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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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1) Entweder Pflänzlinge, d. h. wirkliche, besonders aus Saa-
men gezogene, bewurzelte junge Baumpflanzen. Sie werden in
Pflanzschulen gezogen. Dazu muß eine passende Stelle gewählt
und eingefriedigt werden, in welcher man den Boden sorgfältig
bearbeitet, und die Pflänzlinge mit Schonung und Reinlichkeit er-
zogen werden2). Ist dies so weit geschehen, daß sie verpflanzt
werden können, was von der Größe derselben abhängt, so ist eine
besondere Sorgfalt anzuwenden, in Betreff der Jahreszeit und Art
des Aushebens derselben, des Fortschaffens und Vertheilens der-
selben, ihres Beschneidens, des Aufgrabens der Pflanzlöcher, des
Einsetzens der Pflänzlinge, ihrer gegenseitigen Entfernung auf dem
Waldboden, der Befestigung derselben im Boden, und ihrer näch-
sten Wartung3). 2) Oder Stecklinge, d. h. größere oder klei-
nere Baumäste, welche, in die Erde gesteckt, Wurzeln treiben,
wie z. B. von Weiden, Pappeln. Sie sind entweder Setzstangen
(größere Aeste von 8-10 Zoll Länge und 2 Zoll Dicke) oder
Setzreiser (eigentliche Stecklinge, d. h. kleinere Aeste und Zweige
von drei Jahren und 15-30 Zoll lang)4). 3) Oder endlich
Ableger, wenn man nämlich Aeste, ohne sie vom Stamme zu
trennen, an einer Stelle so mit Erde umwickelt oder in den Boden
gräbt, daß sie Wurzeln zu schlagen vermögen5).

1) Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 263. 282. 285. Pfeil Handbuch.
II. 392. Hartig Lehrbuch. II. Bd. I. Thl. 2r Abschn. 3-5te Abthl. v. Burgs-
dorf Erziehung der Holzarten. I. Bd. Meyer Forstdirectionslehre. §. 202 folg.
Walter Nicol, der praktische Pflanzer, übersetzt von Roeldechen. Berlin 1800.
Kaepler, die Holzkultur. Leipzig 1803. v. Seutter, Anleitung zur Anlage der
Saamen- und Baumschulen. Ulm 1807. Hartig Journal. I. 1. 3. II. 3.
Desselben Archiv. V. 3. Laurop Annalen. V. Band. 2. Heft. Wedekind
Jahrbücher. Heft 5. Pfeil kritische Blätter. V. 1. Andre Oekonom. Neuigkeiten.
1829. Nro. 7.
2) Ein tauglicher Pflänzling muß die Wurzeln, den Schaft und die Krone
recht ausgebildet haben, weil er ohne dies nicht fortkommen kann. Die Culturen
oder Baumschulen wollen eine geschützte Lage und einen klimatischen agronomischen
Standort, der ihrem späteren entspricht, ohne sie zu verweichlichen oder verkümmern
zu lassen. Man schonet solche Plätze durch Gräben, Stangenzäune, Geflechte, Palli-
saden und Planken. Die Saat geschieht so, daß die Pflänzlinge 1-21/2 Fuß
auseinander stehen, weßhalb sie streifen- und furchenweise besser als voll geschieht.
Das entstehende Unkraut wird am besten durch frühzeitiges Ausraufen und Abschnei-
den vor der Saamenbildung hinweggebracht.
3) Das Versetzen ist entweder blos einfach (aus der Pflanzschule ins Freie),
oder doppelt (vor der Pflanzung ins Freie noch einmal in der Schule selbst). Es
muß hierauf schon bei der Saat Rücksicht genommen werden, weil die Pflänzlinge
im ersten Falle eines größeren Raumes bedürfen. Das erste Versetzen in der Pflanz-
schule findet schon im ersten Sommer oder in den folgenden zwei Frühlingen Statt.
Einen Platz zur Zucht kleiner Holzpflanzen aus Saamen, die vor dem Versetzen ins
Freie noch einmal verpflanzt werden sollen, nennt man Saatkamp; den Ort,
wohin sie vorher versetzt werden, aber Pflanzkamp (Pfeil Handbuch. II. 421.).
