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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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migen Gruben sind nur in dichtem, wasserhaltigem, ausgebranntem
und mit Stroh gefüttertem Thone anwendbar.

1) Es mähet 1 Mann bei 10stündigem Arbeitstage, bei mittlerer Dichtigkeit
des Getreides und gehöriger Geschicklichkeit, an Winterfrucht 2,09 preuß. Morgen,
an Sommerfrucht 2,645 preuß. Morgen, an Schotenfrüchten 2,315 preuß. Morgen.
Es kann aber 1 Person in 12stündigem Arbeitstage im Durchschnitte nur 0,50 Mor-
gen schneiden. Nach v. Podewils Wirthschaftl. Erfahr. I. 45. macht 1 Person
täglich 10 Schock Strohseile. Eine Person sammelt, bindet und setzt zu Mandeln
auf, an einem 10stündigen Arbeitstage, im Durchschnitte das Wintergetreide von
1,63 preuß. Morgen, das Sommergetreide von 1,78 preuß. Morgen, und die
Schotenfrüchte von 1,12 preuß. Morgen, ohne Rücksicht auf Maht oder Schnitt.
Im Durchschnitte wiegt eine Weitzengarbe 23, eine Roggengarbe 22, eine Gersten-
garbe 20, und eine Hafergarbe 17 Pfund. Man darf daher zu einer vierspännigen
Ladung schon 105 Weitzengarben (2415 Pfd.), 105 Roggengarben (2310 Pfund),
120 Gerstengarben (2400 Pfd.) und 135 Hafergarben (2295 Pfd.) rechnen, wenn
sie sich nur laden lassen. Nach den im §. 148. Note 4. angenommenen Normal-
sätzen beim Düngerfahren kann man für jede Fahrt 1 Stunde rechnen, weil das
Garbenladen mehr aufhält. Die Erbsen- und Wickenfuhren sind leichter; daher
kann man ein vierspänniges Fuder Erbsen auf 2000 Pfund, und Wicken auf 2200
Pfund schätzen (v. Daum Beiträge. II. §. 326,). Man wird daher auf 11/4 Stunde
unter obigen Normen eine Fahrt rechnen können, da man zum Aufladen leicht
3/4 Stunden braucht. Eine Mandel Pferdebohnen wiegt 408 Pfund, Buch-
weitzen 295 Pfund. Da sich beide dicht laden lassen, so darf man auf ein vier-
spänniges Fuder schon 6 Mandeln von dem Ersteren (2448 Pfund), und 8 Man-
deln von den Lezteren (2360 Pfund) rechnen. Die Zeit für jede Fahrt ist wie
beim Getreide. Man wird also von den bisher genannten Ladungen bei Wechsel-
wagen füglich im Tage 10 einbringen können. Für das Aufladen muß 1 Aufstaker,
1 Nachharker und 1 Packer gerechnet werden. Da das Abladen sehr rasch gehen
muß, so braucht man, um nicht aufzuhalten, immer noch einmal so viel Abstaker
als Aufstaker, und auf jeden im Durchschnitte 3 Tasser, worunter wenigstens
1 Mann sein muß. Daher im angegebenen Beispiele 2 Abstaker, 6 Tasser, wovon
2 Männer sind. -- Ueber Hanbury's Stangenhaken zum Ernten s. m. Bailey
a. a. O. S. 125.
2) Ueber Getreidefeimen s. m. Thaer Möglin. Annalen. IX. 417. Thaer
engl. Landw. II. 154. 215. Weber prakt. Handbuch der Feldwirthsch. II. 152.
Sinclair Grundgesetze. S. 751. Leideritz, Ueber Diemen- und Feimengerüste,
Zerbst 1801. Ueber Edgeworth's Vorrichtung s. m. Bailey a. a. O. S. 139.
Drei Drescher dreschen in einem 7 stündigen Arbeitstage ungefähr 108 Garben
(9 Scheffel) Weitzen; oder 108 Garben (8,3 Scheffel) Roggen; oder in eben so
viel Garben 11,94 Scheffel Gerste; oder 13,23 Scheffel Hafer; oder 144 Garben
(18 Scheffel) Buchweitzen; oder 11,72 Scheffel Wicken; oder 8 Scheffel Erbsen.
Der 5tägige Erdrusch kann von ihnen auch in einem Tage gereinigt werden.
3) Man s. über diese unterirdischen Getreidemagazine: Thaer Möglinische
Annalen. XI. 26. XIX. 68. Schlier, Ueber unterirdische Getreidemagazine.
