Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].besonders in moralischen etc. oder sehr beschäftigt. Jn diesem Falle schließt manaus der Falschheit einiger die Wahrheit des übri- gen Satzes, oder irgend eines der übrigen Sätze. Z. E. Nun ist er weder verreiset noch krank, also be- schaftigt. Oder: Nun ist er nicht verreiset, also entweder krank oder beschäftigt. Dieser Schluß kann heissen aus der Falschheit einiger getrenn- ten Sätze. Zuweilen aber trennt man Sätze durch entweder und durch oder, und abermals durch oder, und setzet voraus, daß nur einer wahr sey. Alsdann schließt man aus der gefundenen Wahrheit des einen Satzes, oder aus der gefunde- nen Zahl derer Sätze, unter welchen der wahre Satz ist, die Falschheit aller übrigen. Z. E. Dieser Staat ist entweder eine souveraine Monarchie, oder eine eingeschränkte Monarchie, oder eine Aristo- cratie, oder eine Democratie, oder vermischt. Nun werden wir benachrichtigt, daß er von der ersten Art sey. Also ist er von keiner der übrigen Arten. Oder wir werden benachrichtigt, daß er entweder eine Aristocratie oder Democratie sey, also ist er von keiner der übrigen Arten. Dieser Schluß kann heissen aus der Wahrheit des ge- trennten Satzes. Oft aber bedeutet die Tren- nung der Sätze durch entweder und durch oder, daß einer gewiß, und doch nur einer, wahr sey. Alsdann kann man so wohl aus der Falschheit, als aus
beſonders in moraliſchen ꝛc. oder ſehr beſchaͤftigt. Jn dieſem Falle ſchließt manaus der Falſchheit einiger die Wahrheit des uͤbri- gen Satzes, oder irgend eines der uͤbrigen Saͤtze. Z. E. Nun iſt er weder verreiſet noch krank, alſo be- ſchaftigt. Oder: Nun iſt er nicht verreiſet, alſo entweder krank oder beſchaͤftigt. Dieſer Schluß kann heiſſen aus der Falſchheit einiger getrenn- ten Sätze. Zuweilen aber trennt man Saͤtze durch entweder und durch oder, und abermals durch oder, und ſetzet voraus, daß nur einer wahr ſey. Alsdann ſchließt man aus der gefundenen Wahrheit des einen Satzes, oder aus der gefunde- nen Zahl derer Saͤtze, unter welchen der wahre Satz iſt, die Falſchheit aller uͤbrigen. Z. E. Dieſer Staat iſt entweder eine ſouveraine Monarchie, oder eine eingeſchraͤnkte Monarchie, oder eine Ariſto- cratie, oder eine Democratie, oder vermiſcht. Nun werden wir benachrichtigt, daß er von der erſten Art ſey. Alſo iſt er von keiner der uͤbrigen Arten. Oder wir werden benachrichtigt, daß er entweder eine Ariſtocratie oder Democratie ſey, alſo iſt er von keiner der uͤbrigen Arten. Dieſer Schluß kann heiſſen aus der Wahrheit des ge- trennten Satzes. Oft aber bedeutet die Tren- nung der Saͤtze durch entweder und durch oder, daß einer gewiß, und doch nur einer, wahr ſey. Alsdann kann man ſo wohl aus der Falſchheit, als aus
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beſonders in moraliſchen ꝛc.
oder ſehr beſchaͤftigt. Jn dieſem Falle ſchließt man
aus der Falſchheit einiger die Wahrheit des uͤbri-
gen Satzes, oder irgend eines der uͤbrigen Saͤtze.
Z. E. Nun iſt er weder verreiſet noch krank, alſo be-
ſchaftigt. Oder: Nun iſt er nicht verreiſet, alſo
entweder krank oder beſchaͤftigt. Dieſer Schluß
kann heiſſen aus der Falſchheit einiger getrenn-
ten Sätze. Zuweilen aber trennt man Saͤtze
durch entweder und durch oder, und abermals
durch oder, und ſetzet voraus, daß nur einer wahr
ſey. Alsdann ſchließt man aus der gefundenen
Wahrheit des einen Satzes, oder aus der gefunde-
nen Zahl derer Saͤtze, unter welchen der wahre
Satz iſt, die Falſchheit aller uͤbrigen. Z. E. Dieſer
Staat iſt entweder eine ſouveraine Monarchie, oder
eine eingeſchraͤnkte Monarchie, oder eine Ariſto-
cratie, oder eine Democratie, oder vermiſcht.
Nun werden wir benachrichtigt, daß er von der
erſten Art ſey. Alſo iſt er von keiner der uͤbrigen
Arten. Oder wir werden benachrichtigt, daß er
entweder eine Ariſtocratie oder Democratie ſey,
alſo iſt er von keiner der uͤbrigen Arten. Dieſer
Schluß kann heiſſen aus der Wahrheit des ge-
trennten Satzes. Oft aber bedeutet die Tren-
nung der Saͤtze durch entweder und durch oder,
daß einer gewiß, und doch nur einer, wahr ſey.
Alsdann kann man ſo wohl aus der Falſchheit, als
aus
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