Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.9) Der Mais oder das Welschkorn (Zea Mais, M. vul- 1) Der Reiß ist rispenförmig, die Aehrchen sind einblüthig, die Kelchspelzen zweiklappig, die Klappen sehr klein und spitzig; die 2klappigen Blumenspelzen bilden eine Schaale über dem Saamen, die äußere Klappe ist 5eckig und größer als die innere, Saamen oval, stumpf, zusammengedrückt und eckig. Der Halm ist 3-4 Fuß hoch, und die Rispe ausgebreitet. Man unterscheidet den gegranten und un- gegranten Reiß. Saatzeit früh im Frühling. Reife nach 6 Monaten. Das Feld wird zur Bewässerung besonders durch Dämme und Gräben zugerichtet, und bewässert vor der Saat. Der, vorher eingeweichte, Saamen wird auf das Wasser gesäet, sinkt unter, und wächst aus dem Wasser hervor. Im Mai läßt man das Wasser ab, und jätet; hierauf wird das Wasser wieder mehrmals zu- und abge- lassen, bis man im Oktober das Feld, als Vorbereitung zur Ernte, ganz trocken legt. Unter seinen Spielarten ist der Bergreiß (Oryza montana) besonders darum zu bemerken, weil er auf trockenem Felde gebaut werden kann. 2) Saatzeit im April; Reife am Ende Juli; verlangt guten leichten Boden; ist als Brodfrucht unbedeutend, aber für Kanarienvögel sehr gut. 3) Die gemeine Moorhirse hat eine dichte zusammengezogene Rispe, 1-2blüthige kurzgestielte Aehrchen, 2klappige, lederharte, ovale, glänzende, die Saamen umschließende Kelch-, aber dünnhäutige, zarte, kurz oder gar nicht gegrante Blumen-Spelzen, verkehrt eiförmige, aufgeblasene, glatte, mehlige Saamen. Der Halm sehr stark, 4-6 Fuß hoch, die Rispe 3-4 Zoll lang und 2-21/2 Zoll breit. Arten: Holcus halepensiss (schmalblättrige M.), H. Cafer (mit dolden- artiger Rispe), H. spicatus (mit langer dichter Aehre), Holcus cernuns (mit oben krummem Halse), H. saccharatus (Zucker-M., mit sehr ausgebreiteter Rispe), H. nigerrimus (pyramidische Rispe), und H. bicolor (zweifarbige M., mit langer, seitwärts zusammengezogener Rispe). Saatzeit bei uns Ende Aprils; Reife in der Hälfte Septembers; warmer Sommer; Ertrag 200 fältig. 4) Blumen und Aehrchen in Rispen oder Kolben; Aehrchen einblüthig; Kelch- spelzen 3klappig; Blumenspelzen den Saamen umschließend, 2klappig; Körner rund und verschieden groß. Bei der Rispenhirse Halm 11/2-2 Fuß hoch, und die Rispe nach einer Seite hängend; bei der Kolbenhirse Halm 2-4 Fuß hoch, Kolben von verschiedener Größe, Spindel haarig. Arten: Panicum miliaceum (Rispenhirse), Pan. italicum (Kolbenhirse), beide mit mehreren Abarten. Warmes Klima für Wein. Verträgt Trockenheit und Hitze; daher tauglich für sandigen Boden, für Neubrüche; verlangt guten Düngungszustand und Reinheit des Ackers; Saatzeit April, selbst noch Mai; Einsaat 3-5 Metzen pr. Morgen; Ertrag 8-10 Schef- fel, zu ernten vor völliger Reife mit der Sichel, wegen des Ausfallens der Körner; 100 Pfund Körner geben 137-140 Pfd. Stroh und 1 Scheffel wiegt 75 Pfd. 5) Die männlichen Blüthen in der Rispe, die weiblichen in der Aehre. Sten- gel 23/4-18 Fuß hoch, bei uns gewöhnlich 5-7 Fuß. Klima wie für die Hirse; in warmen Ländern einen bindigen, in kälteren einen leichteren Boden; reichliche und frische Düngung und fleißige Reinigung des Bodens; Saatzeit des großen Mais im April, des kleinern im Juni; lezteren säet man in die Stoppel nach der Ernte; Einsaat 3/4 bis 1 Scheffel pr. Morgen, in gleich weit von einander ent- fernten Reihen: zweimaliges Behacken und dann Behäufeln: die Rispen geben gutes Rindviehfutter, dürfen aber der Befruchtung wegen nicht zu früh abgeschnitten werden; Ertrag, je nach der Weitwürfigkeit der Saat, 11-25 Scheffel pr. Mor- gen; 100 Pfund Körner geben 135 Pfund Stroh; 1 Scheffel wiegt 78 Pfund. 