Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.vnd wird gar wenig ermangeln / daß er sich nicht bloß vnd seiner Angst vnnd Anliegens offentliche Anzeiguung von sich gebe. Die Jungfer / als eine Vermittlerin jhrer Zusammenkunfft vnd Lieb / wird heraussen vnnd vor jhm stehen / alles dieses in gute obacht nehmen / vnnd hingehen / solches jhrem Fräwlin zu hinderbringen. Das Fräwlin wird sie mit weinenden Augen empfahen vnnd annehmen / vnd zu jhr sagen / daß dieses jhrer grösten Pein vnnd Schmertzen einer sey / daß sie nicht wissen könne / wer doch jhr Ritter seyn möge / vnnd ob er von Königlichem Geschlecht vnnd Geblüt sey oder nicht. Worauff sie dann die Jungfer dessen versichern wird / daß so eine treffliche Höffligkeit / Adeliche Tugend / vnd Mannhafftigkeit / gleich wie diese des Ritters sey / bey keinem andern / als einem Königlichen vnnd tapffern Hertzen vnd Gemüth könne gefunden werden. Mit diesem wird sich die elende vnd betrübte trösten / vnd sich bearbeiten / damit so viel desto mehr zu erquicken vnnd auffzumuntern / damit sie nicht etwa jhren Eltern zu einer vngleichen Muthmassung vnnd Argwohn vrsach vnnd anlaß geben möchte. Hierauff wird sie nun nach verlauff zweyer Tage wider außgehen / vnnd sich offentlich sehen lassen. Der Ritter aber ist nunmehro davon / streitet im Kriege / vberwindet den Feind des Königs / nimbt ein vnnd gewinnt viel Städte / bringt auß vielen Scharmützeln vnnd Schlachten den Sieg davon / kompt widerumb zu rück nacher Hofe / sieht vnnd befindet seine Allerliebste an gewöhnlichem Ort. Man wird der Sachen eins / daß er zu belohnung vnd widergeltung seiner Dienste beym Vatter vmb Sie werben solle / daß er sie jhm zum Weib geben möge. Der König verwegert sich / sie jhm zu geben / weiln er nicht weiß / wer vnnd von wannen er sey. Aber / wie dem vnd wird gar wenig ermangeln / daß er sich nicht bloß vnd seiner Angst vnnd Anliegens offentliche Anzeiguung von sich gebe. Die Jungfer / als eine Vermittlerin jhrer Zusammenkunfft vnd Lieb / wird heraussen vnnd vor jhm stehen / alles dieses in gute obacht nehmen / vnnd hingehen / solches jhrem Fräwlin zu hinderbringen. Das Fräwlin wird sie mit weinenden Augen empfahen vnnd annehmen / vnd zu jhr sagen / daß dieses jhrer grösten Pein vnnd Schmertzen einer sey / daß sie nicht wissen könne / wer doch jhr Ritter seyn möge / vnnd ob er von Königlichem Geschlecht vnnd Geblüt sey oder nicht. Worauff sie dann die Jungfer dessen versichern wird / daß so eine treffliche Höffligkeit / Adeliche Tugend / vnd Mannhafftigkeit / gleich wie diese des Ritters sey / bey keinem andern / als einem Königlichen vnnd tapffern Hertzen vnd Gemüth könne gefunden werden. Mit diesem wird sich die elende vnd betrübte trösten / vnd sich bearbeiten / damit so viel desto mehr zu erquicken vnnd auffzumuntern / damit sie nicht etwa jhren Eltern zu einer vngleichen Muthmassung vnnd Argwohn vrsach vnnd anlaß geben möchte. Hierauff wird sie nun nach verlauff zweyer Tage wider außgehen / vnnd sich offentlich sehen lassen. Der Ritter aber ist nunmehro davon / streitet im Kriege / vberwindet den Feind des Königs / nimbt ein vnnd gewinnt viel Städte / bringt auß vielen Scharmützeln vnnd Schlachten den Sieg davon / kompt widerumb zu rück nacher Hofe / sieht vnnd befindet seine Allerliebste an gewöhnlichem Ort. Man wird der Sachen eins / daß er zu belohnung vnd widergeltung seiner Dienste beym Vatter vmb Sie werben solle / daß er sie jhm zum Weib geben möge. Der König verwegert sich / sie jhm zu geben / weiln er nicht weiß / wer vnnd von wannen er sey. 