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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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besaßen wenige oder gar keine Waldungen. Gesellt sich endlich
noch der Umstand hinzu, daß sich über die Waldwirthschaft nur in
einigen Jahrzehenten Versuche und Erfahrungen genügender Art
machen lassen, so ist leicht einzusehen, warum die Forstwirthschafts-
lehre erst vor 120 Jahren in dem Bereiche der Möglichkeiten er-
schien, erst eigentlich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts
anfängt, diesen Namen zu verdienen, und endlich im lezten Fünft-
theile desselben sich wirklich in die Reihe der Wissenschaften stellen
durfte1). Es hat sich besonders Beckmann (1756) nebst seinen
Beurtheilern Büchting und Käpler, dann auch Moser (1757),
Cramer (1766), Gleditsch (1774) um ihre Bearbeitung viele
Verdienste erworben. Allein erst v. Burgsdorf schrieb ein System
derselben, und gründete so die Wissenschaft, um deren Bearbeitung
und Förderung sich neuerdings mehrere Theoretiker und Praktiker
in hohem Grade verdient gemacht haben2). Jedoch die Natur
dieser Wissenschaft und die Unordnung, mit welcher man in
früherer Zeit zum Theile in den Waldungen wirthschaftete, zum
Theile Erfahrungen sammelte, sind die Gründe, warum eigentlich
bis auf den heutigen Tag noch mehr dunkle als aufgeklärte Plätze
im Gebiete der Forstwissenschaft sind, trotz dem daß die beson-
dere Forstwirthschaft einzelner Länder und Gegenden für die
allgemeine Forstwissenschaft viele Beobachtungen darbietet und
die Leztere die Naturgeschichte, Mathematik, Physik und
Chemie durch besondere Anwendung ihrer Lehrsätze als wesent-
liche Theile in sich hineingezogen hat.

1) Ueber die Geschichte der Forstwirthschaft und Forstwissenschaft s. m. Anton.
Geschichte der teutschen Landw. (s. §. 132 oben) Stisser, Forst- und Jagd-
historie der Deutschen. Jena 1737. Vermehrte Auflage von Franken. Leipz. 1754.
Moser Forstarchiv. Thl. XVI. S. 179-207. Walther, Grundlinien der Forst-
geschichte. Gießen 1816. Hazzi, Aechte Ansichten der Waldungen. München 1805.
2 Bde. I. S. 5-144. Beckmann, Oekonom. Bibliothek. Bd. III. XIV. u. XVII.
Außer Anton nichts Vollständiges, das Meiste noch zerstreut.
2) Beckmann, Anweisung zu einer pfleglichen Forstwissenschaft. Chemnitz
1759. 4te Aufl. 1785. Desselben Versuche von der Holzsaat. Ebendas. 1756.
4te Auflage 1777. Desselben Beiträge zur Verbesserung der Forstwissenschaft.
Ebendas. 1763. 3te Aufl. 1777. 4. Neue Ausg. dieser Schriften von Laurop.
Leipzig 1805. III Bde. Moser, Grundsätze der Forst- Oekonomie. Leipzig 1757.
II Bde. Cramer, Anleitung zum Forstwesen. Braunschweig 1766. Folio. Neue
Auflage 1797. 4. Gleditsch, Systematische Einleitung in die Forstwissenschaft.
Berlin 1774. 1775. II Bde. 8. v. Burgsdorf, Versuch einer Geschichte vorzüg-
licher Holzarten. Berlin 1783-1800. II Thle. in 3 Bänden. Desselben Forst-
handbuch. I. Thl. Berlin 1788. 4te Auflage 1800. II. Thl. Berlin 1796. 3te
rechtmäßige Ausgabe Berlin 1805. Walther, Lehrbuch der Forstwissenschaft.
Gießen 1803. I. 2te Aufl. und II. 1809. Medicus Forsthandbuch. Tübing. 1802.
Meyer Forstdirectionslehre (Würzburg 1810. in 4.). §. 173-558. S. 198-584.
