IV. Von der forstwirthschaftlichen Betriebswirthschaft.
§. 264. 1) Forstwirthschaftliche Betriebsausgaben und -Einnahmen oder forstliche Statik.
Man versteht unter der forstlichen Statik die Erfahrungs- wissenschaft von den Ursachen (Kräften) der forstwirthschaftlichen Ergebnisse, von der Art und Stufenweise ihrer Wirkung, und von dem Erfolge dieser Wirkung selbst in ihrem Zusammenhange, nicht als spezielle Notirung von irgend einem Forste oder Forstbezirke (denn diese gibt die Statistik), sondern als allgemeine aus der Natur des Holzes, Bodens und der Vegetation überhaupt entnom- mene Erfahrung. Es sind also auch hier zu betrachten:
a) Die Betriebsausgaben. Sie beziehen sich, da von einer chemischen Agricultur im Forstbaue nicht die Rede ist, blos auf Besoldung, Löhnung und Unterhaltung der Beamten, Dienst- boten und Arbeiter, und auf die Anschaffung und Unterhaltung sowohl des stehenden Capitals (Gebäulichkeiten für Wald und Jagd, Holztransporteinrichtungen, Holzbestand, Geräthschaften, Wildstand, Arbeitsvieh sammt Geschirre, und Gerechtsame) als auch des umlaufenden (Saat, Pflänzlinge, magazinirte, überhaupt schon gewonnene Productenvorräthe) in Natur und Geld (§. 213.)
b) Die Betriebseinnahmen. Es lassen sich dabei unter- scheiden:
a) Die Naturaleinnahmen an Haupt- und Nebenproducten von Wald und Jagd. Die Ersteren hängen unter übrigens gleichen Umständen von dem jährlichen Holzzuwachse ab, welcher bis zu einem bestimmten Alter Statt findet. Man unterscheidet dabei das Höhenwachsthum, das Dickenwachsthum und die Kronen- ausbreitung für sich, und die Massenzunahme im Ganzen bei welcher lezteren man wieder den einzelnen Stamm im Freien und die ganze Bestandsfläche ihrem Schlusse nach zu betrachten hat, deren stufenweise Massenzunahme von der Anzahl der Stämme von der Wirthschaftsmethode und dem darin vorhandenen Längen und Dickenwuchse, und endlich von der Vollwüchsigkeit des Bestan- des abhängt1). Man bedient sich zur Berechnung des cubischen Inhaltes der Stämme eigener Instrumente, der Baummesser2).
b) Die Geldeinnahmen aus dem Verkaufe der rohen Pro- ducte. Man verkauft das Holz entweder an den Meistbietenden oder aus der Hand. Dasselbe kann aber auf diese Methoden entweder im Walde oder aus Magazinen abgesetzt werden, in welchem ersteren
IV. Von der forſtwirthſchaftlichen Betriebswirthſchaft.
§. 264. 1) Forſtwirthſchaftliche Betriebsausgaben und -Einnahmen oder forſtliche Statik.
Man verſteht unter der forſtlichen Statik die Erfahrungs- wiſſenſchaft von den Urſachen (Kräften) der forſtwirthſchaftlichen Ergebniſſe, von der Art und Stufenweiſe ihrer Wirkung, und von dem Erfolge dieſer Wirkung ſelbſt in ihrem Zuſammenhange, nicht als ſpezielle Notirung von irgend einem Forſte oder Forſtbezirke (denn dieſe gibt die Statiſtik), ſondern als allgemeine aus der Natur des Holzes, Bodens und der Vegetation überhaupt entnom- mene Erfahrung. Es ſind alſo auch hier zu betrachten:
a) Die Betriebsausgaben. Sie beziehen ſich, da von einer chemiſchen Agricultur im Forſtbaue nicht die Rede iſt, blos auf Beſoldung, Löhnung und Unterhaltung der Beamten, Dienſt- boten und Arbeiter, und auf die Anſchaffung und Unterhaltung ſowohl des ſtehenden Capitals (Gebäulichkeiten für Wald und Jagd, Holztransporteinrichtungen, Holzbeſtand, Geräthſchaften, Wildſtand, Arbeitsvieh ſammt Geſchirre, und Gerechtſame) als auch des umlaufenden (Saat, Pflänzlinge, magazinirte, überhaupt ſchon gewonnene Productenvorräthe) in Natur und Geld (§. 213.)