Das Versetzen ins Freie darf aber erst geschehen, wenn die Stämme sich bis zu
3 Zoll Durchmesser erweitert haben. Man wählt dazu immer die stärksten, um den

1) Entweder Pflänzlinge, d. h. wirkliche, beſonders aus Saa-
men gezogene, bewurzelte junge Baumpflanzen. Sie werden in
Pflanzſchulen gezogen. Dazu muß eine paſſende Stelle gewählt
und eingefriedigt werden, in welcher man den Boden ſorgfältig
bearbeitet, und die Pflänzlinge mit Schonung und Reinlichkeit er-
zogen werden2). Iſt dies ſo weit geſchehen, daß ſie verpflanzt
werden können, was von der Größe derſelben abhängt, ſo iſt eine
beſondere Sorgfalt anzuwenden, in Betreff der Jahreszeit und Art
des Aushebens derſelben, des Fortſchaffens und Vertheilens der-
ſelben, ihres Beſchneidens, des Aufgrabens der Pflanzlöcher, des
Einſetzens der Pflänzlinge, ihrer gegenſeitigen Entfernung auf dem
Waldboden, der Befeſtigung derſelben im Boden, und ihrer näch-
ſten Wartung3). 2) Oder Stecklinge, d. h. größere oder klei-
nere Baumäſte, welche, in die Erde geſteckt, Wurzeln treiben,
wie z. B. von Weiden, Pappeln. Sie ſind entweder Setzſtangen
(größere Aeſte von 8–10 Zoll Länge und 2 Zoll Dicke) oder
Setzreiſer (eigentliche Stecklinge, d. h. kleinere Aeſte und Zweige
von drei Jahren und 15–30 Zoll lang)4). 3) Oder endlich
Ableger, wenn man nämlich Aeſte, ohne ſie vom Stamme zu
trennen, an einer Stelle ſo mit Erde umwickelt oder in den Boden
gräbt, daß ſie Wurzeln zu ſchlagen vermögen5).

1) Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 263. 282. 285. Pfeil Handbuch.
II. 392. Hartig Lehrbuch. II. Bd. I. Thl. 2r Abſchn. 3–5te Abthl. v. Burgs-
dorf Erziehung der Holzarten. I. Bd. Meyer Forſtdirectionslehre. §. 202 folg.
Walter Nicol, der praktiſche Pflanzer, überſetzt von Roeldechen. Berlin 1800.
Kaepler, die Holzkultur. Leipzig 1803. v. Seutter, Anleitung zur Anlage der
Saamen- und Baumſchulen. Ulm 1807. Hartig Journal. I. 1. 3. II. 3.
Deſſelben Archiv. V. 3. Laurop Annalen. V. Band. 2. Heft. Wedekind
Jahrbücher. Heft 5. Pfeil kritiſche Blätter. V. 1. André Oekonom. Neuigkeiten.
1829. Nro. 7.
2) Ein tauglicher Pflänzling muß die Wurzeln, den Schaft und die Krone
recht ausgebildet haben, weil er ohne dies nicht fortkommen kann. Die Culturen
oder Baumſchulen wollen eine geſchützte Lage und einen klimatiſchen agronomiſchen
Standort, der ihrem ſpäteren entſpricht, ohne ſie zu verweichlichen oder verkümmern
zu laſſen. Man ſchonet ſolche Plätze durch Gräben, Stangenzäune, Geflechte, Palli-
ſaden und Planken. Die Saat geſchieht ſo, daß die Pflänzlinge 1–2½ Fuß
auseinander ſtehen, weßhalb ſie ſtreifen- und furchenweiſe beſſer als voll geſchieht.
Das entſtehende Unkraut wird am beſten durch frühzeitiges Ausraufen und Abſchnei-
den vor der Saamenbildung hinweggebracht.
3) Das Verſetzen iſt entweder blos einfach (aus der Pflanzſchule ins Freie),
oder doppelt (vor der Pflanzung ins Freie noch einmal in der Schule ſelbſt). Es
muß hierauf ſchon bei der Saat Rückſicht genommen werden, weil die Pflänzlinge
im erſten Falle eines größeren Raumes bedürfen. Das erſte Verſetzen in der Pflanz-
ſchule findet ſchon im erſten Sommer oder in den folgenden zwei Frühlingen Statt.
Einen Platz zur Zucht kleiner Holzpflanzen aus Saamen, die vor dem Verſetzen ins
Freie noch einmal verpflanzt werden ſollen, nennt man Saatkamp; den Ort,
wohin ſie vorher verſetzt werden, aber Pflanzkamp (Pfeil Handbuch. II. 421.).