Hartig, Lehrbuch für Förster. Stuttgart 1828. III Bde. 7te Aufl. Desselben
Forstwissenschaft in gedrängter Kürze. Berlin 1831. Hundeshagen, Encyclopädie
der Forstwissenschaft. Tübingen 1828-1830. III Bde. 8. 2te Aufl. Klein Forst-

beſaßen wenige oder gar keine Waldungen. Geſellt ſich endlich
noch der Umſtand hinzu, daß ſich über die Waldwirthſchaft nur in
einigen Jahrzehenten Verſuche und Erfahrungen genügender Art
machen laſſen, ſo iſt leicht einzuſehen, warum die Forſtwirthſchafts-
lehre erſt vor 120 Jahren in dem Bereiche der Möglichkeiten er-
ſchien, erſt eigentlich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts
anfängt, dieſen Namen zu verdienen, und endlich im lezten Fünft-
theile deſſelben ſich wirklich in die Reihe der Wiſſenſchaften ſtellen
durfte1). Es hat ſich beſonders Beckmann (1756) nebſt ſeinen
Beurtheilern Büchting und Käpler, dann auch Moſer (1757),
Cramer (1766), Gleditſch (1774) um ihre Bearbeitung viele
Verdienſte erworben. Allein erſt v. Burgsdorf ſchrieb ein Syſtem
derſelben, und gründete ſo die Wiſſenſchaft, um deren Bearbeitung
und Förderung ſich neuerdings mehrere Theoretiker und Praktiker
in hohem Grade verdient gemacht haben2). Jedoch die Natur
dieſer Wiſſenſchaft und die Unordnung, mit welcher man in
früherer Zeit zum Theile in den Waldungen wirthſchaftete, zum
Theile Erfahrungen ſammelte, ſind die Gründe, warum eigentlich
bis auf den heutigen Tag noch mehr dunkle als aufgeklärte Plätze
im Gebiete der Forſtwiſſenſchaft ſind, trotz dem daß die beſon-
dere Forſtwirthſchaft einzelner Länder und Gegenden für die
allgemeine Forſtwiſſenſchaft viele Beobachtungen darbietet und
die Leztere die Naturgeſchichte, Mathematik, Phyſik und
Chemie durch beſondere Anwendung ihrer Lehrſätze als weſent-
liche Theile in ſich hineingezogen hat.

1) Ueber die Geſchichte der Forſtwirthſchaft und Forſtwiſſenſchaft ſ. m. Anton.
Geſchichte der teutſchen Landw. (ſ. §. 132 oben) Stiſſer, Forſt- und Jagd-
hiſtorie der Deutſchen. Jena 1737. Vermehrte Auflage von Franken. Leipz. 1754.
Moſer Forſtarchiv. Thl. XVI. S. 179–207. Walther, Grundlinien der Forſt-
geſchichte. Gießen 1816. Hazzi, Aechte Anſichten der Waldungen. München 1805.
2 Bde. I. S. 5–144. Beckmann, Oekonom. Bibliothek. Bd. III. XIV. u. XVII.
Außer Anton nichts Vollſtändiges, das Meiſte noch zerſtreut.
2) Beckmann, Anweiſung zu einer pfleglichen Forſtwiſſenſchaft. Chemnitz
1759. 4te Aufl. 1785. Deſſelben Verſuche von der Holzſaat. Ebendaſ. 1756.
4te Auflage 1777. Deſſelben Beiträge zur Verbeſſerung der Forſtwiſſenſchaft.
Ebendaſ. 1763. 3te Aufl. 1777. 4. Neue Ausg. dieſer Schriften von Laurop.
Leipzig 1805. III Bde. Moſer, Grundſätze der Forſt- Oekonomie. Leipzig 1757.
II Bde. Cramer, Anleitung zum Forſtweſen. Braunſchweig 1766. Folio. Neue
Auflage 1797. 4. Gleditſch, Syſtematiſche Einleitung in die Forſtwiſſenſchaft.
Berlin 1774. 1775. II Bde. 8. v. Burgsdorf, Verſuch einer Geſchichte vorzüg-
licher Holzarten. Berlin 1783–1800. II Thle. in 3 Bänden. Deſſelben Forſt-
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rechtmäßige Ausgabe Berlin 1805. Walther, Lehrbuch der Forſtwiſſenſchaft.
Gießen 1803. I. 2te Aufl. und II. 1809. Medicus Forſthandbuch. Tübing. 1802.
Meyer Forſtdirectionslehre (Würzburg 1810. in 4.). §. 173–558. S. 198–584.
