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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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wie die Odjibways, als Totem (Dodaim), und so die Azteken
auf ihren Heereszügen. Bei den Jakuten hielt jedes Geschlecht
ein Thier heilig, das nicht gegessen werden durfte (Yves).

Wie der Einzelne*) seinen Schutzgeist, besitzt bei den
Narrinyeri (am Lake Alexandrina) jeder Stamm (Clan oder
Lakalingeri) sein Wappen oder Ngaitye (nach Thieren,
auch Insecten, benannt), gegen die Brupar oder Dämone,
und sonst. Den Kili der Ho ist das Essen des (thierischen)
Namensvetter verboten, wie den Fahinga Tonga's.

Die den dii Penates (des Haus-Inneren) entsprechenden
theoi mukhioi (als verborgen) in den sacrificia occulta (s. Cicero)
bei den Sacra gentilicia, bekundeten, als theoi eggeneis der am
Heerd**) Vereinigten jene Eifersucht gegen Fremde, wie sie
sich in Samoa selbst auf Mitbenutzung des Canoe ausdehnt

bezeichneten Lade bestattet. In Wappen treten neben den Thieren emblema-
tische Zeichnungen, wie das Brettspiel (Holub's) in dem der von Prittwitz mit
der mauretanischen Mohren-Prinzessin. Das schlesische und meissnische Ge-
schlecht von Löben erhielt das Wappen von dem Ahnen aus der deutschen
Leibwache der Mohrenkönigin. Ausser aus den Wappen der Heeres-
abtheilungen (oder dem im frühesten Wildzustand Gegenseitigfressen's
von den Einzelnländern gewählten Merkzeichen) und aus dem Nutzen der
verschiedenen Thiere, giebt Diodor vom ägyptischen Thierdienst, abgesehen
von der priesterlichen (als geheim gehaltenen) noch folgende Erklärung:
Man sagt, in der Urzeit sei die Zahl der Götter klein gewesen, und die
Menge und Zügellosigkeit der erdgebornen Menschen habe sie überwältigt,
nun haben sie die Gestalt gewisser Thiere angenommen, und sich auf diese
Art gegen die Gewaltthätigkeit jener Wilden gesichert, nachdem sie aber
die Herrschaft über die ganze Welt erlangt, haben sie aus Dankbarkeit
gegen die vormaligen Werkzeuge ihrer Rettung, die Thiergattungen, in
welche sie sich verwandelt hatten, für heilig erklärt" (s. Wurm).
*) Je nachdem der Schutzgott des mütterlichen oder väterlichen Stamms
beim Abschneiden des Nabelstranges ausgesprochen war, gehörte das Kind
diesem oder jenem (in Mangaia). Der Vater als den Rang des Kindes
bestimmend, ist (auf Yap) regelmässig tättowirt (nicht die Mutter).
**) Das trauliche Heerdfeuer wurde dann so vertraut, dass sich in
ihm Agni verbergen konnte, um mit den Frauen der heiligen Rishi zu
kosen (im Mahabharata), und in Rom auch entsprang aus solchem Heerdfeuer
ein königlicher Spross.

wie die Odjibways, als Totem (Dodaim), und so die Azteken
auf ihren Heereszügen. Bei den Jakuten hielt jedes Geschlecht
ein Thier heilig, das nicht gegessen werden durfte (Yves).

Wie der Einzelne*) seinen Schutzgeist, besitzt bei den
Narrinyeri (am Lake Alexandrina) jeder Stamm (Clan oder
Lakalingeri) sein Wappen oder Ngaitye (nach Thieren,
auch Insecten, benannt), gegen die Brupar oder Dämone,
und sonst. Den Kili der Ho ist das Essen des (thierischen)
Namensvetter verboten, wie den Fahinga Tonga’s.

Die den dii Penates (des Haus-Inneren) entsprechenden
ϑεοί μύχιοι (als verborgen) in den sacrificia occulta (s. Cicero)
bei den Sacra gentilicia, bekundeten, als ϑεοὶ ἐγγενεῖς der am
Heerd**) Vereinigten jene Eifersucht gegen Fremde, wie sie
sich in Samoa selbst auf Mitbenutzung des Canoe ausdehnt

