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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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(s. Quinctilian) und paidopoieisthai gnesios (bei den Griechen).
Die Genossenschaft der Familie stand (bei den Germanen) unter
dem Mund der väterlichen Gewalt, aber "puyssance de pere
en France n'a pas bien" (unter den Franken). Die männlichen
Kinder sind (bei Germanen) Miteigenthümer, neben dem Vater des
Allodialgutes, das nicht veräussert werden darf (weder inter vivos
noch testamentarisch). In Rom wurden testamente in den Comitia
curiata vollstreckt (als Comitia calata). In der Erbschaft stand der
Gentilis vor dem Cognaten (und waren Schwesterkinder, als anderer
Gens angehörig, ausgeschlossen). Agnaten sind alle Cognaten in der
männlichen Linie abstammend, neben den durch Fiction in die
Familie aufgenommenen Personen. Waren in Athen bei Mangel
von Söhnen nur Töchter als Erbinnen (epikleres) mussten sie den
Nächsten in der Verwandtschaft heirathen, obwohl sonst Heirathen
im gleichen Stamme verboten waren. Nach den zwölf Tafeln erbten
erst die Kinder (mit der Mutter), dann die Agnaten oder sonst die
Stammesangehörigen. Eine einzige Tochter hiess nach der Gens
(wie Tullia, Cicero's Tochter), dann, nach der zweiten (Minor) oder
Major, wurde gezählt: Tertia (Tertulla), Quarta (Quartilla) u. s. w.
In den jüdischen Geschlechtsregistern wurden nur die männlichen*)
Descendenten aufgeführt (neben den Erbtöchtern oder den für die
Geschichte des Stammes bedeutungsvollen Frauen). Heirathen**)
konnten in allen Graden der arkhisteia oder suggeneia stattfinden,
aber nicht innerhalb des genos (s. Becker). Durch Heirath gingen
(in der Deminutio capitis) die agnatischen Rechte der Frau verloren
(in Rom).

*) Jeder Thum der Magar (mit Kreuzheirathen nach Aussen) stammt
von einem männlichen Ahn (in männlicher Linie). The social organization
among the Khonds is strictly patriarchal. All the sons, together with their
wives and families, are in subordination to the father and obey his authority.
They possess no property of their own, and all that they may acquire by labour
or in any other way, belongs to the father. Their common mother prepares the
food for all. A village consists of a number of families under the headship of
an hereditary patriarch. A cluster of villages will have another head. Several
clusters form a tribe, which is under the guidance of a petty chief. And all the
tribes in a given tract are grouped together, and are governed by a superior
chief, who is styled Khonro ar Bisaye (s. Sherring). Gajus fand Analogien zu
der patria potestas (als römisch) unter den Galatern. Canut verbot den Frauen-
kauf in England. Der (sabinische) Raptus (wie von den Benjamiten in Ghiloh
geübt), wurde in Sparta (nach Plutarch) simulirtt (und so in Wales).
**) Unter Cecrops wurden die Unilateres (nur der Mutter) in Bilateres (mit
Vater und Mutter) übergeführt (s. Bachofen). Bei den von Sarpedon aus Creta zur
Vertreibung der Solymer geführten Lycier folgte das Kind der Mutter (wie bei
Etrusker). Die Frauen bei den Griechen durften die Gynaeconitis nur mit Er-
laubniss des Ehemannes verlassen. Die Töchter Zelophedad's (im Stamme Jo-
seph's) wurden (nach Moses Bestimmung) ihren väterlichen Vettern verheirathet,
Bastian, Völkergedanke. 10

(s. Quinctilian) und παιδοποιεῖσϑαι γνησίως (bei den Griechen).
Die Genossenschaft der Familie stand (bei den Germanen) unter
dem Mund der väterlichen Gewalt, aber „puyssance de père
en France n’a pas bien“ (unter den Franken). Die männlichen
Kinder sind (bei Germanen) Miteigenthümer, neben dem Vater des
Allodialgutes, das nicht veräussert werden darf (weder inter vivos
noch testamentarisch). In Rom wurden testamente in den Comitia
curiata vollstreckt (als Comitia calata). In der Erbschaft stand der
Gentilis vor dem Cognaten (und waren Schwesterkinder, als anderer
Gens angehörig, ausgeschlossen). Agnaten sind alle Cognaten in der
männlichen Linie abstammend, neben den durch Fiction in die
Familie aufgenommenen Personen. Waren in Athen bei Mangel
von Söhnen nur Töchter als Erbinnen (ἐπικλήρες) mussten sie den
Nächsten in der Verwandtschaft heirathen, obwohl sonst Heirathen
im gleichen Stamme verboten waren. Nach den zwölf Tafeln erbten
erst die Kinder (mit der Mutter), dann die Agnaten oder sonst die
Stammesangehörigen. Eine einzige Tochter hiess nach der Gens
(wie Tullia, Cicero’s Tochter), dann, nach der zweiten (Minor) oder
Major, wurde gezählt: Tertia (Tertulla), Quarta (Quartilla) u. s. w.
In den jüdischen Geschlechtsregistern wurden nur die männlichen*)
Descendenten aufgeführt (neben den Erbtöchtern oder den für die
Geschichte des Stammes bedeutungsvollen Frauen). Heirathen**)
konnten in allen Graden der ἀρχιστεια oder συγγένεια stattfinden,
aber nicht innerhalb des γένος (s. Becker). Durch Heirath gingen
(in der Deminutio capitis) die agnatischen Rechte der Frau verloren
(in Rom).

*) Jeder Thum der Magar (mit Kreuzheirathen nach Aussen) stammt
von einem männlichen Ahn (in männlicher Linie). The social organization
among the Khonds is strictly patriarchal. All the sons, together with their
wives and families, are in subordination to the father and obey his authority.
They possess no property of their own, and all that they may acquire by labour
or in any other way, belongs to the father. Their common mother prepares the
food for all. A village consists of a number of families under the headship of
an hereditary patriarch. A cluster of villages will have another head. Several
clusters form a tribe, which is under the guidance of a petty chief. And all the
tribes in a given tract are grouped together, and are governed by a superior
chief, who is styled Khonro ar Bisaye (s. Sherring). Gajus fand Analogien zu
der patria potestas (als römisch) unter den Galatern. Canut verbot den Frauen-
kauf in England. Der (sabinische) Raptus (wie von den Benjamiten in Ghiloh
geübt), wurde in Sparta (nach Plutarch) simulirtt (und so in Wales).
**) Unter Cecrops wurden die Unilateres (nur der Mutter) in Bilateres (mit
Vater und Mutter) übergeführt (s. Bachofen). Bei den von Sarpedon aus Creta zur
Vertreibung der Solymer geführten Lycier folgte das Kind der Mutter (wie bei
Etrusker). Die Frauen bei den Griechen durften die Gynaeconitis nur mit Er-
laubniss des Ehemannes verlassen. Die Töchter Zelophedad’s (im Stamme Jo-
seph’s) wurden (nach Moses Bestimmung) ihren väterlichen Vettern verheirathet,
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[145/0179] (s. Quinctilian) und παιδοποιεῖσϑαι γνησίως (bei den Griechen). Die Genossenschaft der Familie stand (bei den Germanen) unter dem Mund der väterlichen Gewalt, aber „puyssance de père en France n’a pas bien“ (unter den Franken). Die männlichen Kinder sind (bei Germanen) Miteigenthümer, neben dem Vater des Allodialgutes, das nicht veräussert werden darf (weder inter vivos noch testamentarisch). In Rom wurden testamente in den Comitia curiata vollstreckt (als Comitia calata). In der Erbschaft stand der Gentilis vor dem Cognaten (und waren Schwesterkinder, als anderer Gens angehörig, ausgeschlossen). Agnaten sind alle Cognaten in der männlichen Linie abstammend, neben den durch Fiction in die Familie aufgenommenen Personen. Waren in Athen bei Mangel von Söhnen nur Töchter als Erbinnen (ἐπικλήρες) mussten sie den Nächsten in der Verwandtschaft heirathen, obwohl sonst Heirathen im gleichen Stamme verboten waren. Nach den zwölf Tafeln erbten erst die Kinder (mit der Mutter), dann die Agnaten oder sonst die Stammesangehörigen. Eine einzige Tochter hiess nach der Gens (wie Tullia, Cicero’s Tochter), dann, nach der zweiten (Minor) oder Major, wurde gezählt: Tertia (Tertulla), Quarta (Quartilla) u. s. w. In den jüdischen Geschlechtsregistern wurden nur die männlichen *) Descendenten aufgeführt (neben den Erbtöchtern oder den für die Geschichte des Stammes bedeutungsvollen Frauen). Heirathen **) konnten in allen Graden der ἀρχιστεια oder συγγένεια stattfinden, aber nicht innerhalb des γένος (s. Becker). Durch Heirath gingen (in der Deminutio capitis) die agnatischen Rechte der Frau verloren (in Rom). *) Jeder Thum der Magar (mit Kreuzheirathen nach Aussen) stammt von einem männlichen Ahn (in männlicher Linie). The social organization among the Khonds is strictly patriarchal. All the sons, together with their wives and families, are in subordination to the father and obey his authority. They possess no property of their own, and all that they may acquire by labour or in any other way, belongs to the father. Their common mother prepares the food for all. A village consists of a number of families under the headship of an hereditary patriarch. A cluster of villages will have another head. Several clusters form a tribe, which is under the guidance of a petty chief. And all the tribes in a given tract are grouped together, and are governed by a superior chief, who is styled Khonro ar Bisaye (s. Sherring). Gajus fand Analogien zu der patria potestas (als römisch) unter den Galatern. Canut verbot den Frauen- kauf in England. Der (sabinische) Raptus (wie von den Benjamiten in Ghiloh geübt), wurde in Sparta (nach Plutarch) simulirtt (und so in Wales). **) Unter Cecrops wurden die Unilateres (nur der Mutter) in Bilateres (mit Vater und Mutter) übergeführt (s. Bachofen). Bei den von Sarpedon aus Creta zur Vertreibung der Solymer geführten Lycier folgte das Kind der Mutter (wie bei Etrusker). Die Frauen bei den Griechen durften die Gynaeconitis nur mit Er- laubniss des Ehemannes verlassen. Die Töchter Zelophedad’s (im Stamme Jo- seph’s) wurden (nach Moses Bestimmung) ihren väterlichen Vettern verheirathet, Bastian, Völkergedanke. 10

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/179>, abgerufen am 22.11.2024.