Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.von der Unzucht. Vatters Kebsweibern. 2. Sam. 13. und 16. Und Herodes der Vier-Fürst/mit Herodiade seines Bruders Philippi Weib/ Matth. 14. Solche Blut- schand/ (sagt Paulus) sey ein Greuel/ dergleichen nicht viel unter den Heyden gehört worden. 1. Cor. 5. Da Vatter und Sohn bey einer Dirnen schlaffen. Amos. 2. Darum GOtt der HErr solche Leut verflucht. 5. Mos. 27. Und Paulus hat den Blutschänder zu Corinth/ der seines Vatters Weib gehabt/ in Bann gethan/ und dem Sathan übergeben. 1. Cor. 5. VIII. Jst solche Gailheit und Unzucht bey der Sodomiterey/ wel-VIII. IX. Jst solche Gailheit und Unzucht bey unordentlicher Verehli-IX. ander- D d d d 2
von der Unzucht. Vatters Kebsweibern. 2. Sam. 13. und 16. Und Herodes der Vier-Fuͤrſt/mit Herodiade ſeines Bruders Philippi Weib/ Matth. 14. Solche Blut- ſchand/ (ſagt Paulus) ſey ein Greuel/ dergleichen nicht viel unter den Heyden gehoͤrt worden. 1. Cor. 5. Da Vatter und Sohn bey einer Dirnen ſchlaffen. Amos. 2. Darum GOtt der HErꝛ ſolche Leut verflucht. 5. Moſ. 27. Und Paulus hat den Blutſchaͤnder zu Corinth/ der ſeines Vatters Weib gehabt/ in Bann gethan/ und dem Sathan uͤbergeben. 1. Cor. 5. VIII. Jſt ſolche Gailheit und Unzucht bey der Sodomiterey/ wel-VIII. IX. Jſt ſolche Gailheit und Unzucht bey unordentlicher Verehli-IX. ander- D d d d 2
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von der Unzucht.
Vatters Kebsweibern. 2. Sam. 13. und 16. Und Herodes der Vier-Fuͤrſt/
mit Herodiade ſeines Bruders Philippi Weib/ Matth. 14. Solche Blut-
ſchand/ (ſagt Paulus) ſey ein Greuel/ dergleichen nicht viel unter den Heyden
gehoͤrt worden. 1. Cor. 5. Da Vatter und Sohn bey einer Dirnen ſchlaffen.
Amos. 2. Darum GOtt der HErꝛ ſolche Leut verflucht. 5. Moſ. 27. Und
Paulus hat den Blutſchaͤnder zu Corinth/ der ſeines Vatters Weib gehabt/
in Bann gethan/ und dem Sathan uͤbergeben. 1. Cor. 5.
VIII. Jſt ſolche Gailheit und Unzucht bey der Sodomiterey/ wel-
ches eine unnatuͤrliche Schand und Greuel iſt/ ſo den Namen hat von den
Sodomiten/ die/ als ſie vernommen daß Loth fremde Gaͤſt beherberget/ kamen
und umgaben das Hauß/ jung und alt/ und das gantze Volck auß allen En-
den der Statt/ forderten Loth und ſprachen zu ihm: Wo ſind die Maͤnner/ die
zu dir kommen ſind dieſe Nacht/ fuͤhre ſie herauß/ daß wir ſie erkennen. 1. Moſ.
19. Solches Greuels ſeyn unterſchiedliche Arten/ als die Weichling/ die
mit ſich ſelbſten Schand treiben/ Knabenſchaͤnder/ da unerwachſene Kinder
verunreiniget werden/ oder da einerley Geſchlecht an einander erhitzt/ welches
heiſſt den natuͤrlichen Brauch verwandelt in den unnatuͤrlichen. Rom. 1. Wie-
derum die Welſchen Hochzeiten mit den Thieren/ oder gar mit dem Feind deß
Menſchlichen Geſchlechts/ wie von den Zauberern geſagt wird. Dieſe und
dergleichen Sodomitiſche/ Onanitiſche/ unnatuͤrliche/ Viehiſche/ teufliſche
Greuel/ heiſſen ſtumme Suͤnden/ als davon man vor keuſchen/ zuͤchtigen Oh-
ren und Hertzen/ nicht wol reden darff/ ſondern gleichſam verſtummen muß/
weil durch die bloſſe Nennung ſolches Greuels/ gleichſam die Zung deſſen/ der
ſie außſpricht/ und die Ohren deſſen der es hoͤret/ verunreiniget werden/ dann
was von ſolchen Unflaͤtern heimlich geſchicht/ das iſt auch ſchaͤndtlich zu ſagen.
Epheſ. 5. Doch ſeyn ſolche Sodomitiſche Greuel nicht ſtumm/ in dem Ge-
wiſſen derer/ die damit umgegangen/ werden auch nicht ſtumm ſeyn vor dem
ſtrengen Gericht Gottes. Wie dann die Sodomiten ſchroͤcklich geſtrafft wor-
den/ da der HErꝛ Schwefel und Feur vom Himmel regnen laſſen uͤber Sodo-
ma und Gomorrha/ und kehret die Staͤtt um/ auch die gantze Gegend und alle
Einwohner der Staͤtt/ und was auf dem Land gewachſen war/ welches Abra-
ham daheim von ferne geſehen/ daß ein Rauch vom Land aufgangen/ wie ein
Rauch vom Ofen. 1. Moſ. 19. Und ſolch verwuͤſtet Land rauchet noch/ zum
Zeugnus der Boßheit/ ſamt den Baͤumen/ ſo unreiffe Fruͤchten tragen/ im
Buch der Weißh. c. 10.
VIII.
Sodomt-
terey.
IX. Jſt ſolche Gailheit und Unzucht bey unordentlicher Verehli-
chung/ als/ da man vor der Zeit/ ehe man zum Eheſtand/ und ein Haußhal-
tung zu fuͤhren tuͤchtig iſt/ oder ohne Gottesforcht/ ohne Gebett/ etwan im
Rauſch/ unbedacht und allein um Unzucht willen in den Eheſtand ſtellet. Tob.
6. Oder da man mehr als einer Perſon die Ehe verſpricht/ oder da man ſich
ander-
IX.
Unordent-
liche Vereh-
lichung.
D d d d 2
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