Dieses Werk, dessen Brauchbarkeit durch die Kürze befördert ist, hat vier Ab- theilungen. I.Eignes Nachden- ken über die Seele.II.Eignes Nach- denken über Gott und seine Eigenschaften. III.Die Sittenlehre im Privatstande der vornehmern Bürger, aus der natürlichen Erkenntniß Gottes und der Welt.IV. Uebungen des Verstandes, besonders in moralischen Untersuchungen. Jch erwarte das Urtheil, ob es seinen Namen verdiene.
Die Weisheit, die ich anpreise, ist eine von wahrer Einsicht geleitete Neigung zu der- jenigen Glückseligkeit, welche sich auf Tugend, das ist, auf ein gemeinnütziges Verhalten in Gedanken, Worten und Werken, gründet. Es ist, meines Wissens, keine Hauptregel, welche für den benahmten Stand gehört, über- gangen. Zwar ist nicht jede Regel besonders erklärt und bewiesen, weil viele in sich selbst deutlich sind, und nur des allgemeinen Beweises
bedürfen,
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Vorrede.
Dieſes Werk, deſſen Brauchbarkeit durch die Kuͤrze befoͤrdert iſt, hat vier Ab- theilungen. I.Eignes Nachden- ken uͤber die Seele.II.Eignes Nach- denken uͤber Gott und ſeine Eigenſchaften. III.Die Sittenlehre im Privatſtande der vornehmern Buͤrger, aus der natuͤrlichen Erkenntniß Gottes und der Welt.IV. Uebungen des Verſtandes, beſonders in moraliſchen Unterſuchungen. Jch erwarte das Urtheil, ob es ſeinen Namen verdiene.
Die Weisheit, die ich anpreiſe, iſt eine von wahrer Einſicht geleitete Neigung zu der- jenigen Gluͤckſeligkeit, welche ſich auf Tugend, das iſt, auf ein gemeinnuͤtziges Verhalten in Gedanken, Worten und Werken, gruͤndet. Es iſt, meines Wiſſens, keine Hauptregel, welche fuͤr den benahmten Stand gehoͤrt, uͤber- gangen. Zwar iſt nicht jede Regel beſonders erklaͤrt und bewieſen, weil viele in ſich ſelbſt deutlich ſind, und nur des allgemeinen Beweiſes
beduͤrfen,
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[IX/0009]
Vorrede.
Dieſes Werk, deſſen Brauchbarkeit durch
die Kuͤrze befoͤrdert iſt, hat vier Ab-
theilungen. I. Eignes Nachden-
ken uͤber die Seele. II. Eignes Nach-
denken uͤber Gott und ſeine Eigenſchaften.
III. Die Sittenlehre im Privatſtande der
vornehmern Buͤrger, aus der natuͤrlichen
Erkenntniß Gottes und der Welt. IV.
Uebungen des Verſtandes, beſonders in
moraliſchen Unterſuchungen. Jch erwarte
das Urtheil, ob es ſeinen Namen verdiene.
Die Weisheit, die ich anpreiſe, iſt eine
von wahrer Einſicht geleitete Neigung zu der-
jenigen Gluͤckſeligkeit, welche ſich auf Tugend,
das iſt, auf ein gemeinnuͤtziges Verhalten in
Gedanken, Worten und Werken, gruͤndet.
Es iſt, meines Wiſſens, keine Hauptregel,
welche fuͤr den benahmten Stand gehoͤrt, uͤber-
gangen. Zwar iſt nicht jede Regel beſonders
erklaͤrt und bewieſen, weil viele in ſich ſelbſt
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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/9>, abgerufen am 23.02.2025.
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