Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.man aufzufahren hat, richtet sich nach der Beschaffenheit der Ackerkrume und des Lehms und Thones selbst. Nach Block (Mittheil. I. 270.) sind bei großem Mangel an Bindung 60 bis 80 Fuhren, jede zu 20 bis 25 Cub. Fuß, nicht zu viel für 1 preuß. Morgen. Bei einer Lockerung der Ackerkrume von 7-8 Zoll bringen 40 Fuhren Lehm zu 25 Cub. Fuß derselben ungefähr 8-9%, aber 70-80 solche Fuhren 16-18% mehr Bindung und Lehmgehalt, und es nimmt die Ackerkrume um 2/3 bis 1 1/3 Zoll an Tiefe zu. Wenn man täglich im Winter 12 Fuhren verschaffen könne, dann bleibe diese Verbesserung immer vortheilhaft. Burger (Lehrb. I. 196.) rechnet auf den Thaer'schen Sandboden (= 0,09 an- geschwemmten feinen thonartigen Theilen + 0,90 Sand + 0,01 Humus) im Ganzen 0,0331 Thonerde, wenn der Boden 0,07 voll haben soll. 2) Auch hier richtet sich die Menge des aufzubringenden Kalkes nach der Be- schaffenheit des Bodens. Auf sehr bindigen, viele verwesliche Stoffe verschließenden, oder sauren, und viel sauren Humus haltenden Aeckern ist nach Block (Mittheil. I. 259.) ein starkes Kalken zu empfehlen. Ein starkes Kalken ist nach ihm pr. Morgen 30-40 Cub. Fuß, ein mittleres 18-24 Cub. Fuß, ein schwaches 6-10 Cub. Fuß gebrannter Kalk. Thaer (rat. Landw. II. 243.) gibt als ge- ringste Quantität 16 preuß. Scheffel pr. Morgen an, sagt aber zugleich, er habe auch besonders in England 150 Scheffel pr. Morgen angewendet gefunden. (Nach seiner engl. Landw. I. 168. gibt man auf schwerem Klay für einen engl. Acre = 1,584 preuß. Morgen, 400-500 Bushel = 264 bis 330 preuß. Scheffel.) Young (The farmers Calender. p. 44.) rechnet auf 1 Acre 60, auch 100 La- dungen, wovon jede 18 Bahren voll (Barrowfuls) enthält. Burger (Lehr- buch. I. 189.) rechnet 400 bis 800 Metzen auf 1 östreich. Joch, also auf 1 preuß. Morgen ungefähr 190 bis 380 Scheffel. 3) Nach Koppe (Unterricht. II. 47.) muß man dort den Sand 6-12 Zoll hoch auffahren und nach Burger (Lehrbuch. I. 187.) sind 800 einspännige Fuder a 6 Cub. Fuß nöthig, um 1 Joch 1 Zoll hoch zu bedecken, oder 351 solche Fuder auf 1 preuß. Morgen. 4) Block (Mittheilungen. I. 267.) rechnet bei starkem bindendem Boden 30 bis 40 Fuhren Sandmergel oder 20 Fuhren Kalkmergel, und auf leichtem sandigem Boden 40 bis 50 Fuhren Thonmergel, jede Fuhr zu 25 Cub. Fuß. Thaer (rat. Landw. II. 253.) gibt als eine schon gute Mergelung 20 bis 25 Ladungen zu 18 Cub. Fuß pr. Morgen auf lehmigem oder thonigem Boden an, wenn der Mer- gel 60% Kalk und darüber hält; er rechnet auf sandigem Boden 120 solche Ladungen mergeligen Lehm, doch nehme man von Mergel, der 25% Kalk halte, dazu auch nur 60 solche Ladungen. (Thaer's lehmiger Sandboden enthält 80 bis 85%, der sandige Lehmboden aber 70-75% Sand, ration. Landw. II. 141. No. 14-17.) Jenes ist eine zöllige, dies eine halbzöllige Mergelung, welche leztere Koppe (Unterricht. II. 26.) für die mittlere erklärt, und mit 108 einspänn. Ladungen zu 10 Cub. Fuß pr. preuß. Morgen bewirken will. Young (The far- mers Calender. p. 39.) rechnet auf sand-, Mergel- oder Klayboden 50 oder 60 Cub. Yards pr. Acre, bei losem feuchtem Lehmboden aber 100 Cub. Yards, oder 58,7-68,2-129,4 preuß. Cub. Fuß pr. preuß. Morgen. 