9) Der Mais oder das Welſchkorn (Zea Mais, M. vul- 1) Der Reiß iſt riſpenförmig, die Aehrchen ſind einblüthig, die Kelchſpelzen zweiklappig, die Klappen ſehr klein und ſpitzig; die 2klappigen Blumenſpelzen bilden eine Schaale über dem Saamen, die äußere Klappe iſt 5eckig und größer als die innere, Saamen oval, ſtumpf, zuſammengedrückt und eckig. Der Halm iſt 3–4 Fuß hoch, und die Riſpe ausgebreitet. Man unterſcheidet den gegranten und un- gegranten Reiß. Saatzeit früh im Frühling. Reife nach 6 Monaten. Das Feld wird zur Bewäſſerung beſonders durch Dämme und Gräben zugerichtet, und bewäſſert vor der Saat. Der, vorher eingeweichte, Saamen wird auf das Waſſer geſäet, ſinkt unter, und wächst aus dem Waſſer hervor. Im Mai läßt man das Waſſer ab, und jätet; hierauf wird das Waſſer wieder mehrmals zu- und abge- laſſen, bis man im Oktober das Feld, als Vorbereitung zur Ernte, ganz trocken legt. Unter ſeinen Spielarten iſt der Bergreiß (Oryza montana) beſonders darum zu bemerken, weil er auf trockenem Felde gebaut werden kann. 2) Saatzeit im April; Reife am Ende Juli; verlangt guten leichten Boden; iſt als Brodfrucht unbedeutend, aber für Kanarienvögel ſehr gut. 3) Die gemeine Moorhirſe hat eine dichte zuſammengezogene Riſpe, 1–2blüthige kurzgeſtielte Aehrchen, 2klappige, lederharte, ovale, glänzende, die Saamen umſchließende Kelch-, aber dünnhäutige, zarte, kurz oder gar nicht gegrante Blumen-Spelzen, verkehrt eiförmige, aufgeblaſene, glatte, mehlige Saamen. Der Halm ſehr ſtark, 4–6 Fuß hoch, die Riſpe 3–4 Zoll lang und 2–2½ Zoll breit. Arten: Holcus halepensiss (ſchmalblättrige M.), H. Cafer (mit dolden- artiger Riſpe), H. spicatus (mit langer dichter Aehre), Holcus cernuns (mit oben krummem Halſe), H. saccharatus (Zucker-M., mit ſehr ausgebreiteter Riſpe), H. nigerrimus (pyramidiſche Riſpe), und H. bicolor (zweifarbige M., mit langer, ſeitwärts zuſammengezogener Riſpe). Saatzeit bei uns Ende Aprils; Reife in der Hälfte Septembers; warmer Sommer; Ertrag 200 fältig. 4) Blumen und Aehrchen in Riſpen oder Kolben; Aehrchen einblüthig; Kelch- ſpelzen 3klappig; Blumenſpelzen den Saamen umſchließend, 2klappig; Körner rund und verſchieden groß. Bei der Riſpenhirſe Halm 1½-2 Fuß hoch, und die Riſpe nach einer Seite hängend; bei der Kolbenhirſe Halm 2–4 Fuß hoch, Kolben von verſchiedener Größe, Spindel haarig. Arten: Panicum miliaceum (Riſpenhirſe), Pan. italicum (Kolbenhirſe), beide mit mehreren Abarten. Warmes Klima für Wein. Verträgt Trockenheit und Hitze; daher tauglich für ſandigen Boden, für Neubrüche; verlangt guten Düngungszuſtand und Reinheit des Ackers; Saatzeit April, ſelbſt noch Mai; Einſaat 3–5 Metzen pr. Morgen; Ertrag 8–10 Schef- fel, zu ernten vor völliger Reife mit der Sichel, wegen des Ausfallens der Körner; 100 Pfund Körner geben 137–140 Pfd. Stroh und 1 Scheffel wiegt 75 Pfd. 5) Die männlichen Blüthen in der Riſpe, die weiblichen in der Aehre. Sten- gel 2¾-18 Fuß hoch, bei uns gewöhnlich 5–7 Fuß. Klima wie für die Hirſe; in warmen Ländern einen bindigen, in kälteren einen leichteren Boden; reichliche und friſche Düngung und fleißige Reinigung des Bodens; Saatzeit des großen Mais im April, des kleinern im Juni; lezteren ſäet man in die Stoppel nach der Ernte; Einſaat ¾ bis 1 Scheffel pr. Morgen, in gleich weit von einander ent- fernten Reihen: zweimaliges Behacken und dann Behäufeln: die Riſpen geben gutes Rindviehfutter, dürfen aber der Befruchtung wegen nicht zu früh abgeſchnitten werden; Ertrag, je nach der Weitwürfigkeit der Saat, 11–25 Scheffel pr. 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9) Der Mais oder das Welſchkorn (Zea Mais, M. vul-
garis), wovon es eigentlich nur Spielarten in Menge gibt, iſt
eine vielgebaute vortreffliche Sommerfrucht. Man baut davon den
gemeinen großen Mais, und den gemeinen kleinen Mais
(Dreimonats- Mais, in Italien Cinquantino genannt, weil er
ungefähr in 50 Tagen ſchon reif iſt)5).
