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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Von Mitteln/ wie alle Laster zu fliehen.
diesen Worten an: Da unser Meister und HErr/ JEsus Christus/ spricht:
Thut Buß/ etc. Will er/ daß das gantze Leben seiner Glaubigen auf Erden/ ei-
ne stete unaufhörliche Buß soll seyn. Und bey solcher immerwährenden Buß
seynd wir versichert/ daß sich alle Laster für sich selbsten dabey verlieren
werden.

Und das seyn die 6. Mittel/ welche der fromme Tobias/ in unseren Text-
worten begriffen. Uber dieselbe aber finden wir in H. Schrifft/ noch 6. ande-
re Mittel/ die wir auch kürtzlich anhengen und erwegen wollen.

Das VII. Mittel/ sich vor allen Lastern zu hüten/ ist das liebe Gebett.VII.
Das liebe
Gebett.

Auß eigenen Kräfften sind wir viel zu schwach/ allen Sünden und Lastern zu
widerstehen/ ob schon der Geist willig ist/ ist doch das Fleisch schwach/ darum
sollen wir wachen und betten/ daß wir nicht in Versuchung und Anfechtung
fallen/ sagt Christus/ Matth. 26. Wir sollen GOtt bitten in unserem Gebett/
daß uns GOtt wolle behüten und erhalten/ auf daß uns der Teufel/ die Welt/
und unser Fleisch nicht betrüge noch verführe/ in Mißglauben/ Verzweifflung
und andere grosse Schand und Laster/ wie die Erklärung der 6. Bitt/ in un-
serem Catechismo lautet. Sollen seuffzen mit David: HErr/ behüte mei-
nen Mund/ bewahre meine Lippen/ neige mein Hertz nicht auf etwas böses/ ein
Gottloß Wesen zu führen mit den Ubelthätern. Auß Ps. 141. Lehre mich aber
thun nach deinem Wolgefallen/ dann du bist mein Gott/ dein guter Geist füh-
re mich auf ebener Bahn. Ps. 143.

Das VIII. Mittel/ sich vor allen Lastern zu hüten/ ist der würdige Ge-VIII.
Gebrauch
deß H. A-
bendmals.

brauch deß H. Abendmals. Wer das H. Abendmahl würdiglich/ das ist/
mit Christlicher Vorbereitung empfähet/ dem dienet dasselbe/ zu Stärckung
seines Glaubens/ und Besserung seines Lebens/ sagt unser Christliche Cate-
chismus. Ein Christ geht zuvor in sein Hertz/ bereuet seine Sünden/ holet
Trost im Beichtstul/ und verspricht dem Beicht-Vatter an Gottes Statt/ mit
gegebener Hand/ er wolle hinfüro sein Leben/ mit Gottes Hülff/ bessern und
frömmer werden/ empfahet darauf das H. Abendmahl/ und in demselben mit
dem gesegneten Brot und Wein/ den heiligen Leib und das theure Blut JE-
su Christi seines Erlösers/ zur Vergebung seiner Sünden/ und hat also dabey
Ursach und Gelegenheit/ seinem guten Vorsatz nachzukommen/ fürohin die
Sünden zu fliehen und Christlich zu leben.

Das IX. Mittel/ sich vor allen Lastern zu hüten/ ist die VermeidungXI.
Vermei-
dung aller
Gelegen-
heit zu sün-
digen.

aller Gelegenheit zu sündigen. GOtt der HErr hat den Nazarenern
oder Verlobten Gottes/ nicht nur den Wein/ sondern auch die Weinbeer/ sie
seyen frisch oder dürr gewesen/ verbotten. 4. Mos. 6. Einer der am Podagra
ligt/ verhütet nicht allein/ daß ihn niemand anrühre/ sondern/ er lasst auch nie-
mand nahe zu ihm: Also sollen wir nicht nur die Sünden und Laster fliehen/
sondern auch/ was zu Sünden und Lastern Gelegenheit geben kan und mag/

als

Von Mitteln/ wie alle Laſter zu fliehen.
dieſen Worten an: Da unſer Meiſter und HErꝛ/ JEſus Chriſtus/ ſpricht:
Thut Buß/ ꝛc. Will er/ daß das gantze Leben ſeiner Glaubigen auf Erden/ ei-
ne ſtete unaufhoͤrliche Buß ſoll ſeyn. Und bey ſolcher immerwaͤhrenden Buß
ſeynd wir verſichert/ daß ſich alle Laſter fuͤr ſich ſelbſten dabey verlieren
werden.