5) Der Kalk bildet eine Ausnahme bei den §. 146. Note 2. genannten Pflanzen, auf deren Blätter und Wurzeln sein Staub wie Gips wirkt, wenn die Pflänzchen nicht zu jung sind. 6) Block (Mittheilungen. I. 261.) rechnet pr. Morgen 11/2 bis 2 Centner gemahlenen Gips für hinreichend, und 1 Centner Gips mit 2 Scheffel roher Asche vermischt für so wirksam als 2 Centner Gips; aber 3 bis 4 Centner Gips pr. Morgen hat nach ihm weit vortheilhaftere Wirkung; in günstigen Jahren steigt durch das Gipsen die Kleeernte um 40-50%, im Durchschnitte aber sicher um 25%, dasselbe soll auf die folgende Frucht mit einer Erhöhung der Ernte um 6-8% noch wirken. Thaer (rat. Landw. II. 263.) rechnet zwischen 1 und 2 Scheffel pr. Morgen. Koppe (Unterricht. II. 117.) gibt das Maaß pr. Morgen auch auf 11/2-3-4 Centner, insbesondere wo der Gips theuer ist, zu 2 Centner an. Der April und Anfang vom Mai ist die beste Zeit zum Gipsen, bei windstillem Wetter, wenn die Pflänzchen schon etwas vorgeschritten sind. man aufzufahren hat, richtet ſich nach der Beſchaffenheit der Ackerkrume und des Lehms und Thones ſelbſt. Nach Block (Mittheil. I. 270.) ſind bei großem Mangel an Bindung 60 bis 80 Fuhren, jede zu 20 bis 25 Cub. Fuß, nicht zu viel für 1 preuß. Morgen. Bei einer Lockerung der Ackerkrume von 7–8 Zoll bringen 40 Fuhren Lehm zu 25 Cub. Fuß derſelben ungefähr 8–9%, aber 70–80 ſolche Fuhren 16–18% mehr Bindung und Lehmgehalt, und es nimmt die Ackerkrume um ⅔ bis 1⅓ Zoll an Tiefe zu. Wenn man täglich im Winter 12 Fuhren verſchaffen könne, dann bleibe dieſe Verbeſſerung immer vortheilhaft. Burger (Lehrb. I. 196.) rechnet auf den Thaer'ſchen Sandboden (= 0,09 an- geſchwemmten feinen thonartigen Theilen + 0,90 Sand + 0,01 Humus) im Ganzen 0,0331 Thonerde, wenn der Boden 0,07 voll haben ſoll. 2) Auch hier richtet ſich die Menge des aufzubringenden Kalkes nach der Be- ſchaffenheit des Bodens. Auf ſehr bindigen, viele verwesliche Stoffe verſchließenden, oder ſauren, und viel ſauren Humus haltenden Aeckern iſt nach Block (Mittheil. I. 259.) ein ſtarkes Kalken zu empfehlen. Ein ſtarkes Kalken iſt nach ihm pr. Morgen 30–40 Cub. Fuß, ein mittleres 18–24 Cub. Fuß, ein ſchwaches 6–10 Cub. Fuß gebrannter Kalk. Thaer (rat. Landw. II. 243.) gibt als ge- ringſte Quantität 16 preuß. Scheffel pr. Morgen an, ſagt aber zugleich, er habe auch beſonders in England 150 Scheffel pr. Morgen angewendet gefunden. (Nach ſeiner engl. Landw. I. 168. gibt man auf ſchwerem Klay für einen engl. Acre = 1,584 preuß. Morgen, 400–500 Bushel = 264 bis 330 preuß. Scheffel.) Young (The farmers Calender. p. 44.) rechnet auf 1 Acre 60, auch 100 La- dungen, wovon jede 18 Bahren voll (Barrowfuls) enthält. Burger (Lehr- buch. I. 189.) rechnet 400 bis 800 Metzen auf 1 öſtreich. Joch, alſo auf 1 preuß. Morgen ungefähr 190 bis 380 Scheffel. 