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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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eigene Nummer und eigenen Namenspfahl. Oft pflanzt man aber
die Bäume auch durch Ableger u. dgl. fort2).

b) Die Pflanzschule (Veredelung der Wildlinge). Im
zweiten Jahre sind die Wildlinge der Saatschule entwachsen. Man
versetzt sie in diese und veredelt sie (auch wenn sie an einem Orte
verbleiben)3). Das Versetzen -- auch im Herbste oder Frühlings-
anfange -- erfordert schon bei der Ausnahme und dann bei der
Versetzung selbst große Sorgfalt. Denn es sind dabei leicht Be-
schädigungen möglich. Jene darf nicht gewaltsam, diese aber nicht
zu tief und nicht zu seicht geschehen. Die gegenseitige Entfernung
hängt von der natürlichen Wurzelerstreckung ab. Die Erde muß
ganz zerkrümmelt um die Wurzeln gezettelt und eingeschlämmt
werden.

c) Die Baumschule (Pflege der ausgewachsenen Edelbäume).
Ganz abgesehen davon, ob und in welcher Anzahl die Bäume aus
der Pflanzschule versetzt werden oder nicht, in dem eigentlichen
Baumgarten befindlich erscheinen die Bäume, wenn sie veredelt und
zur Fruchttragung entwickelt sind. Hier in dieser Periode beginnt
das Beschneiden der Bäume4). Die bereits oben angegebenen
Krankheiten kommen auch hier vor.

4) Ernte in den Obstbaumgärten. Die Zeit dazu gibt die
Reife des Obstes an. Dasselbe wird gepflückt, abgeschnitten, abge-
schwungen u. dgl.

1) Die Hauptarten sind: I. Kernobst: der Apfel (Pyrus malus) mit 167
Abarten; die Birne (Pyrus communis) mit 103 Abarten; die Quitte (Pyrus Cy-
donia)
mit 4 Abarten. II. Steinobst: der Pfirsich (Amygdalus persica) mit
30 Abarten; die Apricose (Prunus Armeniaca) mit 10 Abarten; die Pflaume
(Prunus domestica) mit 30 Abarten, worunter auch die 4 Abarten von Zwetschen;
die Süßkirsche (Prunus Avium) mit 30 Abarten; die Sauerkirsche (Prunus Cerasus)
mit 29 Abarten; die Mahalebskirsche (Prunus Mahaleb) und die Kornelkirsche
(Cornus Mascula) mit 2 Abarten. III. Halbsteinobst: die Mispel (Mespilus
germanica)
mit 3 Abarten; Azarolbirne (Crategus Azarolus) mit 3 Abarten; der
Spierling (sorbus domestica) mit 3 Abarten, und die Hagenbutte (Rosa villosa).
IV. Schalenobst: die Mandel (Amygdalus communis) mit 10 Abarten; Wallnuß
(Juglans regia), die Kastanie (Fagus Castanea) und die Haselnuß (Corylus Avel-
lana)
mit 3 Abarten. V. Beerenobst: die Maulbeere (Morus nigra und alba),
die Himbeere (Rubus Idaeus) mit 3 Abarten; die Stachelbeere (Ribes Clossularia)
mit 45 Abarten; die Johannisbeere (Ribes nigrum und rubrum) mit 4 Abarten;
die Weintraube (Vitis vinifera) mit 41 Hauptfamilien, worunter der Gutedel,
Muscateller, Sylvaner, Ortlieber (kleiner Räuschling oder Rießling), Orleans,
Clävner und Traminer die bekanntern sind, mit einer Menge von Abarten; die
Berberitze (Berberis vulgaris). und der Hollunder (sambucus nigra). VI. Feigen,
wovon es eine weiße, gelbe oder grünliche, und eine röthliche, violette oder bräun-
liche Art gibt. Metzger Gartenbuch. S. 179. Loudon Encyclopädie. I. 882 bis
981. Noisette Handbuch a. a. O. Ueber die Vermehrung edler Obstarten s. m.
Thaer Möglin. Annalen. XXVII. 211,
2) Gerade die Weinreben pflanzt man fort entweder durch Schnittlinge,
d. h. jährige, nicht zu dünne noch zu dicke, nach völliger Reife abgeschnittene Reb-

eigene Nummer und eigenen Namenspfahl. Oft pflanzt man aber
die Bäume auch durch Ableger u. dgl. fort2).

