Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871.X. Vier Tage in Dresden. Im Oktober 1834, nach einer sehr ermüdenden Reise Meine Freude war groß beim Erblicken des Theater¬ Mein Herz klopfte vor Ungeduld, und schon um X. Vier Tage in Dresden. Im Oktober 1834, nach einer ſehr ermüdenden Reiſe Meine Freude war groß beim Erblicken des Theater¬ Mein Herz klopfte vor Ungeduld, und ſchon um <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0360" n="[332]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq">X</hi> <hi rendition="#b">.<lb/> Vier Tage in Dresden.</hi><lb/> </head> <p><hi rendition="#in">I</hi>m Oktober 1834, nach einer ſehr ermüdenden Reiſe<lb/> von Wien über Prag, ſtiegen wir eines Nachmittags im<lb/> Hotel de Saxe in Dresden ab. Während meiner ganzen<lb/> Kunſtreiſe waren wir von keinem zuvorkommenderen<lb/> Wirth empfangen worden, und die eleganten wohnlichen<lb/> Zimmer verſetzten uns gleich in die behaglichſte Stimmung.</p><lb/> <p>Meine Freude war groß beim Erblicken des Theater¬<lb/> zettels! »Taſſo's Tod« von Raupach ſollte mit Emil<lb/> Devrient und Julie Rettich gegeben werden. Ich ſollte<lb/> Beide als vollendete Künſtler wiederſehen. Devrient hatte<lb/> mich ſchon in Berlin während ſeines Gaſtſpiels beſonders<lb/> als Don Carlos entzückt, und Mad. Rettich hatte ich<lb/> vor einigen Jahren auf dem Wiener Burgtheater als<lb/> Fräulein Glay bewundert.</p><lb/> <p>Mein Herz klopfte vor Ungeduld, und ſchon um<lb/> halb ſechs Uhr ſaß ich mit der Mutter in einer Parterre¬<lb/> loge des häßlichen Kunſttempels. Es war ein kleines,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[332]/0360]
X.
Vier Tage in Dresden.
Im Oktober 1834, nach einer ſehr ermüdenden Reiſe
von Wien über Prag, ſtiegen wir eines Nachmittags im
Hotel de Saxe in Dresden ab. Während meiner ganzen
Kunſtreiſe waren wir von keinem zuvorkommenderen
Wirth empfangen worden, und die eleganten wohnlichen
Zimmer verſetzten uns gleich in die behaglichſte Stimmung.
Meine Freude war groß beim Erblicken des Theater¬
zettels! »Taſſo's Tod« von Raupach ſollte mit Emil
Devrient und Julie Rettich gegeben werden. Ich ſollte
Beide als vollendete Künſtler wiederſehen. Devrient hatte
mich ſchon in Berlin während ſeines Gaſtſpiels beſonders
als Don Carlos entzückt, und Mad. Rettich hatte ich
vor einigen Jahren auf dem Wiener Burgtheater als
Fräulein Glay bewundert.
Mein Herz klopfte vor Ungeduld, und ſchon um
halb ſechs Uhr ſaß ich mit der Mutter in einer Parterre¬
loge des häßlichen Kunſttempels. Es war ein kleines,
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