Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.und China's, den classischen und den scholastischen Dialecti- Noch ein Versuch bleibt übrig, es ist der letzte, auch Das Studium der Naturvölker wird unseren materiellen Da es sich hier um organisches Leben handelt, würde und China’s, den classischen und den scholastischen Dialecti- Noch ein Versuch bleibt übrig, es ist der letzte, auch Das Studium der Naturvölker wird unseren materiellen Da es sich hier um organisches Leben handelt, würde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0216" n="182"/> und China’s, den classischen und den scholastischen Dialecti-<lb/> kern, und dem unbestimmten Sehnen des Volksglaubens<lb/> überall, in der fünf Continente Jedem.</p><lb/> <p>Noch <hi rendition="#g">ein</hi> Versuch bleibt übrig, es ist der letzte, auch<lb/> der nächstliegende zugleich, doch ein bis dahin unausführ-<lb/> barer, weil erst mit der inductiven Wissenschaft vom Menschen<lb/> angebahnt, — der Versuch nämlich: uns an den Menschen<lb/> selbst zu wenden, ihm selbst die Antwort abzufragen. Und<lb/> wer sonst in der Natur könnte besser und berechtigter auf-<lb/> klären über das, was ihm am Nächsten liegt, als nächste<lb/> und eigene Interessen? Was wir hier suchen, wir werden<lb/> es finden, in objectiver Umschau über die Gesammtheit der<lb/> Völkergedanken, in einer Erschöpfung der Denkmöglichkeiten,<lb/> da damit das Denken an die irdisch erreichbaren Grenzen<lb/> seiner Fähigkeiten gelangt ist, und, innerhalb des so gezogenen<lb/> Horizontes, in der Harmonie des Kosmos auch die für seine<lb/> Schöpfungen harmonischen Gesetze zu finden haben wird.</p><lb/> <p>Das Studium der Naturvölker wird unseren materiellen<lb/> Kenntnissen nichts Positives hinzufügen, und sonst der<lb/> fremden Culturen keine würde dies ebensowenig gewähren<lb/> können, selbst nicht die, in ihrem vollberechtigten Namen<lb/> bereits, classische, da die unsrige auf den jetzt naturwissen-<lb/> schaftlichen Unterbau sie alle weit überragt. Keines der<lb/> Völker der Erde vermag uns etwas zu lehren, wohl aber<lb/> können wir, wenn wir es wollen, von ihnen lernen, — lernen<lb/> die Entwickelung der Denkgesetze, aus deren Studium in<lb/> vorangegangenen Philosophien wir in den bisherigen Wachs-<lb/> thumsstadien unserer Civilisation bereits die kräftigste Nah-<lb/> rung gesogen. Dafür hat jetzt die Erweiterung zu einer<lb/> comparativen Wissenschaft einzutreten, mit den Hülfsmitteln<lb/> des genetischen Principes in der Induction.</p><lb/> <p>Da es sich hier um organisches Leben handelt, würde<lb/> die Exhaustions-Methode der Denkmöglichkeiten zunächst alles<lb/> in irgend einer Form und irgendwo auf der Erde jemals<lb/> Gedachte zu registriren haben, und trotz der anfangs im<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [182/0216]
und China’s, den classischen und den scholastischen Dialecti-
kern, und dem unbestimmten Sehnen des Volksglaubens
überall, in der fünf Continente Jedem.
Noch ein Versuch bleibt übrig, es ist der letzte, auch
der nächstliegende zugleich, doch ein bis dahin unausführ-
barer, weil erst mit der inductiven Wissenschaft vom Menschen
angebahnt, — der Versuch nämlich: uns an den Menschen
selbst zu wenden, ihm selbst die Antwort abzufragen. Und
wer sonst in der Natur könnte besser und berechtigter auf-
klären über das, was ihm am Nächsten liegt, als nächste
und eigene Interessen? Was wir hier suchen, wir werden
es finden, in objectiver Umschau über die Gesammtheit der
Völkergedanken, in einer Erschöpfung der Denkmöglichkeiten,
da damit das Denken an die irdisch erreichbaren Grenzen
seiner Fähigkeiten gelangt ist, und, innerhalb des so gezogenen
Horizontes, in der Harmonie des Kosmos auch die für seine
Schöpfungen harmonischen Gesetze zu finden haben wird.
Das Studium der Naturvölker wird unseren materiellen
Kenntnissen nichts Positives hinzufügen, und sonst der
fremden Culturen keine würde dies ebensowenig gewähren
können, selbst nicht die, in ihrem vollberechtigten Namen
bereits, classische, da die unsrige auf den jetzt naturwissen-
schaftlichen Unterbau sie alle weit überragt. Keines der
Völker der Erde vermag uns etwas zu lehren, wohl aber
können wir, wenn wir es wollen, von ihnen lernen, — lernen
die Entwickelung der Denkgesetze, aus deren Studium in
vorangegangenen Philosophien wir in den bisherigen Wachs-
thumsstadien unserer Civilisation bereits die kräftigste Nah-
rung gesogen. Dafür hat jetzt die Erweiterung zu einer
comparativen Wissenschaft einzutreten, mit den Hülfsmitteln
des genetischen Principes in der Induction.
Da es sich hier um organisches Leben handelt, würde
die Exhaustions-Methode der Denkmöglichkeiten zunächst alles
in irgend einer Form und irgendwo auf der Erde jemals
Gedachte zu registriren haben, und trotz der anfangs im
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