3) Nach Koppe (Unterricht. II. 47.) muß man dort den Sand 6–12 Zoll hoch auffahren und nach Burger (Lehrbuch. I. 187.) ſind 800 einſpännige Fuder à 6 Cub. Fuß nöthig, um 1 Joch 1 Zoll hoch zu bedecken, oder 351 ſolche Fuder auf 1 preuß. Morgen. 4) Block (Mittheilungen. I. 267.) rechnet bei ſtarkem bindendem Boden 30 bis 40 Fuhren Sandmergel oder 20 Fuhren Kalkmergel, und auf leichtem ſandigem Boden 40 bis 50 Fuhren Thonmergel, jede Fuhr zu 25 Cub. Fuß. Thaer (rat. Landw. II. 253.) gibt als eine ſchon gute Mergelung 20 bis 25 Ladungen zu 18 Cub. Fuß pr. Morgen auf lehmigem oder thonigem Boden an, wenn der Mer- gel 60% Kalk und darüber hält; er rechnet auf ſandigem Boden 120 ſolche Ladungen mergeligen Lehm, doch nehme man von Mergel, der 25% Kalk halte, dazu auch nur 60 ſolche Ladungen. (Thaer's lehmiger Sandboden enthält 80 bis 85%, der ſandige Lehmboden aber 70–75% Sand, ration. Landw. II. 141. No. 14–17.) Jenes iſt eine zöllige, dies eine halbzöllige Mergelung, welche leztere Koppe (Unterricht. II. 26.) für die mittlere erklärt, und mit 108 einſpänn. Ladungen zu 10 Cub. Fuß pr. preuß. Morgen bewirken will. Young (The far- mers Calender. p. 39.) rechnet auf sand-, Mergel- oder Klayboden 50 oder 60 Cub. Yards pr. Acre, bei loſem feuchtem Lehmboden aber 100 Cub. Yards, oder 58,7-68,2-129,4 preuß. Cub. Fuß pr. preuß. Morgen. 5) Der Kalk bildet eine Ausnahme bei den §. 146. Note 2. genannten Pflanzen, auf deren Blätter und Wurzeln ſein Staub wie Gips wirkt, wenn die Pflänzchen nicht zu jung ſind. 6) Block (Mittheilungen. I. 261.) rechnet pr. Morgen 1½ bis 2 Centner gemahlenen Gips für hinreichend, und 1 Centner Gips mit 2 Scheffel roher Aſche vermiſcht für ſo wirkſam als 2 Centner Gips; aber 3 bis 4 Centner Gips pr. Morgen hat nach ihm weit vortheilhaftere Wirkung; in günſtigen Jahren ſteigt durch das Gipſen die Kleeernte um 40–50%, im Durchſchnitte aber ſicher um 25%, daſſelbe ſoll auf die folgende Frucht mit einer Erhöhung der Ernte um 6–8% noch wirken. Thaer (rat. Landw. II. 263.) rechnet zwiſchen 1 und 2 Scheffel pr. Morgen. Koppe (Unterricht. II. 117.) gibt das Maaß pr. Morgen auch auf 1½-3–4 Centner, insbeſondere wo der Gips theuer iſt, zu 2 Centner an. Der April und Anfang vom Mai iſt die beſte Zeit zum Gipſen, bei windſtillem Wetter, wenn die Pflänzchen ſchon etwas vorgeſchritten ſind. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <div n="10"> <div n="11"> <div n="12"> <note place="end" n="1)"><pb facs="#f0211" n="189"/> man aufzufahren hat, richtet ſich nach der Beſchaffenheit der Ackerkrume und des<lb/> Lehms und Thones ſelbſt. Nach <hi rendition="#g">Block</hi> (Mittheil. I. 270.) ſind bei großem Mangel<lb/> an Bindung 60 bis 80 Fuhren, jede zu 20 bis 25 Cub. Fuß, nicht zu viel für<lb/> 1 preuß. Morgen. Bei einer Lockerung der Ackerkrume von 7–8 Zoll bringen<lb/> 40 Fuhren Lehm zu 25 Cub. Fuß derſelben ungefähr 8–9%, aber 70–80<lb/> ſolche Fuhren 16–18% mehr Bindung und Lehmgehalt, und es nimmt die<lb/> Ackerkrume um ⅔ bis 1⅓ Zoll an Tiefe zu. Wenn man täglich im Winter 12<lb/> Fuhren verſchaffen könne, dann bleibe dieſe Verbeſſerung immer vortheilhaft.<lb/><hi rendition="#g">Burger</hi> (Lehrb. I. 196.) rechnet auf den <hi rendition="#g">Thaer</hi>'ſchen Sandboden (= 0,09 an-<lb/> geſchwemmten feinen thonartigen Theilen + 0,90 Sand + 0,01 Humus) im<lb/> Ganzen 0,0331 Thonerde, wenn der Boden 0,07 voll haben ſoll.</note><lb/> <note place="end" n="2)">Auch hier richtet ſich die Menge des aufzubringenden Kalkes nach der Be-<lb/> ſchaffenheit des Bodens. Auf ſehr bindigen, viele verwesliche Stoffe verſchließenden,<lb/> oder ſauren, und viel ſauren Humus haltenden Aeckern iſt nach <hi rendition="#g">Block</hi> (Mittheil.<lb/> I. 259.) ein ſtarkes Kalken zu empfehlen. Ein ſtarkes Kalken iſt nach ihm <hi rendition="#aq">pr.</hi><lb/> Morgen 30–40 Cub. Fuß, ein mittleres 18–24 Cub. Fuß, ein ſchwaches<lb/> 6–10 Cub. Fuß gebrannter Kalk. <hi rendition="#g">Thaer</hi> (rat. Landw. II. 243.) gibt als ge-<lb/> ringſte Quantität 16 preuß. Scheffel <hi rendition="#aq">pr.</hi> Morgen an, ſagt aber zugleich, er habe<lb/> auch beſonders in England 150 Scheffel <hi rendition="#aq">pr.</hi> Morgen angewendet gefunden. (Nach<lb/> ſeiner engl. Landw. I. 168. gibt man auf ſchwerem Klay für einen engl. <hi rendition="#aq">Acre</hi><lb/> = 1,<hi rendition="#sup">584</hi> preuß. Morgen, 400–500 <hi rendition="#aq">Bushel</hi> = 264<formula notation="TeX"> icefrac{3}{20}</formula> bis 330<formula notation="TeX"> icefrac{3}{16}</formula> preuß. Scheffel.)<lb/><hi rendition="#g">Young</hi> <hi rendition="#aq">(The farmers Calender. p. 44.)</hi> rechnet auf 1 <hi rendition="#aq">Acre</hi> 60, auch 100 La-<lb/> dungen, wovon jede 18 Bahren voll <hi rendition="#aq">(Barrowfuls)</hi> enthält. <hi rendition="#g">Burger</hi> (Lehr-<lb/> buch. I. 189.) rechnet 400 bis 800 Metzen auf 1 öſtreich. Joch, alſo auf 1 preuß.<lb/> Morgen ungefähr 190 bis 380 Scheffel.</note><lb/> <note place="end" n="3)">Nach <hi rendition="#g">Koppe</hi> (Unterricht. II. 47.) muß man dort den Sand 6–12 Zoll<lb/> hoch auffahren und nach <hi rendition="#g">Burger</hi> (Lehrbuch. I. 187.) ſind 800 einſpännige Fuder<lb/> à 6 Cub. Fuß nöthig, um 1 Joch 1 Zoll hoch zu bedecken, oder 351 ſolche Fuder<lb/> auf 1 preuß. Morgen.</note><lb/> <note place="end" n="4)"><hi rendition="#g">Block</hi> (Mittheilungen. I. 267.) rechnet bei ſtarkem bindendem Boden 30<lb/> bis 40 Fuhren Sandmergel oder 20 Fuhren Kalkmergel, und auf leichtem ſandigem<lb/> Boden 40 bis 50 Fuhren Thonmergel, jede Fuhr zu 25 Cub. Fuß. <hi rendition="#g">Thaer</hi> (rat.<lb/> Landw. II. 253.) gibt als eine ſchon gute Mergelung 20 bis 25 Ladungen zu<lb/> 18 Cub. Fuß <hi rendition="#aq">pr.</hi> Morgen auf lehmigem oder thonigem Boden an, wenn der Mer-<lb/> gel 60% Kalk und darüber hält; er rechnet auf ſandigem Boden 120 ſolche<lb/> Ladungen mergeligen Lehm, doch nehme man von Mergel, der 25% Kalk halte,<lb/> dazu auch nur 60 ſolche Ladungen. (<hi rendition="#g">Thaer</hi>'s lehmiger Sandboden enthält 80 bis<lb/> 85%, der ſandige Lehmboden aber 70–75% Sand, ration. Landw. II. 141.