Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.gedrückt, dann aber durch eine andere mechanische Kraft wieder b) Je nach den Mitteln, womit die Maschinen die mechani- c) Je nach dem Vorhandensein oder Nichtvorhanden- 1) Den ersten Gedanken von der Benutzung des Dampfes als bewegende Kraft hatte der Marquis v. Worcester in der Schrift: A Century of the Names and scantlings of such Inventions, as at present i can call to mind. Glasgow 1655. Eine Maschine construirte zuerst Moreland a. 1683 und Capitain Savary legte eine eigene der königl. Societät in London a. 1699 vor (Philosophical Transactions 253. p. 228., an Engine for raising Water by the help of fire, by Thomas savary). Eine Beschreibung seiner von den jetzigen sehr verschiedene Dampfmaschine findet sich in seiner Schrift: The Miners Friend. Lond. 1699, in den Actis Eru- ditorum 1700 p. 29, bei Leupold Theatr. machin. generale Tabul. LII. und Weidler Tract. de machinis hydraulicis p. 84. Tab. V. Aber der Marburg'sche Professor Dionys Papin hatte gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts noch größere Versuche und Wirkungen des Wasserdampfes bekannt gemacht, und dieses soll erst Worcester auf jenen Einfall gebracht haben. Auch bekennt Papin selbst (in seiner Schrift: Ars nova ad aquam ignis adminiculo efficacissime elevandam 1707.), daß er a. 1698 auf den Befehl des Landgrafen eine Feuermaschine zum Heben des kalten Wassers vollendet habe. Erst a. 1705 erfanden Newcomen und Cawley die Dampfmaschine mit Kessel, Cylinder und Kolben, an diesem den Balancier, und das Mittel der Condensirung oder Verdichtung der Dämpfe, und jener errichtete die erste Dampfmaschine dieser Art a. 1712. Es erfolgten bald mehrere Verbesserungen derselben durch diese Beiden, durch Potter, durch einen Töpfersjungen v. Humphry und durch Beyothon. Aber es war endlich Boul- gedrückt, dann aber durch eine andere mechaniſche Kraft wieder b) Je nach den Mitteln, womit die Maſchinen die mechani- c) Je nach dem Vorhandenſein oder Nichtvorhanden- 1) Den erſten Gedanken von der Benutzung des Dampfes als bewegende Kraft hatte der Marquis v. Worceſter in der Schrift: A Century of the Names and scantlings of such Inventions, as at present i can call to mind. Glasgow 1655. Eine Maſchine conſtruirte zuerſt Moreland a. 1683 und Capitain Savary legte eine eigene der königl. Societät in London a. 1699 vor (Philosophical Transactions 253. p. 228., an Engine for raising Water by the help of fire, by Thomas savary). Eine Beſchreibung ſeiner von den jetzigen ſehr verſchiedene Dampfmaſchine findet ſich in ſeiner Schrift: The Miners Friend. Lond. 1699, in den Actis Eru- ditorum 1700 p. 29, bei Leupold Theatr. machin. generale Tabul. LII. und Weidler Tract. de machinis hydraulicis p. 84. Tab. V. Aber der Marburg'ſche Profeſſor Dionys Papin hatte gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts noch größere Verſuche und Wirkungen des Waſſerdampfes bekannt gemacht, und dieſes ſoll erſt Worceſter auf jenen Einfall gebracht haben. Auch bekennt Papin ſelbſt (in ſeiner Schrift: Ars nova ad aquam ignis adminiculo efficacissime elevandam 1707.), daß er a. 1698 auf den Befehl des Landgrafen eine Feuermaſchine zum Heben des kalten Waſſers vollendet habe. Erſt a. 1705 erfanden Newcomen und Cawley die Dampfmaſchine mit Keſſel, Cylinder und Kolben, an dieſem den Balancier, und das Mittel der Condenſirung oder Verdichtung der Dämpfe, und jener errichtete die erſte Dampfmaſchine dieſer Art a. 1712. Es erfolgten bald mehrere Verbeſſerungen derſelben durch dieſe Beiden, durch Potter, durch einen Töpfersjungen v. Humphry und durch Beyothon. Aber es war endlich Boul- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <p><pb facs="#f0366" n="344"/> gedrückt, dann aber durch eine andere mechaniſche Kraft wieder<lb/> gehoben, dann heißt man ſie <hi rendition="#g">einfach wirkende</hi>; rührt aber das<lb/> Sinken und das nachherige Steigen des Kolbens vom Dampfe<lb/> her, in ſoferne er bald über bald unter denſelben im Cylinder<lb/> ſteigt, dann nennt man ſie <hi rendition="#g">doppelt wirkende</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b)</hi> Je nach den <hi rendition="#g">Mitteln</hi>, womit die Maſchinen die mechani-<lb/> ſche Wirkung hervorbringen. Wird der Mechanismus blos durch<lb/> die Spannkraft des Dampfes bewegt, dann werden ſie <hi