mit einem oder zwei Ventilen versehen, welche beim Aufziehen die Luft unter den Kolben strömen lassen und sich schließen, wenn der Kolben herabgeht, so daß die Luft unten am Kastenboden durch ein auswärtsgehendes Ventil in einer Röhre hinausgetrieben wird, das sich aber schließt, sobald der Kolben in die Höhe geht. Das Doppelgebläse soll die Luft, nicht bloß stoßweise unterbrochen wie jenes, sondern in einem anhaltenden Strome ausstoßen. Daher hat bei ihm der Kolben kein Ventil, während aber am Deckel und am Boden des Kastens ein nach innen sich öffnendes Ventil auf der einen Seite der Kolbenstange angebracht, dagegen auf der anderen Seite ebenso oben und unten aus Deckel und Boden zwei Röhren durch auswärtsgehende Ventile die Luft in einen gemein- schaftlichen Kasten leiten, wovon sie alsdann zum Gebrauche weiter geht. Steigt der Kolben, dann schließt das Deckelventil und die Luft strömt durch die Deckelröhre in das gemeinschaftliche Rohr, während das Ventil an der Bodenröhre sich schließt, und durch das offene Bodenventil Luft so lange einströmt, bis der Kolben ganz oben ist, worauf dann beim Abgehen desselben sich das Deckel- ventil öffnet, das Bodenventil schließt, und die Luft durch die Bodenröhre in das gemeinschaftliche Rohr hinausströmt, dessen Ventil an der Deckelröhre geschlossen bleibt, bis der Kolben wieder anfängt zurückzugehen u. s. w.4). 5) Die Windflügel, welche zur Aufnahme des Windstoßes dienen, in eine rotirende Bewegung kommen, und so ein Rad an einer Welle umdrehen können. Es gibt horizontale und vertikale. Sie müssen nach jedem Winde ge- dreht werden können, weßhalb sich entweder das ganze Gebäude, an dem sie angebracht sind, um eine vertikale Axe drehen läßt, oder bloß der Dachstuhl mit seinen Flügeln5).
1) u. 2) Zum Abschließen hat man auch öfters Hahnen, und zum Saugen noch besondere Nebenröhren mit kugelförmigen Erweiterungen, um die Flüssigkeit vom Munde fern zu halten u. dgl. m. Baumgartner Mechanik. §. 299-301.
3)Baumgartner a. a. O. §. 302-314. Eine besondere Art von Pum- pen sind die Drehpumpen von Ramelli u. A., die Centrifugalpumpen, und die Spiralpumpen von Würz. Man s. darüber Baumgartner a. a. O. §. 315. 316. 317.
4)Baumgartner a. a. O. §. 321-324. v. Keeß Darstellung. II. 110. Anhang 82. Eine sehr schöne Einrichtung, welche auch hierher gehört, da sie ebenfalls z. B. einem Feuer die gehörige Luft zuführt, ist das hydrostatische Gebläse von Baader. Man s. darüber Baumgartner a. a. O. §. 325. Prechtl Jahrbücher. I. 206 (Blasebalg von de la Forge).
5)Baumgartner a. a. O. §. 327-330. v. Langsdorf Maschinenkunde. II. §. 56. Prechtl Jahrbücher. VII. 85.
mit einem oder zwei Ventilen verſehen, welche beim Aufziehen die Luft unter den Kolben ſtrömen laſſen und ſich ſchließen, wenn der Kolben herabgeht, ſo daß die Luft unten am Kaſtenboden durch ein auswärtsgehendes Ventil in einer Röhre hinausgetrieben wird, das ſich aber ſchließt, ſobald der Kolben in die Höhe geht. Das Doppelgebläſe ſoll die Luft, nicht bloß ſtoßweiſe unterbrochen wie jenes, ſondern in einem anhaltenden Strome ausſtoßen. Daher hat bei ihm der Kolben kein Ventil, während aber am Deckel und am Boden des Kaſtens ein nach innen ſich öffnendes Ventil auf der einen Seite der Kolbenſtange angebracht, dagegen auf der anderen Seite ebenſo oben und unten aus Deckel und Boden zwei Röhren durch auswärtsgehende Ventile die Luft in einen gemein- ſchaftlichen Kaſten leiten, wovon ſie alsdann zum Gebrauche weiter geht. Steigt der Kolben, dann ſchließt das Deckelventil und die Luft ſtrömt durch die Deckelröhre in das gemeinſchaftliche Rohr, während das Ventil an der Bodenröhre ſich ſchließt, und durch das offene Bodenventil Luft ſo lange einſtrömt, bis der Kolben ganz oben iſt, worauf dann beim Abgehen deſſelben ſich das Deckel- ventil öffnet, das Bodenventil ſchließt, und die Luft durch die Bodenröhre in das gemeinſchaftliche Rohr hinausſtrömt, deſſen Ventil an der Deckelröhre geſchloſſen bleibt, bis der Kolben wieder anfängt zurückzugehen u. ſ. w.4). 5) Die Windflügel, welche zur Aufnahme des Windſtoßes dienen, in eine rotirende Bewegung kommen, und ſo ein Rad an einer Welle umdrehen können. Es gibt horizontale und vertikale. Sie müſſen nach jedem Winde ge- dreht werden können, weßhalb ſich entweder das ganze Gebäude, an dem ſie angebracht ſind, um eine vertikale Axe drehen läßt, oder bloß der Dachſtuhl mit ſeinen Flügeln5).
