4) Das Lochholz (die Bohrscheibe), d. h. ein Holz von 19 Leipziger Zoll Länge, 11 Zoll Breite und 3-6 Zoll Dicke, in dessen Mitte sich ein mit Eisen gebüchstes rundes Loch befindet, über welchem zwei eiserne von der Seite laufende Klappen zusam- mentreten und eine etwas kleinere runde Oeffnung bilden. Dieses Instrument wird sogleich beim Beginne des Bohrversuchs in die Erde befestigt und dient zur senkrechten Haltung der Bohrstangen3).
5) Die Sandröhren oder das Bohr-Röhrenwerk, d. h. eine hinreichende Anzahl 4-5 Fuß langer, 6 Zoll im äußern Durchmesser dicker, eckiger oder runder Röhren, wovon die erste in einen 6 Zoll langen eisernen Ansatz (Schuh) eingepaßt und mit 4 eisernen Nieten befestigt ist, damit sie besser durchdringen kann. Wie sich das Bohrloch vertieft, werden diese Röhren, eine über und nach der anderen, eingekeilt. Beide Enden jeder Röhre haben einen eisernen Ring im Holze festgenietet. An der oberen Kante des Ringes der untersten Röhre sind eiserne Verbindungsschienen perpendikulär herauf zu angebracht, die in der Mitte mit einer eisernen Schraubenmutter durchlocht sind. An der unteren Kante des Ringes der obersten Röhre sind dieselben perpendikulär herunter zu angenietet. Diese Vorrichtung dient zum leichteren Wieder- heraufziehen der Röhren4).
1) Beispiele bei Brard Grundriß S. 61. Blume Untersuchungen S. 93. 116.
2)Brard Grundriß S. 67.
3)Blume Untersuchungen S. 56. Aehnlich, aber zusammengesetzter, ist die sogenannte Lehrröhre. S. Selbmann, vom Erd- und Bergbohrer. S. 52.
4)Blume Untersuchungen. S. 82. Selbmann, vom Erd- und Bergbohrer. S. 49. Brard Grundriß S. 67.
§. 94. Fortsetzung.
6) Die einfache Ramm-Maschine (Katze), zum Einram- men dieser Röhren, wobei man jedoch nicht unmittelbar auf die Röhre selbst rammt, sondern auf den sogenannten Mönch oder Röhrenkopf, der auf die Röhre gepaßt wird.
7) Das Bohrgerüste, d. h. eine eigene Maschine zum Her- ausziehen des Bohrgestänges, welche aus drei, oben in einen Winkel zusammenlaufenden, Balken besteht, in deren Winkel eine Rolle angebracht ist, über welche das im Bügel oder Ringe des Anfangsstückes angefestigte Seil zum Aufziehen läuft.
8) Die älteren und verbesserten Hebebäume, Hebeladen, Hand- göpel, Holzheben, Wagenwinden, Haspel und Flaschenzüge.
4) Das Lochholz (die Bohrſcheibe), d. h. ein Holz von 19 Leipziger Zoll Länge, 11 Zoll Breite und 3–6 Zoll Dicke, in deſſen Mitte ſich ein mit Eiſen gebüchstes rundes Loch befindet, über welchem zwei eiſerne von der Seite laufende Klappen zuſam- mentreten und eine etwas kleinere runde Oeffnung bilden. Dieſes Inſtrument wird ſogleich beim Beginne des Bohrverſuchs in die Erde befeſtigt und dient zur ſenkrechten Haltung der Bohrſtangen3).
5) Die Sandröhren oder das Bohr-Röhrenwerk, d. h. eine hinreichende Anzahl 4–5 Fuß langer, 6 Zoll im äußern Durchmeſſer dicker, eckiger oder runder Röhren, wovon die erſte in einen 6 Zoll langen eiſernen Anſatz (Schuh) eingepaßt und mit 4 eiſernen Nieten befeſtigt iſt, damit ſie beſſer durchdringen kann. Wie ſich das Bohrloch vertieft, werden dieſe Röhren, eine über und nach der anderen, eingekeilt. Beide Enden jeder Röhre haben einen eiſernen Ring im Holze feſtgenietet. An der oberen Kante des Ringes der unterſten Röhre ſind eiſerne Verbindungsſchienen perpendikulär herauf zu angebracht, die in der Mitte mit einer eiſernen Schraubenmutter durchlocht ſind. An der unteren Kante des Ringes der oberſten Röhre ſind dieſelben perpendikulär herunter zu angenietet. Dieſe Vorrichtung dient zum leichteren Wieder- heraufziehen der Röhren4).
