gefüllte Gangspaltungen. Denn gewöhnlich kommen nur Metalle und edle Steine als Gänge vor. Drusen sind leere oder an den innern Wänden mit Krystallen bewachsene, die Gänge unterbrechende Räume. Ein schmaler neben einem breiten Gange heißt Neben- gang; das was einen Gang einschließt Nebengestein; die glatte oder gefurchte unmittelbar an dieses anstoßende Seite des Ganges Saalband; und die zwischen der Gangfläche und dem Nebenge- stein manchmal noch eingeschobene Masse Besteg3). Auch die Gänge keilen sich aus. Sie zertrümmern sich, wenn sie sich in mehrere kleine Keile zertheilen und endigen. Sie verdrücken sich auch, aber thuen sich auf, wenn sie immer weiter werden. Sie machen einen Bauch, wenn sie außerordentlich zunehmen, und gabeln sich, wenn sie sich in zwei Keile theilen. Sie werden von Rücken durchsetzt, wenn sie von anderen tauben Gesteinen quer unterbrochen werden. Sie ändern ihre Gang- und Erzart nach der Natur des Nebengesteins und auch bei gleichem Neben- gesteine.
3) Unregelmäßige Anhäufungen im Innern, als Nieren und Nester, d. h. kleine Erz- und Steinmassen, welche von ziemlich gleichen Dimensionen zerstreut liegen; Butzenwerke oder Putzen, kleine nach allen Dimensionen ziemlich gleich ausgedehnte und mit- unter durch Erz gefüllte zerstreut liegende Räume.
1)Brard Grundriß. S. 6-34. Werner, Theorie von der Entstehung der Gänge. Freiberg 1791. v. Charpentier, Beobachtungen über die Lagerstätten der Erze. Leipzig 1799. Karsten Archiv. IV. 3. Schmidt, Beiträge zur Lehre von den Gängen. Siegen 1827. Desselben Theorie der Verschiebungen älterer Gänge. Frankfurt 1810. v. Moll, Jahrbücher für Berg- und Hüttenkunde. IV. 2. (1810.)
2) Lager bilden z. B. die Braunkohlen, die Kalksteine, der Thon, Gips und Thonschiefer. Die Metalle kommen in ihnen nur als Körner oder Schnürchen oder einzelnen Massen vor.
3) Dasselbe besteht aus einem feinen Thone, aus fetter Erde, Steinmark u. dgl.
§. 88. 2) Lage der Lagerstätten.
Man unterscheidet in dieser Hinsicht zwei Hauptrichtungen, nämlich:
1) Das Streichen der Lagerstätten, d. h. ihre Richtung, als Massen, nach den Himmelsgegenden. Zu seiner Bestimmung denkt sich der Bergmann den halben Horizont von Mitternacht bis Mittag, in 12 Stunden zu 15 Graden eine jede eingetheilt, und gibt je nach dem angegebenen Streichen die Stunde an, in der es den Horizont durchschneidet. Stehende Gänge streichen von Stunde 12-3; Morgengänge von Stunde 3-6; Spatgänge
gefüllte Gangſpaltungen. Denn gewöhnlich kommen nur Metalle und edle Steine als Gänge vor. Druſen ſind leere oder an den innern Wänden mit Kryſtallen bewachſene, die Gänge unterbrechende Räume. Ein ſchmaler neben einem breiten Gange heißt Neben- gang; das was einen Gang einſchließt Nebengeſtein; die glatte oder gefurchte unmittelbar an dieſes anſtoßende Seite des Ganges Saalband; und die zwiſchen der Gangfläche und dem Nebenge- ſtein manchmal noch eingeſchobene Maſſe Beſteg3). Auch die Gänge keilen ſich aus. Sie zertrümmern ſich, wenn ſie ſich in mehrere kleine Keile zertheilen und endigen. Sie verdrücken ſich auch, aber thuen ſich auf, wenn ſie immer weiter werden. Sie machen einen Bauch, wenn ſie außerordentlich zunehmen, und gabeln ſich, wenn ſie ſich in zwei Keile theilen. Sie werden von Rücken durchſetzt, wenn ſie von anderen tauben Geſteinen quer unterbrochen werden. Sie ändern ihre Gang- und Erzart nach der Natur des Nebengeſteins und auch bei gleichem Neben- geſteine.
3) Unregelmäßige Anhäufungen im Innern, als Nieren und Neſter, d. h. kleine Erz- und Steinmaſſen, welche von ziemlich gleichen Dimenſionen zerſtreut liegen; Butzenwerke oder Putzen, kleine nach allen Dimenſionen ziemlich gleich ausgedehnte und mit- unter durch Erz gefüllte zerſtreut liegende Räume.