Und das ſeyn die 6. Mittel/ welche der fromme Tobias/ in unſeren Text-
worten begriffen. Uber dieſelbe aber finden wir in H. Schrifft/ noch 6. ande-
re Mittel/ die wir auch kuͤrtzlich anhengen und erwegen wollen.

Das VII. Mittel/ ſich vor allen Laſtern zu huͤten/ iſt das liebe Gebett.VII.
Das liebe
Gebett.

Auß eigenen Kraͤfften ſind wir viel zu ſchwach/ allen Suͤnden und Laſtern zu
widerſtehen/ ob ſchon der Geiſt willig iſt/ iſt doch das Fleiſch ſchwach/ darum
ſollen wir wachen und betten/ daß wir nicht in Verſuchung und Anfechtung
fallen/ ſagt Chriſtus/ Matth. 26. Wir ſollen GOtt bitten in unſerem Gebett/
daß uns GOtt wolle behuͤten und erhalten/ auf daß uns der Teufel/ die Welt/
und unſer Fleiſch nicht betruͤge noch verfuͤhre/ in Mißglauben/ Verzweifflung
und andere groſſe Schand und Laſter/ wie die Erklaͤrung der 6. Bitt/ in un-
ſerem Catechiſmo lautet. Sollen ſeuffzen mit David: HErꝛ/ behuͤte mei-
nen Mund/ bewahre meine Lippen/ neige mein Hertz nicht auf etwas boͤſes/ ein
Gottloß Weſen zu fuͤhren mit den Ubelthaͤtern. Auß Pſ. 141. Lehre mich aber
thun nach deinem Wolgefallen/ dann du biſt mein Gott/ dein guter Geiſt fuͤh-
re mich auf ebener Bahn. Pſ. 143.

Das VIII. Mittel/ ſich vor allen Laſtern zu huͤten/ iſt der wuͤrdige Ge-VIII.
Gebrauch
deß H. A-
bendmals.

brauch deß H. Abendmals. Wer das H. Abendmahl wuͤrdiglich/ das iſt/
mit Chriſtlicher Vorbereitung empfaͤhet/ dem dienet daſſelbe/ zu Staͤrckung
ſeines Glaubens/ und Beſſerung ſeines Lebens/ ſagt unſer Chriſtliche Cate-
chiſmus. Ein Chriſt geht zuvor in ſein Hertz/ bereuet ſeine Suͤnden/ holet
Troſt im Beichtſtul/ und verſpricht dem Beicht-Vatter an Gottes Statt/ mit
gegebener Hand/ er wolle hinfuͤro ſein Leben/ mit Gottes Huͤlff/ beſſern und
froͤmmer werden/ empfahet darauf das H. Abendmahl/ und in demſelben mit
dem geſegneten Brot und Wein/ den heiligen Leib und das theure Blut JE-
ſu Chriſti ſeines Erloͤſers/ zur Vergebung ſeiner Suͤnden/ und hat alſo dabey
Urſach und Gelegenheit/ ſeinem guten Vorſatz nachzukommen/ fuͤrohin die
Suͤnden zu fliehen und Chriſtlich zu leben.

Das IX. Mittel/ ſich vor allen Laſtern zu huͤten/ iſt die VermeidungXI.
Vermei-
dung aller
Gelegen-
heit zu ſuͤn-
digen.

aller Gelegenheit zu ſuͤndigen. GOtt der HErꝛ hat den Nazarenern
oder Verlobten Gottes/ nicht nur den Wein/ ſondern auch die Weinbeer/ ſie
ſeyen friſch oder duͤrꝛ geweſen/ verbotten. 4. Moſ. 6. Einer der am Podagra
ligt/ verhuͤtet nicht allein/ daß ihn niemand anruͤhre/ ſondern/ er laſſt auch nie-
mand nahe zu ihm: Alſo ſollen wir nicht nur die Suͤnden und Laſter fliehen/
ſondern auch/ was zu Suͤnden und Laſtern Gelegenheit geben kan und mag/

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[23/0093] Von Mitteln/ wie alle Laſter zu fliehen. dieſen Worten an: Da unſer Meiſter und HErꝛ/ JEſus Chriſtus/ ſpricht: Thut Buß/ ꝛc. Will er/ daß das gantze Leben ſeiner Glaubigen auf Erden/ ei- ne ſtete unaufhoͤrliche Buß ſoll ſeyn. Und bey ſolcher immerwaͤhrenden Buß ſeynd wir verſichert/ daß ſich alle Laſter fuͤr ſich ſelbſten dabey verlieren werden. Und das ſeyn die 6. Mittel/ welche der fromme Tobias/ in unſeren Text- worten begriffen. Uber dieſelbe aber finden wir in H. Schrifft/ noch 6. ande- re Mittel/ die wir auch kuͤrtzlich anhengen und erwegen wollen. Das VII. Mittel/ ſich vor allen Laſtern zu huͤten/ iſt das liebe Gebett. Auß eigenen Kraͤfften ſind wir viel zu ſchwach/ allen Suͤnden und Laſtern zu widerſtehen/ ob ſchon der Geiſt willig iſt/ iſt doch das Fleiſch ſchwach/ darum ſollen wir wachen und betten/ daß wir nicht in Verſuchung und Anfechtung fallen/ ſagt Chriſtus/ Matth. 26. Wir ſollen GOtt bitten in unſerem Gebett/ daß uns GOtt wolle behuͤten und erhalten/ auf daß uns der Teufel/ die Welt/ und unſer Fleiſch nicht betruͤge noch verfuͤhre/ in Mißglauben/ Verzweifflung und andere groſſe Schand und Laſter/ wie die Erklaͤrung der 6. Bitt/ in un- ſerem Catechiſmo lautet. Sollen ſeuffzen mit David: HErꝛ/ behuͤte mei- nen Mund/ bewahre meine Lippen/ neige mein Hertz nicht auf etwas boͤſes/ ein Gottloß Weſen zu fuͤhren mit den Ubelthaͤtern. Auß Pſ. 141. Lehre mich aber thun nach deinem Wolgefallen/ dann du biſt mein Gott/ dein guter Geiſt fuͤh- re mich auf ebener Bahn. Pſ. 143. VII. Das liebe Gebett. Das VIII. Mittel/ ſich vor allen Laſtern zu huͤten/ iſt der wuͤrdige Ge- brauch deß H. Abendmals. Wer das H. Abendmahl wuͤrdiglich/ das iſt/ mit Chriſtlicher Vorbereitung empfaͤhet/ dem dienet daſſelbe/ zu Staͤrckung ſeines Glaubens/ und Beſſerung ſeines Lebens/ ſagt unſer Chriſtliche Cate- chiſmus. Ein Chriſt geht zuvor in ſein Hertz/ bereuet ſeine Suͤnden/ holet Troſt im Beichtſtul/ und verſpricht dem Beicht-Vatter an Gottes Statt/ mit gegebener Hand/ er wolle hinfuͤro ſein Leben/ mit Gottes Huͤlff/ beſſern und froͤmmer werden/ empfahet darauf das H. Abendmahl/ und in demſelben mit dem geſegneten Brot und Wein/ den heiligen Leib und das theure Blut JE- ſu Chriſti ſeines Erloͤſers/ zur Vergebung ſeiner Suͤnden/ und hat alſo dabey Urſach und Gelegenheit/ ſeinem guten Vorſatz nachzukommen/ fuͤrohin die Suͤnden zu fliehen und Chriſtlich zu leben. VIII. Gebrauch deß H. A- bendmals. Das IX. Mittel/ ſich vor allen Laſtern zu huͤten/ iſt die Vermeidung aller Gelegenheit zu ſuͤndigen. GOtt der HErꝛ hat den Nazarenern oder Verlobten Gottes/ nicht nur den Wein/ ſondern auch die Weinbeer/ ſie ſeyen friſch oder duͤrꝛ geweſen/ verbotten. 4. Moſ. 6. Einer der am Podagra ligt/ verhuͤtet nicht allein/ daß ihn niemand anruͤhre/ ſondern/ er laſſt auch nie- mand nahe zu ihm: Alſo ſollen wir nicht nur die Suͤnden und Laſter fliehen/ ſondern auch/ was zu Suͤnden und Laſtern Gelegenheit geben kan und mag/ als XI. Vermei- dung aller Gelegen- heit zu ſuͤn- digen.

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/93>, abgerufen am 27.11.2024.