Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

ersetzt: a) vermittelst des Wettersatzes, d. h. einer einfachen
hölzernen, mit ledernen und hölzernen Röhren versehenen Luft-
pumpe; b) vermittelst freier in den Gruben angemachter Feuer
zur Consumtion und Ansaugung der Luft; besser aber anstatt ihrer
c) vermittelst der Wetter- (Wind-) Oefen, mit einer in die
Grube führenden, die Wetter über ein Feuer auf einem Roste
leitenden, Röhre. Diese Oefen stehen außerhalb der Gruben und
empfangen die Wetter durch die Lutten aus den Gräben herauf5).

1) Delius Bergbaukunst. II. S. 1. de Villefosse Mineralreichthum. II.
216. III. 59. A. v. Humboldt, Ueber die unterirdischen Gasarten. Braunschweig
1799. Karsten Archiv. IX. 253. X 132. XIX. S. 518. Brard Grundriß.
S. 346.
2) Besonders in Steinkohlengruben, wo sich viel Schwefel findet und die
Steinkohlen in Haufen bei Feuchtigkeit erhitzen, in winkeligen Gruben, wo sie
keinen freien Abzug haben sind sie sehr angehäuft und gefährlich. Auch strömen sie
öfters gerade aus den Ulmen in Blasen auf, über die man Röhren anbringen kann.
Oft hängen sie in Bläschen an den Ulmen, die man zerdrücken kann u. dgl.
Explosionen können schon bei Kohlenwasserstoffgas in der Atmosphäre entstehen;
bei 2/5 verlöschen die Lampen.
3) Näheres darüber in den Annales des Mines. I. 177. VIII. 209. Gilberts
Annalen der Physik. 1820. Karsten Archiv. I. a. 165. II. a. 173. II. b. 159.
Dingler, polytechn. Journal. 1829. S. 125. Brard Grundriß. S. 361. Der
Blechhut und die Befestigung des Platinspirals, so wie das Zusammendrehen
von 8 Platindrähten in einen solchen ist von Chevremont erfunden.
4) Eine eigene Wetterführung des Bergingenieurs James Ryan beschreibt
Brard Grundriß. S. 359., nach Repertory of Arts. 1818., Karstens Archiv.
IX. 253. und Gray's prakt. Chemiker. Weimar 1829. S. 427.
5) Die Dimensionen eines solchen Ofens sind nach Brard (Grundriß S. 357.)
folgende: Ein runder Aschenkasten, 10 Zoll weit und bis unter den Rost 2 Fuß
hoch. Der runde Heitzkasten, eben so weit, aber vom Roste bis zum Kamine 18
Zoll hoch, und, wo dieses anfängt, gewölbt. Durchmesser des Kamins unten 12,
oben 8 Zoll. Höhe des Ofens von der Sohle bis zur oberen Kaminöffnung 7 Fuß,
Dicke der Mauern 2 Fuß, und inwendig aus Ziegelsteinen bestehend. Die Heitz-
thüre 9-10 Zoll [], Thüre des Aschenkastens 18 Zoll hoch und 1 Fuß weit. --
Das Feuer hängt man auch in Becken in die Schachte. Allein sie sind wegen der
schlagenden Wetter gefährlich. Da sie auf einem Roste ruhen, so hat Chevre-
mont deshalb vor den Rost einen Rahmen mit Davy'schem Metallgaze ange-
bracht. -- Die Versuche mit Chlorkalk zur Verbesserung der Wetter haben sich
nicht bewährt. Karsten Archiv. XVIII. 323 Brard Grundriß. S. 368-70.
§. 100.
5) Wasserlosung.