1) Beiſpiele bei Brard Grundriß S. 61. Blume Unterſuchungen S. 93. 116.
2)Brard Grundriß S. 67.
3)Blume Unterſuchungen S. 56. Aehnlich, aber zuſammengeſetzter, iſt die ſogenannte Lehrröhre. S. Selbmann, vom Erd- und Bergbohrer. S. 52.
4)Blume Unterſuchungen. S. 82. Selbmann, vom Erd- und Bergbohrer. S. 49. Brard Grundriß S. 67.
§. 94. Fortſetzung.
6) Die einfache Ramm-Maſchine (Katze), zum Einram- men dieſer Röhren, wobei man jedoch nicht unmittelbar auf die Röhre ſelbſt rammt, ſondern auf den ſogenannten Mönch oder Röhrenkopf, der auf die Röhre gepaßt wird.
7) Das Bohrgerüſte, d. h. eine eigene Maſchine zum Her- ausziehen des Bohrgeſtänges, welche aus drei, oben in einen Winkel zuſammenlaufenden, Balken beſteht, in deren Winkel eine Rolle angebracht iſt, über welche das im Bügel oder Ringe des Anfangsſtückes angefeſtigte Seil zum Aufziehen läuft.
8) Die älteren und verbeſſerten Hebebäume, Hebeladen, Hand- göpel, Holzheben, Wagenwinden, Haſpel und Flaſchenzüge.
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4) Das Lochholz (die Bohrſcheibe), d. h. ein Holz von 19
Leipziger Zoll Länge, 11 Zoll Breite und 3–6 Zoll Dicke, in
deſſen Mitte ſich ein mit Eiſen gebüchstes rundes Loch befindet,
über welchem zwei eiſerne von der Seite laufende Klappen zuſam-
mentreten und eine etwas kleinere runde Oeffnung bilden. Dieſes
Inſtrument wird ſogleich beim Beginne des Bohrverſuchs in die
Erde befeſtigt und dient zur ſenkrechten Haltung der Bohrſtangen3).
5) Die Sandröhren oder das Bohr-Röhrenwerk, d. h.
eine hinreichende Anzahl 4–5 Fuß langer, 6 Zoll im äußern
Durchmeſſer dicker, eckiger oder runder Röhren, wovon die erſte in
einen 6 Zoll langen eiſernen Anſatz (Schuh) eingepaßt und mit
4 eiſernen Nieten befeſtigt iſt, damit ſie beſſer durchdringen kann.
Wie ſich das Bohrloch vertieft, werden dieſe Röhren, eine über
und nach der anderen, eingekeilt. Beide Enden jeder Röhre haben
einen eiſernen Ring im Holze feſtgenietet. An der oberen Kante
des Ringes der unterſten Röhre ſind eiſerne Verbindungsſchienen
perpendikulär herauf zu angebracht, die in der Mitte mit einer
eiſernen Schraubenmutter durchlocht ſind. An der unteren Kante
des Ringes der oberſten Röhre ſind dieſelben perpendikulär herunter
zu angenietet. Dieſe Vorrichtung dient zum leichteren Wieder-
heraufziehen der Röhren4).
¹⁾ Beiſpiele bei Brard Grundriß S. 61. Blume Unterſuchungen S. 93. 116.
²⁾ Brard Grundriß S. 67.
³⁾ Blume Unterſuchungen S. 56. Aehnlich, aber zuſammengeſetzter, iſt die
ſogenannte Lehrröhre. S. Selbmann, vom Erd- und Bergbohrer. S. 52.
⁴⁾ Blume Unterſuchungen. S. 82. Selbmann, vom Erd- und Bergbohrer.
S. 49. Brard Grundriß S. 67.
§. 94.
Fortſetzung.
6) Die einfache Ramm-Maſchine (Katze), zum Einram-
men dieſer Röhren, wobei man jedoch nicht unmittelbar auf die
Röhre ſelbſt rammt, ſondern auf den ſogenannten Mönch oder
Röhrenkopf, der auf die Röhre gepaßt wird.
7) Das Bohrgerüſte, d. h. eine eigene Maſchine zum Her-
ausziehen des Bohrgeſtänges, welche aus drei, oben in einen
Winkel zuſammenlaufenden, Balken beſteht, in deren Winkel eine
Rolle angebracht iſt, über welche das im Bügel oder Ringe des
Anfangsſtückes angefeſtigte Seil zum Aufziehen läuft.
8) Die älteren und verbeſſerten Hebebäume, Hebeladen, Hand-
göpel, Holzheben, Wagenwinden, Haſpel und Flaſchenzüge.
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/141>, abgerufen am 22.11.2024.
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