Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Die LXXIX. Laster-Predigt/ Jm Namen Jesu! d. 22. Oct. 1660.Die LXXIX. Laster-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Lastern wider den Nächsten. Das II. Laster: Schonen und Ubersehen. Text: Es. c. 58. v. 1. Schone nicht. Eingang. GOttesGeliebte in Christo dem HErren! Zucht Ruth ist gegeben den WEil jetzo nach dem Sünden-Fall unserer ersten Eltern/ von
Die LXXIX. Laſter-Predigt/ Jm Namen Jeſu! d. 22. Oct. 1660.Die LXXIX. Laſter-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider den Naͤchſten. Das II. Laſter: Schonen und Uberſehen. Text: Eſ. c. 58. v. 1. Schone nicht. Eingang. GOttesGeliebte in Chriſto dem HErren! Zucht Ruth iſt gegeben den WEil jetzo nach dem Suͤnden-Fall unſerer erſten Eltern/ von
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Die LXXIX. Laſter-Predigt/
Jm Namen Jeſu!
Die LXXIX. Laſter-Predigt/
Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider
den Naͤchſten.
Das II. Laſter: Schonen und Uberſehen.
Text:
Eſ. c. 58. v. 1.
Schone nicht.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
WEil jetzo nach dem Suͤnden-Fall unſerer erſten Eltern/
unter den Menſchen allezeit der Boͤſen mehr ſeyn als der From-
men/ ſo hat GOtt der HErꝛ einem jeden Stand eine Ruthen
in die Hand gegeben/ die Boͤſen darmit zu ſtraffen: Dem
Geiſtlichen hat GOTT der HErꝛ das Straff-Amt aufgetra-
gen/ daß ſie die Gottloſen ſtraffen/ und die hartnaͤckige Suͤnder gar in den
Bann thun ſollen/ Matth. 16. und 18. Daher S. Paulus ſeinen Corin-
thiern drohet/ und ſagt: Was wolt ihr? ſoll ich mit der Ruthen zu euch
kommen/ 1. Cor. 4. Dem Weltlichen hat GOTT der HERR das Rach-
Schwerdt an die Seiten geguͤrtet/ daß ſie darmit/ nicht allein die Fromme
beſchuͤtzen/ ſondern auch die Boͤſen ſtraffen ſollen/ Rom. 13. Alſo auch den
Eltern/ Schul- und Lehrmeiſtern gibt er Stecken und Ruthen in die Hand/
ihre Kinder in der Zucht und Vermahnung zum HErꝛn zu erziehen/ Eph. 6.
Dann wer ſein Kind lieb hat/ der haͤlt es ſtaͤts unter der Ruthen/ Syr. 30.
Und weil die Boßheit der Menſchen ſehr groß/ und ſonderlich bey dieſer Neige
der letzten Welt je laͤnger je groͤſſer werden wil/ ſo ſoll man da keinem nichts
uͤber ſehen/ ſondern bey Zeiten wehren und ſtraffen/ damit nicht noch aͤrgers er-
folge/ und zuletzt der Unſchuldige ſamt den Schuldigen herhalten muͤſſe/ dar-
um ſagt der HErꝛ in unſerm verleſenen Text: Schone nicht. Weil man
fich dann mit Uber ſehen auch ſchwerlich wider den Naͤchſten verſuͤndiget/ ſo
wollen wir/ das angedeutete Wort dißmal vor uns nehmen/ erſtlich mit we-
nigem erklaͤren/ darnach auch anzeigen/ was wir
Geiſtlichen/
Weltlichen/
Haͤußli-
chen/
darmit
nicht zu
ſchonen.
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