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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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Varro sagen liesse, oder eher der dii selecti in römischer
Auswahl aus der turba minutorum deorum oder turba quasi
plebejorum deorum (s. Aug.), als "Numa deos per familias
descripsit" (s. Lact.).

Sacra begriff die gottesdienstlichen Handlungen in einem
sacer locus und sacer dies vollzogen (s. Scheiffele). Sacer-
dos qui sacrum dat (Varro). Cicero unterscheidet die Inter-
pretes futuri und der Ministri sacrorum (unter den Priestern),
wie ähnlich bei Karen und sonst.

Profanum est, quod fani religione non tenetur (s. Festus),
Sacrum (nach Trebatius) quidquid est quod deorum habetur
(s. Macrobius). Der Fluch des "Sacer esto" schützte, wie
das Anathem die anathemata oder die (zur Erfreuung der
Götter) in die thesauroi der Tempel niedergelegten agalmata,
unter der Hut der epimeletai oder epignomones im Temenos.

Für solch' mannigfache und reiche Gaben wurden indess
auch Gegendienste verlangt, und diese hatten die Götter zu
leisten, indem sie die Hut der ihnen (in den res sanctae)
anvertrauten Plätze, vor den Stadtthoren, den Mauern u. s. w.
übernahmen, zum gesicherten Schutz des Gemeinwesen's.

Was (unter öffentlicher Autorität mit Zuziehung der
Pontifices den Göttern geweiht) sacer gemacht, war damit
dem Privatverkehr entzogen, wogegen sanctus Dinge betraf,
die unter den Schutz der Götter gestellt waren und reli-
giosus sich auf die diis Manibus bezog (s. Rein). Quod per
se religiosum est, non utique sacrum est (s. Festus).

Hier allerdings die Crux der Pontifices (s. Macrobius):
Quid sacrum, quid sanctum, quid religiosum?

Im Gegensatz zu Res profanae werden (quodammodo
divini juris) neben den sanctae unterschieden (bei Gajus):
Res sacrae (quae diis superis consecratae sunt), und reli-
giosae, quae diis Manibus relictae sunt. Als Eigenthum der
unteren Götter war das Ding religiosum, und sacrum, als das
der oberen (aut sacrum aut publicum).

Varro sagen liesse, oder eher der dii selecti in römischer
Auswahl aus der turba minutorum deorum oder turba quasi
plebejorum deorum (s. Aug.), als „Numa deos per familias
descripsit“ (s. Lact.).

Sacra begriff die gottesdienstlichen Handlungen in einem
sacer locus und sacer dies vollzogen (s. Scheiffele). Sacer-
dos qui sacrum dat (Varro). Cicero unterscheidet die Inter-
pretes futuri und der Ministri sacrorum (unter den Priestern),
wie ähnlich bei Karen und sonst.

Profanum est, quod fani religione non tenetur (s. Festus),
Sacrum (nach Trebatius) quidquid est quod deorum habetur
(s. Macrobius). Der Fluch des „Sacer esto“ schützte, wie
das Anathem die ὰναϑήματα oder die (zur Erfreuung der
Götter) in die ϑήσαυροι der Tempel niedergelegten ἀγάλματα,
unter der Hut der ἐπιμεληταί oder ἐπιγνώμονες im Temenos.

Für solch’ mannigfache und reiche Gaben wurden indess
auch Gegendienste verlangt, und diese hatten die Götter zu
leisten, indem sie die Hut der ihnen (in den res sanctae)
anvertrauten Plätze, vor den Stadtthoren, den Mauern u. s. w.
übernahmen, zum gesicherten Schutz des Gemeinwesen’s.

Was (unter öffentlicher Autorität mit Zuziehung der
Pontifices den Göttern geweiht) sacer gemacht, war damit
dem Privatverkehr entzogen, wogegen sanctus Dinge betraf,
die unter den Schutz der Götter gestellt waren und reli-
giosus sich auf die diis Manibus bezog (s. Rein). Quod per
se religiosum est, non utique sacrum est (s. Festus).

Hier allerdings die Crux der Pontifices (s. Macrobius):
Quid sacrum, quid sanctum, quid religiosum?

Im Gegensatz zu Res profanae werden (quodammodo
divini juris) neben den sanctae unterschieden (bei Gajus):
Res sacrae (quae diis superis consecratae sunt), und reli-
giosae, quae diis Manibus relictae sunt. Als Eigenthum der
unteren Götter war das Ding religiosum, und sacrum, als das
der oberen (aut sacrum aut publicum).

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[61/0095] Varro sagen liesse, oder eher der dii selecti in römischer Auswahl aus der turba minutorum deorum oder turba quasi plebejorum deorum (s. Aug.), als „Numa deos per familias descripsit“ (s. Lact.). Sacra begriff die gottesdienstlichen Handlungen in einem sacer locus und sacer dies vollzogen (s. Scheiffele). Sacer- dos qui sacrum dat (Varro). Cicero unterscheidet die Inter- pretes futuri und der Ministri sacrorum (unter den Priestern), wie ähnlich bei Karen und sonst. Profanum est, quod fani religione non tenetur (s. Festus), Sacrum (nach Trebatius) quidquid est quod deorum habetur (s. Macrobius). Der Fluch des „Sacer esto“ schützte, wie das Anathem die ὰναϑήματα oder die (zur Erfreuung der Götter) in die ϑήσαυροι der Tempel niedergelegten ἀγάλματα, unter der Hut der ἐπιμεληταί oder ἐπιγνώμονες im Temenos. Für solch’ mannigfache und reiche Gaben wurden indess auch Gegendienste verlangt, und diese hatten die Götter zu leisten, indem sie die Hut der ihnen (in den res sanctae) anvertrauten Plätze, vor den Stadtthoren, den Mauern u. s. w. übernahmen, zum gesicherten Schutz des Gemeinwesen’s. Was (unter öffentlicher Autorität mit Zuziehung der Pontifices den Göttern geweiht) sacer gemacht, war damit dem Privatverkehr entzogen, wogegen sanctus Dinge betraf, die unter den Schutz der Götter gestellt waren und reli- giosus sich auf die diis Manibus bezog (s. Rein). Quod per se religiosum est, non utique sacrum est (s. Festus). Hier allerdings die Crux der Pontifices (s. Macrobius): Quid sacrum, quid sanctum, quid religiosum? Im Gegensatz zu Res profanae werden (quodammodo divini juris) neben den sanctae unterschieden (bei Gajus): Res sacrae (quae diis superis consecratae sunt), und reli- giosae, quae diis Manibus relictae sunt. Als Eigenthum der unteren Götter war das Ding religiosum, und sacrum, als das der oberen (aut sacrum aut publicum).

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/95>, abgerufen am 25.11.2024.