Die in den Gruben anzutreffenden Wasser sind nicht minder
gefahrdrohend, als die Wetter, weil sie nicht blos das Leben der
Arbeiter gefährden, sondern auch öfters den Fortbau unmöglich
machen, d. h. die Gruben versäufen. Auch gegen sie hat man,
entsprechend der Wetterlosung, drei Hauptmittel. Nämlich:

1) Das Verdämmen (Cuvelage et Picotage) der Was-
ser, d. h. Vorrichtungen, um das Herzuströmen des Wassers zu

erſetzt: a) vermittelſt des Wetterſatzes, d. h. einer einfachen
hölzernen, mit ledernen und hölzernen Röhren verſehenen Luft-
pumpe; b) vermittelſt freier in den Gruben angemachter Feuer
zur Conſumtion und Anſaugung der Luft; beſſer aber anſtatt ihrer
c) vermittelſt der Wetter- (Wind-) Oefen, mit einer in die
Grube führenden, die Wetter über ein Feuer auf einem Roſte
leitenden, Röhre. Dieſe Oefen ſtehen außerhalb der Gruben und
empfangen die Wetter durch die Lutten aus den Gräben herauf5).

1) Delius Bergbaukunſt. II. S. 1. de Villefosse Mineralreichthum. II.
216. III. 59. A. v. Humboldt, Ueber die unterirdiſchen Gasarten. Braunſchweig
1799. Karſten Archiv. IX. 253. X 132. XIX. S. 518. Brard Grundriß.
S. 346.
2) Beſonders in Steinkohlengruben, wo ſich viel Schwefel findet und die
Steinkohlen in Haufen bei Feuchtigkeit erhitzen, in winkeligen Gruben, wo ſie
keinen freien Abzug haben ſind ſie ſehr angehäuft und gefährlich. Auch ſtrömen ſie
öfters gerade aus den Ulmen in Blaſen auf, über die man Röhren anbringen kann.
Oft hängen ſie in Bläschen an den Ulmen, die man zerdrücken kann u. dgl.
Exploſionen können ſchon bei Kohlenwaſſerſtoffgas in der Atmoſphäre entſtehen;
bei ⅖ verlöſchen die Lampen.
3) Näheres darüber in den Annales des Mines. I. 177. VIII. 209. Gilberts
Annalen der Phyſik. 1820. Karſten Archiv. I. a. 165. II. a. 173. II. b. 159.
Dingler, polytechn. Journal. 1829. S. 125. Brard Grundriß. S. 361. Der
Blechhut und die Befeſtigung des Platinſpirals, ſo wie das Zuſammendrehen
von 8 Platindrähten in einen ſolchen iſt von Chevremont erfunden.
4) Eine eigene Wetterführung des Bergingenieurs James Ryan beſchreibt
Brard Grundriß. S. 359., nach Repertory of Arts. 1818., Karſtens Archiv.
IX. 253. und Gray's prakt. Chemiker. Weimar 1829. S. 427.
5) Die Dimenſionen eines ſolchen Ofens ſind nach Brard (Grundriß S. 357.)
folgende: Ein runder Aſchenkaſten, 10 Zoll weit und bis unter den Roſt 2 Fuß
hoch. Der runde Heitzkaſten, eben ſo weit, aber vom Roſte bis zum Kamine 18
Zoll hoch, und, wo dieſes anfängt, gewölbt. Durchmeſſer des Kamins unten 12,
oben 8 Zoll. Höhe des Ofens von der Sohle bis zur oberen Kaminöffnung 7 Fuß,
Dicke der Mauern 2 Fuß, und inwendig aus Ziegelſteinen beſtehend. Die Heitz-
thüre 9–10 Zoll [], Thüre des Aſchenkaſtens 18 Zoll hoch und 1 Fuß weit. —
Das Feuer hängt man auch in Becken in die Schachte. Allein ſie ſind wegen der
ſchlagenden Wetter gefährlich. Da ſie auf einem Roſte ruhen, ſo hat Chevre-
mont deshalb vor den Roſt einen Rahmen mit Davy'ſchem Metallgaze ange-
bracht. — Die Verſuche mit Chlorkalk zur Verbeſſerung der Wetter haben ſich
nicht bewährt. Karſten Archiv. XVIII. 323 Brard Grundriß. S. 368–70.
§. 100.
5) Waſſerloſung.

Die in den Gruben anzutreffenden Waſſer ſind nicht minder
gefahrdrohend, als die Wetter, weil ſie nicht blos das Leben der
Arbeiter gefährden, ſondern auch öfters den Fortbau unmöglich
machen, d. h. die Gruben verſäufen. Auch gegen ſie hat man,
entſprechend der Wetterloſung, drei Hauptmittel. Nämlich:

1) Das Verdämmen (Cuvelage et Picotage) der Waſ-
ſer, d. h. Vorrichtungen, um das Herzuſtrömen des Waſſers zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <div n="9">
                        <p><pb facs="#f0149" n="127"/>
er&#x017F;etzt: <hi rendition="#aq">a)</hi> vermittel&#x017F;t des <hi rendition="#g">Wetter&#x017F;atzes</hi>, d. h. einer einfachen<lb/>
hölzernen, mit ledernen und hölzernen Röhren ver&#x017F;ehenen Luft-<lb/>
pumpe; <hi rendition="#aq">b)</hi> vermittel&#x017F;t freier in den Gruben angemachter Feuer<lb/>
zur Con&#x017F;umtion und An&#x017F;augung der Luft; be&#x017F;&#x017F;er aber an&#x017F;tatt ihrer<lb/><hi rendition="#aq">c)</hi> vermittel&#x017F;t der <hi rendition="#g">Wetter</hi>- (<hi rendition="#g">Wind</hi>-) <hi rendition="#g">Oefen</hi>, mit einer in die<lb/>
Grube führenden, die Wetter über ein Feuer auf einem Ro&#x017F;te<lb/>
leitenden, Röhre. Die&#x017F;e Oefen &#x017F;tehen außerhalb der Gruben und<lb/>
empfangen die Wetter durch die Lutten aus den Gräben herauf<hi rendition="#sup">5</hi>).</p><lb/>
                        <note place="end" n="1)"><hi rendition="#g">Delius</hi> Bergbaukun&#x017F;t. II. S. 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Villefosse</hi></hi> Mineralreichthum. II.<lb/>
216. III. 59. A. v. <hi rendition="#g">Humboldt</hi>, Ueber die unterirdi&#x017F;chen Gasarten. Braun&#x017F;chweig<lb/>
1799. <hi rendition="#g">Kar&#x017F;ten</hi> Archiv. IX. 253. X 132. XIX. S. 518. <hi rendition="#g">Brard</hi> Grundriß.<lb/>
S. 346.</note><lb/>
                        <note place="end" n="2)">Be&#x017F;onders in Steinkohlengruben, wo &#x017F;ich viel Schwefel findet und die<lb/>
Steinkohlen in Haufen bei Feuchtigkeit erhitzen, in winkeligen Gruben, wo &#x017F;ie<lb/>
keinen freien Abzug haben &#x017F;ind &#x017F;ie &#x017F;ehr angehäuft und gefährlich. Auch &#x017F;trömen &#x017F;ie<lb/>
öfters gerade aus den Ulmen in Bla&#x017F;en auf, über die man Röhren anbringen kann.<lb/>
Oft hängen &#x017F;ie in Bläschen an den Ulmen, die man zerdrücken kann u. dgl.<lb/>
Explo&#x017F;ionen können &#x017F;chon bei <formula notation="TeX">\frac{1}{13}</formula> Kohlenwa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;toffgas in der Atmo&#x017F;phäre ent&#x017F;tehen;<lb/>
bei &#x2156; verlö&#x017F;chen die Lampen.</note><lb/>
                        <note place="end" n="3)">Näheres darüber in den <hi rendition="#aq">Annales des Mines.</hi> I. 177. VIII. 209. <hi rendition="#g">Gilberts</hi><lb/>
Annalen der Phy&#x017F;ik. 1820. <hi rendition="#g">Kar&#x017F;ten</hi> Archiv. I. <hi rendition="#aq">a.</hi> 165. II. <hi rendition="#aq">a.</hi> 173. II. <hi rendition="#aq">b.</hi> 159.<lb/><hi rendition="#g">Dingler</hi>, polytechn. Journal. 1829. S. 125. <hi rendition="#g">Brard</hi> Grundriß. S. 361. Der<lb/>
Blechhut und die <hi rendition="#g">Befe&#x017F;tigung</hi> des Platin&#x017F;pirals, &#x017F;o wie das Zu&#x017F;ammendrehen<lb/>
von 8 Platindrähten in einen &#x017F;olchen i&#x017F;t von <hi rendition="#g">Chevremont</hi> erfunden.</note><lb/>
                        <note place="end" n="4)">Eine eigene Wetterführung des Bergingenieurs <hi rendition="#g">James Ryan</hi> be&#x017F;chreibt<lb/><hi rendition="#g">Brard</hi> Grundriß. S. 359., nach <hi rendition="#aq">Repertory of Arts. 1818.,</hi> <hi rendition="#g">Kar&#x017F;tens</hi> Archiv.<lb/>
IX. 253. und <hi rendition="#g">Gray</hi>'s prakt. Chemiker. Weimar 1829. S. 427.</note><lb/>
                        <note place="end" n="5)">Die Dimen&#x017F;ionen eines &#x017F;olchen Ofens &#x017F;ind nach <hi rendition="#g">Brard</hi> (Grundriß S. 357.)<lb/>
folgende: Ein runder A&#x017F;chenka&#x017F;ten, 10 Zoll weit und bis unter den Ro&#x017F;t 2 Fuß<lb/>
hoch. Der runde Heitzka&#x017F;ten, eben &#x017F;o weit, aber vom Ro&#x017F;te bis zum Kamine 18<lb/>
Zoll hoch, und, wo die&#x017F;es anfängt, gewölbt. Durchme&#x017F;&#x017F;er des Kamins unten 12,<lb/>
oben 8 Zoll. Höhe des Ofens von der Sohle bis zur oberen Kaminöffnung 7 Fuß,<lb/>
Dicke der Mauern 2 Fuß, und inwendig aus Ziegel&#x017F;teinen be&#x017F;tehend. Die Heitz-<lb/>
thüre 9&#x2013;10 Zoll [], Thüre des A&#x017F;chenka&#x017F;tens 18 Zoll hoch und 1 Fuß weit. &#x2014;<lb/>
Das Feuer hängt man auch in Becken in die Schachte. Allein &#x017F;ie &#x017F;ind wegen der<lb/>
&#x017F;chlagenden Wetter gefährlich. Da &#x017F;ie auf einem Ro&#x017F;te ruhen, &#x017F;o hat <hi rendition="#g">Chevre</hi>-<lb/><hi rendition="#g">mont</hi> deshalb vor den Ro&#x017F;t einen Rahmen mit <hi rendition="#g">Davy</hi>'&#x017F;chem Metallgaze ange-<lb/>
bracht. &#x2014; Die Ver&#x017F;uche mit <hi rendition="#g">Chlorkalk</hi> zur Verbe&#x017F;&#x017F;erung der Wetter haben &#x017F;ich<lb/>
nicht bewährt. <hi rendition="#g">Kar&#x017F;ten</hi> Archiv. XVIII. 323 <hi rendition="#g">Brard</hi> Grundriß. S. 368&#x2013;70.</note>
                      </div><lb/>
                      <div n="9">
                        <head> <hi rendition="#c">§. 100.<lb/>
5) <hi rendition="#g">Wa&#x017F;&#x017F;erlo&#x017F;ung</hi>.</hi> </head><lb/>
                        <p>Die in den Gruben anzutreffenden Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ind nicht minder<lb/>
gefahrdrohend, als die Wetter, weil &#x017F;ie nicht blos das Leben der<lb/>
Arbeiter gefährden, &#x017F;ondern auch öfters den Fortbau unmöglich<lb/>
machen, d. h. die Gruben <hi rendition="#g">ver&#x017F;äufen</hi>. Auch gegen &#x017F;ie hat man,<lb/>
ent&#x017F;prechend der Wetterlo&#x017F;ung, drei Hauptmittel. Nämlich:</p><lb/>
                        <p>1) Das <hi rendition="#g">Verdämmen</hi> <hi rendition="#aq">(Cuvelage et Picotage)</hi> <hi rendition="#g">der Wa&#x017F;</hi>-<lb/><hi rendition="#g">&#x017F;er</hi>, d. h. Vorrichtungen, um das Herzu&#x017F;trömen des Wa&#x017F;&#x017F;ers zu<lb/></p>
