Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Die LV. Laster-Predigt/ gang/ auß Matth. 25. angezogen haben/ mit sich bringet/ so wird der HErrselber solche fleissige Knechte loben/ und auß Gnaden/ mit unaußsprechlichen Freuden erquicken/ da er einem jeden nach seinem Feyrabend zusprechen wird und sagen: Ey du frommer und getreuer Knecht/ du bist über wenigem ge- treu gewesen/ ich wil dich über viel setzen/ gehe ein zu deines HErrn Freude. Wunsch.Dahin uns allen verhelffe die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und H. Geist/ Amen. GOtt allein die Ehre. Jm Namen Jesu! d. 19. Mart. 1660.Die LVI. Laster-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Lastern wider Sich selbsten. Das XIX. Laster: Geschwätzigkeit. Text: Syrach. c. 20. v. 21. Ein grober/ ungezogener Mensch/ plauderet unfürsich- tiglich/ und wäscht immer fort/ wie es ihm einfällt. Eingang. HistoriaGeliebte in Christo dem HErren! Pambonis wegen Ps. 39. ES schreibet Socrates im 4. Buch seiner Kirchen-Histo- noch
Die LV. Laſter-Predigt/ gang/ auß Matth. 25. angezogen haben/ mit ſich bringet/ ſo wird der HErꝛſelber ſolche fleiſſige Knechte loben/ und auß Gnaden/ mit unaußſprechlichen Freuden erquicken/ da er einem jeden nach ſeinem Feyrabend zuſprechen wird und ſagen: Ey du frommer und getreuer Knecht/ du biſt uͤber wenigem ge- treu geweſen/ ich wil dich uͤber viel ſetzen/ gehe ein zu deines HErꝛn Freude. Wunſch.Dahin uns allen verhelffe die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Amen. GOtt allein die Ehre. Jm Namen Jeſu! d. 19. Mart. 1660.Die LVI. Laſter-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider Sich ſelbſten. Das XIX. Laſter: Geſchwaͤtzigkeit. Text: Syrach. c. 20. v. 21. Ein grober/ ungezogener Menſch/ plauderet unfuͤrſich- tiglich/ und waͤſcht immer fort/ wie es ihm einfaͤllt. Eingang. HiſtoriaGeliebte in Chriſto dem HErren! Pambonis wegen Pſ. 39. ES ſchreibet Socrates im 4. Buch ſeiner Kirchen-Hiſto- noch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0582" n="512"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">LV.</hi> Laſter-Predigt/</hi></fw><lb/> gang/ auß Matth. 25. angezogen haben/ mit ſich bringet/ ſo wird der HErꝛ<lb/> ſelber ſolche fleiſſige Knechte loben/ und auß Gnaden/ mit unaußſprechlichen<lb/> Freuden erquicken/ da er einem jeden nach ſeinem Feyrabend zuſprechen wird<lb/> und ſagen: Ey du frommer und getreuer Knecht/ du biſt uͤber wenigem ge-<lb/> treu geweſen/ ich wil dich uͤber viel ſetzen/ gehe ein zu deines HErꝛn Freude.<lb/><note place="left">Wunſch.</note>Dahin uns allen verhelffe die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und<lb/> H. Geiſt/ Amen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">GOtt allein die Ehre.</hi> </hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#fr">Jm Namen <hi rendition="#k">Je</hi>ſu!</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">d. 19. Mart.</hi><lb/> 1660.</note><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">LVI.</hi> Laſter-Predigt/</hi><lb/> Jn der <hi rendition="#aq">II.</hi> Abtheilung/ von den Laſtern wider<lb/> Sich ſelbſten.<lb/><hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">XIX.</hi> <hi rendition="#fr">Laſter: Geſchwaͤtzigkeit.</hi></head><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Text:</hi><lb/> Syrach. c. 20. v. 21.