1) u. 2) Zum Abſchließen hat man auch öfters Hahnen, und zum Saugen noch beſondere Nebenröhren mit kugelförmigen Erweiterungen, um die Flüſſigkeit vom Munde fern zu halten u. dgl. m. Baumgartner Mechanik. §. 299–301.
3)Baumgartner a. a. O. §. 302–314. Eine beſondere Art von Pum- pen ſind die Drehpumpen von Ramelli u. A., die Centrifugalpumpen, und die Spiralpumpen von Würz. Man ſ. darüber Baumgartner a. a. O. §. 315. 316. 317.
4)Baumgartner a. a. O. §. 321–324. v. Keeß Darſtellung. II. 110. Anhang 82. Eine ſehr ſchöne Einrichtung, welche auch hierher gehört, da ſie ebenfalls z. B. einem Feuer die gehörige Luft zuführt, iſt das hydroſtatiſche Gebläſe von Baader. Man ſ. darüber Baumgartner a. a. O. §. 325. Prechtl Jahrbücher. I. 206 (Blaſebalg von de la Forge).
5)Baumgartner a. a. O. §. 327–330. v. Langsdorf Maſchinenkunde. II. §. 56. Prechtl Jahrbücher. VII. 85.
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mit einem oder zwei Ventilen verſehen, welche beim Aufziehen die
Luft unter den Kolben ſtrömen laſſen und ſich ſchließen, wenn der
Kolben herabgeht, ſo daß die Luft unten am Kaſtenboden durch
ein auswärtsgehendes Ventil in einer Röhre hinausgetrieben wird,
das ſich aber ſchließt, ſobald der Kolben in die Höhe geht. Das
Doppelgebläſe ſoll die Luft, nicht bloß ſtoßweiſe unterbrochen wie
jenes, ſondern in einem anhaltenden Strome ausſtoßen. Daher
hat bei ihm der Kolben kein Ventil, während aber am Deckel und
am Boden des Kaſtens ein nach innen ſich öffnendes Ventil auf
der einen Seite der Kolbenſtange angebracht, dagegen auf der
anderen Seite ebenſo oben und unten aus Deckel und Boden zwei
Röhren durch auswärtsgehende Ventile die Luft in einen gemein-
ſchaftlichen Kaſten leiten, wovon ſie alsdann zum Gebrauche weiter
geht. Steigt der Kolben, dann ſchließt das Deckelventil und die
Luft ſtrömt durch die Deckelröhre in das gemeinſchaftliche Rohr,
während das Ventil an der Bodenröhre ſich ſchließt, und durch
das offene Bodenventil Luft ſo lange einſtrömt, bis der Kolben
ganz oben iſt, worauf dann beim Abgehen deſſelben ſich das Deckel-
ventil öffnet, das Bodenventil ſchließt, und die Luft durch die
Bodenröhre in das gemeinſchaftliche Rohr hinausſtrömt, deſſen
Ventil an der Deckelröhre geſchloſſen bleibt, bis der Kolben wieder
anfängt zurückzugehen u. ſ. w.4). 5) Die Windflügel, welche
zur Aufnahme des Windſtoßes dienen, in eine rotirende Bewegung
kommen, und ſo ein Rad an einer Welle umdrehen können. Es
gibt horizontale und vertikale. Sie müſſen nach jedem Winde ge-
dreht werden können, weßhalb ſich entweder das ganze Gebäude,
an dem ſie angebracht ſind, um eine vertikale Axe drehen läßt,
oder bloß der Dachſtuhl mit ſeinen Flügeln5).
¹⁾ u. ²⁾ Zum Abſchließen hat man auch öfters Hahnen, und zum Saugen
noch beſondere Nebenröhren mit kugelförmigen Erweiterungen, um die Flüſſigkeit
vom Munde fern zu halten u. dgl. m. Baumgartner Mechanik. §. 299–301.
³⁾ Baumgartner a. a. O. §. 302–314. Eine beſondere Art von Pum-
pen ſind die Drehpumpen von Ramelli u. A., die Centrifugalpumpen,
und die Spiralpumpen von Würz. Man ſ. darüber Baumgartner a. a. O.
§. 315. 316. 317.
⁴⁾ Baumgartner a. a. O. §. 321–324. v. Keeß Darſtellung. II. 110.
Anhang 82. Eine ſehr ſchöne Einrichtung, welche auch hierher gehört, da ſie
ebenfalls z. B. einem Feuer die gehörige Luft zuführt, iſt das hydroſtatiſche
Gebläſe von Baader. Man ſ. darüber Baumgartner a. a. O. §. 325.
Prechtl Jahrbücher. I. 206 (Blaſebalg von de la Forge).
⁵⁾ Baumgartner a. a. O. §. 327–330. v. Langsdorf Maſchinenkunde.
II. §. 56. Prechtl Jahrbücher. VII. 85.
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/364>, abgerufen am 22.11.2024.
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