Das Verſetzen ins Freie darf aber erſt geſchehen, wenn die Stämme ſich bis zu
3 Zoll Durchmeſſer erweitert haben. Man wählt dazu immer die ſtärkſten, um den
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[274/0296] 1) Entweder Pflänzlinge, d. h. wirkliche, beſonders aus Saa- men gezogene, bewurzelte junge Baumpflanzen. Sie werden in Pflanzſchulen gezogen. Dazu muß eine paſſende Stelle gewählt und eingefriedigt werden, in welcher man den Boden ſorgfältig bearbeitet, und die Pflänzlinge mit Schonung und Reinlichkeit er- zogen werden2). Iſt dies ſo weit geſchehen, daß ſie verpflanzt werden können, was von der Größe derſelben abhängt, ſo iſt eine beſondere Sorgfalt anzuwenden, in Betreff der Jahreszeit und Art des Aushebens derſelben, des Fortſchaffens und Vertheilens der- ſelben, ihres Beſchneidens, des Aufgrabens der Pflanzlöcher, des Einſetzens der Pflänzlinge, ihrer gegenſeitigen Entfernung auf dem Waldboden, der Befeſtigung derſelben im Boden, und ihrer näch- ſten Wartung3). 2) Oder Stecklinge, d. h. größere oder klei- nere Baumäſte, welche, in die Erde geſteckt, Wurzeln treiben, wie z. B. von Weiden, Pappeln. Sie ſind entweder Setzſtangen (größere Aeſte von 8–10 Zoll Länge und 2 Zoll Dicke) oder Setzreiſer (eigentliche Stecklinge, d. h. kleinere Aeſte und Zweige von drei Jahren und 15–30 Zoll lang)4). 3) Oder endlich Ableger, wenn man nämlich Aeſte, ohne ſie vom Stamme zu trennen, an einer Stelle ſo mit Erde umwickelt oder in den Boden gräbt, daß ſie Wurzeln zu ſchlagen vermögen5). ¹⁾ Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 263. 282. 285. Pfeil Handbuch. II. 392. Hartig Lehrbuch. II. Bd. I. Thl. 2r Abſchn. 3–5te Abthl. v. Burgs- dorf Erziehung der Holzarten. I. Bd. Meyer Forſtdirectionslehre. §. 202 folg. Walter Nicol, der praktiſche Pflanzer, überſetzt von Roeldechen. Berlin 1800. Kaepler, die Holzkultur. Leipzig 1803. v. Seutter, Anleitung zur Anlage der Saamen- und Baumſchulen. Ulm 1807. Hartig Journal. I. 1. 3. II. 3. Deſſelben Archiv. V. 3. Laurop Annalen. V. Band. 2. Heft. Wedekind Jahrbücher. Heft 5. Pfeil kritiſche Blätter. V. 1. André Oekonom. Neuigkeiten. 1829. Nro. 7. ²⁾ Ein tauglicher Pflänzling muß die Wurzeln, den Schaft und die Krone recht ausgebildet haben, weil er ohne dies nicht fortkommen kann. Die Culturen oder Baumſchulen wollen eine geſchützte Lage und einen klimatiſchen agronomiſchen Standort, der ihrem ſpäteren entſpricht, ohne ſie zu verweichlichen oder verkümmern zu laſſen. Man ſchonet ſolche Plätze durch Gräben, Stangenzäune, Geflechte, Palli- ſaden und Planken. Die Saat geſchieht ſo, daß die Pflänzlinge 1–2½ Fuß auseinander ſtehen, weßhalb ſie ſtreifen- und furchenweiſe beſſer als voll geſchieht. Das entſtehende Unkraut wird am beſten durch frühzeitiges Ausraufen und Abſchnei- den vor der Saamenbildung hinweggebracht. ³⁾ Das Verſetzen iſt entweder blos einfach (aus der Pflanzſchule ins Freie), oder doppelt (vor der Pflanzung ins Freie noch einmal in der Schule ſelbſt). Es muß hierauf ſchon bei der Saat Rückſicht genommen werden, weil die Pflänzlinge im erſten Falle eines größeren Raumes bedürfen. Das erſte Verſetzen in der Pflanz- ſchule findet ſchon im erſten Sommer oder in den folgenden zwei Frühlingen Statt. Einen Platz zur Zucht kleiner Holzpflanzen aus Saamen, die vor dem Verſetzen ins Freie noch einmal verpflanzt werden ſollen, nennt man Saatkamp; den Ort, wohin ſie vorher verſetzt werden, aber Pflanzkamp (Pfeil Handbuch. II. 421.). Das Verſetzen ins Freie darf aber erſt geſchehen, wenn die Stämme ſich bis zu 3 Zoll Durchmeſſer erweitert haben. Man wählt dazu immer die ſtärkſten, um den

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/296>, abgerufen am 03.07.2024.