</head><lb/> <list> <item> <hi rendition="#fr">Ein grober/ ungezogener Menſch/ plauderet unfuͤrſich-<lb/> tiglich/ und waͤſcht immer fort/ wie es ihm einfaͤllt.</hi> </item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Eingang.<lb/> Geliebte in Chriſto dem HErren!</hi> </head><lb/> <note place="left">Hiſtoria<lb/><hi rendition="#aq">Pambonis</hi><lb/> wegen<lb/> Pſ. 39.</note> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">S ſchreibet Socrates im 4. Buch ſeiner Kirchen-Hiſto-</hi><lb/> rien Cap. 18. Von einem Gottſeligen Einſidel <hi rendition="#aq">Pambo</hi> genannt/<lb/> der kam zu einem frommen Alt-Vatter/ und bat ihn/ er wolte ihn<lb/> doch einen Pſalmen lehren/ darauf ſieng der Alt-Vatter ihme an<lb/> vorzuleſen den 39. Pſalm. Jch hab mir fuͤrgeſetzt/ ich will mich<lb/> huͤten/ daß ich nicht ſuͤndige mit meiner Zungen. <hi rendition="#aq">Pambo</hi> hieß ihn ſtill halten/<lb/> und ſagt/ das ſey fuͤr eine <hi rendition="#aq">Lection</hi> gnug/ er werd ein Zeitlang daran zu <hi rendition="#aq">ſtudi-</hi><lb/> ren haben/ wann er diß koͤnn/ ſo woll er wieder kommen und mehr lernen/ blieb<lb/> aber ein halb Jahr auſſen/ als ihn nun der Alt-Vatter zu Red ſtellte/ warum er<lb/> nicht eher kommen ſey/ ſagt er/ er hab ſeine Zung noch nicht darzu gewehnen<lb/> koͤnnen/ daß er damit nicht ſuͤndigte. Es floſſen gantzer 19. Jahr fuͤruͤber/ da<lb/> wurd er von andern gefragt/ ob er den vorgegebnen erſten Verß deß Pfal. 39.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">noch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [512/0582]
Die LV. Laſter-Predigt/
gang/ auß Matth. 25. angezogen haben/ mit ſich bringet/ ſo wird der HErꝛ
ſelber ſolche fleiſſige Knechte loben/ und auß Gnaden/ mit unaußſprechlichen
Freuden erquicken/ da er einem jeden nach ſeinem Feyrabend zuſprechen wird
und ſagen: Ey du frommer und getreuer Knecht/ du biſt uͤber wenigem ge-
treu geweſen/ ich wil dich uͤber viel ſetzen/ gehe ein zu deines HErꝛn Freude.
Dahin uns allen verhelffe die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und
H. Geiſt/ Amen.
Wunſch.
GOtt allein die Ehre.
Jm Namen Jeſu!
Die LVI. Laſter-Predigt/
Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider
Sich ſelbſten.
Das XIX. Laſter: Geſchwaͤtzigkeit.
Text:
Syrach. c. 20. v. 21.
Ein grober/ ungezogener Menſch/ plauderet unfuͤrſich-
tiglich/ und waͤſcht immer fort/ wie es ihm einfaͤllt.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
ES ſchreibet Socrates im 4. Buch ſeiner Kirchen-Hiſto-
rien Cap. 18. Von einem Gottſeligen Einſidel Pambo genannt/
der kam zu einem frommen Alt-Vatter/ und bat ihn/ er wolte ihn
doch einen Pſalmen lehren/ darauf ſieng der Alt-Vatter ihme an
vorzuleſen den 39. Pſalm. Jch hab mir fuͤrgeſetzt/ ich will mich
huͤten/ daß ich nicht ſuͤndige mit meiner Zungen. Pambo hieß ihn ſtill halten/
und ſagt/ das ſey fuͤr eine Lection gnug/ er werd ein Zeitlang daran zu ſtudi-
ren haben/ wann er diß koͤnn/ ſo woll er wieder kommen und mehr lernen/ blieb
aber ein halb Jahr auſſen/ als ihn nun der Alt-Vatter zu Red ſtellte/ warum er
nicht eher kommen ſey/ ſagt er/ er hab ſeine Zung noch nicht darzu gewehnen
koͤnnen/ daß er damit nicht ſuͤndigte. Es floſſen gantzer 19. Jahr fuͤruͤber/ da
wurd er von andern gefragt/ ob er den vorgegebnen erſten Verß deß Pfal. 39.
noch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |