Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Ungedult.
Wie jener Ritter in wärender Theurung zu Samaria Gottes Allmacht wi-
der sprochen/ und gesagt: Wann der HErr Fenster am Himmel machte/ und
ließ Korn auß dem Himmel herab regnen/ wie könnte solches geschehen/ daß biß
Morgen alles so wolfeil werden möchte. 2. Kön. 7. Welcher massen auch
der gottlose Heyd Rabsake den Gott Jsraels gelästert/ ihne den unmächtigen
Göttern der Heyden verglichen/ der Jerusalem so wenig als die Götter zu He-
math
und Arphad auß der Hand seines Herrn deß Königs von Assyrien erret-
ten könne. 2. Kön. 8.

V. Ein ungedultiger Murrer widerspricht Gottes Barmher-V.
Wider-
spricht Got-
tes Ge-
rechtigkeit.

tzigkeit. GOtt ist gerecht/ und hat Gerechtigkeit lieb. Ps. 11. Gerechtigkeit
und Gericht ist seines Stuls Festung. Ps. 97. Wann aber ein Ungedultiger
sihet/ daß den Frommen ihre Wolthat nicht so bald belohnet wird/ und die Gott-
losen werden nicht auf der Stätt ihres gottlosen Wesens halben von GOTT1.
gestrafft/ so hälter GOtt für ungerecht/ der nicht einem jeden gebe/ was ihm
Rechts wegen gebührt: Sihet er/ daß dem Nechsten ein Wolthat begegnet/2.
und nicht alles allein in ihn fährt/ so murret er wider den himmlischen Hauß-
vatter/ wie dorten die erste Arbeiter/ weil ihnen die letztere gleich gehalten wor-
den. Matth. 20. Und wie der Bruder deß verlohrnen Sohns unwillig wor-
den und wider seinen Vatter geschnarcht/ da er gehört/ was er für Freud ge-
habt/ daß sein verlohrner Sohn wieder heim kommen. Luc. 15. Muß einer et-
was leiden/ so lasst er sich gleich beduncken/ es geschehe ihm unrecht/ wann wir3.
deß Namens unsers Gottes vergessen hätten/ und unsere Hände aufgehaben
zum fremden Gott/ das möchte Gott wol finden/ nun kennet er aber unsers
Hertzens Grund/ sagen die Kinder Korah. Ps. 44. Wenn ich so ein grosser
grober Sünder wäre/ wie der/ wie die/ gedenckt unser alte Adam! Nun weist
Gott mein Hertz/ daß ich ihm trenlich diene. Diß ist nichts anders als mur-
ren/ und den gerechten Gott einer Ungerechtigkeit beschuldigen. Aber wer darff
sagen/ daß etwas geschehe ohne deß HErrn Befehl/ und daß weder böses noch
gutes komme auß dem Mund deß Allerhöchsten/ wie murren die Leut in ihrem
Leben also/ als wann sie so heilig und unschuldig vor Gott wären/ ein jeglicher
murre wider seine Sünde. Klagl. Jerem. 3.

VI.
Meistert
GOttes
Weißheit/
und recht-
fertiget
Gottes
Vorsehung.

VI. Ein ungedultiger Murrer meisteret Gottes Weißheit/ und
rechtfertiget Gottes Vorsehung und Vorsorg.
Gott ist allein weise/
Es ist bey ihm eine unerforschliche Tieffe der Weißheit. Rom. 1. Nach solcher
seiner Weißheit hat er von Anbegin alles geordnet mit Maß/ Zahl und Ge-
wicht. Weißh. 11. regieret auch noch alles nach seiner Fürsichtigkeit. Weißh.
14. Aber ein Ungedultiger will solche Weißheit und Fürsichtigkeit GOttes
nicht erkennen/ nicht gut heissen/ sondern wills besser haben/ ja selbs besser ma-
chen/ wie der HErr Christus sagt/ die Weißheit muß sich rechtfertigen lassen/
von ihren Kindern. Matth. 11. Ungedultig werden die Leut und murren wi-