1)Brard Grundriß. S. 6–34. Werner, Theorie von der Entſtehung der Gänge. Freiberg 1791. v. Charpentier, Beobachtungen über die Lagerſtätten der Erze. Leipzig 1799. Karſten Archiv. IV. 3. Schmidt, Beiträge zur Lehre von den Gängen. Siegen 1827. Deſſelben Theorie der Verſchiebungen älterer Gänge. Frankfurt 1810. v. Moll, Jahrbücher für Berg- und Hüttenkunde. IV. 2. (1810.)
2) Lager bilden z. B. die Braunkohlen, die Kalkſteine, der Thon, Gips und Thonſchiefer. Die Metalle kommen in ihnen nur als Körner oder Schnürchen oder einzelnen Maſſen vor.
3) Daſſelbe beſteht aus einem feinen Thone, aus fetter Erde, Steinmark u. dgl.
§. 88. 2) Lage der Lagerſtätten.
Man unterſcheidet in dieſer Hinſicht zwei Hauptrichtungen, nämlich:
1) Das Streichen der Lagerſtätten, d. h. ihre Richtung, als Maſſen, nach den Himmelsgegenden. Zu ſeiner Beſtimmung denkt ſich der Bergmann den halben Horizont von Mitternacht bis Mittag, in 12 Stunden zu 15 Graden eine jede eingetheilt, und gibt je nach dem angegebenen Streichen die Stunde an, in der es den Horizont durchſchneidet. Stehende Gänge ſtreichen von Stunde 12–3; Morgengänge von Stunde 3–6; Spatgänge
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gefüllte Gangſpaltungen. Denn gewöhnlich kommen nur Metalle
und edle Steine als Gänge vor. Druſen ſind leere oder an den
innern Wänden mit Kryſtallen bewachſene, die Gänge unterbrechende
Räume. Ein ſchmaler neben einem breiten Gange heißt Neben-
gang; das was einen Gang einſchließt Nebengeſtein; die glatte
oder gefurchte unmittelbar an dieſes anſtoßende Seite des Ganges
Saalband; und die zwiſchen der Gangfläche und dem Nebenge-
ſtein manchmal noch eingeſchobene Maſſe Beſteg3). Auch die
Gänge keilen ſich aus. Sie zertrümmern ſich, wenn ſie ſich
in mehrere kleine Keile zertheilen und endigen. Sie verdrücken
ſich auch, aber thuen ſich auf, wenn ſie immer weiter werden.
Sie machen einen Bauch, wenn ſie außerordentlich zunehmen,
und gabeln ſich, wenn ſie ſich in zwei Keile theilen. Sie werden
von Rücken durchſetzt, wenn ſie von anderen tauben Geſteinen
quer unterbrochen werden. Sie ändern ihre Gang- und Erzart
nach der Natur des Nebengeſteins und auch bei gleichem Neben-
geſteine.
3) Unregelmäßige Anhäufungen im Innern, als Nieren und
Neſter, d. h. kleine Erz- und Steinmaſſen, welche von ziemlich
gleichen Dimenſionen zerſtreut liegen; Butzenwerke oder Putzen,
kleine nach allen Dimenſionen ziemlich gleich ausgedehnte und mit-
unter durch Erz gefüllte zerſtreut liegende Räume.
¹⁾ Brard Grundriß. S. 6–34. Werner, Theorie von der Entſtehung
der Gänge. Freiberg 1791. v. Charpentier, Beobachtungen über die Lagerſtätten
der Erze. Leipzig 1799. Karſten Archiv. IV. 3. Schmidt, Beiträge zur Lehre
von den Gängen. Siegen 1827. Deſſelben Theorie der Verſchiebungen älterer
Gänge. Frankfurt 1810. v. Moll, Jahrbücher für Berg- und Hüttenkunde. IV. 2.
(1810.)
²⁾ Lager bilden z. B. die Braunkohlen, die Kalkſteine, der Thon, Gips und
Thonſchiefer. Die Metalle kommen in ihnen nur als Körner oder Schnürchen oder
einzelnen Maſſen vor.
³⁾ Daſſelbe beſteht aus einem feinen Thone, aus fetter Erde, Steinmark u. dgl.
§. 88.
2) Lage der Lagerſtätten.
Man unterſcheidet in dieſer Hinſicht zwei Hauptrichtungen,
nämlich:
1) Das Streichen der Lagerſtätten, d. h. ihre Richtung,
als Maſſen, nach den Himmelsgegenden. Zu ſeiner Beſtimmung
denkt ſich der Bergmann den halben Horizont von Mitternacht bis
Mittag, in 12 Stunden zu 15 Graden eine jede eingetheilt, und
gibt je nach dem angegebenen Streichen die Stunde an, in der es
den Horizont durchſchneidet. Stehende Gänge ſtreichen von
Stunde 12–3; Morgengänge von Stunde 3–6; Spatgänge
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/134>, abgerufen am 25.11.2024.
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