Hartig, Lehrbuch für Förſter. Stuttgart 1828. III Bde. 7te Aufl. Deſſelben
Forſtwiſſenſchaft in gedrängter Kürze. Berlin 1831. Hundeshagen, Encyclopädie
der Forſtwiſſenſchaft. Tübingen 1828–1830. III Bde. 8. 2te Aufl. Klein Forſt-
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[268/0290] beſaßen wenige oder gar keine Waldungen. Geſellt ſich endlich noch der Umſtand hinzu, daß ſich über die Waldwirthſchaft nur in einigen Jahrzehenten Verſuche und Erfahrungen genügender Art machen laſſen, ſo iſt leicht einzuſehen, warum die Forſtwirthſchafts- lehre erſt vor 120 Jahren in dem Bereiche der Möglichkeiten er- ſchien, erſt eigentlich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts anfängt, dieſen Namen zu verdienen, und endlich im lezten Fünft- theile deſſelben ſich wirklich in die Reihe der Wiſſenſchaften ſtellen durfte1). Es hat ſich beſonders Beckmann (1756) nebſt ſeinen Beurtheilern Büchting und Käpler, dann auch Moſer (1757), Cramer (1766), Gleditſch (1774) um ihre Bearbeitung viele Verdienſte erworben. Allein erſt v. Burgsdorf ſchrieb ein Syſtem derſelben, und gründete ſo die Wiſſenſchaft, um deren Bearbeitung und Förderung ſich neuerdings mehrere Theoretiker und Praktiker in hohem Grade verdient gemacht haben2). Jedoch die Natur dieſer Wiſſenſchaft und die Unordnung, mit welcher man in früherer Zeit zum Theile in den Waldungen wirthſchaftete, zum Theile Erfahrungen ſammelte, ſind die Gründe, warum eigentlich bis auf den heutigen Tag noch mehr dunkle als aufgeklärte Plätze im Gebiete der Forſtwiſſenſchaft ſind, trotz dem daß die beſon- dere Forſtwirthſchaft einzelner Länder und Gegenden für die allgemeine Forſtwiſſenſchaft viele Beobachtungen darbietet und die Leztere die Naturgeſchichte, Mathematik, Phyſik und Chemie durch beſondere Anwendung ihrer Lehrſätze als weſent- liche Theile in ſich hineingezogen hat. ¹⁾ Ueber die Geſchichte der Forſtwirthſchaft und Forſtwiſſenſchaft ſ. m. Anton. Geſchichte der teutſchen Landw. (ſ. §. 132 oben) Stiſſer, Forſt- und Jagd- hiſtorie der Deutſchen. Jena 1737. Vermehrte Auflage von Franken. Leipz. 1754. Moſer Forſtarchiv. Thl. XVI. S. 179–207. Walther, Grundlinien der Forſt- geſchichte. Gießen 1816. Hazzi, Aechte Anſichten der Waldungen. München 1805. 2 Bde. I. S. 5–144. Beckmann, Oekonom. Bibliothek. Bd. III. XIV. u. XVII. Außer Anton nichts Vollſtändiges, das Meiſte noch zerſtreut. ²⁾ Beckmann, Anweiſung zu einer pfleglichen Forſtwiſſenſchaft. Chemnitz 1759. 4te Aufl. 1785. Deſſelben Verſuche von der Holzſaat. Ebendaſ. 1756. 4te Auflage 1777. Deſſelben Beiträge zur Verbeſſerung der Forſtwiſſenſchaft. Ebendaſ. 1763. 3te Aufl. 1777. 4. Neue Ausg. dieſer Schriften von Laurop. Leipzig 1805. III Bde. Moſer, Grundſätze der Forſt- Oekonomie. Leipzig 1757. II Bde. Cramer, Anleitung zum Forſtweſen. Braunſchweig 1766. Folio. Neue Auflage 1797. 4. Gleditſch, Syſtematiſche Einleitung in die Forſtwiſſenſchaft. Berlin 1774. 1775. II Bde. 8. v. Burgsdorf, Verſuch einer Geſchichte vorzüg- licher Holzarten. Berlin 1783–1800. II Thle. in 3 Bänden. Deſſelben Forſt- handbuch. I. Thl. Berlin 1788. 4te Auflage 1800. II. Thl. Berlin 1796. 3te rechtmäßige Ausgabe Berlin 1805. Walther, Lehrbuch der Forſtwiſſenſchaft. Gießen 1803. I. 2te Aufl. und II. 1809. Medicus Forſthandbuch. Tübing. 1802. Meyer Forſtdirectionslehre (Würzburg 1810. in 4.). §. 173–558. S. 198–584. Hartig, Lehrbuch für Förſter. Stuttgart 1828. III Bde. 7te Aufl. Deſſelben Forſtwiſſenſchaft in gedrängter Kürze. Berlin 1831. Hundeshagen, Encyclopädie der Forſtwiſſenſchaft. Tübingen 1828–1830. III Bde. 8. 2te Aufl. Klein Forſt-

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/290>, abgerufen am 24.11.2024.