Würzburg 1825. Schnee Landwirthsch. Zeitung. II. 488. Andre Oeconomische
Neuigkeiten. 1813. Nro. 34 u. 35 (Magazin von Mauerwerk). Burger Lehrb.
I. 344. Trautmann Landwirthsch. L. II. 46. Ueber Fagot's Magazin s.
Schreber Sammlung. X. 264., über Engelmann's Magazin s. Preisschriften
und Abhandl. der ökonomischen Gesellsch. zu Petersburg. I. 89., über Norberg's
Magazin s. Neue Abhandlungen der schwedischen Akademie der Wissensch. X. Bd.
1792. Nro. 5., über das Cheshire'sche Magazin s. Sinclair Grundgesetze.
S. 757. Ueber Delacroix's Aufbewahrung des Getreides ohne Silo's s. m.
Telnart, Die Kunst, den Boden fruchtbar zu machen. Aus dem Französ. übers.
von Haumann. Ilmenau 1830. Die gefährlichsten Thiere in den Kornhäusern
sind: der weiße Kornwurm (Wolf, d. h. Made der Phalaena granella), der
rothe Kornwurm (Glander, Reiter, Wippel, Curculio frumentarius), und der
schwarze Kornwurm (Krebs, Curculio granarius). Der Lezte ist der schädlichste.
Schnee Landwirthsch. Zeitung. II. 93. 143. 368. 475.

migen Gruben ſind nur in dichtem, waſſerhaltigem, ausgebranntem
und mit Stroh gefüttertem Thone anwendbar.

1) Es mähet 1 Mann bei 10ſtündigem Arbeitstage, bei mittlerer Dichtigkeit
des Getreides und gehöriger Geſchicklichkeit, an Winterfrucht 2,09 preuß. Morgen,
an Sommerfrucht 2,645 preuß. Morgen, an Schotenfrüchten 2,315 preuß. Morgen.
Es kann aber 1 Perſon in 12ſtündigem Arbeitstage im Durchſchnitte nur 0,50 Mor-
gen ſchneiden. Nach v. Podewils Wirthſchaftl. Erfahr. I. 45. macht 1 Perſon
täglich 10 Schock Strohſeile. Eine Perſon ſammelt, bindet und ſetzt zu Mandeln
auf, an einem 10ſtündigen Arbeitstage, im Durchſchnitte das Wintergetreide von
1,63 preuß. Morgen, das Sommergetreide von 1,78 preuß. Morgen, und die
Schotenfrüchte von 1,12 preuß. Morgen, ohne Rückſicht auf Maht oder Schnitt.
Im Durchſchnitte wiegt eine Weitzengarbe 23, eine Roggengarbe 22, eine Gerſten-
garbe 20, und eine Hafergarbe 17 Pfund. Man darf daher zu einer vierſpännigen
Ladung ſchon 105 Weitzengarben (2415 Pfd.), 105 Roggengarben (2310 Pfund),
120 Gerſtengarben (2400 Pfd.) und 135 Hafergarben (2295 Pfd.) rechnen, wenn
ſie ſich nur laden laſſen. Nach den im §. 148. Note 4. angenommenen Normal-
ſätzen beim Düngerfahren kann man für jede Fahrt 1 Stunde rechnen, weil das
Garbenladen mehr aufhält. Die Erbſen- und Wickenfuhren ſind leichter; daher
kann man ein vierſpänniges Fuder Erbſen auf 2000 Pfund, und Wicken auf 2200
Pfund ſchätzen (v. Daum Beiträge. II. §. 326,). Man wird daher auf 1¼ Stunde
unter obigen Normen eine Fahrt rechnen können, da man zum Aufladen leicht
¾ Stunden braucht. Eine Mandel Pferdebohnen wiegt 408 Pfund, Buch-
weitzen 295 Pfund. Da ſich beide dicht laden laſſen, ſo darf man auf ein vier-
ſpänniges Fuder ſchon 6 Mandeln von dem Erſteren (2448 Pfund), und 8 Man-
deln von den Lezteren (2360 Pfund) rechnen. Die Zeit für jede Fahrt iſt wie
beim Getreide. Man wird alſo von den bisher genannten Ladungen bei Wechſel-
wagen füglich im Tage 10 einbringen können. Für das Aufladen muß 1 Aufſtaker,
1 Nachharker und 1 Packer gerechnet werden. Da das Abladen ſehr raſch gehen
muß, ſo braucht man, um nicht aufzuhalten, immer noch einmal ſo viel Abſtaker
als Aufſtaker, und auf jeden im Durchſchnitte 3 Taſſer, worunter wenigſtens
1 Mann ſein muß. Daher im angegebenen Beiſpiele 2 Abſtaker, 6 Taſſer, wovon
2 Männer ſind. — Ueber Hanbury's Stangenhaken zum Ernten ſ. m. Bailey
a. a. O. S. 125.