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Mit diesem wird sich die elende vnd betrübte trösten / vnd sich bearbeiten / damit so viel desto mehr zu erquicken vnnd auffzumuntern / damit sie nicht etwa jhren Eltern zu einer vngleichen Muthmassung vnnd Argwohn vrsach vnnd anlaß geben möchte. Hierauff wird sie nun nach verlauff zweyer Tage wider außgehen / vnnd sich offentlich sehen lassen.</p> <p>Der Ritter aber ist nunmehro davon / streitet im Kriege / vberwindet den Feind des Königs / nimbt ein vnnd gewinnt viel Städte / bringt auß vielen Scharmützeln vnnd Schlachten den Sieg davon / kompt widerumb zu rück nacher Hofe / sieht vnnd befindet seine Allerliebste an gewöhnlichem Ort. Man wird der Sachen eins / daß er zu belohnung vnd widergeltung seiner Dienste beym Vatter vmb Sie werben solle / daß er sie jhm zum Weib geben möge. Der König verwegert sich / sie jhm zu geben / weiln er nicht weiß / wer vnnd von wannen er sey. Aber / wie dem </p> </div> </body> </text> </TEI> [270/0270]
vnd wird gar wenig ermangeln / daß er sich nicht bloß vnd seiner Angst vnnd Anliegens offentliche Anzeiguung von sich gebe. Die Jungfer / als eine Vermittlerin jhrer Zusammenkunfft vnd Lieb / wird heraussen vnnd vor jhm stehen / alles dieses in gute obacht nehmen / vnnd hingehen / solches jhrem Fräwlin zu hinderbringen. Das Fräwlin wird sie mit weinenden Augen empfahen vnnd annehmen / vnd zu jhr sagen / daß dieses jhrer grösten Pein vnnd Schmertzen einer sey / daß sie nicht wissen könne / wer doch jhr Ritter seyn möge / vnnd ob er von Königlichem Geschlecht vnnd Geblüt sey oder nicht. Worauff sie dann die Jungfer dessen versichern wird / daß so eine treffliche Höffligkeit / Adeliche Tugend / vnd Mannhafftigkeit / gleich wie diese des Ritters sey / bey keinem andern / als einem Königlichen vnnd tapffern Hertzen vnd Gemüth könne gefunden werden. Mit diesem wird sich die elende vnd betrübte trösten / vnd sich bearbeiten / damit so viel desto mehr zu erquicken vnnd auffzumuntern / damit sie nicht etwa jhren Eltern zu einer vngleichen Muthmassung vnnd Argwohn vrsach vnnd anlaß geben möchte. Hierauff wird sie nun nach verlauff zweyer Tage wider außgehen / vnnd sich offentlich sehen lassen.
Der Ritter aber ist nunmehro davon / streitet im Kriege / vberwindet den Feind des Königs / nimbt ein vnnd gewinnt viel Städte / bringt auß vielen Scharmützeln vnnd Schlachten den Sieg davon / kompt widerumb zu rück nacher Hofe / sieht vnnd befindet seine Allerliebste an gewöhnlichem Ort. Man wird der Sachen eins / daß er zu belohnung vnd widergeltung seiner Dienste beym Vatter vmb Sie werben solle / daß er sie jhm zum Weib geben möge. Der König verwegert sich / sie jhm zu geben / weiln er nicht weiß / wer vnnd von wannen er sey. Aber / wie dem
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/270>, abgerufen am 27.07.2024. |