¹⁾ Der Reiß iſt riſpenförmig, die Aehrchen ſind einblüthig, die Kelchſpelzen
zweiklappig, die Klappen ſehr klein und ſpitzig; die 2klappigen Blumenſpelzen bilden
eine Schaale über dem Saamen, die äußere Klappe iſt 5eckig und größer als die
innere, Saamen oval, ſtumpf, zuſammengedrückt und eckig. Der Halm iſt 3–4
Fuß hoch, und die Riſpe ausgebreitet. Man unterſcheidet den gegranten und un-
gegranten Reiß. Saatzeit früh im Frühling. Reife nach 6 Monaten. Das Feld
wird zur Bewäſſerung beſonders durch Dämme und Gräben zugerichtet, und
bewäſſert vor der Saat. Der, vorher eingeweichte, Saamen wird auf das Waſſer
geſäet, ſinkt unter, und wächst aus dem Waſſer hervor. Im Mai läßt man das
Waſſer ab, und jätet; hierauf wird das Waſſer wieder mehrmals zu- und abge-
laſſen, bis man im Oktober das Feld, als Vorbereitung zur Ernte, ganz trocken
legt. Unter ſeinen Spielarten iſt der Bergreiß (Oryza montana) beſonders
darum zu bemerken, weil er auf trockenem Felde gebaut werden kann.
²⁾ Saatzeit im April; Reife am Ende Juli; verlangt guten leichten Boden;
iſt als Brodfrucht unbedeutend, aber für Kanarienvögel ſehr gut.
³⁾ Die gemeine Moorhirſe hat eine dichte zuſammengezogene Riſpe,
1–2blüthige kurzgeſtielte Aehrchen, 2klappige, lederharte, ovale, glänzende, die
Saamen umſchließende Kelch-, aber dünnhäutige, zarte, kurz oder gar nicht gegrante
Blumen-Spelzen, verkehrt eiförmige, aufgeblaſene, glatte, mehlige Saamen. Der
Halm ſehr ſtark, 4–6 Fuß hoch, die Riſpe 3–4 Zoll lang und 2–2½ Zoll
breit. Arten: Holcus halepensiss (ſchmalblättrige M.), H. Cafer (mit dolden-
artiger Riſpe), H. spicatus (mit langer dichter Aehre), Holcus cernuns (mit oben
krummem Halſe), H. saccharatus (Zucker-M., mit ſehr ausgebreiteter Riſpe),
H. nigerrimus (pyramidiſche Riſpe), und H. bicolor (zweifarbige M., mit langer,
ſeitwärts zuſammengezogener Riſpe). Saatzeit bei uns Ende Aprils; Reife in
der Hälfte Septembers; warmer Sommer; Ertrag 200 fältig.
⁴⁾ Blumen und Aehrchen in Riſpen oder Kolben; Aehrchen einblüthig; Kelch-
ſpelzen 3klappig; Blumenſpelzen den Saamen umſchließend, 2klappig; Körner rund
und verſchieden groß. Bei der Riſpenhirſe Halm 1½-2 Fuß hoch, und die Riſpe
nach einer Seite hängend; bei der Kolbenhirſe Halm 2–4 Fuß hoch, Kolben von
verſchiedener Größe, Spindel haarig. Arten: Panicum miliaceum (Riſpenhirſe),
Pan. italicum (Kolbenhirſe), beide mit mehreren Abarten. Warmes Klima für
Wein. Verträgt Trockenheit und Hitze; daher tauglich für ſandigen Boden, für
Neubrüche; verlangt guten Düngungszuſtand und Reinheit des Ackers; Saatzeit
April, ſelbſt noch Mai; Einſaat 3–5 Metzen pr. Morgen; Ertrag 8–10 Schef-
fel, zu ernten vor völliger Reife mit der Sichel, wegen des Ausfallens der Körner;
100 Pfund Körner geben 137–140 Pfd. Stroh und 1 Scheffel wiegt 75 Pfd.
⁵⁾ Die männlichen Blüthen in der Riſpe, die weiblichen in der Aehre. Sten-
gel 2¾-18 Fuß hoch, bei uns gewöhnlich 5–7 Fuß. Klima wie für die Hirſe;
in warmen Ländern einen bindigen, in kälteren einen leichteren Boden; reichliche
und friſche Düngung und fleißige Reinigung des Bodens; Saatzeit des großen Mais
im April, des kleinern im Juni; lezteren ſäet man in die Stoppel nach der
Ernte; Einſaat ¾ bis 1 Scheffel pr. Morgen, in gleich weit von einander ent-
fernten Reihen: zweimaliges Behacken und dann Behäufeln: die Riſpen geben gutes
Rindviehfutter, dürfen aber der Befruchtung wegen nicht zu früh abgeſchnitten
werden; Ertrag, je nach der Weitwürfigkeit der Saat, 11–25 Scheffel pr. Mor-
gen; 100 Pfund Körner geben 135 Pfund Stroh; 1 Scheffel wiegt 78 Pfund.
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