmes als Boden dient. Man kann dies mit Waſſer füllen.
⁷⁾ Im Refrigerator ſollen die Dämpfe ſich condenſiren und das Product
der Condenſirung abkühlen. Das Weſentliche deſſelben iſt ein mit kaltem Waſſer
gefülltes Gefäß, durch welches die Dämpfe in Röhren hindurchgeleitet werden.
Dieſe Röhren ſind entweder gerade (alte Form), oder ſchlangenförmig oder
zickzackig. Leztere ſind vorzuziehen, weil ſie dem Kühlwaſſer die größte Fläche
darbieten, ein Kühlfaß von geringerem Umfange verlangen, als jene, — doch die
Abkühlung ſehr vollſtändig und beſſer als jene bewirken und leicht zu reinigen ſind.
Es gibt aber noch andere Refrigeratoren, z. B. der von Gedda, welcher aus zwei
ineinander ſtehenden abgeſtutzten kegelförmigen Cylindern beſteht, und der Köll'ſche,
welcher gabelförmig iſt (Prechtl a. a. O. III. S. 35–43.).
⁸⁾ Die Hauptmängel der alten Methode ſind großer Zeitaufwand durch die
zweite Deſtillation-Unvollkommenheit dieſer Leztern, Verluſt an Product durch das
Erkalten des erſten Deſtillats, große Arbeit und bedeutender Aufwand an Brenn-
materiale. Eine Verbeſſerung deſſelben ſchlägt unter Anderen auch Prechtl
(a. a. O. III. 45.) vor, indem er zwiſchen die Blaſe und das Kühlfaß einen
Rectifizir- oder Läuterkeſſel ſtellen will, aus dem die Dämpfe zum zweitenmale durch
den Helm entweichen und erſt dann in das Kühlfaß gelangen.
⁹⁾ Ein erſt neuerdings wieder empfohlener Apparat dieſer Art iſt der Gall'ſche.
Man will die Maiſche bei dieſer Art von Apparaten durch Dampf von hoher Hitze
und Spannung deſtilliren, indem man ihn in die Maiſche ſelbſt einleitet. Man
hat daher, dem Weſentlichen nach, einen Dampfkeſſel, aus welchem die Dämpfe
vermittelſt einer Röhre in das Maiſchgefäß oder die Blaſe treten. Dieſe Methode
hat Vorzüge, nämlich die, daß die Maiſche nie anbrennen kann, und mit einem
Dampfkeſſel mehrere Deſtillirapparate geſpeist werden können und die Temperatur
bei der Deſtillation ſich gleich bleibt. Aber der gelieferte Läuter iſt ſchwächer als
bei den anderen Methoden. Jedoch hat man dieſem Uebelſtande durch Veränderungen
abgeholfen. Prechtl a. a. O. III. 47–53. Hermbſtädt Bülletin. VI. 214. 332.
VIII. 112. IX. 39. X. 218.
¹⁰⁾ Das Weſentliche dieſer, ohne Zeichnung nicht zu beſchreibenden, Apparate
iſt, daß man außer der eigentlichen Brennblaſe noch mehrere, mit der Zunahme
der Entfernung von dieſem immer kleiner werdende, Gefäße mit Maiſche füllt,
durch welche ſämmtlich die weingeiſtigen Dämpfe des Brennkeſſels ſteigen, bis ſie in
den Refrigerator gelangen. Die im Brennkeſſel gebildeten Dämpfe erhitzen die
Flüſſigkeit im nächſten Gefäße, — die in dieſem gebildeten Dämpfe jene des fol-
genden u. ſ. w., ſo daß die Stärke des Weingeiſts zu- und die Wärme abnimmt,
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