der
R 2

Von der Ungedult.
Wie jener Ritter in waͤrender Theurung zu Samaria Gottes Allmacht wi-
der ſprochen/ und geſagt: Wann der HErꝛ Fenſter am Himmel machte/ und
ließ Korn auß dem Himmel herab regnen/ wie koͤnnte ſolches geſchehen/ daß biß
Morgen alles ſo wolfeil werden moͤchte. 2. Koͤn. 7. Welcher maſſen auch
der gottloſe Heyd Rabſake den Gott Jſraels gelaͤſtert/ ihne den unmaͤchtigen
Goͤttern der Heyden verglichen/ der Jeruſalem ſo wenig als die Goͤtter zu He-
math
und Arphad auß der Hand ſeines Herꝛn deß Koͤnigs von Aſſyrien erret-
ten koͤnne. 2. Koͤn. 8.

V. Ein ungedultiger Murrer widerſpricht Gottes Barmher-V.
Wider-
ſpricht Got-
tes Ge-
rechtigkeit.

tzigkeit. GOtt iſt gerecht/ und hat Gerechtigkeit lieb. Pſ. 11. Gerechtigkeit
und Gericht iſt ſeines Stuls Feſtung. Pſ. 97. Wann aber ein Ungedultiger
ſihet/ daß den From̃en ihre Wolthat nicht ſo bald belohnet wird/ und die Gott-
loſen werden nicht auf der Staͤtt ihres gottloſen Weſens halben von GOTT1.
geſtrafft/ ſo haͤlter GOtt fuͤr ungerecht/ der nicht einem jeden gebe/ was ihm
Rechts wegen gebuͤhrt: Sihet er/ daß dem Nechſten ein Wolthat begegnet/2.
und nicht alles allein in ihn faͤhrt/ ſo murret er wider den himmliſchen Hauß-
vatter/ wie dorten die erſte Arbeiter/ weil ihnen die letztere gleich gehalten wor-
den. Matth. 20. Und wie der Bruder deß verlohrnen Sohns unwillig wor-
den und wider ſeinen Vatter geſchnarcht/ da er gehoͤrt/ was er fuͤr Freud ge-
habt/ daß ſein verlohrner Sohn wieder heim kommen. Luc. 15. Muß einer et-
was leiden/ ſo laſſt er ſich gleich beduncken/ es geſchehe ihm unrecht/ wann wir3.
deß Namens unſers Gottes vergeſſen haͤtten/ und unſere Haͤnde aufgehaben
zum fremden Gott/ das moͤchte Gott wol finden/ nun kennet er aber unſers
Hertzens Grund/ ſagen die Kinder Korah. Pſ. 44. Wenn ich ſo ein groſſer
grober Suͤnder waͤre/ wie der/ wie die/ gedenckt unſer alte Adam! Nun weiſt
Gott mein Hertz/ daß ich ihm trenlich diene. Diß iſt nichts anders als mur-
ren/ und den gerechten Gott einer Ungerechtigkeit beſchuldigen. Aber wer darff
ſagen/ daß etwas geſchehe ohne deß HErꝛn Befehl/ und daß weder boͤſes noch
gutes komme auß dem Mund deß Allerhoͤchſten/ wie murren die Leut in ihrem
Leben alſo/ als wann ſie ſo heilig und unſchuldig vor Gott waͤren/ ein jeglicher
murre wider ſeine Suͤnde. Klagl. Jerem. 3.