2) Ueber Getreidefeimen ſ. m. Thaer Möglin. Annalen. IX. 417. Thaer
engl. Landw. II. 154. 215. Weber prakt. Handbuch der Feldwirthſch. II. 152.
Sinclair Grundgeſetze. S. 751. Leideritz, Ueber Diemen- und Feimengerüſte,
Zerbſt 1801. Ueber Edgeworth's Vorrichtung ſ. m. Bailey a. a. O. S. 139.
Drei Dreſcher dreſchen in einem 7 ſtündigen Arbeitstage ungefähr 108 Garben
(9 Scheffel) Weitzen; oder 108 Garben (8,3 Scheffel) Roggen; oder in eben ſo
viel Garben 11,94 Scheffel Gerſte; oder 13,23 Scheffel Hafer; oder 144 Garben
(18 Scheffel) Buchweitzen; oder 11,72 Scheffel Wicken; oder 8 Scheffel Erbſen.
Der 5tägige Erdruſch kann von ihnen auch in einem Tage gereinigt werden.
3) Man ſ. über dieſe unterirdiſchen Getreidemagazine: Thaer Mögliniſche
Annalen. XI. 26. XIX. 68. Schlier, Ueber unterirdiſche Getreidemagazine.
Würzburg 1825. Schnee Landwirthſch. Zeitung. II. 488. André Oeconomiſche
Neuigkeiten. 1813. Nro. 34 u. 35 (Magazin von Mauerwerk). Burger Lehrb.
I. 344. Trautmann Landwirthſch. L. II. 46. Ueber Fagot's Magazin ſ.
Schreber Sammlung. X. 264., über Engelmann's Magazin ſ. Preisſchriften
und Abhandl. der ökonomiſchen Geſellſch. zu Petersburg. I. 89., über Norberg's
Magazin ſ. Neue Abhandlungen der ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſch. X. Bd.
1792. Nro. 5., über das Cheshire'ſche Magazin ſ. Sinclair Grundgeſetze.
S. 757. Ueber Delacroix's Aufbewahrung des Getreides ohne Silo's ſ. m.
Telnart, Die Kunſt, den Boden fruchtbar zu machen. Aus dem Franzöſ. überſ.
von Haumann. Ilmenau 1830. Die gefährlichſten Thiere in den Kornhäuſern
ſind: der weiße Kornwurm (Wolf, d. h. Made der Phalaena granella), der
rothe Kornwurm (Glander, Reiter, Wippel, Curculio frumentarius), und der
ſchwarze Kornwurm (Krebs, Curculio granarius). Der Lezte iſt der ſchädlichſte.
Schnee Landwirthſch. Zeitung. II. 93. 143. 368. 475.

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[204/0226] migen Gruben ſind nur in dichtem, waſſerhaltigem, ausgebranntem und mit Stroh gefüttertem Thone anwendbar. ¹⁾ Es mähet 1 Mann bei 10ſtündigem Arbeitstage, bei mittlerer Dichtigkeit des Getreides und gehöriger Geſchicklichkeit, an Winterfrucht 2,09 preuß. Morgen, an Sommerfrucht 2,645 preuß. Morgen, an Schotenfrüchten 2,315 preuß. Morgen. Es kann aber 1 Perſon in 12ſtündigem Arbeitstage im Durchſchnitte nur 0,50 Mor- gen ſchneiden. Nach v. Podewils Wirthſchaftl. Erfahr. I. 45. macht 1 Perſon täglich 10 Schock Strohſeile. Eine Perſon ſammelt, bindet und ſetzt zu Mandeln auf, an einem 10ſtündigen Arbeitstage, im Durchſchnitte das Wintergetreide von 1,63 preuß. Morgen, das Sommergetreide von 1,78 preuß. Morgen, und die Schotenfrüchte von 1,12 preuß. Morgen, ohne Rückſicht auf Maht oder Schnitt. Im Durchſchnitte wiegt eine Weitzengarbe 23, eine Roggengarbe 22, eine Gerſten- garbe 20, und eine Hafergarbe 17 Pfund. Man darf daher zu einer vierſpännigen Ladung ſchon 105 Weitzengarben (2415 Pfd.), 105 Roggengarben (2310 Pfund), 120 Gerſtengarben (2400 Pfd.) und 135 Hafergarben (2295 Pfd.) rechnen, wenn ſie ſich nur laden laſſen. Nach den im §. 148. Note 4. angenommenen Normal- ſätzen beim Düngerfahren kann man für jede Fahrt 1 Stunde rechnen, weil das Garbenladen mehr aufhält. Die Erbſen- und Wickenfuhren ſind leichter; daher kann man ein vierſpänniges Fuder Erbſen auf 2000 Pfund, und Wicken auf 2200 Pfund ſchätzen (v. Daum Beiträge. II. §. 326,). Man wird daher auf 1¼ Stunde unter obigen Normen eine Fahrt rechnen können, da man zum Aufladen leicht ¾ Stunden braucht. Eine Mandel Pferdebohnen wiegt 408 Pfund, Buch- weitzen 295 Pfund. Da ſich beide dicht laden laſſen, ſo darf man auf ein vier- ſpänniges Fuder ſchon 6 Mandeln von dem Erſteren (2448 Pfund), und 8 Man- deln von den Lezteren (2360 Pfund) rechnen. Die Zeit für jede Fahrt iſt wie beim Getreide. Man wird alſo von den bisher genannten Ladungen bei Wechſel- wagen füglich im Tage 10 einbringen können. Für das Aufladen muß 1 Aufſtaker, 1 Nachharker und 1 Packer gerechnet werden. Da das Abladen ſehr raſch gehen muß, ſo braucht man, um nicht aufzuhalten, immer noch einmal ſo viel Abſtaker als Aufſtaker, und auf jeden im Durchſchnitte 3 Taſſer, worunter wenigſtens 1 Mann ſein muß. Daher im angegebenen Beiſpiele 2 Abſtaker, 6 Taſſer, wovon 2 Männer ſind. — Ueber Hanbury's Stangenhaken zum Ernten ſ. m. Bailey a. a. O. S. 125. ²⁾ Ueber Getreidefeimen ſ. m. Thaer Möglin. Annalen. IX. 417. Thaer engl. Landw. II. 154. 215. Weber prakt. Handbuch der Feldwirthſch. II. 152. Sinclair Grundgeſetze. S. 751. Leideritz, Ueber Diemen- und Feimengerüſte, Zerbſt 1801. Ueber Edgeworth's Vorrichtung ſ. m. Bailey a. a. O. S. 139. Drei Dreſcher dreſchen in einem 7 ſtündigen Arbeitstage ungefähr 108 Garben (9 Scheffel) Weitzen; oder 108 Garben (8,3 Scheffel) Roggen; oder in eben ſo viel Garben 11,94 Scheffel Gerſte; oder 13,23 Scheffel Hafer; oder 144 Garben (18 Scheffel) Buchweitzen; oder 11,72 Scheffel Wicken; oder 8 Scheffel Erbſen. Der 5tägige Erdruſch kann von ihnen auch in einem Tage gereinigt werden. ³⁾ Man ſ. über dieſe unterirdiſchen Getreidemagazine: Thaer Mögliniſche Annalen. XI. 26. XIX. 68. Schlier, Ueber unterirdiſche Getreidemagazine. Würzburg 1825. Schnee Landwirthſch. Zeitung. II. 488. André Oeconomiſche Neuigkeiten. 1813. Nro. 34 u. 35 (Magazin von Mauerwerk). Burger Lehrb. I. 344. Trautmann Landwirthſch. L. II. 46. Ueber Fagot's Magazin ſ. Schreber Sammlung. X. 264., über Engelmann's Magazin ſ. Preisſchriften und Abhandl. der ökonomiſchen Geſellſch. zu Petersburg. I. 89., über Norberg's Magazin ſ. Neue Abhandlungen der ſchwediſchen Akademie der Wiſſenſch. X. Bd. 1792. Nro. 5., über das Cheshire'ſche Magazin ſ. Sinclair Grundgeſetze. S. 757. Ueber Delacroix's Aufbewahrung des Getreides ohne Silo's ſ. m. Telnart, Die Kunſt, den Boden fruchtbar zu machen. Aus dem Franzöſ. überſ. von Haumann. Ilmenau 1830. Die gefährlichſten Thiere in den Kornhäuſern ſind: der weiße Kornwurm (Wolf, d. h. Made der Phalaena granella), der rothe Kornwurm (Glander, Reiter, Wippel, Curculio frumentarius), und der ſchwarze Kornwurm (Krebs, Curculio granarius). Der Lezte iſt der ſchädlichſte. Schnee Landwirthſch. Zeitung. II. 93. 143. 368. 475.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/226>, abgerufen am 26.11.2024.