b) Die Pflanzſchule (Veredelung der Wildlinge). Im
zweiten Jahre ſind die Wildlinge der Saatſchule entwachſen. Man
verſetzt ſie in dieſe und veredelt ſie (auch wenn ſie an einem Orte
verbleiben)3). Das Verſetzen — auch im Herbſte oder Frühlings-
anfange — erfordert ſchon bei der Ausnahme und dann bei der
Verſetzung ſelbſt große Sorgfalt. Denn es ſind dabei leicht Be-
ſchädigungen möglich. Jene darf nicht gewaltſam, dieſe aber nicht
zu tief und nicht zu ſeicht geſchehen. Die gegenſeitige Entfernung
hängt von der natürlichen Wurzelerſtreckung ab. Die Erde muß
ganz zerkrümmelt um die Wurzeln gezettelt und eingeſchlämmt
werden.

c) Die Baumſchule (Pflege der ausgewachſenen Edelbäume).
Ganz abgeſehen davon, ob und in welcher Anzahl die Bäume aus
der Pflanzſchule verſetzt werden oder nicht, in dem eigentlichen
Baumgarten befindlich erſcheinen die Bäume, wenn ſie veredelt und
zur Fruchttragung entwickelt ſind. Hier in dieſer Periode beginnt
das Beſchneiden der Bäume4). Die bereits oben angegebenen
Krankheiten kommen auch hier vor.

4) Ernte in den Obſtbaumgärten. Die Zeit dazu gibt die
Reife des Obſtes an. Daſſelbe wird gepflückt, abgeſchnitten, abge-
ſchwungen u. dgl.

1) Die Hauptarten ſind: I. Kernobſt: der Apfel (Pyrus malus) mit 167
Abarten; die Birne (Pyrus communis) mit 103 Abarten; die Quitte (Pyrus Cy-
donia)
mit 4 Abarten. II. Steinobſt: der Pfirſich (Amygdalus persica) mit
30 Abarten; die Apricoſe (Prunus Armeniaca) mit 10 Abarten; die Pflaume
(Prunus domestica) mit 30 Abarten, worunter auch die 4 Abarten von Zwetſchen;
die Süßkirſche (Prunus Avium) mit 30 Abarten; die Sauerkirſche (Prunus Cerasus)
mit 29 Abarten; die Mahalebskirſche (Prunus Mahaleb) und die Kornelkirſche
(Cornus Mascula) mit 2 Abarten. III. Halbſteinobſt: die Miſpel (Mespilus
germanica)
mit 3 Abarten; Azarolbirne (Crategus Azarolus) mit 3 Abarten; der
Spierling (sorbus domestica) mit 3 Abarten, und die Hagenbutte (Rosa villosa).
IV. Schalenobſt: die Mandel (Amygdalus communis) mit 10 Abarten; Wallnuß
(Juglans regia), die Kaſtanie (Fagus Castanea) und die Haſelnuß (Corylus Avel-
lana)
mit 3 Abarten. V. Beerenobſt: die Maulbeere (Morus nigra und alba),
die Himbeere (Rubus Idaeus) mit 3 Abarten; die Stachelbeere (Ribes Clossularia)
mit 45 Abarten; die Johannisbeere (Ribes nigrum und rubrum) mit 4 Abarten;
die Weintraube (Vitis vinifera) mit 41 Hauptfamilien, worunter der Gutedel,
Muscateller, Sylvaner, Ortlieber (kleiner Räuſchling oder Rießling), Orleans,
Clävner und Traminer die bekanntern ſind, mit einer Menge von Abarten; die
Berberitze (Berberis vulgaris). und der Hollunder (sambucus nigra). VI. Feigen,
wovon es eine weiße, gelbe oder grünliche, und eine röthliche, violette oder bräun-
liche Art gibt. Metzger Gartenbuch. S. 179. Loudon Encyclopädie. I. 882 bis
981. Noiſette Handbuch a. a. O. Ueber die Vermehrung edler Obſtarten ſ. m.
Thaer Möglin. Annalen. XXVII. 211,
2) Gerade die Weinreben pflanzt man fort entweder durch Schnittlinge,
d. h. jährige, nicht zu dünne noch zu dicke, nach völliger Reife abgeſchnittene Reb-
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[236/0258] eigene Nummer und eigenen Namenspfahl. Oft pflanzt man aber die Bäume auch durch Ableger u. dgl. fort2). b) Die Pflanzſchule (Veredelung der Wildlinge). Im zweiten Jahre ſind die Wildlinge der Saatſchule entwachſen. Man verſetzt ſie in dieſe und veredelt ſie (auch wenn ſie an einem Orte verbleiben)3). Das Verſetzen — auch im Herbſte oder Frühlings- anfange — erfordert ſchon bei der Ausnahme und dann bei der Verſetzung ſelbſt große Sorgfalt. Denn es ſind dabei leicht Be- ſchädigungen möglich. Jene darf nicht gewaltſam, dieſe aber nicht zu tief und nicht zu ſeicht geſchehen. Die gegenſeitige Entfernung hängt von der natürlichen Wurzelerſtreckung ab. Die Erde muß ganz zerkrümmelt um die Wurzeln gezettelt und eingeſchlämmt werden. c) Die Baumſchule (Pflege der ausgewachſenen Edelbäume). Ganz abgeſehen davon, ob und in welcher Anzahl die Bäume aus der Pflanzſchule verſetzt werden oder nicht, in dem eigentlichen Baumgarten befindlich erſcheinen die Bäume, wenn ſie veredelt und zur Fruchttragung entwickelt ſind. Hier in dieſer Periode beginnt das Beſchneiden der Bäume4). Die bereits oben angegebenen Krankheiten kommen auch hier vor. 4) Ernte in den Obſtbaumgärten. Die Zeit dazu gibt die Reife des Obſtes an. Daſſelbe wird gepflückt, abgeſchnitten, abge- ſchwungen u. dgl. ¹⁾ Die Hauptarten ſind: I. Kernobſt: der Apfel (Pyrus malus) mit 167 Abarten; die Birne (Pyrus communis) mit 103 Abarten; die Quitte (Pyrus Cy- donia) mit 4 Abarten. II. Steinobſt: der Pfirſich (Amygdalus persica) mit 30 Abarten; die Apricoſe (Prunus Armeniaca) mit 10 Abarten; die Pflaume (Prunus domestica) mit 30 Abarten, worunter auch die 4 Abarten von Zwetſchen; die Süßkirſche (Prunus Avium) mit 30 Abarten; die Sauerkirſche (Prunus Cerasus) mit 29 Abarten; die Mahalebskirſche (Prunus Mahaleb) und die Kornelkirſche (Cornus Mascula) mit 2 Abarten. III. Halbſteinobſt: die Miſpel (Mespilus germanica) mit 3 Abarten; Azarolbirne (Crategus Azarolus) mit 3 Abarten; der Spierling (sorbus domestica) mit 3 Abarten, und die Hagenbutte (Rosa villosa). IV. Schalenobſt: die Mandel (Amygdalus communis) mit 10 Abarten; Wallnuß (Juglans regia), die Kaſtanie (Fagus Castanea) und die Haſelnuß (Corylus Avel- lana) mit 3 Abarten. V. Beerenobſt: die Maulbeere (Morus nigra und alba), die Himbeere (Rubus Idaeus) mit 3 Abarten; die Stachelbeere (Ribes Clossularia) mit 45 Abarten; die Johannisbeere (Ribes nigrum und rubrum) mit 4 Abarten; die Weintraube (Vitis vinifera) mit 41 Hauptfamilien, worunter der Gutedel, Muscateller, Sylvaner, Ortlieber (kleiner Räuſchling oder Rießling), Orleans, Clävner und Traminer die bekanntern ſind, mit einer Menge von Abarten; die Berberitze (Berberis vulgaris). und der Hollunder (sambucus nigra). VI. Feigen, wovon es eine weiße, gelbe oder grünliche, und eine röthliche, violette oder bräun- liche Art gibt. Metzger Gartenbuch. S. 179. Loudon Encyclopädie. I. 882 bis 981. Noiſette Handbuch a. a. O. Ueber die Vermehrung edler Obſtarten ſ. m. Thaer Möglin. Annalen. XXVII. 211, ²⁾ Gerade die Weinreben pflanzt man fort entweder durch Schnittlinge, d. h. jährige, nicht zu dünne noch zu dicke, nach völliger Reife abgeſchnittene Reb-

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/258>, abgerufen am 23.11.2024.