b) Die Betriebseinnahmen. Es laſſen ſich dabei unter- ſcheiden:
α) Die Naturaleinnahmen an Haupt- und Nebenproducten von Wald und Jagd. Die Erſteren hängen unter übrigens gleichen Umſtänden von dem jährlichen Holzzuwachſe ab, welcher bis zu einem beſtimmten Alter Statt findet. Man unterſcheidet dabei das Höhenwachsthum, das Dickenwachsthum und die Kronen- ausbreitung für ſich, und die Maſſenzunahme im Ganzen bei welcher lezteren man wieder den einzelnen Stamm im Freien und die ganze Beſtandsfläche ihrem Schluſſe nach zu betrachten hat, deren ſtufenweiſe Maſſenzunahme von der Anzahl der Stämme von der Wirthſchaftsmethode und dem darin vorhandenen Längen und Dickenwuchſe, und endlich von der Vollwüchſigkeit des Beſtan- des abhängt1). Man bedient ſich zur Berechnung des cubiſchen Inhaltes der Stämme eigener Inſtrumente, der Baummeſſer2).
β) Die Geldeinnahmen aus dem Verkaufe der rohen Pro- ducte. Man verkauft das Holz entweder an den Meiſtbietenden oder aus der Hand. Daſſelbe kann aber auf dieſe Methoden entweder im Walde oder aus Magazinen abgeſetzt werden, in welchem erſteren
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IV. Von der forſtwirthſchaftlichen Betriebswirthſchaft.
§. 264.
1) Forſtwirthſchaftliche Betriebsausgaben und -Einnahmen
oder forſtliche Statik.
Man verſteht unter der forſtlichen Statik die Erfahrungs-
wiſſenſchaft von den Urſachen (Kräften) der forſtwirthſchaftlichen
Ergebniſſe, von der Art und Stufenweiſe ihrer Wirkung, und von
dem Erfolge dieſer Wirkung ſelbſt in ihrem Zuſammenhange, nicht
als ſpezielle Notirung von irgend einem Forſte oder Forſtbezirke
(denn dieſe gibt die Statiſtik), ſondern als allgemeine aus der
Natur des Holzes, Bodens und der Vegetation überhaupt entnom-
mene Erfahrung. Es ſind alſo auch hier zu betrachten:
a) Die Betriebsausgaben. Sie beziehen ſich, da von
einer chemiſchen Agricultur im Forſtbaue nicht die Rede iſt, blos
auf Beſoldung, Löhnung und Unterhaltung der Beamten, Dienſt-
boten und Arbeiter, und auf die Anſchaffung und Unterhaltung
ſowohl des ſtehenden Capitals (Gebäulichkeiten für Wald und
Jagd, Holztransporteinrichtungen, Holzbeſtand, Geräthſchaften,
Wildſtand, Arbeitsvieh ſammt Geſchirre, und Gerechtſame) als
auch des umlaufenden (Saat, Pflänzlinge, magazinirte, überhaupt
ſchon gewonnene Productenvorräthe) in Natur und Geld (§. 213.)
b) Die Betriebseinnahmen. Es laſſen ſich dabei unter-
ſcheiden:
α) Die Naturaleinnahmen an Haupt- und Nebenproducten
von Wald und Jagd. Die Erſteren hängen unter übrigens gleichen
Umſtänden von dem jährlichen Holzzuwachſe ab, welcher bis zu
einem beſtimmten Alter Statt findet. Man unterſcheidet dabei das
Höhenwachsthum, das Dickenwachsthum und die Kronen-
ausbreitung für ſich, und die Maſſenzunahme im Ganzen
bei welcher lezteren man wieder den einzelnen Stamm im Freien
und die ganze Beſtandsfläche ihrem Schluſſe nach zu betrachten
hat, deren ſtufenweiſe Maſſenzunahme von der Anzahl der Stämme
von der Wirthſchaftsmethode und dem darin vorhandenen Längen
und Dickenwuchſe, und endlich von der Vollwüchſigkeit des Beſtan-
des abhängt1). Man bedient ſich zur Berechnung des cubiſchen
Inhaltes der Stämme eigener Inſtrumente, der Baummeſſer2).
β) Die Geldeinnahmen aus dem Verkaufe der rohen Pro-
ducte. Man verkauft das Holz entweder an den Meiſtbietenden oder
aus der Hand. Daſſelbe kann aber auf dieſe Methoden entweder
im Walde oder aus Magazinen abgeſetzt werden, in welchem erſteren
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/346>, abgerufen am 22.11.2024.
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