<lb/> No. 14–17.) Jenes iſt eine zöllige, dies eine halbzöllige Mergelung, welche<lb/> leztere <hi rendition="#g">Koppe</hi> (Unterricht. II. 26.) für die mittlere erklärt, und mit 108 einſpänn.<lb/> Ladungen zu 10 Cub. Fuß <hi rendition="#aq">pr.</hi> preuß. Morgen bewirken will. <hi rendition="#g">Young</hi> <hi rendition="#aq">(The far-<lb/> mers Calender. p. 39.)</hi> rechnet auf sand-, Mergel- oder Klayboden 50 oder 60<lb/> Cub. <hi rendition="#aq">Yards pr. Acre,</hi> bei loſem feuchtem Lehmboden aber 100 Cub. <hi rendition="#aq">Yards,</hi> oder<lb/> 58,<hi rendition="#sup">7</hi>-68,<hi rendition="#sup">2</hi>-129,<hi rendition="#sup">4</hi> preuß. Cub. Fuß <hi rendition="#aq">pr.</hi> preuß. Morgen.</note><lb/> <note place="end" n="5)">Der Kalk bildet eine Ausnahme bei den §. 146. Note 2. genannten Pflanzen,<lb/> auf deren Blätter und Wurzeln ſein Staub wie Gips wirkt, wenn die Pflänzchen<lb/> nicht zu jung ſind.</note><lb/> <note place="end" n="6)"><hi rendition="#g">Block</hi> (Mittheilungen. I. 261.) rechnet <hi rendition="#aq">pr.</hi> Morgen 1½ bis 2 Centner<lb/> gemahlenen Gips für hinreichend, und 1 Centner Gips mit 2 Scheffel roher Aſche<lb/> vermiſcht für ſo wirkſam als 2 Centner Gips; aber 3 bis 4 Centner Gips <hi rendition="#aq">pr.</hi><lb/> Morgen hat nach ihm weit vortheilhaftere Wirkung; in günſtigen Jahren ſteigt<lb/> durch das Gipſen die Kleeernte um 40–50%, im Durchſchnitte aber ſicher um<lb/> 25%, daſſelbe ſoll auf die folgende Frucht mit einer Erhöhung der Ernte um<lb/> 6–8% noch wirken. <hi rendition="#g">Thaer</hi> (rat. Landw. II. 263.) rechnet zwiſchen 1 und 2<lb/> Scheffel <hi rendition="#aq">pr.</hi> Morgen. <hi rendition="#g">Koppe</hi> (Unterricht. II. 117.) gibt das Maaß <hi rendition="#aq">pr.</hi> Morgen<lb/> auch auf 1½-3–4 Centner, insbeſondere wo der Gips theuer iſt, zu 2 Centner<lb/> an. Der April und Anfang vom Mai iſt die beſte Zeit zum Gipſen, bei windſtillem<lb/> Wetter, wenn die Pflänzchen ſchon etwas vorgeſchritten ſind.</note><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0211]
¹⁾ man aufzufahren hat, richtet ſich nach der Beſchaffenheit der Ackerkrume und des
Lehms und Thones ſelbſt. Nach Block (Mittheil. I. 270.) ſind bei großem Mangel
an Bindung 60 bis 80 Fuhren, jede zu 20 bis 25 Cub. Fuß, nicht zu viel für
1 preuß. Morgen. Bei einer Lockerung der Ackerkrume von 7–8 Zoll bringen
40 Fuhren Lehm zu 25 Cub. Fuß derſelben ungefähr 8–9%, aber 70–80
ſolche Fuhren 16–18% mehr Bindung und Lehmgehalt, und es nimmt die
Ackerkrume um ⅔ bis 1⅓ Zoll an Tiefe zu. Wenn man täglich im Winter 12
Fuhren verſchaffen könne, dann bleibe dieſe Verbeſſerung immer vortheilhaft.
Burger (Lehrb. I. 196.) rechnet auf den Thaer'ſchen Sandboden (= 0,09 an-
geſchwemmten feinen thonartigen Theilen + 0,90 Sand + 0,01 Humus) im
Ganzen 0,0331 Thonerde, wenn der Boden 0,07 voll haben ſoll.
²⁾ Auch hier richtet ſich die Menge des aufzubringenden Kalkes nach der Be-
ſchaffenheit des Bodens. Auf ſehr bindigen, viele verwesliche Stoffe verſchließenden,
oder ſauren, und viel ſauren Humus haltenden Aeckern iſt nach Block (Mittheil.
I. 259.) ein ſtarkes Kalken zu empfehlen. Ein ſtarkes Kalken iſt nach ihm pr.
Morgen 30–40 Cub. Fuß, ein mittleres 18–24 Cub. Fuß, ein ſchwaches
6–10 Cub. Fuß gebrannter Kalk. Thaer (rat. Landw. II. 243.) gibt als ge-
ringſte Quantität 16 preuß. Scheffel pr. Morgen an, ſagt aber zugleich, er habe
auch beſonders in England 150 Scheffel pr. Morgen angewendet gefunden. (Nach
ſeiner engl. Landw. I. 168. gibt man auf ſchwerem Klay für einen engl. Acre
= 1,584 preuß. Morgen, 400–500 Bushel = 264[FORMEL] bis 330[FORMEL] preuß. Scheffel.)
Young (The farmers Calender. p. 44.) rechnet auf 1 Acre 60, auch 100 La-
dungen, wovon jede 18 Bahren voll (Barrowfuls) enthält. Burger (Lehr-
buch. I. 189.) rechnet 400 bis 800 Metzen auf 1 öſtreich. Joch, alſo auf 1 preuß.
Morgen ungefähr 190 bis 380 Scheffel.
³⁾ Nach Koppe (Unterricht. II. 47.) muß man dort den Sand 6–12 Zoll
hoch auffahren und nach Burger (Lehrbuch. I. 187.) ſind 800 einſpännige Fuder
à 6 Cub. Fuß nöthig, um 1 Joch 1 Zoll hoch zu bedecken, oder 351 ſolche Fuder
auf 1 preuß. Morgen.
⁴⁾ Block (Mittheilungen. I. 267.) rechnet bei ſtarkem bindendem Boden 30
bis 40 Fuhren Sandmergel oder 20 Fuhren Kalkmergel, und auf leichtem ſandigem
Boden 40 bis 50 Fuhren Thonmergel, jede Fuhr zu 25 Cub. Fuß. Thaer (rat.
Landw. II. 253.) gibt als eine ſchon gute Mergelung 20 bis 25 Ladungen zu
18 Cub. Fuß pr. Morgen auf lehmigem oder thonigem Boden an, wenn der Mer-
gel 60% Kalk und darüber hält; er rechnet auf ſandigem Boden 120 ſolche
Ladungen mergeligen Lehm, doch nehme man von Mergel, der 25% Kalk halte,
dazu auch nur 60 ſolche Ladungen. (Thaer's lehmiger Sandboden enthält 80 bis
85%, der ſandige Lehmboden aber 70–75% Sand, ration. Landw. II. 141.
No. 14–17.) Jenes iſt eine zöllige, dies eine halbzöllige Mergelung, welche
leztere Koppe (Unterricht. II. 26.) für die mittlere erklärt, und mit 108 einſpänn.
Ladungen zu 10 Cub. Fuß pr. preuß. Morgen bewirken will. Young (The far-
mers Calender. p. 39.) rechnet auf sand-, Mergel- oder Klayboden 50 oder 60
Cub. Yards pr. Acre, bei loſem feuchtem Lehmboden aber 100 Cub. Yards, oder
58,7-68,2-129,4 preuß. Cub. Fuß pr. preuß. Morgen.
⁵⁾ Der Kalk bildet eine Ausnahme bei den §. 146. Note 2. genannten Pflanzen,
auf deren Blätter und Wurzeln ſein Staub wie Gips wirkt, wenn die Pflänzchen
nicht zu jung ſind.
⁶⁾ Block (Mittheilungen. I. 261.) rechnet pr. Morgen 1½ bis 2 Centner
gemahlenen Gips für hinreichend, und 1 Centner Gips mit 2 Scheffel roher Aſche
vermiſcht für ſo wirkſam als 2 Centner Gips; aber 3 bis 4 Centner Gips pr.
Morgen hat nach ihm weit vortheilhaftere Wirkung; in günſtigen Jahren ſteigt
durch das Gipſen die Kleeernte um 40–50%, im Durchſchnitte aber ſicher um
25%, daſſelbe ſoll auf die folgende Frucht mit einer Erhöhung der Ernte um
6–8% noch wirken. Thaer (rat. Landw. II. 263.) rechnet zwiſchen 1 und 2
Scheffel pr. Morgen. Koppe (Unterricht. II. 117.) gibt das Maaß pr. Morgen
auch auf 1½-3–4 Centner, insbeſondere wo der Gips theuer iſt, zu 2 Centner
an. Der April und Anfang vom Mai iſt die beſte Zeit zum Gipſen, bei windſtillem
Wetter, wenn die Pflänzchen ſchon etwas vorgeſchritten ſind.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |