Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.Darauff machte ich mich eilends in Gesellschafft des Mohren von dannen / verfügte mich in das Closter / bey der grossen Kirchen / bath den Mohren / daß er auß den alten Papieren alle das jenige / so vom Don Kichote handelte / in Spanische Sprach / ohne ab- vnd zuthuung einiges andern Dinges vbersetzte / vnd versprach jhm zu belohnung seiner Muhe / so viel er begehrte. Er war aber mit zwey maß Rosinen / vnd zwey Malter Rocken zufrieden / vor seinen Lohn: vnd versprach mir / daß er es alles wol / trewlich vnd auffs kürtzte verdolmetschen wolte. Damit ich aber desto ehe vnd leichter zur Sachen kommen möchte / vnd ja eine so gewünschte / vnd recht gefundene Gelegenheit nicht auß der Hand liesse / führte ich jn mit mir zu Hause / da er denn binnen anderthalb Monden vnnd wenig Tagen die gantze Geschicht von Anfang biß zu Ende verdolmetschte / eben vff den Schlag vnnd Masse / wie sie allhiero erzehlet wird. Bald vff der ersten Blätter einem war zusehen / natürlich abgemahlt der Kampff des Don Kichote mit dem Biscainer / vnd stunden sie beyde da / eben in solcher Leibsgestalt vnnd art / wie sie die Geschichtbeschreibung abmahlet / mit empor gehobenen Klingen / der eine mit der Tartschen / der ander mit einem Küssen oder Pulster beschildet. Der Maulesel des Biscainers / war also lebhafft vnd eigentlich abcontrafetet / daß man wol eines Bogenschusses weit darvon erkennen mochte / daß es ein Miettesel seyn müste. Zu den Füssen des Biscainers stund geschrieben: Don Santscho von Atzpelia, welches ohn zweiffel sein Nahme war / vnd vnter dem Rossübrall stund: Don Kichote Rossübrall war vberauß wunderbahrlich vnnd seltzam gemahlet / Darauff machte ich mich eilends in Gesellschafft des Mohren von dannen / verfügte mich in das Closter / bey der grossen Kirchen / bath den Mohren / daß er auß den alten Papieren alle das jenige / so vom Don Kichote handelte / in Spanische Sprach / ohne ab- vnd zuthuung einiges andern Dinges vbersetzte / vnd versprach jhm zu belohnung seiner Muhe / so viel er begehrte. Er war aber mit zwey maß Rosinen / vnd zwey Malter Rocken zufrieden / vor seinen Lohn: vnd versprach mir / daß er es alles wol / trewlich vnd auffs kürtzte verdolmetschen wolte. Damit ich aber desto ehe vnd leichter zur Sachen kommen möchte / vnd ja eine so gewünschte / vnd recht gefundene Gelegenheit nicht auß der Hand liesse / führte ich jn mit mir zu Hause / da er denn binnen anderthalb Monden vnnd wenig Tagen die gantze Geschicht von Anfang biß zu Ende verdolmetschte / eben vff den Schlag vnnd Masse / wie sie allhiero erzehlet wird. Bald vff der ersten Blätter einem war zusehen / natürlich abgemahlt der Kampff des Don Kichote mit dem Biscainer / vnd stunden sie beyde da / eben in solcher Leibsgestalt vnnd art / wie sie die Geschichtbeschreibung abmahlet / mit empor gehobenen Klingen / der eine mit der Tartschen / der ander mit einem Küssen oder Pulster beschildet. Der Maulesel des Biscainers / war also lebhafft vnd eigentlich abcontrafetet / daß man wol eines Bogenschusses weit darvon erkennen mochte / daß es ein Miettesel seyn müste. Zu den Füssen des Biscainers stund geschrieben: Don Santscho von Atzpelia, welches ohn zweiffel sein Nahme war / vnd vnter dem Rossübrall stund: Don Kichote Rossübrall war vberauß wunderbahrlich vnnd seltzam gemahlet / <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0107" n="107"/> Darauff machte ich mich eilends in Gesellschafft des Mohren von dannen / verfügte mich in das Closter / bey der grossen Kirchen / bath den Mohren / daß er auß den alten Papieren alle das jenige / so vom <hi rendition="#aq">Don Kichote</hi> handelte / in Spanische Sprach / ohne ab- vnd zuthuung einiges andern Dinges vbersetzte / vnd versprach jhm zu belohnung seiner Muhe / so viel er begehrte. Er war aber mit zwey maß Rosinen / vnd zwey Malter Rocken zufrieden / vor seinen Lohn: vnd versprach mir / daß er es alles wol / trewlich vnd auffs kürtzte verdolmetschen wolte. 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Darauff machte ich mich eilends in Gesellschafft des Mohren von dannen / verfügte mich in das Closter / bey der grossen Kirchen / bath den Mohren / daß er auß den alten Papieren alle das jenige / so vom Don Kichote handelte / in Spanische Sprach / ohne ab- vnd zuthuung einiges andern Dinges vbersetzte / vnd versprach jhm zu belohnung seiner Muhe / so viel er begehrte. Er war aber mit zwey maß Rosinen / vnd zwey Malter Rocken zufrieden / vor seinen Lohn: vnd versprach mir / daß er es alles wol / trewlich vnd auffs kürtzte verdolmetschen wolte. Damit ich aber desto ehe vnd leichter zur Sachen kommen möchte / vnd ja eine so gewünschte / vnd recht gefundene Gelegenheit nicht auß der Hand liesse / führte ich jn mit mir zu Hause / da er denn binnen anderthalb Monden vnnd wenig Tagen die gantze Geschicht von Anfang biß zu Ende verdolmetschte / eben vff den Schlag vnnd Masse / wie sie allhiero erzehlet wird.
Bald vff der ersten Blätter einem war zusehen / natürlich abgemahlt der Kampff des Don Kichote mit dem Biscainer / vnd stunden sie beyde da / eben in solcher Leibsgestalt vnnd art / wie sie die Geschichtbeschreibung abmahlet / mit empor gehobenen Klingen / der eine mit der Tartschen / der ander mit einem Küssen oder Pulster beschildet. Der Maulesel des Biscainers / war also lebhafft vnd eigentlich abcontrafetet / daß man wol eines Bogenschusses weit darvon erkennen mochte / daß es ein Miettesel seyn müste. Zu den Füssen des Biscainers stund geschrieben: Don Santscho von Atzpelia, welches ohn zweiffel sein Nahme war / vnd vnter dem Rossübrall stund: Don Kichote Rossübrall war vberauß wunderbahrlich vnnd seltzam gemahlet /
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/107>, abgerufen am 17.02.2025. |