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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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sein Fräwlein Dulcinea von Toboso, keine Trewlosigkeit begehen / vnnd an jhr brüchig werden wolte / ob sich auch schon die Königin Ginebra selbs mit jhrer Fraw Quintagnona jhme vor Augen stelleten.

Als er nun gleich vff diese vngereimbte Thorheiten seine Gedancken festiglich gewendet hatte / kam die Zeit herbey / vnd nahete die Stunde (welche vor jhn gantz vnglückselig war) zu welcher die Asturische Magd ankommen solte / welche auch also fort im Hembd vnd barfuß / mit den Haren in eine Barchene Nachthaube gewickelt / mit sachten vnd behutsamen Schritten in das Zimmer eintrat / darinn diese drey herbergten / vmb jhren Eseltreiber zu suchen. Aber nehrlich mochte sie zur Thür hinein kommen / da wurde Don Kichote jhrer gewahr / setzte sich etwas vffrecht in seinem Bette auff / wie sawr vnd schwer es jhm auch wegen seiner Pflaster wurde / vnd wie weh jhm davon seine Lenden thaten / vnd streckt die Arme auß / sein schönes Jungfräwlein von Asturias zu empfahen / welche gantz enge sich in einander zoch / stock still schwiege / mit den Händen vor sich weggriff / vnd jhren Allerliebsten suchte. Gleich aber in dem traff sie vff des Don Kichote Arme / welcher sie forn bey jhrem Arm fest ergriff / zohe sie nach sich / vnd setzte sie vff sein Bette nider / also daß sie nicht mucksen oder eine einig Wort reden durffte. Er befühlte jhr alsobald das Hembd / welchs / obs zwar von der grobhärichtesten Sackleinwand war / bedünckte es jhn doch auß dem allerkleinsten Flohr vnd weichesten Zündel gemacht zu seyn. An den Händen trug sie Armbänder vom Glase / aber jhm gaben sie in seinen Augen ein hellen Widerschein der allerköstlichsten Perlen auß Morgenland. Die Haar / welche

sein Fräwlein Dulcinéa von Toboso, keine Trewlosigkeit begehen / vnnd an jhr brüchig werden wolte / ob sich auch schon die Königin Ginebra selbs mit jhrer Fraw Quintagnona jhme vor Augen stelleten.

Als er nun gleich vff diese vngereimbte Thorheiten seine Gedancken festiglich gewendet hatte / kam die Zeit herbey / vnd nahete die Stunde (welche vor jhn gantz vnglückselig war) zu welcher die Asturische Magd ankommen solte / welche auch also fort im Hembd vnd barfuß / mit den Haren in eine Barchene Nachthaube gewickelt / mit sachten vnd behutsamen Schritten in das Zimmer eintrat / darinn diese drey herbergten / vmb jhren Eseltreiber zu suchen. Aber nehrlich mochte sie zur Thür hinein kommen / da wurde Don Kichote jhrer gewahr / setzte sich etwas vffrecht in seinem Bette auff / wie sawr vnd schwer es jhm auch wegen seiner Pflaster wurde / vnd wie weh jhm davon seine Lenden thaten / vnd streckt die Arme auß / sein schönes Jungfräwlein von Asturias zu empfahen / welche gantz enge sich in einander zoch / stock still schwiege / mit den Händen vor sich weggriff / vnd jhren Allerliebsten suchte. Gleich aber in dem traff sie vff des Don Kichote Arme / welcher sie forn bey jhrem Arm fest ergriff / zohe sie nach sich / vnd setzte sie vff sein Bette nider / also daß sie nicht mucksen oder eine einig Wort reden durffte. Er befühlte jhr alsobald das Hembd / welchs / obs zwar von der grobhärichtesten Sackleinwand war / bedünckte es jhn doch auß dem allerkleinsten Flohr vnd weichesten Zündel gemacht zu seyn. An den Händen trug sie Armbänder vom Glase / aber jhm gaben sie in seinen Augen ein hellen Widerschein der allerköstlichsten Perlen auß Morgenland. Die Haar / welche

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[169/0169] sein Fräwlein Dulcinéa von Toboso, keine Trewlosigkeit begehen / vnnd an jhr brüchig werden wolte / ob sich auch schon die Königin Ginebra selbs mit jhrer Fraw Quintagnona jhme vor Augen stelleten. Als er nun gleich vff diese vngereimbte Thorheiten seine Gedancken festiglich gewendet hatte / kam die Zeit herbey / vnd nahete die Stunde (welche vor jhn gantz vnglückselig war) zu welcher die Asturische Magd ankommen solte / welche auch also fort im Hembd vnd barfuß / mit den Haren in eine Barchene Nachthaube gewickelt / mit sachten vnd behutsamen Schritten in das Zimmer eintrat / darinn diese drey herbergten / vmb jhren Eseltreiber zu suchen. Aber nehrlich mochte sie zur Thür hinein kommen / da wurde Don Kichote jhrer gewahr / setzte sich etwas vffrecht in seinem Bette auff / wie sawr vnd schwer es jhm auch wegen seiner Pflaster wurde / vnd wie weh jhm davon seine Lenden thaten / vnd streckt die Arme auß / sein schönes Jungfräwlein von Asturias zu empfahen / welche gantz enge sich in einander zoch / stock still schwiege / mit den Händen vor sich weggriff / vnd jhren Allerliebsten suchte. Gleich aber in dem traff sie vff des Don Kichote Arme / welcher sie forn bey jhrem Arm fest ergriff / zohe sie nach sich / vnd setzte sie vff sein Bette nider / also daß sie nicht mucksen oder eine einig Wort reden durffte. Er befühlte jhr alsobald das Hembd / welchs / obs zwar von der grobhärichtesten Sackleinwand war / bedünckte es jhn doch auß dem allerkleinsten Flohr vnd weichesten Zündel gemacht zu seyn. An den Händen trug sie Armbänder vom Glase / aber jhm gaben sie in seinen Augen ein hellen Widerschein der allerköstlichsten Perlen auß Morgenland. Die Haar / welche

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  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/169>, abgerufen am 25.11.2024.