bezeichneten Lade bestattet. In Wappen treten neben den Thieren emblema-
tische Zeichnungen, wie das Brettspiel (Holub’s) in dem der von Prittwitz mit
der mauretanischen Mohren-Prinzessin. Das schlesische und meissnische Ge-
schlecht von Löben erhielt das Wappen von dem Ahnen aus der deutschen
Leibwache der Mohrenkönigin. Ausser aus den Wappen der Heeres-
abtheilungen (oder dem im frühesten Wildzustand Gegenseitigfressen’s
von den Einzelnländern gewählten Merkzeichen) und aus dem Nutzen der
verschiedenen Thiere, giebt Diodor vom ägyptischen Thierdienst, abgesehen
von der priesterlichen (als geheim gehaltenen) noch folgende Erklärung:
Man sagt, in der Urzeit sei die Zahl der Götter klein gewesen, und die
Menge und Zügellosigkeit der erdgebornen Menschen habe sie überwältigt,
nun haben sie die Gestalt gewisser Thiere angenommen, und sich auf diese
Art gegen die Gewaltthätigkeit jener Wilden gesichert, nachdem sie aber
die Herrschaft über die ganze Welt erlangt, haben sie aus Dankbarkeit
gegen die vormaligen Werkzeuge ihrer Rettung, die Thiergattungen, in
welche sie sich verwandelt hatten, für heilig erklärt“ (s. Wurm).
*) Je nachdem der Schutzgott des mütterlichen oder väterlichen Stamms
beim Abschneiden des Nabelstranges ausgesprochen war, gehörte das Kind
diesem oder jenem (in Mangaia). Der Vater als den Rang des Kindes
bestimmend, ist (auf Yap) regelmässig tättowirt (nicht die Mutter).
**) Das trauliche Heerdfeuer wurde dann so vertraut, dass sich in
ihm Agni verbergen konnte, um mit den Frauen der heiligen Rishi zu
kosen (im Mahabharata), und in Rom auch entsprang aus solchem Heerdfeuer
ein königlicher Spross.
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[31/0065] wie die Odjibways, als Totem (Dodaim), und so die Azteken auf ihren Heereszügen. Bei den Jakuten hielt jedes Geschlecht ein Thier heilig, das nicht gegessen werden durfte (Yves). Wie der Einzelne *) seinen Schutzgeist, besitzt bei den Narrinyeri (am Lake Alexandrina) jeder Stamm (Clan oder Lakalingeri) sein Wappen oder Ngaitye (nach Thieren, auch Insecten, benannt), gegen die Brupar oder Dämone, und sonst. Den Kili der Ho ist das Essen des (thierischen) Namensvetter verboten, wie den Fahinga Tonga’s. Die den dii Penates (des Haus-Inneren) entsprechenden ϑεοί μύχιοι (als verborgen) in den sacrificia occulta (s. Cicero) bei den Sacra gentilicia, bekundeten, als ϑεοὶ ἐγγενεῖς der am Heerd **) Vereinigten jene Eifersucht gegen Fremde, wie sie sich in Samoa selbst auf Mitbenutzung des Canoe ausdehnt **) *) Je nachdem der Schutzgott des mütterlichen oder väterlichen Stamms beim Abschneiden des Nabelstranges ausgesprochen war, gehörte das Kind diesem oder jenem (in Mangaia). Der Vater als den Rang des Kindes bestimmend, ist (auf Yap) regelmässig tättowirt (nicht die Mutter). **) Das trauliche Heerdfeuer wurde dann so vertraut, dass sich in ihm Agni verbergen konnte, um mit den Frauen der heiligen Rishi zu kosen (im Mahabharata), und in Rom auch entsprang aus solchem Heerdfeuer ein königlicher Spross. **) bezeichneten Lade bestattet. In Wappen treten neben den Thieren emblema- tische Zeichnungen, wie das Brettspiel (Holub’s) in dem der von Prittwitz mit der mauretanischen Mohren-Prinzessin. Das schlesische und meissnische Ge- schlecht von Löben erhielt das Wappen von dem Ahnen aus der deutschen Leibwache der Mohrenkönigin. Ausser aus den Wappen der Heeres- abtheilungen (oder dem im frühesten Wildzustand Gegenseitigfressen’s von den Einzelnländern gewählten Merkzeichen) und aus dem Nutzen der verschiedenen Thiere, giebt Diodor vom ägyptischen Thierdienst, abgesehen von der priesterlichen (als geheim gehaltenen) noch folgende Erklärung: Man sagt, in der Urzeit sei die Zahl der Götter klein gewesen, und die Menge und Zügellosigkeit der erdgebornen Menschen habe sie überwältigt, nun haben sie die Gestalt gewisser Thiere angenommen, und sich auf diese Art gegen die Gewaltthätigkeit jener Wilden gesichert, nachdem sie aber die Herrschaft über die ganze Welt erlangt, haben sie aus Dankbarkeit gegen die vormaligen Werkzeuge ihrer Rettung, die Thiergattungen, in welche sie sich verwandelt hatten, für heilig erklärt“ (s. Wurm).

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/65>, abgerufen am 22.11.2024.