VI.
Meiſtert
GOttes
Weißheit/
und recht-
fertiget
Gottes
Vorſehung.

VI. Ein ungedultiger Murrer meiſteret Gottes Weißheit/ und
rechtfertiget Gottes Vorſehung und Vorſorg.
Gott iſt allein weiſe/
Es iſt bey ihm eine unerforſchliche Tieffe der Weißheit. Rom. 1. Nach ſolcher
ſeiner Weißheit hat er von Anbegin alles geordnet mit Maß/ Zahl und Ge-
wicht. Weißh. 11. regieret auch noch alles nach ſeiner Fuͤrſichtigkeit. Weißh.
14. Aber ein Ungedultiger will ſolche Weißheit und Fuͤrſichtigkeit GOttes
nicht erkennen/ nicht gut heiſſen/ ſondern wills beſſer haben/ ja ſelbs beſſer ma-
chen/ wie der HErꝛ Chriſtus ſagt/ die Weißheit muß ſich rechtfertigen laſſen/
von ihren Kindern. Matth. 11. Ungedultig werden die Leut und murren wi-

der
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0201" n="131"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Ungedult.</hi></fw><lb/>
Wie jener Ritter in wa&#x0364;render Theurung zu Samaria Gottes Allmacht wi-<lb/>
der &#x017F;prochen/ und ge&#x017F;agt: Wann der HEr&#xA75B; Fen&#x017F;ter am Himmel machte/ und<lb/>
ließ Korn auß dem Himmel herab regnen/ wie ko&#x0364;nnte &#x017F;olches ge&#x017F;chehen/ daß biß<lb/>
Morgen alles &#x017F;o wolfeil werden mo&#x0364;chte. 2. Ko&#x0364;n. 7. Welcher ma&#x017F;&#x017F;en auch<lb/>
der gottlo&#x017F;e Heyd <hi rendition="#aq">Rab&#x017F;ake</hi> den Gott J&#x017F;raels gela&#x0364;&#x017F;tert/ ihne den unma&#x0364;chtigen<lb/>
Go&#x0364;ttern der Heyden verglichen/ der Jeru&#x017F;alem &#x017F;o wenig als die Go&#x0364;tter zu <hi rendition="#aq">He-<lb/>
math</hi> und <hi rendition="#aq">Arphad</hi> auß der Hand &#x017F;eines Her&#xA75B;n deß Ko&#x0364;nigs von A&#x017F;&#x017F;yrien erret-<lb/>
ten ko&#x0364;nne. 2. Ko&#x0364;n. 8.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi></hi> Ein ungedultiger Murrer <hi rendition="#fr">wider&#x017F;pricht Gottes Barmher-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">V.</hi><lb/>
Wider-<lb/>
&#x017F;pricht Got-<lb/>
tes Ge-<lb/>
rechtigkeit.</note><lb/><hi rendition="#fr">tzigkeit.</hi> GOtt i&#x017F;t gerecht/ und hat Gerechtigkeit lieb. P&#x017F;. 11. Gerechtigkeit<lb/>
und Gericht i&#x017F;t &#x017F;eines Stuls Fe&#x017F;tung. P&#x017F;. 97. Wann aber ein Ungedultiger<lb/>
&#x017F;ihet/ daß den From&#x0303;en ihre Wolthat nicht &#x017F;o bald belohnet wird/ und die Gott-<lb/>
lo&#x017F;en werden nicht auf der Sta&#x0364;tt ihres gottlo&#x017F;en We&#x017F;ens halben von GOTT<note place="right">1.</note><lb/>
ge&#x017F;trafft/ &#x017F;o ha&#x0364;lter GOtt fu&#x0364;r ungerecht/ der nicht einem jeden gebe/ was ihm<lb/>
Rechts wegen gebu&#x0364;hrt: Sihet er/ daß dem Nech&#x017F;ten ein Wolthat begegnet/<note place="right">2.</note><lb/>
und nicht alles allein in ihn fa&#x0364;hrt/ &#x017F;o murret er wider den himmli&#x017F;chen Hauß-<lb/>
vatter/ wie dorten die er&#x017F;te Arbeiter/ weil ihnen die letztere gleich gehalten wor-<lb/>