                      </div>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0149] erſetzt: a) vermittelſt des Wetterſatzes, d. h. einer einfachen hölzernen, mit ledernen und hölzernen Röhren verſehenen Luft- pumpe; b) vermittelſt freier in den Gruben angemachter Feuer zur Conſumtion und Anſaugung der Luft; beſſer aber anſtatt ihrer c) vermittelſt der Wetter- (Wind-) Oefen, mit einer in die Grube führenden, die Wetter über ein Feuer auf einem Roſte leitenden, Röhre. Dieſe Oefen ſtehen außerhalb der Gruben und empfangen die Wetter durch die Lutten aus den Gräben herauf5). ¹⁾ Delius Bergbaukunſt. II. S. 1. de Villefosse Mineralreichthum. II. 216. III. 59. A. v. Humboldt, Ueber die unterirdiſchen Gasarten. Braunſchweig 1799. Karſten Archiv. IX. 253. X 132. XIX. S. 518. Brard Grundriß. S. 346. ²⁾ Beſonders in Steinkohlengruben, wo ſich viel Schwefel findet und die Steinkohlen in Haufen bei Feuchtigkeit erhitzen, in winkeligen Gruben, wo ſie keinen freien Abzug haben ſind ſie ſehr angehäuft und gefährlich. Auch ſtrömen ſie öfters gerade aus den Ulmen in Blaſen auf, über die man Röhren anbringen kann. Oft hängen ſie in Bläschen an den Ulmen, die man zerdrücken kann u. dgl. Exploſionen können ſchon bei [FORMEL] Kohlenwaſſerſtoffgas in der Atmoſphäre entſtehen; bei ⅖ verlöſchen die Lampen. ³⁾ Näheres darüber in den Annales des Mines. I. 177. VIII. 209. Gilberts Annalen der Phyſik. 1820. Karſten Archiv. I. a. 165. II. a. 173. II. b. 159. Dingler, polytechn. Journal. 1829. S. 125. Brard Grundriß. S. 361. Der Blechhut und die Befeſtigung des Platinſpirals, ſo wie das Zuſammendrehen von 8 Platindrähten in einen ſolchen iſt von Chevremont erfunden. ⁴⁾ Eine eigene Wetterführung des Bergingenieurs James Ryan beſchreibt Brard Grundriß. S. 359., nach Repertory of Arts. 1818., Karſtens Archiv. IX. 253. und Gray's prakt. Chemiker. Weimar 1829. S. 427. ⁵⁾ Die Dimenſionen eines ſolchen Ofens ſind nach Brard (Grundriß S. 357.) folgende: Ein runder Aſchenkaſten, 10 Zoll weit und bis unter den Roſt 2 Fuß hoch. Der runde Heitzkaſten, eben ſo weit, aber vom Roſte bis zum Kamine 18 Zoll hoch, und, wo dieſes anfängt, gewölbt. Durchmeſſer des Kamins unten 12, oben 8 Zoll. Höhe des Ofens von der Sohle bis zur oberen Kaminöffnung 7 Fuß, Dicke der Mauern 2 Fuß, und inwendig aus Ziegelſteinen beſtehend. Die Heitz- thüre 9–10 Zoll [], Thüre des Aſchenkaſtens 18 Zoll hoch und 1 Fuß weit. — Das Feuer hängt man auch in Becken in die Schachte. Allein ſie ſind wegen der ſchlagenden Wetter gefährlich. Da ſie auf einem Roſte ruhen, ſo hat Chevre- mont deshalb vor den Roſt einen Rahmen mit Davy'ſchem Metallgaze ange- bracht. — Die Verſuche mit Chlorkalk zur Verbeſſerung der Wetter haben ſich nicht bewährt. Karſten Archiv. XVIII. 323 Brard Grundriß. S. 368–70. §. 100. 5) Waſſerloſung. Die in den Gruben anzutreffenden Waſſer ſind nicht minder gefahrdrohend, als die Wetter, weil ſie nicht blos das Leben der Arbeiter gefährden, ſondern auch öfters den Fortbau unmöglich machen, d. h. die Gruben verſäufen. Auch gegen ſie hat man, entſprechend der Wetterloſung, drei Hauptmittel. Nämlich: 1) Das Verdämmen (Cuvelage et Picotage) der Waſ- ſer, d. h. Vorrichtungen, um das Herzuſtrömen des Waſſers zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/149
Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/149>, abgerufen am 21.11.2024.