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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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geringeren Temperatur; in dieser verdichtet sich ein Theil schon zu
einer reichen alcoholhaltigen Flüssigkeit und es bleiben noch Dämpfe
unverdichtet; man sucht deshalb die starke weingeistige Flüssigkeit
abzuziehen und leitet blos die noch übrigen Dämpfe in den Refri-
gerator, wo sich ein sehr concentrirter Branntwein niederschlägt;
die zuerst durch Verdichtung gewonnene weingeistige Flüssigkeit lei-
tet man dagegen schnell, um sie nicht erkalten zu lassen, in die
Maischblase zurück, damit der darin enthaltene Weingeist dort von
ihr gesondert werde11). Der auf eine dieser verschiedenen Metho-
den gewonnene Branntwein riecht immer noch nach dem Stoffe,
aus dem er bereitet ist, und namentlich hat der Kartoffel- und
der Getreidebranntwein einen sogenannten Fuselgeruch, durch
das in den Kartoffeln und im Getreide enthaltene Fuselöl. Man
hat verschiedene Mittel, ihm davon zu befreien12), und man be-
nutzt die verschiedenen aus weniger edeln Stoffen gemachten
Branntweine auch zur Bereitung edler Arten13).

1) Zur Literatur: Prechtl Encyclopädie. III. S. 1-72. Hermbstädt
Technologie. II. §. 542. Poppe Handbuch der Technologie. II. 380. Als eigene
Schriften über Brennerei sind außer den von Poppe angeführten älteren Werke
von Grotjan (Nordhausen 1754. Neue Aufl. 1761), von Simon (Dresden 1765.
Neue Aufl. 1795), von Christ (Frankfurt a. M. 1785), von Neuenhahn
(Erfurt. IIte Ausgabe 1791. IIIte Ausg. Leipzig 1804 in II Bdn.), von We-
strumb (Hannover. IIte Ausg. 1796) und Weiß (Leipzig 1801 in II Thln.)
besonders folgende wichtig: Pistorius, praktische Anleitung zum Branntwein-
brennen. Berlin 1821. Neue Aufl. 1829. Hermbstädt, chemische Grundsätze der
Kunst Branntwein zu brennen. Berlin 1823. II Thle. Bachwell, die Brannt-
weinbrennerei nach einer verbesserten Gährungsart. Dresden 1828. Rosenthal,
die Nordhäusische Branntweinbrennerei. Nordhausen 1828. IIte Auflage 1832.
J. Westrumb, Materialien für Branntweinbrenner, herausgegeben von A. We-
strumb. Hannover 1828. Siemens, Beschreibung eines neuen Betriebs des
Kartoffelbrennens. Hamburg 1829. IIIte Aufl. Praktische Anweisung zum Brannt-
weindestilliren. Nordhausen 1830. Schmidt, die verbesserte Kartoffelbranntwein-
brennerei. Berlin 1830. Koelle, die Branntweinbrennerei vermittelst Wasser-
dämpfen. Berlin 1830. (Leuchs) Sammlung der seit 30 Jahren in der Brannt-
weinbrennerei gemachten Beobachtungen. Nürnberg 1831. Gall, die Branntwein-
brennerei, von A. Koelle geprüft. Trier 1830. Muntz, Anleitung zum Schnell-
brennen des Branntweines. Neustadt 1830. Gall, Beschreibung seines neuen
Dampfbrennapparats. Trier 1831. Richter, die Kartoffelbranntweinbrennerei durch
Dampf. Berlin 1832. Gall, der Gall'sche oder rheinländische Brennapparat. Trier
1834. v. Keeß Darstellung. II. 328. Duportal, Anleitung zur Kenntniß der
Branntweinbrennerei in Frankreich. Uebersezt und mit Zusätzen begleitet von
Hermbstädt. Berlin 1812. Dingler polytechn. Journal. XX. 41. 52. XXX.
339 (Maischung nach More). XXXIV. 286 (Brennerei nach Stein). XXXV.
52 (Kartoffelbranntwein nach Pabst). Dict. technologique I. 265. VII. 30.
279.
2) Er hat höchstens 22° Baume oder 0,925 spezif. Gewicht. Sehr starker
Branntwein heißt Aquavit Noch mehr destillirter Aquavit von 0,900 spezif.
Gewicht oder 25-26° Baume ist rectifizirter Weingeist; wird dieser aber-
mals destillirt bis auf 2/3 , so heißt das andere 1/3 höchst rectifizirter Wein-
geist und hat 0,833 spez. Gewicht oder 38° Baume. Durch ferneres Destilliren
des Lezteren bis zu 40° Baume oder 0,825 spezif. Gewicht erhält man den

geringeren Temperatur; in dieſer verdichtet ſich ein Theil ſchon zu
einer reichen alcoholhaltigen Flüſſigkeit und es bleiben noch Dämpfe
unverdichtet; man ſucht deshalb die ſtarke weingeiſtige Flüſſigkeit
abzuziehen und leitet blos die noch übrigen Dämpfe in den Refri-
gerator, wo ſich ein ſehr concentrirter Branntwein niederſchlägt;
die zuerſt durch Verdichtung gewonnene weingeiſtige Flüſſigkeit lei-
tet man dagegen ſchnell, um ſie nicht erkalten zu laſſen, in die
Maiſchblaſe zurück, damit der darin enthaltene Weingeiſt dort von
ihr geſondert werde11). Der auf eine dieſer verſchiedenen Metho-
den gewonnene Branntwein riecht immer noch nach dem Stoffe,
aus dem er bereitet iſt, und namentlich hat der Kartoffel- und
der Getreidebranntwein einen ſogenannten Fuſelgeruch, durch
das in den Kartoffeln und im Getreide enthaltene Fuſelöl. Man
hat verſchiedene Mittel, ihm davon zu befreien12), und man be-
nutzt die verſchiedenen aus weniger edeln Stoffen gemachten
Branntweine auch zur Bereitung edler Arten13).

1) Zur Literatur: Prechtl Encyclopädie. III. S. 1–72. Hermbſtädt
Technologie. II. §. 542. Poppe Handbuch der Technologie. II. 380. Als eigene
Schriften über Brennerei ſind außer den von Poppe angeführten älteren Werke
von Grotjan (Nordhauſen 1754. Neue Aufl. 1761), von Simon (Dresden 1765.
Neue Aufl. 1795), von Chriſt (Frankfurt a. M. 1785), von Neuenhahn
(Erfurt. IIte Ausgabe 1791. IIIte Ausg. Leipzig 1804 in II Bdn.), von We-
ſtrumb (Hannover. IIte Ausg. 1796) und Weiß (Leipzig 1801 in II Thln.)
beſonders folgende wichtig: Piſtorius, praktiſche Anleitung zum Branntwein-
brennen. Berlin 1821. Neue Aufl. 1829. Hermbſtädt, chemiſche Grundſätze der
Kunſt Branntwein zu brennen. Berlin 1823. II Thle. Bachwell, die Brannt-
weinbrennerei nach einer verbeſſerten Gährungsart. Dresden 1828. Roſenthal,
die Nordhäuſiſche Branntweinbrennerei. Nordhauſen 1828. IIte Auflage 1832.
J. Weſtrumb, Materialien für Branntweinbrenner, herausgegeben von A. We-
ſtrumb. Hannover 1828. Siemens, Beſchreibung eines neuen Betriebs des
Kartoffelbrennens. Hamburg 1829. IIIte Aufl. Praktiſche Anweiſung zum Brannt-
weindeſtilliren. Nordhauſen 1830. Schmidt, die verbeſſerte Kartoffelbranntwein-
brennerei. Berlin 1830. Koelle, die Branntweinbrennerei vermittelſt Waſſer-
dämpfen. Berlin 1830. (Leuchs) Sammlung der ſeit 30 Jahren in der Brannt-
weinbrennerei gemachten Beobachtungen. Nürnberg 1831. Gall, die Branntwein-
brennerei, von A. Koelle geprüft. Trier 1830. Muntz, Anleitung zum Schnell-
brennen des Branntweines. Neuſtadt 1830. Gall, Beſchreibung ſeines neuen
Dampfbrennapparats. Trier 1831. Richter, die Kartoffelbranntweinbrennerei durch
Dampf. Berlin 1832. Gall, der Gall'ſche oder rheinländiſche Brennapparat. Trier
1834. v. Keeß Darſtellung. II. 328. Duportal, Anleitung zur Kenntniß der
Branntweinbrennerei in Frankreich. Ueberſezt und mit Zuſätzen begleitet von
Hermbſtädt. Berlin 1812. Dingler polytechn. Journal. XX. 41. 52. XXX.
339 (Maiſchung nach More). XXXIV. 286 (Brennerei nach Stein). XXXV.
52 (Kartoffelbranntwein nach Pabſt). Dict. technologique I. 265. VII. 30.
279.
2) Er hat höchſtens 22° Baumé oder 0,925 ſpezif. Gewicht. Sehr ſtarker
Branntwein heißt Aquavit Noch mehr deſtillirter Aquavit von 0,900 ſpezif.
Gewicht oder 25–26° Baumé iſt rectifizirter Weingeiſt; wird dieſer aber-
mals deſtillirt bis auf ⅔, ſo heißt das andere ⅓ höchſt rectifizirter Wein-
geiſt und hat 0,833 ſpez. Gewicht oder 38° Baumé. Durch ferneres Deſtilliren
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[404/0426] geringeren Temperatur; in dieſer verdichtet ſich ein Theil ſchon zu einer reichen alcoholhaltigen Flüſſigkeit und es bleiben noch Dämpfe unverdichtet; man ſucht deshalb die ſtarke weingeiſtige Flüſſigkeit abzuziehen und leitet blos die noch übrigen Dämpfe in den Refri- gerator, wo ſich ein ſehr concentrirter Branntwein niederſchlägt; die zuerſt durch Verdichtung gewonnene weingeiſtige Flüſſigkeit lei- tet man dagegen ſchnell, um ſie nicht erkalten zu laſſen, in die Maiſchblaſe zurück, damit der darin enthaltene Weingeiſt dort von ihr geſondert werde11). Der auf eine dieſer verſchiedenen Metho- den gewonnene Branntwein riecht immer noch nach dem Stoffe, aus dem er bereitet iſt, und namentlich hat der Kartoffel- und der Getreidebranntwein einen ſogenannten Fuſelgeruch, durch das in den Kartoffeln und im Getreide enthaltene Fuſelöl. Man hat verſchiedene Mittel, ihm davon zu befreien12), und man be- nutzt die verſchiedenen aus weniger edeln Stoffen gemachten Branntweine auch zur Bereitung edler Arten13). ¹⁾ Zur Literatur: Prechtl Encyclopädie. III. S. 1–72. Hermbſtädt Technologie. II. §. 542. Poppe Handbuch der Technologie. II. 380. Als eigene Schriften über Brennerei ſind außer den von Poppe angeführten älteren Werke von Grotjan (Nordhauſen 1754. Neue Aufl. 1761), von Simon (Dresden 1765. Neue Aufl. 1795), von Chriſt (Frankfurt a. M. 1785), von Neuenhahn (Erfurt. IIte Ausgabe 1791. IIIte Ausg. Leipzig 1804 in II Bdn.), von We- ſtrumb (Hannover. IIte Ausg. 1796) und Weiß (Leipzig 1801 in II Thln.) beſonders folgende wichtig: Piſtorius, praktiſche Anleitung zum Branntwein- brennen. Berlin 1821. Neue Aufl. 1829. Hermbſtädt, chemiſche Grundſätze der Kunſt Branntwein zu brennen. Berlin 1823. II Thle. Bachwell, die Brannt- weinbrennerei nach einer verbeſſerten Gährungsart. Dresden 1828. Roſenthal, die Nordhäuſiſche Branntweinbrennerei. Nordhauſen 1828. IIte Auflage 1832. J. Weſtrumb, Materialien für Branntweinbrenner, herausgegeben von A. We- ſtrumb. Hannover 1828. Siemens, Beſchreibung eines neuen Betriebs des Kartoffelbrennens. Hamburg 1829. IIIte Aufl. Praktiſche Anweiſung zum Brannt- weindeſtilliren. Nordhauſen 1830. Schmidt, die verbeſſerte Kartoffelbranntwein- brennerei. Berlin 1830. Koelle, die Branntweinbrennerei vermittelſt Waſſer- dämpfen. Berlin 1830. (Leuchs) Sammlung der ſeit 30 Jahren in der Brannt- weinbrennerei gemachten Beobachtungen. Nürnberg 1831. Gall, die Branntwein- brennerei, von A. Koelle geprüft. Trier 1830. Muntz, Anleitung zum Schnell- brennen des Branntweines. Neuſtadt 1830. Gall, Beſchreibung ſeines neuen Dampfbrennapparats. Trier 1831. Richter, die Kartoffelbranntweinbrennerei durch Dampf. Berlin 1832. Gall, der Gall'ſche oder rheinländiſche Brennapparat. Trier 1834. v. Keeß Darſtellung. II. 328. Duportal, Anleitung zur Kenntniß der Branntweinbrennerei in Frankreich. Ueberſezt und mit Zuſätzen begleitet von Hermbſtädt. Berlin 1812. Dingler polytechn. Journal. XX. 41. 52. XXX. 339 (Maiſchung nach More). XXXIV. 286 (Brennerei nach Stein). XXXV. 52 (Kartoffelbranntwein nach Pabſt). Dict. technologique I. 265. VII. 30. 279. ²⁾ Er hat höchſtens 22° Baumé oder 0,925 ſpezif. Gewicht. Sehr ſtarker Branntwein heißt Aquavit Noch mehr deſtillirter Aquavit von 0,900 ſpezif. Gewicht oder 25–26° Baumé iſt rectifizirter Weingeiſt; wird dieſer aber- mals deſtillirt bis auf ⅔, ſo heißt das andere ⅓ höchſt rectifizirter Wein- geiſt und hat 0,833 ſpez. Gewicht oder 38° Baumé. Durch ferneres Deſtilliren des Lezteren bis zu 40° Baumé oder 0,825 ſpezif. Gewicht erhält man den

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/426>, abgerufen am 25.11.2024.