den. Matth. 20. Und wie der Bruder deß verlohrnen Sohns unwillig wor-<lb/>
den und wider &#x017F;einen Vatter ge&#x017F;chnarcht/ da er geho&#x0364;rt/ was er fu&#x0364;r Freud ge-<lb/>
habt/ daß &#x017F;ein verlohrner Sohn wieder heim kommen. Luc. 15. Muß einer et-<lb/>
was leiden/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;t er &#x017F;ich gleich beduncken/ es ge&#x017F;chehe ihm unrecht/ wann wir<note place="right">3.</note><lb/>
deß Namens un&#x017F;ers Gottes verge&#x017F;&#x017F;en ha&#x0364;tten/ und un&#x017F;ere Ha&#x0364;nde aufgehaben<lb/>
zum fremden Gott/ das mo&#x0364;chte Gott wol finden/ nun kennet er aber un&#x017F;ers<lb/>
Hertzens Grund/ &#x017F;agen die Kinder Korah. P&#x017F;. 44. Wenn ich &#x017F;o ein gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
grober Su&#x0364;nder wa&#x0364;re/ wie der/ wie die/ gedenckt un&#x017F;er alte Adam! Nun wei&#x017F;t<lb/>
Gott mein Hertz/ daß ich ihm trenlich diene. Diß i&#x017F;t nichts anders als mur-<lb/>
ren/ und den gerechten Gott einer Ungerechtigkeit be&#x017F;chuldigen. Aber wer darff<lb/>
&#x017F;agen/ daß etwas ge&#x017F;chehe ohne deß HEr&#xA75B;n Befehl/ und daß weder bo&#x0364;&#x017F;es noch<lb/>
gutes komme auß dem Mund deß Allerho&#x0364;ch&#x017F;ten/ wie murren die Leut in ihrem<lb/>
Leben al&#x017F;o/ als wann &#x017F;ie &#x017F;o heilig und un&#x017F;chuldig vor Gott wa&#x0364;ren/ ein jeglicher<lb/>
murre wider &#x017F;eine Su&#x0364;nde. Klagl. Jerem. 3.</p>
          <note place="right"><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/>
Mei&#x017F;tert<lb/>
GOttes<lb/>
Weißheit/<lb/>
und recht-<lb/>
fertiget<lb/>
Gottes<lb/>
Vor&#x017F;ehung.</note><lb/>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VI.</hi></hi> Ein ungedultiger Murrer <hi rendition="#fr">mei&#x017F;teret Gottes Weißheit/ und<lb/>
rechtfertiget Gottes Vor&#x017F;ehung und Vor&#x017F;org.</hi> Gott i&#x017F;t allein wei&#x017F;e/<lb/>
Es i&#x017F;t bey ihm eine unerfor&#x017F;chliche Tieffe der Weißheit. Rom. 1. Nach &#x017F;olcher<lb/>
&#x017F;einer Weißheit hat er von Anbegin alles geordnet mit Maß/ Zahl und Ge-<lb/>
wicht. Weißh. 11. regieret auch noch alles nach &#x017F;einer Fu&#x0364;r&#x017F;ichtigkeit. Weißh.<lb/>
14. Aber ein Ungedultiger will &#x017F;olche Weißheit und Fu&#x0364;r&#x017F;ichtigkeit GOttes<lb/>
nicht erkennen/ nicht gut hei&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern wills be&#x017F;&#x017F;er haben/ ja &#x017F;elbs be&#x017F;&#x017F;er ma-<lb/>
chen/ wie der HEr&#xA75B; Chri&#x017F;tus &#x017F;agt/ die Weißheit muß &#x017F;ich rechtfertigen la&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
von ihren Kindern. Matth. 11. Ungedultig werden die Leut und murren wi-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0201] Von der Ungedult. Wie jener Ritter in waͤrender Theurung zu Samaria Gottes Allmacht wi- der ſprochen/ und geſagt: Wann der HErꝛ Fenſter am Himmel machte/ und ließ Korn auß dem Himmel herab regnen/ wie koͤnnte ſolches geſchehen/ daß biß Morgen alles ſo wolfeil werden moͤchte. 2. Koͤn. 7. Welcher maſſen auch der gottloſe Heyd Rabſake den Gott Jſraels gelaͤſtert/ ihne den unmaͤchtigen Goͤttern der Heyden verglichen/ der Jeruſalem ſo wenig als die Goͤtter zu He- math und Arphad auß der Hand ſeines Herꝛn deß Koͤnigs von Aſſyrien erret- ten koͤnne. 2. Koͤn. 8. V. Ein ungedultiger Murrer widerſpricht Gottes Barmher- tzigkeit. GOtt iſt gerecht/ und hat Gerechtigkeit lieb. Pſ. 11. Gerechtigkeit und Gericht iſt ſeines Stuls Feſtung. Pſ. 97. Wann aber ein Ungedultiger ſihet/ daß den From̃en ihre Wolthat nicht ſo bald belohnet wird/ und die Gott- loſen werden nicht auf der Staͤtt ihres gottloſen Weſens halben von GOTT geſtrafft/ ſo haͤlter GOtt fuͤr ungerecht/ der nicht einem jeden gebe/ was ihm Rechts wegen gebuͤhrt: Sihet er/ daß dem Nechſten ein Wolthat begegnet/ und nicht alles allein in ihn faͤhrt/ ſo murret er wider den himmliſchen Hauß- vatter/ wie dorten die erſte Arbeiter/ weil ihnen die letztere gleich gehalten wor- den. Matth. 20. Und wie der Bruder deß verlohrnen Sohns unwillig wor- den und wider ſeinen Vatter geſchnarcht/ da er gehoͤrt/ was er fuͤr Freud ge- habt/ daß ſein verlohrner Sohn wieder heim kommen. Luc. 15. Muß einer et- was leiden/ ſo laſſt er ſich gleich beduncken/ es geſchehe ihm unrecht/ wann wir deß Namens unſers Gottes vergeſſen haͤtten/ und unſere Haͤnde aufgehaben zum fremden Gott/ das moͤchte Gott wol finden/ nun kennet er aber unſers Hertzens Grund/ ſagen die Kinder Korah. Pſ. 44. Wenn ich ſo ein groſſer grober Suͤnder waͤre/ wie der/ wie die/ gedenckt unſer alte Adam! Nun weiſt Gott mein Hertz/ daß ich ihm trenlich diene. Diß iſt nichts anders als mur- ren/ und den gerechten Gott einer Ungerechtigkeit beſchuldigen. Aber wer darff ſagen/ daß etwas geſchehe ohne deß HErꝛn Befehl/ und daß weder boͤſes noch gutes komme auß dem Mund deß Allerhoͤchſten/ wie murren die Leut in ihrem Leben alſo/ als wann ſie ſo heilig und unſchuldig vor Gott waͤren/ ein jeglicher murre wider ſeine Suͤnde. Klagl. Jerem. 3. V. Wider- ſpricht Got- tes Ge- rechtigkeit. 1. 2. 3. VI. Ein ungedultiger Murrer meiſteret Gottes Weißheit/ und rechtfertiget Gottes Vorſehung und Vorſorg. Gott iſt allein weiſe/ Es iſt bey ihm eine unerforſchliche Tieffe der Weißheit. Rom. 1. Nach ſolcher ſeiner Weißheit hat er von Anbegin alles geordnet mit Maß/ Zahl und Ge- wicht. Weißh. 11. regieret auch noch alles nach ſeiner Fuͤrſichtigkeit. Weißh. 14. Aber ein Ungedultiger will ſolche Weißheit und Fuͤrſichtigkeit GOttes nicht erkennen/ nicht gut heiſſen/ ſondern wills beſſer haben/ ja ſelbs beſſer ma- chen/ wie der HErꝛ Chriſtus ſagt/ die Weißheit muß ſich rechtfertigen laſſen/ von ihren Kindern. Matth. 11. Ungedultig werden die Leut und murren wi- der R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/201
Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/201>, abgerufen am 24.11.2024.