Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.Seitenstücke*) bei den Beluchen sowohl, wie bei den Aht Bei Stämmen, die (nach Art der Celten am macedonischen *) Auf den Gilbert wurde der Rang durch Reichthum ertheilt. In Acalan herrschte der Reichste (s. Gomara). Kosi (bei den Beschuanen) bezeichnet den Häuptling als den Reichen (s. Burchell). **) Die Häuptlinge (in Australien) sind "those, who were oldest" (s. Howitt). In Nicaragua herrschten die Guegues (als Rath der Alten), wie die Huehue, als Pilli (Häuptlinge) der Chichimeken ***) Die Cyclopen herrschen über Frauen und Kinder ohne weitere Ver-
sammlungen (bei Homer). Unter den brasilischen Wilden herrscht der Mann (nach dem Recht des Stärkeren) über das schwächere Geschlecht, und über den Sohn, so lange dieser noch nicht zum Erstarken herangewachsen. Seitenstücke*) bei den Beluchen sowohl, wie bei den Aht Bei Stämmen, die (nach Art der Celten am macedonischen *) Auf den Gilbert wurde der Rang durch Reichthum ertheilt. In Acalan herrschte der Reichste (s. Gomara). Kosi (bei den Beschuanen) bezeichnet den Häuptling als den Reichen (s. Burchell). **) Die Häuptlinge (in Australien) sind „those, who were oldest“ (s. Howitt). In Nicaragua herrschten die Guegues (als Rath der Alten), wie die Huehue, als Pilli (Häuptlinge) der Chichimeken ***) Die Cyclopen herrschen über Frauen und Kinder ohne weitere Ver-
sammlungen (bei Homer). Unter den brasilischen Wilden herrscht der Mann (nach dem Recht des Stärkeren) über das schwächere Geschlecht, und über den Sohn, so lange dieser noch nicht zum Erstarken herangewachsen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0057" n="23"/> Seitenstücke<note place="foot" n="*)">Auf den Gilbert wurde der Rang durch Reichthum ertheilt. In<lb/> Acalan herrschte der Reichste (s. Gomara). Kosi (bei den Beschuanen)<lb/> bezeichnet den Häuptling als den Reichen (s. Burchell).</note> bei den Beluchen sowohl, wie bei den Aht<lb/> und Benachbarten, zu dem Senat (kirgisischer) Weissbärte<lb/> weisen auch die Weisen und Greise<note place="foot" n="**)">Die Häuptlinge (in Australien) sind „those, who were oldest“<lb/> (s. Howitt). In Nicaragua herrschten die Guegues (als Rath der Alten),<lb/> wie die Huehue, als Pilli (Häuptlinge) der Chichimeken</note> in den Gnekbade unter<lb/> den Altersstufen der Kru, und die Ariki, die vor den poly-<lb/> nesischen Fahrten jenseits des Gesichtskreises lagen, führen<lb/> ins Jenseits hinüber in der bei Mikronesiern schon im Leben<lb/> eintretenden Apotheose.</p><lb/> <p>Bei Stämmen, die (nach Art der Celten am macedonischen<lb/> Hofe) nichts fürchten, als dass der Himmel etwa einfalle, die<lb/> den Todesgott höhnend schelten (wie die Anghami und<lb/> Sumba) und ihn zum Kampf herausfordern, ob des Mordes<lb/> ihres Freundes, die, gleich den Abor, die sonst sorgsam in<lb/> heiligen Hainen gepflegten Walddämone durch Baumumhauen<lb/> zu schrecken suchen — bei dieser Art wilden Gesellen wird<lb/> von Regierung<note place="foot" n="***)">Die Cyclopen herrschen über Frauen und Kinder ohne weitere Ver-<lb/> sammlungen (bei Homer). Unter den brasilischen Wilden herrscht der<lb/> Mann (nach dem Recht des Stärkeren) über das schwächere Geschlecht, und<lb/> über den Sohn, so lange dieser noch nicht zum Erstarken herangewachsen.</note> nicht viel die Rede sein, und nur der priester-<lb/> lichen Festordner bedürfen sie vielleicht, um die für den<lb/> Lebensunterhalt unentbehrlichen Mächte (wie die des Pflanzen-<lb/> wachsthums, der Aussaat und Ernte) in guter Stimmung zu<lb/> halten. Abgesehen von diesen Spruchmännern für die un-<lb/> sichtbare Welt, finden sich in den Dörfern der Naga (soweit<lb/> nicht bereits aus der Zeit der Ahom-Raja Assam’s beeinflusst)<lb/> z. B. nur solche Beamte, welche die öffentlichen Arbeiten<lb/> (besonders an den Wegen) versehen und beaufsichtigen.<lb/> Ausserdem bietet das Gebot der Selbsterhaltung, um, inner-<lb/> halb der Befestigungen des auf steiler Höhe liegenden<lb/> Dorfes, sich der Existenz gegen die ringsumgebenden Feinde<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0057]
Seitenstücke *) bei den Beluchen sowohl, wie bei den Aht
und Benachbarten, zu dem Senat (kirgisischer) Weissbärte
weisen auch die Weisen und Greise **) in den Gnekbade unter
den Altersstufen der Kru, und die Ariki, die vor den poly-
nesischen Fahrten jenseits des Gesichtskreises lagen, führen
ins Jenseits hinüber in der bei Mikronesiern schon im Leben
eintretenden Apotheose.
Bei Stämmen, die (nach Art der Celten am macedonischen
Hofe) nichts fürchten, als dass der Himmel etwa einfalle, die
den Todesgott höhnend schelten (wie die Anghami und
Sumba) und ihn zum Kampf herausfordern, ob des Mordes
ihres Freundes, die, gleich den Abor, die sonst sorgsam in
heiligen Hainen gepflegten Walddämone durch Baumumhauen
zu schrecken suchen — bei dieser Art wilden Gesellen wird
von Regierung ***) nicht viel die Rede sein, und nur der priester-
lichen Festordner bedürfen sie vielleicht, um die für den
Lebensunterhalt unentbehrlichen Mächte (wie die des Pflanzen-
wachsthums, der Aussaat und Ernte) in guter Stimmung zu
halten. Abgesehen von diesen Spruchmännern für die un-
sichtbare Welt, finden sich in den Dörfern der Naga (soweit
nicht bereits aus der Zeit der Ahom-Raja Assam’s beeinflusst)
z. B. nur solche Beamte, welche die öffentlichen Arbeiten
(besonders an den Wegen) versehen und beaufsichtigen.
Ausserdem bietet das Gebot der Selbsterhaltung, um, inner-
halb der Befestigungen des auf steiler Höhe liegenden
Dorfes, sich der Existenz gegen die ringsumgebenden Feinde
*) Auf den Gilbert wurde der Rang durch Reichthum ertheilt. In
Acalan herrschte der Reichste (s. Gomara). Kosi (bei den Beschuanen)
bezeichnet den Häuptling als den Reichen (s. Burchell).
**) Die Häuptlinge (in Australien) sind „those, who were oldest“
(s. Howitt). In Nicaragua herrschten die Guegues (als Rath der Alten),
wie die Huehue, als Pilli (Häuptlinge) der Chichimeken
***) Die Cyclopen herrschen über Frauen und Kinder ohne weitere Ver-
sammlungen (bei Homer). Unter den brasilischen Wilden herrscht der
Mann (nach dem Recht des Stärkeren) über das schwächere Geschlecht, und
über den Sohn, so lange dieser noch nicht zum Erstarken herangewachsen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |