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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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stammes (wie in Chile), sei es im indischen Wettschiessen,
im Laufen u. s. w.

Mit Localisirung gentilischer Genossenschaft*) in den
Demen schloss sich an den phulon topikon der Uebergang
der Societas in Civitas.

Während anfangs nur Patricier und Plebejer (oder no-
biles und ignobiles) sich unterschieden, wurden mit dem Ordo
equester (als der vorher temporäre Reiterdienst ein dauern-
der wurde) die Stände eingeführt, worin der uterque ordo,
als Senat (Senatus populusque Romanus) und Ritter, der
Plebs (und weiter dem ordo Libertinorum) gegenüberstand,
während dann noch ordo scribarum, aratorum u. s. w. hinzu-
traten. Auf die equites equo publico (unter dem Tribunus
Celerum der Celeres) folgten (mit den Equites illustres) die
suis equis dienenden Ritter und dann (seit den Gracchen)
ein dauernder Ritterstand (unter den Kaisern als Titel). Mit
dem Senat und den Magistraten trugen die Ritter (anfangs
nur die Primores) die Auszeichnung des Anulus aureus
(statt fererus anulus).

Als mit Gleichstellung der Patricier und Plebejer der
Geburtsadel fortgefallen, trat an die Stelle desselben ein Amts-
adel, der forterbend in den Familien wieder zu einem Ge-
burtsadel wurde, durch die curulischen Aemter verliehen,

Rivalität für die Candidatur des Häuptlings wird derjenige gewählt, der den
ersten Kopf bringt (bei den Dayak).
*) Iwi ist allgemeiner Name für Stamm von dem Kukane oder (in
embryonaler Entstehung) dem Stammvater, dessen Söhne jeder Haupt eines
Hapu werden, während die noch nicht organisirte Familie einen Warau bildet
(bei den Maori). "Was hier phule, tribus, genannt wird, kommt anderswo
auch unter dem Namen phratria oder genos vor, weil sie nach einem und
demselben Prinzip der Eintheilung geschieden sind, die Species für das
Genus." Sodales sunt qui ejusdem collegii sunt, quos graeci etairian
vocaut (Gajus). Auf der Insel Fehmarn heisst ein Geschlecht eine Vetter-
schaft, die Familien heissen Klüfte (Niebuhr). Als Oikeens oder Oiketai
traten die Sklaven (dmoes oder douloi) in die Familie ein (neben thetes oder
abhängig Freien), unter dem orkhamos andron (wie Handwerker unter dem
epitropos). Im Hause geboren, heissen die Sklaven okogenenis oder (oiko-
tropheis) oikotribes (Sklavinnen als sekides), chia shen-tzu in China.

stammes (wie in Chile), sei es im indischen Wettschiessen,
im Laufen u. s. w.

Mit Localisirung gentilischer Genossenschaft*) in den
Demen schloss sich an den φῦλον τοπικόν der Uebergang
der Societas in Civitas.

Während anfangs nur Patricier und Plebejer (oder no-
biles und ignobiles) sich unterschieden, wurden mit dem Ordo
equester (als der vorher temporäre Reiterdienst ein dauern-
der wurde) die Stände eingeführt, worin der uterque ordo,
als Senat (Senatus populusque Romanus) und Ritter, der
Plebs (und weiter dem ordo Libertinorum) gegenüberstand,
während dann noch ordo scribarum, aratorum u. s. w. hinzu-
traten. Auf die equites equo publico (unter dem Tribunus
Celerum der Celeres) folgten (mit den Equites illustres) die
suis equis dienenden Ritter und dann (seit den Gracchen)
ein dauernder Ritterstand (unter den Kaisern als Titel). Mit
dem Senat und den Magistraten trugen die Ritter (anfangs
nur die Primores) die Auszeichnung des Anulus aureus
(statt fererus anulus).

Als mit Gleichstellung der Patricier und Plebejer der
Geburtsadel fortgefallen, trat an die Stelle desselben ein Amts-
adel, der forterbend in den Familien wieder zu einem Ge-
burtsadel wurde, durch die curulischen Aemter verliehen,

Rivalität für die Candidatur des Häuptlings wird derjenige gewählt, der den
ersten Kopf bringt (bei den Dayak).
*) Iwi ist allgemeiner Name für Stamm von dem Kukane oder (in
embryonaler Entstehung) dem Stammvater, dessen Söhne jeder Haupt eines
Hapu werden, während die noch nicht organisirte Familie einen Warau bildet
(bei den Maori). „Was hier φυλὴ, tribus, genannt wird, kommt anderswo
auch unter dem Namen φρατρία oder γένος vor, weil sie nach einem und
demselben Prinzip der Eintheilung geschieden sind, die Species für das
Genus.“ Sodales sunt qui ejusdem collegii sunt, quos graeci ἑταιρἰαν
vocaut (Gajus). Auf der Insel Fehmarn heisst ein Geschlecht eine Vetter-
schaft, die Familien heissen Klüfte (Niebuhr). Als Οἰκηε̃ς oder Οἰκέται
traten die Sklaven (δμῶες oder δοῦλοι) in die Familie ein (neben ϑῆτες oder
abhängig Freien), unter dem ὄρχαμος ἀνδρῶν (wie Handwerker unter dem
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[108/0142] stammes (wie in Chile), sei es im indischen Wettschiessen, im Laufen u. s. w. Mit Localisirung gentilischer Genossenschaft *) in den Demen schloss sich an den φῦλον τοπικόν der Uebergang der Societas in Civitas. Während anfangs nur Patricier und Plebejer (oder no- biles und ignobiles) sich unterschieden, wurden mit dem Ordo equester (als der vorher temporäre Reiterdienst ein dauern- der wurde) die Stände eingeführt, worin der uterque ordo, als Senat (Senatus populusque Romanus) und Ritter, der Plebs (und weiter dem ordo Libertinorum) gegenüberstand, während dann noch ordo scribarum, aratorum u. s. w. hinzu- traten. Auf die equites equo publico (unter dem Tribunus Celerum der Celeres) folgten (mit den Equites illustres) die suis equis dienenden Ritter und dann (seit den Gracchen) ein dauernder Ritterstand (unter den Kaisern als Titel). Mit dem Senat und den Magistraten trugen die Ritter (anfangs nur die Primores) die Auszeichnung des Anulus aureus (statt fererus anulus). Als mit Gleichstellung der Patricier und Plebejer der Geburtsadel fortgefallen, trat an die Stelle desselben ein Amts- adel, der forterbend in den Familien wieder zu einem Ge- burtsadel wurde, durch die curulischen Aemter verliehen, ***) *) Iwi ist allgemeiner Name für Stamm von dem Kukane oder (in embryonaler Entstehung) dem Stammvater, dessen Söhne jeder Haupt eines Hapu werden, während die noch nicht organisirte Familie einen Warau bildet (bei den Maori). „Was hier φυλὴ, tribus, genannt wird, kommt anderswo auch unter dem Namen φρατρία oder γένος vor, weil sie nach einem und demselben Prinzip der Eintheilung geschieden sind, die Species für das Genus.“ Sodales sunt qui ejusdem collegii sunt, quos graeci ἑταιρἰαν vocaut (Gajus). Auf der Insel Fehmarn heisst ein Geschlecht eine Vetter- schaft, die Familien heissen Klüfte (Niebuhr). Als Οἰκηε̃ς oder Οἰκέται traten die Sklaven (δμῶες oder δοῦλοι) in die Familie ein (neben ϑῆτες oder abhängig Freien), unter dem ὄρχαμος ἀνδρῶν (wie Handwerker unter dem ἐπίτροπος). Im Hause geboren, heissen die Sklaven ὀκογενε̃ις oder (οἰκο- τροφεῖς) οἰκότριβες (Sklavinnen als σηκίδες), chia shen-tzu in China. ***) Rivalität für die Candidatur des Häuptlings wird derjenige gewählt, der den ersten Kopf bringt (bei den Dayak).

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/142>, abgerufen am 24.11.2024.