rendition="#g">Hochdruck</hi>-<lb/><hi rendition="#g">maſchinen</hi> genannt<hi rendition="#sup">9</hi>); bewirken die Dämpfe aber einen luftleeren<lb/> Raum durch Verdichtung derſelben, und überlaſſen ſie dann dem<lb/> Drucke der Luft die Führung des Kolbens, dann heißen ſie<lb/><hi rendition="#g">atmosphäriſche Dampfmaſchinen</hi><hi rendition="#sup">10</hi>), wirken aber beide Mit-<lb/> tel zur Bewegung des Kolbens, dann nennt man ſie nach ihrem<lb/> Erfinder <hi rendition="#g">Watt</hi>'ſche Dampfmaſchinen<hi rendition="#sup">11</hi>); wird bei der Dampf-<lb/> maſchine beſonders von der Eigenſchaft des Dampfes, ſich ins<lb/> Unendliche auszudehnen, Gebrauch gemacht, und ſein Eintritt<lb/> unter den Kolben ſchon verhindert, ehe der Kolben ganz oben an-<lb/> gekommen iſt, damit ſich der Dampf unter ihm ausdehne, ſo haben<lb/> ſie den Namen <hi rendition="#g">Expanſionsmaſchinen</hi><hi rendition="#sup">12</hi>).</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c)</hi> Je nach dem <hi rendition="#g">Vorhandenſein</hi> oder <hi rendition="#g">Nichtvorhanden</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſein</hi> des Kolbens und was dazu gehört, um die geradlinige ſenk-<lb/> rechte Bewegung deſſelben in eine umdrehende zu verwandeln.<lb/> Wird nämlich durch die Dampfmaſchine ſelbſt, ohne Kolben, ſchon<lb/> eine kreisförmige Bewegung hervorgebracht, dann heißt ſie eine<lb/><hi rendition="#g">rotirende Dampfmaſchine</hi><hi rendition="#sup">13</hi>). Jedoch ſind dieſe bis jetzt nur<lb/> von geringem Gebrauche<hi rendition="#sup">14</hi>).</p><lb/> <note place="end" n="1)">Den erſten Gedanken von der Benutzung des Dampfes als bewegende Kraft<lb/> hatte der Marquis v. <hi rendition="#g">Worceſter</hi> in der Schrift: <hi rendition="#aq">A Century of the Names and<lb/> scantlings of such Inventions, as at present i can call to mind. Glasgow 1655.</hi><lb/> Eine Maſchine conſtruirte zuerſt <hi rendition="#g">Moreland</hi> <hi rendition="#aq">a.</hi> 1683 und Capitain <hi rendition="#g">Savary</hi> legte<lb/> eine eigene der königl. Societät in London <hi rendition="#aq">a.</hi> 1699 vor (<hi rendition="#aq">Philosophical Transactions<lb/> 253. p. 228., an Engine for raising Water by the help of fire, by Thomas<lb/> savary).</hi> Eine Beſchreibung ſeiner von den jetzigen ſehr verſchiedene Dampfmaſchine<lb/> findet ſich in ſeiner Schrift: <hi rendition="#aq">The Miners Friend. Lond. 1699,</hi> in den <hi rendition="#aq">Actis Eru-<lb/> ditorum 1700 p. 29,</hi> bei <hi rendition="#g">Leupold</hi> <hi rendition="#aq">Theatr. machin. generale Tabul. LII.</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Weidler</hi> <hi rendition="#aq">Tract. de machinis hydraulicis p. 84. Tab. V.</hi> Aber der Marburg'ſche<lb/> Profeſſor <hi rendition="#g">Dionys Papin</hi> hatte gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts noch<lb/> größere Verſuche und Wirkungen des Waſſerdampfes bekannt gemacht, und dieſes<lb/> ſoll erſt <hi rendition="#g">Worceſter</hi> auf jenen Einfall gebracht haben. Auch bekennt <hi rendition="#g">Papin</hi> ſelbſt<lb/> (in ſeiner Schrift: <hi rendition="#aq">Ars nova ad aquam ignis adminiculo efficacissime elevandam<lb/> 1707.),</hi> daß er <hi rendition="#aq">a.</hi> 1698 auf den Befehl des Landgrafen eine Feuermaſchine zum<lb/> Heben des kalten Waſſers vollendet habe. Erſt <hi rendition="#aq">a.</hi> 1705 erfanden <hi rendition="#g">Newcomen</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Cawley</hi> die Dampfmaſchine mit Keſſel, Cylinder und Kolben, an dieſem den<lb/> Balancier, und das Mittel der Condenſirung oder Verdichtung der Dämpfe, und<lb/> jener errichtete die erſte Dampfmaſchine dieſer Art <hi rendition="#aq">a.</hi> 1712. Es erfolgten bald<lb/> mehrere Verbeſſerungen derſelben durch dieſe Beiden, durch <hi rendition="#g">Potter</hi>, durch einen<lb/> Töpfersjungen v. <hi rendition="#g">Humphry</hi> und durch <hi rendition="#g">Beyothon</hi>. Aber es war endlich <hi rendition="#g">Boul</hi>-<lb/></note> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [344/0366]
gedrückt, dann aber durch eine andere mechaniſche Kraft wieder
gehoben, dann heißt man ſie einfach wirkende; rührt aber das
Sinken und das nachherige Steigen des Kolbens vom Dampfe
her, in ſoferne er bald über bald unter denſelben im Cylinder
ſteigt, dann nennt man ſie doppelt wirkende.
b) Je nach den Mitteln, womit die Maſchinen die mechani-
ſche Wirkung hervorbringen. Wird der Mechanismus blos durch
die Spannkraft des Dampfes bewegt, dann werden ſie Hochdruck-
maſchinen genannt9); bewirken die Dämpfe aber einen luftleeren
Raum durch Verdichtung derſelben, und überlaſſen ſie dann dem
Drucke der Luft die Führung des Kolbens, dann heißen ſie
atmosphäriſche Dampfmaſchinen10), wirken aber beide Mit-
tel zur Bewegung des Kolbens, dann nennt man ſie nach ihrem
Erfinder Watt'ſche Dampfmaſchinen11); wird bei der Dampf-
maſchine beſonders von der Eigenſchaft des Dampfes, ſich ins
Unendliche auszudehnen, Gebrauch gemacht, und ſein Eintritt
unter den Kolben ſchon verhindert, ehe der Kolben ganz oben an-
gekommen iſt, damit ſich der Dampf unter ihm ausdehne, ſo haben
ſie den Namen Expanſionsmaſchinen12).
c) Je nach dem Vorhandenſein oder Nichtvorhanden-
ſein des Kolbens und was dazu gehört, um die geradlinige ſenk-
rechte Bewegung deſſelben in eine umdrehende zu verwandeln.
Wird nämlich durch die Dampfmaſchine ſelbſt, ohne Kolben, ſchon
eine kreisförmige Bewegung hervorgebracht, dann heißt ſie eine
rotirende Dampfmaſchine13). Jedoch ſind dieſe bis jetzt nur
von geringem Gebrauche14).
¹⁾ Den erſten Gedanken von der Benutzung des Dampfes als bewegende Kraft
hatte der Marquis v. Worceſter in der Schrift: A Century of the Names and
scantlings of such Inventions, as at present i can call to mind. Glasgow 1655.
Eine Maſchine conſtruirte zuerſt Moreland a. 1683 und Capitain Savary legte
eine eigene der königl. Societät in London a. 1699 vor (Philosophical Transactions
253. p. 228., an Engine for raising Water by the help of fire, by Thomas
savary). Eine Beſchreibung ſeiner von den jetzigen ſehr verſchiedene Dampfmaſchine
findet ſich in ſeiner Schrift: The Miners Friend. Lond. 1699, in den Actis Eru-
ditorum 1700 p. 29, bei Leupold Theatr. machin. generale Tabul. LII. und
Weidler Tract. de machinis hydraulicis p. 84. Tab. V. Aber der Marburg'ſche
Profeſſor Dionys Papin hatte gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts noch
größere Verſuche und Wirkungen des Waſſerdampfes bekannt gemacht, und dieſes
ſoll erſt Worceſter auf jenen Einfall gebracht haben. Auch bekennt Papin ſelbſt
(in ſeiner Schrift: Ars nova ad aquam ignis adminiculo efficacissime elevandam
1707.), daß er a. 1698 auf den Befehl des Landgrafen eine Feuermaſchine zum
Heben des kalten Waſſers vollendet habe. Erſt a. 1705 erfanden Newcomen und
Cawley die Dampfmaſchine mit Keſſel, Cylinder und Kolben, an dieſem den
Balancier, und das Mittel der Condenſirung oder Verdichtung der Dämpfe, und
jener errichtete die erſte Dampfmaſchine dieſer Art a. 1712. Es erfolgten bald
mehrere Verbeſſerungen derſelben durch dieſe Beiden, durch Potter, durch einen
Töpfersjungen v. Humphry und durch Beyothon. Aber es war endlich Boul-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |